Düsseldorf (awp/sda/reu) - Beim unter Bilanzfälschungs-Verdacht geratenen Möbelhaus Steinhoff spitzt sich die Lage weiter zu. Nach den deutschen Behörden nimmt nun auch die Börse in Südafrika den Konzern unter die Lupe.

Es werde untersucht, ob es bei dem deutsch-südafrikanischen Möbelkonzern Regelverstösse im Zusammenhang mit früheren Veröffentlichungen gegeben habe, teilte die Börse am Montag mit. Währenddessen ringt Interimschef und Grossaktionär Christoffel Wiese um das Vertrauen der Geldgeber.

Der Unternehmer bat diese um Geduld und weitere Unterstützung, um die Liquidität sicher zu stellen. Steinhoff steht laut Bilanz 2016 mit insgesamt über 16 Milliarden Euro bei Banken in der Kreide. Die Agentur "Bloomberg" berichtete unter Berufung auf Insider, Steinhoff spreche mit Kreditgebern über ein Stillhalteabkommen bei einem 1,5 Milliarden-Euro-Kredit.

Als Hilfe bei den anstehenden Verhandlungen holte sich Wiese die Investmentbank Moelis und die Management- und Strategieberatungsfirma AlixPartners ins Boot. Zudem kündigte er am Sonntagabend an, bis zum Treffen mit den Geldgebern am 19. Dezember einen aktuellen Überblick über die Geschäftsentwicklung zu geben.

Gegen die Nummer Zwei hinter Ikea laufen in Deutschland bereits seit zwei Jahren Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Der Konzern hat die Veröffentlichung der Geschäftszahlen wegen der Vorwürfe zuletzt verschoben.