NEW YORK (Dow Jones)--Überwiegend nach oben geht es am Montag zum Start an den US-Börsen. Lediglich der vergleichsweise eng gefasste Dow-Jones-Index hängt etwas zurück, er gibt um 0,4 Prozent nach auf 34.671 Punkte. Die Nasdaq-Indizes liegen rund 1 Prozent höher, der S&P-500 gewinnt 0,3 Prozent. Bei den technologielastigen Nasdaq-Indizes sorge unter anderem für Rückenwind, dass Peking im Streit mit den USA um die Bilanzierung von an den US-Börsen notierten chinesischen Unternehmen offenbar zum Einlenken bereit sei, heißt es. Das schob bereits den Technologie-Sektor in Hongkong an.

Händler sehen derweil in der begonnenen geldpolitischen Straffung nicht unbedingt ein Problem für den US-Aktienmarkt. Eine langfristig hartnäckige Inflation sei stattdessen Gift für die Ökonomie, heißt es. Volkswirtin Aneta Markowska von Jefferies argumentiert, dass sich die US-Wirtschaft fest in der Mitte des Zyklus befinde. "Die Gewinnspannen haben erst begonnen zu schrumpfen und befinden sich immer noch in der Nähe der Höchststände des Zyklus. Dies sieht nicht nach einem Unternehmenssektor aus, der sich auf eine Kostensenkungskampagne einlassen wird. Im Gegenteil: Nachfrageüberhang, Preissetzungsmacht und niedrige Lagerbestände schaffen einen starken Anreiz für Investitionen und Neueinstellungen".

Die jüngsten Schockbilder wahrscheinlicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine dämpfen die Kauflaune bislang kaum, auch wenn sie für Spekulationen über weitere Sanktionen gegen den Aggressor Russland sorgen mit allen Konsequenzen für Inflation und Handelsbedingungen.

"In Anbetracht all der Unsicherheit, die immer noch herrscht, bin ich etwas überrascht, wie stark der Aktienmarkt sich zeigt. Die langfristigen Folgen des Krieges werden eine höhere Inflation bedeuten", warnt Marktstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors.


   Öl und Gold teurer 

Die Erdölpreise ziehen an um bis zu 4 Prozent wegen wahrscheinlicher werdender neuer Sanktionen. Damit könnte russisches Erdöl von immer mehr Märkten verschwinden und das Angebot verknappen, heißt es.

Der Zinserhöhungszyklus und die Gräuelbilder aus der Ukraine stützen den Dollar, der Dollarindex klettert um 0,3 Prozent. Der als "sicherer Hafen" geltende Greenback war in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit fast einem Monat gesunken. Nach Ansicht der Unicredit dürfte er zulegen, weil die Hoffnungen auf eine Lösung in den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine schwänden.

Trotz dem festen Dollar steigt auch der Goldpreis mit dem Sicherheitsbedürfnis der Anleger wegen der Entwicklung des Ukraine-Krieges. Auch die steigende Inflation stützt Gold, gilt das Edelmetall doch als Inflationsschutz.

Am US-Rentenmarkt zeigt sich die Zinsstrukturkurve weiter invers, das heißt zweijährige US-Staatstitel rentieren höher als zehnjährige Staatsanleihen. Am vergangenen Freitag hatte sich hier bereits eine Inversion gezeigt - dieses Phänomen gilt als Vorbote einer Rezession, wenn auch mit einer Vorlaufzeit von etwa einem Jahr.


   Twitter haussieren 

Am Aktienmarkt Twitter schießen um 20,9 Prozent nach oben. Tesla-Chef Elon Musk hat eine Beteiligung von 9,2 Prozent an dem Kurznachrichtendienst aufgebaut. Starbucks geben 3,8 Prozent nach. Der Betreiber einer Kaffeehauskette hat geplante Aktienrückkäufe gestrichen. Damit sollen Mittel für Investitionen in neue Filialen und Mitarbeiter freigesetzt werden.

Ford Motor sinken um 0,5 Prozent. Der Absatz des Automobilherstellers ist im März mit ein Viertel eingebrochen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.671,04      -0,4%       -147,23          -4,6% 
S&P-500              4.547,93      +0,0%          2,07          -4,6% 
Nasdaq-Comp.        14.379,89      +0,8%        118,39          -8,1% 
Nasdaq-100          14.985,71      +0,8%        124,50          -8,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,44       -2,0          2,46          171,0 
5 Jahre                  2,56       -1,3          2,57          129,5 
7 Jahre                  2,50       -0,2          2,50          106,3 
10 Jahre                 2,40       +1,2          2,38           88,5 
30 Jahre                 2,46       +2,7          2,44           56,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:14 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0990      -0,4%        1,1041         1,1038   -3,3% 
EUR/JPY                134,85      -0,3%        135,51         135,53   +3,0% 
EUR/CHF                1,0173      -0,4%        1,0228         1,0224   -1,9% 
EUR/GBP                0,8382      -0,5%        0,8415         0,8421   -0,2% 
USD/JPY                122,72      +0,1%        122,73         122,78   +6,6% 
GBP/USD                1,3111      +0,0%        1,3122         1,3107   -3,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,3740      +0,1%        6,3714         6,3689   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             46.202,04      -1,2%     46.196,57      46.604,00   -0,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              103,04      99,27         +3,8%           3,77  +39,4% 
Brent/ICE              107,88     104,39         +3,3%           3,49  +40,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.932,76   1.925,30         +0,4%          +7,46   +5,6% 
Silber (Spot)           24,59      24,64         -0,2%          -0,04   +5,5% 
Platin (Spot)          991,95     986,95         +0,5%          +5,00   +2,2% 
Kupfer-Future            4,78       4,69         +2,0%          +0,09   +7,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 04, 2022 10:08 ET (14:08 GMT)