Bis 2025 müssen europäische Automobilhersteller die CO2-Emissionen ihrer Fahrzeugflotten um 15% im Vergleich zum Zeitraum 2020/2024 reduzieren (und um 37,5% bis 2030). Eine große Herausforderung, besonders da der Markt für Elektrofahrzeuge seinen Schwung verloren hat. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen (EVs) in Europa sind seit Jahresbeginn nur um 1% gestiegen. UBS hat die Auswirkungen der neuen Regulierung auf die europäischen Hersteller neu berechnet.
Volkswagen ist nach Ansicht von UBS besonders anfällig. Um die CO2-Konformität im Jahr 2025 zu erreichen, muss VW seinen Anteil an EVs in der EU verdoppeln - von 13% im Jahr 2023 auf 25% im Jahr 2025. Sollte VW es nicht schaffen, seine EV-Verkäufe zu steigern, könnte das Unternehmen mit einer theoretischen Strafe von 2,1 Milliarden Euro konfrontiert werden, was sein Betriebsergebnis um etwa 10% schmälern würde.
Renault befindet sich ebenfalls in einer heiklen Lage und muss seinen EV-Absatz im Vergleich zu 2023 um 7 Prozentpunkte steigern. Der potenzielle Einfluss auf das Betriebsergebnis von Renault wird auf 9% geschätzt. Allerdings verfügt die Gruppe über eine aktivere Pipeline in den volumenstarken Segmenten, was einige Risiken mindern könnte.
Mercedes-Benz und Stellantis benötigen einen moderateren Anstieg der EV-Verkäufe von 6 bzw. 3 Prozentpunkten. Diese Hersteller profitieren von neuen Plattformen und Modellen der nächsten Generation, was die CO2-Konformität mit geringen Auswirkungen auf die Gewinnspannen erleichtern dürfte.
BMW und Volvo Car sind am besten positioniert, um die Ziele für 2025 zu erreichen. BMW erfüllt bereits in diesem Jahr die Ziele für 2025 und könnte die Erwartungen sogar leicht übertreffen. Volvo ist fast sicher, die Ziele zu übertreffen und könnte darüber hinaus finanziell von einer Zusammenlegung von CO2-Krediten profitieren.
UBS empfiehlt Stellantis (Ziel: 24 EUR) und Mercedes (Ziel: 85 EUR) aktuell zum Kauf, steht BMW und Renault neutral gegenüber und gibt eine Verkaufsempfehlung für Volkswagen und Volvo Car.