FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen dürften nach der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank mit kleineren Abgaben in den Handel starten. Die US-Notenbank hat zwar kein unmittelbares Signal für eine Reduzierung der Wertpapierkäufe gegeben, hat Anleger aber auf eine straffere Gangart in Zukunft vorbereitet. Der Euro hat als Reaktion deutlich abgewertet auf Wechselkurse unter 1,20 von Ständen klar oberhalb von 1,21 Dollar am Vorabend. Der DAX dürfte mit 15.656 starten nach einem Schluss von 15.711, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 4.133 nach 4.152 ab.


   Fed sieht 2023 höhere Zinsen 

Fed-Chef Jerome Powell hat vor weiter steigenden Inflationserwartungen gewarnt, die Fed selbst schätzt die Inflation als vorübergehend ein. Zugleich hat er nun offen die Diskussion zum so genannten Tapering - dem Zurückfahren der Wertpapierkäufe - angekündigt. Bis Ende 2023 rechnen die Fed-Mitglieder zudem nun mit einem Leitzins von 0,6 Prozent, bisher waren sie von einem Zinssatz von nahe null ausgegangen. Den Zinssatz für die Überschussreserven hat die US-Notenbank bereits auf 0,15 Prozent erhöht von 0,10 Prozent. "Die Märkte werden auf eine straffere Geldpolitik vorbereitet", so Marktstratege Thomas Gitzel von der VP Bank.

Neben den dollarsensiblen Exporttiteln dürften auch Bank-Aktien in Europa auf der Gewinnerseite stehen. "Sie sollten von der steileren Zinskurve profitieren", so ein Händler. Die Renditen der Langläufer ziehen an, nachdem die Fed eine Diskussion zum Tapering angekündigt hat. "Die kurzen Zinsen bleiben aber noch niedrig, und in der Eurozone sicherlich für längere Zeit", so ein Händler. Profiteure des Szenarios seien die Banken, auf längere Sicht auch die Versicherungen. Als Verlierer der Fed-Entscheidung werden zinssensible Titel gesehen, etwa Versorger.

Mit behaupteten Kursen rechnen Marktteilnehmer bei Südzucker. Zwar ist der Gewinn im vergangenen Geschäftsquartal zurückgegangen. Die Prognose hat Südzucker aber bekräftigt. "Von daher ist Druck auf den Kurs unwahrscheinlich", so ein Händler. Zudem liegt der Zuckerpreis in der Nähe des jüngst erreichten Vierjahreshoch, auch das könnte den Kurs stützen. Im Frühhandel steigt der Kurs sogar.


   Nur kleiner Abschlag bei Befesa-Kapitalerhöhung 

Mit einem vergleichsweise kleinen Abschlag ist die Kapitalerhöhung bei Befesa über die Bühne gegangen. Die knapp 6 Millionen neuen Aktien wurden zum Stückpreis von 56 Euro verkauft, gegenüber dem Schlusskurs ein Minus von lediglich gut 3 Prozent. Mit der Kapitalerhöhung soll die Übernahme der American Zinc Recycling Corp (AZR) finanziert werden, die den Einstieg in den US-Markt bedeutet. "Eine große Überraschung war die Kapitalerhöhung deshalb nicht", so der Händler. Im Frühhandel verliert das Papier 2,6 Prozent.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1987     -0,06%     1,1994         1,2119   -1,9% 
EUR/JPY           132,74     +0,02%     132,71         133,23   +5,3% 
EUR/CHF           1,0899     +0,02%     1,0897         1,0893   +0,8% 
EUR/GBP           0,8569     -0,06%     0,8574         0,8592   -4,1% 
USD/JPY           110,74     +0,08%     110,65         109,93   +7,2% 
GBP/USD           1,3988     +0,01%     1,3986         1,4105   +2,4% 
USD/CNH           6,4312     -0,11%     6,4380         6,3951   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        38.769,51      0,045  38.752,26      38.710,51  +33,5% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,82      72,15      -0,5%          -0,33  +48,0% 
Brent/ICE          74,05      74,39      -0,5%          -0,34  +44,4% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.813,61   1.812,10      +0,1%          +1,51   -4,4% 
Silber (Spot)      26,96      26,98      -0,1%          -0,02   +2,1% 
Platin (Spot)   1.121,25   1.125,80      -0,4%          -4,55   +4,8% 
Kupfer-Future       4,30       4,39      -2,0%          -0,09  +21,9% 
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June 17, 2021 02:20 ET (06:20 GMT)