NEW YORK (awp international) - Der Autobauer Stellantis wehrt sich gegen die Umgehung der strengen Emissionsstandards in Kalifornien durch Wettbewerber. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bezichtigt Stellantis den Staat Kalifornien, den vier Autobauern Volkswagen , BMW , Ford und Honda Sonderkonditionen verschafft zu haben - wodurch der italienisch-französische Produzent der eigenen Meinung nach ins Hintertreffen gerate.

Stellantis argumentiert, Kalifornien habe "unsachgemäss" eine von den vier Herstellern mit den Regulierungsbehörden ausgehandelte Vereinbarung zum Kraftstoffverbrauch ihrer Flotten übernommen. Damit seien die Firmen zugleich von der Verpflichtung entbunden worden, die strengen Vorgaben des Bundesstaates zur Emission von Treibhausgasen einzuhalten. Stattdessen dürften sich diese Hersteller an den landesweiten Regelungen orientieren,

Alle übrigen Anbieter würden jedoch an den kalifornischen Standards gemessen, die auch von 13 anderen US-Bundesstaaten übernommen worden seien. Zusammengenommen stehen diese 14 Staaten für mehr als ein Drittel des US-Fahrzeugmarktes.

Stellantis hat nach eigener Darstellung dem Vertrag daher ebenfalls beitreten wollen, sei von Kalifornien aber abgewiesen worden. In der Folge bleibe der Konzern aktuell in dem Bundesstaat auf vielen seiner Elektrofahrzeuge sitzen, sagte eine Konzernsprecherin gegenüber Bloomberg. Stellantis kritisiert nun, die Vereinbarung mit den vier Konkurrenten sei "heimlich" ausgehandelt worden und stelle einen Verstoss gegen die kalifornische Gesetzgebung dar.

Der Konzern hatte bereits im Juni angekündigt, den Verkauf seiner Benziner in Kalifornien und den 13 anderen Bundesstaaten einzuschränken. Dieser soll nur noch über das eigene Händlernetz erfolgen./tav/nas/mis