STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Das Unternehmen Sto hat im ersten Halbjahr vom Trend zu Wärmedämmung und energetischer Sanierung profitiert und mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Höhere Kosten für Beschaffung und Energie sowie Lieferengpässe drückten jedoch auf das Ergebnis, wie der Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen am Mittwoch in Stühlingen mitteilte. Die im Kleinwertesegment SDax notierte Aktie verließ nach der Mitteilung den roten Bereich und drehte am Vormittag mit rund 1,4 Prozent ins Plus.

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 14,2 Prozent auf gut 888 Millionen Euro, getrieben von der Nachfrage bei Fassadensystemen. Dabei habe sich die Dynamik im zweiten Quartal etwas abgeschwächt. Trotz der bereits vorgenommenen Preiserhöhungen habe Sto die höheren Kosten bislang noch nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergeben können, hieß es weiter. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank daher um rund sieben Prozent auf 64 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente Sto mit 44 Millionen Euro 12,5 Prozent weniger.

Für 2022 erwartet der Konzern weiterhin ein Betriebsergebnis (Ebit) von 114 Millionen bis 134 Millionen Euro, nach 124,5 Millionen im Vorjahr. Vor Steuern soll der Gewinn zwischen 112 Millionen und 132 Millionen Euro liegen, im Vergleich zu knapp 128 Millionen Euro 2021.

Beim Umsatz zeigt sich Sto einen Hauch optimistischer und geht nun von 1,79 Milliarden Euro aus, nach zuvor in Aussicht gestellten 1,75 Milliarden Euro. Nicht mit einbezogen in die Prognose seien dabei mögliche Einflüsse des Krieges von Russlands gegen die Ukraine. 2021 hatte der Konzern 1,59 Milliarden Euro erlöst.

Insgesamt geht das Management von schwierigen Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte aus. Im Juli habe der Umsatz den Vorjahreswert übertroffen, jedoch unter den Konzernerwartungen gelegen, führte Sto weiter aus. Der Anstieg der Beschaffungskosten setzte sich den Angaben zufolge weiter fort. Das Ergebnis im vergangenen Monat sei sowohl unter dem Vorjahr als auch unter den Erwartungen geblieben. Im Zeitraum bis Ende Juli habe das Konzernergebnis trotz steigender Umsätze nicht das Vorjahresniveau erreicht./nas/tav/mis