Zürich (awp) - Die Aktien von Straumann verzeichnen am Mittwoch massive Kursverluste. Der Dentalimplantathersteller ist im dritten Quartal zwar wieder zu organischem Wachstum zurückgekehrt. Analysten zeigen sich zwar davon beeindruckt, befürchten aber, dass die Erholung nur kurzlebig sein wird.

Um 10.20 Uhr verlieren die Papiere in einem schwachen Gesamtmarkt (SPI -1,6%) 5,9 Prozent auf 927,40 Franken - zwischenzeitlich waren sie gar bis auf 910,40 Franken gefallen. Allerdings haben die Aktien in den vergangenen Monaten einen eindrücklichen Lauf an den Tag gelegt. Nachdem sich der Kurs im März nach Verhängung des Lockdowns von über 1060 Franken auf 547 Franken fast halbiert hatte, erholte er sich in der Folge eindrücklich und notierte Mitte Oktober wieder deutlich über der Marke von 1000 Franken.

Die heutigen Gewinnmitnahmen könnten laut Händlern damit zusammenhängen, dass die Gesellschaft trotz der eindrücklichen Erholung im dritten Quartal weiterhin keinen Ausblick macht und somit die Anleger über die Perspektiven im Unklaren lässt. So befürchten etwa die Experten von Berenberg, dass die Erholung im dritten Quartal nur kurzlebig sein wird. Da die Covid-19-Fälle in fast allen wichtigen Märkten, in denen Straumann tätig ist, rapide angestiegen seien, sehe der bevorstehende Winter für Straumann ziemlich düster aus, so die Experten.

Die Zürcher Kantonalbank wiederum erklärt sich das starke organische Umsatzwachstum mit Rückenwind nach einem Nachfragerückstau in den ersten sechs Monaten. Rechne man dies heraus und berücksichtige, dass Straumann auch in dritten Quartal vermutlich Marktanteile gewonnen habe, so zeige sich, dass der Markt immer noch schrumpfe, meint Daniel Buchta von der ZKB.

Er geht nicht davon aus, dass der Markt für 2021 schon wieder auf Vorkrisenniveau sein wird. Für Straumann hingegen erwarte er schon, dass der Umsatz in 2021 leicht über dem Niveau von 2019 liegen werde, so Buchta weiter.

Die Resultate für das dritte Quartal Straumann selbst werden von den Analysten als solide bewertet. Besonders beeindruckt zeigen sich die Experten vom organische Wachstum, das mit fast 8 Prozent deutlich stärker als prognostiziert ausfiel.

sig/uh