Basel (awp) - Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann gibt am Dienstag, 15. Februar, die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt acht Analysten beigetragen.

2021E
(in Mio Fr.)             AWP-Konsens    Bandbreite    2020A   Schätzungen

Umsatz                       2022      2000 - 2067     1426        8
- Org. Wachstum (in %)       41,1      38,5 - 42,7     -5,6        6

EBIT                          547       529 - 566       157        7
Core EBIT                     560       546 - 578       333        5
Reingewinn                    404       370 - 466        92        7
Core Reingewinn               455       438 - 475       261        5

(in Fr.)
Dividende je Aktie           6,84      5,75 - 7,90     5,75        7

FOKUS: Der Dentalhersteller Straumann ist unter Analysten und Investoren als Wachstumslokomotive bekannt. Die Coronascharte haben die Basler längst ausgewetzt. In den ersten neun Monaten 2021 legte das Unternehmen einen Rekordumsatz hin. Auch im vierten Quartal dürften die Zeichen laut Analysten noch auf Wachstum gestanden sein.

Inwiefern es nun unbeschränkt so weitergeht, das muss sich aber zeigen. Denn in den letzten Monaten profitiere das Unternehmen von den Nachwirkungen der Pandemie: Weil die Menschen nicht reisen konnten, steckten sie ihre Ersparnisse in Zahnbehandlungen. Dieser Trend könnte nun langsam auslaufen. Das Konsumverhalten der Menschen dürfte sich Schritt für Schritt normalisieren

ZIELE: Mit Blick nach vorne gab das Unternehmen bei der Präsentation der Q3-Zahlen eine neue Prognose für das Gesamtjahr 2021 ab. Gemäss diesen erwartet der Konzern ein organisches Umsatzwachstum im hohen 30-Prozent-Bereich und eine Profitabilität mindestens auf dem Niveau von 2019. Zuvor hatte es geheissen, man wolle "fast" das Niveau von 2019 erreichen.

Was die längerfristigen Ziele anbelangt, so hatten sich die Basler am Capital Markets Day im Dezember 2021 geäussert. Bis 2030 will das Unternehmen einen Umsatz von jährlich 5 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften. Angestrebt werde bis dahin eine jährliche organische Wachstumsrate von 10 Prozent, teilte Straumann am Donnerstag vor Beginn des Investorentages mit. Abhängig von den jeweiligen Investitionen solle die sogenannte Kern-EBIT-Marge bei ungefähr 25 bis 30 Prozent zu liegen kommen, hiess es weiter.

Die Bruttodividende will das Unternehmen ausserdem kontinuierlich weiter steigern. Für das Jahr 2020 lag die Dividende bei 5,75 Franken pro Anteilsschein. Die Ausschüttungsquote an sich soll allerdings auf dem bisherigen Level beibehalten werden. Trotzdem will das Unternehmen laut eigener Aussage "nicht Cash anhäufen", sondern diesen etwa für Zukäufe einsetzen.

PRO MEMORIA: Unlängst führte Straumann den Capital Marktes Day durch (siehe auch Ziele). Wie das Management damals sagte, ist es das Ziel der Basler, die bisherigen vier strategischen Prioritäten auch künftig umsetzen. So will das Unternehmen seine Position im Implantatmarkt ausbauen, Marktführer in der Kieferorthopädie werden, neue strategische Zielsegmente gewinnen sowie die Präsenz bei den Endkunden verbessern.  

Was das Potenzial anbelangt, so betrage das Volumen des von Straumann adressierten Marktes rund 18 Milliarden Franken jährlich. Nun gelte es die Marktanteile in den einzelnen Geschäftssegmenten zu erhöhen. Bereits hoch sind diese etwa bei den Premium-Implantaten, wo Straumann einen Marktanteil von etwa 45 Prozent habe. Anders sieht es im "Value"-Segment aus, wo Straumann mit der Marke Neodent präsent ist. Hier liege der Anteil von Straumann erst bei etwa 15 Prozent.  

Wachsen will Straumann aber auch im Geschäft mit transparenten Zahnschienen (Clear Aligners). Diese würden in den nächsten Jahren Zahnspangen immer weiter ablösen, prognostizierte CEO Daniellot. Insgesamt geht der Manager hier von einer Marktgrösse von etwa 5,3 Milliarden aus, wobei Straumann erst auf einen Marktanteil von 5 Prozent kommt.  

Im Fokus stünden hier auch die sogenannten "Direct-to-Consumer"-Aktivitäten. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, habe die Gruppe damit begonnen, durch die Übernahme von DrSmile im Jahr 2020 und Smilink im Jahr 2021 eine Präsenz direkt beim Konsumenten aufzubauen. Es sei dabei eine strategische Priorität, die Präsenz beim Endkunden weiterzuentwickeln.  

AKTIENKURS: Die Straumann-Aktie befand sich - gemeinsam mit dem Gesamtmarkt - in den letzten Wochen im Korrekturmodus. So kamen die Papiere von Werten bei über 2000 Franken im November und Dezember auf aktuell noch gut 1400 Franken zurück. Angemerkt werden muss jedoch auch, dass sich die Valoren zuvor im 2021 fast schon übermassig heiss gelaufen hatten. Im Januar des letzten Jahres standen sie nämlich noch bei rund 1000 Franken.  

Homepage: www.straumann.ch

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