Basel (awp) - Die Straumann-Tochter ClearCorrect hat einen langjährigen Patentstreit mit der amerikanischen Align Technology aussergerichtlich beigelegt. Dies kostet den Dentalimplantatehersteller 35 Millionen US-Dollar.

Im Gegenzug werde Align sämtliche hängigen Verfahren wegen Patentverletzungen gegen ClearCorrect einstellen, teilte Straumann in der Nacht auf Freitag mit. Und ClearCorrect werde die Nichtigkeitsklage gegen bestimmte Align-Patente in den USA und in Brasilien zurückzuziehen.

Die Auseinandersetzung begann schon mehrere Jahre vor der im Sommer 2017 erfolgten Übernahme von ClearCorrect durch Straumann. Die Kosten des Vergleichs seien bereits weitgehend im Kaufvertrag berücksichtigt worden. Straumann rechnet noch mit einem Einmalaufwand von rund 8 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2019.

Kooperation oder weitere 16 Mio Entschädigung

Zudem haben Straumann und Align eine unverbindliche Absichtserklärung über eine mögliche Zusammenarbeit vereinbart. Danach wollen die beiden Unternehmen die Entwicklung und den Vertrieb des "iTero" Intraoral-Scanners von Align in einen Implantate-Workflow von Straumann sondieren.

Sollten die Parteien nicht innerhalb eines geplanten Zeitraums von 90 Tagen einen Vertrag schliessen, wird Straumann weitere 16 Millionen Dollar Entschädigung an Align zahlen, wie es weiter hiess. Die weiteren Bestimmungen des Vergleichs seien vertraulich.

Die Einigung sei erfreulich, da damit eine kleine Unsicherheit wegfalle, kommentiert der Analyst der ZKB. Das Management könne sich nun noch stärker auf die Implementierung seiner "erfolgreichen" Strategie fokussieren. Der Einmalaufwand vom 8 Millionen Franken sei gut verkraftbar. Neben der Streitbeilegung wertet der Analyst der Commerzbank die Ankündigung der Unternehmen positiv, eine Zusammenarbeit prüfen zu wollen.

Straumann notieren am Freitagmittag 0,4 Prozent fester auf 812,50 Franken.

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