Zürich (awp) - Der Dentalimplantate-Hersteller Straumann ist - wie so viele andere Unternehmen auch - vom Ukraine-Krieg betroffen. Der Umsatz in beiden Märkten zusammen mache aber weniger als 4 Prozent der Gesamteinnahmen aus, sagte CEO Guillaume Daniellot am Dienstag gegenüber der "Finanz und Wirtschaft" (Online-Ausgabe).

"Aktuell haben wir alle Investitionen in Russland zurückgestellt und die Marketing- und Verkaufsaktivitäten auf ein Minimum reduziert", so der Manager.

Geschäft normalisiert

Was das Geschäft allgemein anbelangt, so hat sich dieses seit der Coronakrise wieder normalisiert. Die Situation sei weltweit aber unterschiedlich, und es sei auch noch nicht lange her, dass die meisten Restriktionen in vielen Ländern aufgehoben wurden.

Mit Blick nach vorne könnten höhere Preise für Energie und Nahrungsmittel den Patientenfluss in den Zahnarztkliniken etwas dämpfen, so Daniellots Vermutung.

"In der Coronakrise haben wir jedoch gesehen, dass sich Dentalimplantate als Goldstandard für den Zahnersatz etabliert haben. Zudem können wir heute schwierige Zeiten besser abfedern als während der Finanzkrise 2008 bis 2010."

Kein US-Einstieg geplant

Für den chinesischen Markt will der Manager schon bald spezielle Produkte herstellen. "Wir sind überzeugt, dass China dem Unternehmen mittel- und langfristig eine bedeutende Wachstumsopportunität bietet."

Ausserdem äusserte er sich zum Geschäft von DrSmile. Kurzfristig sei mit der Tochter kein Einstieg in den US-Markt geplant. "Wir haben den Einstieg in Nordamerika geprüft, doch derzeit zahlt er sich nicht aus." Der intensive Wettbewerb habe zur Folge, dass die Marketinginvestitionen zur Gewinnung neuer Patienten zu hoch seien.

Zum Thema Übernahmen allgemein sagte Daniellot, dass Straumann im Implantatgeschäft verschiedene Marken und auch Distributoren übernommen habe, um die geografische Präsenz auszudehnen. "Das werden wir weiterhin tun."

Hochleistungskultur bei Straumann

Und schliesslich äusserte sich Daniellot auch zur Kultur von Straumann: "Eine Hochleistungskultur, wie wir sie in den vergangenen acht Jahren aufgebaut haben, ist schwer zu kopieren und daher ein Wettbewerbsvorteil."

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