Die Aktie von Ströer dümpelt im Jahr 2024 genau auf dem gleichen Niveau herum, auf dem sie sich auch schon vor acht Jahren befand. Damals hatte Muddy Waters das Unternehmen ins Visier genommen.
Der berühmte Leerverkäufer – der, es muss gesagt werden, in letzter Zeit etwas an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat – hatte öffentlich die von dem schillernden Geschäftsmann Udo Müller und Dirk Ströer, dem Sohn des Gründers, orchestrierte Unternehmensführung in Frage gestellt. Zusammen kontrollieren die beiden fast die Hälfte des Kapitals von Ströer.
Die Angelegenheit hatte sich letztendlich beruhigt, aber der Kurs der Aktie ist nach einer Serie von Sprüngen, Schluckaufs und Rückfällen schließlich wieder auf sein Tief gefallen. Dies, obwohl Umsatz, Betriebsgewinn und Dividende sich in acht Jahren verdoppelt haben – zumindest auf dem Papier für die ersten beiden.
Mit einem Unternehmenswert, der das Siebenfache des Betriebsgewinns vor Investitionen (oder EBITDA) beträgt und damit deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt von dreizehnmal dem EBITDA liegt, war die Bewertung von Ströer also nie niedriger.
Ist der Verdacht der fragwürdigen Unternehmensführung immer noch aktuell? Bestraft der Markt den Sektor insgesamt, oder hat er immer noch Schwierigkeiten, die Änderung der Rechnungslegungsstandards zu verdauen, welche diese Unternehmen seit 2019 zwingen, Betriebsleasingverträge als Schulden in der Bilanz auszuweisen?
Oder wird vielleicht eine nicht unbedingt sehr transparente Diversifizierung von Ströer zwischen seinen verschiedenen Segmenten bestraft: Außenwerbung, Call Center für Direktmarketing und ein digitaler Bereich, der insbesondere die bekannte Website Statista betreibt?
Im Jahr 2021 hat ein weiterer bekannter Aktivist, ValueAct, 15% des Kapitals übernommen, vermutlich mit der Absicht, das Duo Udo Müller-Dirk Ströer zu unterstützen. Es sei denn, der amerikanische Fonds hegt andere, strategischere Absichten, wie etwa einen geschickt orchestrierten Spin-off von Statista?
Was die Verbindung zu zwielichtigen Managern betrifft, werden spöttische Geister nicht verpassen zu bemerken, dass es für ValueAct nicht das erste Mal wäre. Man erinnert sich, dass der amerikanische Fonds in vorderster Reihe beim Valeant-Desaster stand – ein Desaster, von dem er sich, zu seinen Gunsten, ziemlich schnell erholt hat.