MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bei den Schlichtungsverhandlungen der großen Schnellrestaurant-Ketten war am Donnerstagabend weiter kein Ende absehbar. "Es gibt keinen neuen Stand. Es wird verhandelt. Wir können auch nicht sagen, ob es heute noch ein Ergebnis geben wird", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Abend in München. Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden hatten die Gewerkschaft und der Bundesverband der Systemgastronomie mit Hilfe des Schlichters und Münchner Arbeitsrichters Harald Wanhöfer am Morgen einen neuen Einigungsversuch gestartet. Die Tarifverhandlungen waren Ende Oktober in ihre erste Runde gegangen.

Bereits vorab hatte die NGG vor einem Scheitern der Verhandlungen gewarnt, das aus Sicht der Gewerkschaft "fatal für die Branche" wäre. "Die Kunden werden auf lange Sicht kein Verständnis haben, dass erfolgreiche, multinationale Unternehmen wie McDonald's, Burger King oder Starbucks ihre Beschäftigten mit Billiglöhnen abspeisen", hatte der NGG-Vize und Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Guido Zeitler, erklärt.

Verhandelt wurde für bundesweit 100 000 Beschäftigte großer Gastro-Ketten. Als Knackpunkt in dem Tarifstreit gilt die nach NGG-Angaben verhältnismäßig große unterste Lohngruppe. Die Arbeitgeber hatten laut Gewerkschaft 8,90 Euro pro Stunde für diese Beschäftigten geboten, die NGG verlangt aber mindestens 9 Euro./csc/DP/mis