--Mercedes-Benz steigt bei Automotive Cells Company ein

--Mercedes-Benz, Stellantis und Totalenergies halten jeweils ein Drittel der Anteile

--Mercedes-Benz investiert maximal 1 Milliarde Euro

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Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Daimler beteiligt sich an der Batteriezellen-Allianz von Stellantis und Totalenergies. Wie der DAX-Konzern mitteilte, beteiligt sich Mercedes-Benz am europäischen Batteriezellenhersteller Automotive Cells Company (ACC). Die Gesamtinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen umfasse ein Volumen von mehr als 7 Milliarden Euro - in einer Kombination aus Eigenkapital, Fremdkapital und öffentlicher Förderung.

"Die Beteiligung ist ein strategischer Meilenstein auf unserem Weg zur CO2-Neutralität", sagte Daimler-CEO Ola Källenius laut Mitteilung. "Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren - maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz." Durch die Partnerschaft sichere sich Daimler unter anderem die benötigten Lieferumfänge und nutze Skaleneffekte.


   Mercedes-Benz investiert maximal 1 Milliarde Euro 

Mercedes-Benz will 2022 einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in ACC investieren. In Summe blieben die Investitionen unter 1 Milliarde Euro. Die drei Partner hielten jeweils ein Drittel der Anteile an dem Unternehmen. "Als gleichberechtigter Anteilseigner neben Totalenergies und Stellantis erhalten wir damit zwei von insgesamt sechs Sitzen im Aufsichtsrat von ACC", sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer.

Der Stuttgarter Konzern hatte im Juli angekündigt, wesentlich stärker als bisher auf den Umstieg auf vollelektrische Autos zu setzen. Dafür benötigt das Unternehmen bis zum Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von insgesamt mehr als 200 Gigawattstunden. Mit den Partnern will Daimler weltweit acht Zellfabriken errichten, davon vier in Europa. Die "High-End-Zellentwicklung" will Mercedes-Benz den weiteren Angaben vom Freitag zufolge ab 2023 mit dem neu geplanten Pilotwerk Mercedes-Benz Drive-Systems Campus in Stuttgart ergänzen.


   Einstieg in Zellfertigung "erfolgskritisch" 

Daimler geht mit dem massiven Einstieg in die Zellfertigung einen anderen Weg als BMW, wo man zwar Zellen selbst produzieren will, allerdings weitgehend nur für den eigenen Gebrauch. Der Münchener Konzern steigt somit nicht selbst im umfangreichen Maßstab in die Zellfertigung ein. Für Daimler ist das kein Thema: "Am Ende müssen wir über Versorgungssicherheit nachdenken, und nicht nur in einer Kunden-Lieferanten-Beziehung unterwegs sein", hatte Schäfer während der Automesse IAA Mobility gesagt. Mit einem umfangreicheren eigenen Engagement könne man einen größeren Hebel auf die Verfügbarkeit von Zellen haben. "Das ist erfolgskritisch", betont Schäfer. "Es wird ein Run auf Batteriezellen entstehen.

ACC wurde 2020 gegründet und will europäischer Marktführer für Batteriezellen und -module werden. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum ist in Bordeaux, der Pilotstandort in Nersac (ebenfalls Frankreich) soll Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen. Außerdem soll der Opel-Standort in Kaiserslautern zu einem Batteriezellwerk umgebaut werden.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/sha

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September 24, 2021 04:19 ET (08:19 GMT)