Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Erholungsschub an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer zum Wochenauftakt. Im Blick stehen im Tagesverlauf Verlauf deutsche Inflationsdaten für Januar. Sie könnten zeigen, wie stark temporäre Faktoren die Inflation nach oben getrieben haben.

Der XDAX liegt mit 15.500 Punkten rund 1,2 Prozent im Plus. Der Euro-Stoxx-50 wird bei 4.192 Punkten gesehen, nach 4.137 am Freitag. "Nach der turbulenten letzten Woche stehen die Zeichen nun auf Erholung", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Die Richtung gebe die Wall Street vor, nachdem die Kurse in New York am Freitag im späten Handel eine Rally hinlegten.

Im Handel wird auch darauf verwiesen, dass Marktteilnehmer vor dem Wochenende wegen der Ukraine-Krise Absicherungen aufgebaut hätten. Diese könnten nun geschlossen werden, weil die Krise nicht eskaliert ist. Allerdings steigen die Ölpreise weiter: Ein Barrel der Sorte Brent kostet am Montagmorgen mit 91,20 Dollar 1,2 Prozent mehr als am Freitag.

Aus technischer Sicht könnte der DAX nun die 200-Tage-Linie bei 15.610 anlaufen. Darüber liegt bei gut 15.700 Punkten der Abwärtstrend, erst bei einem Überwinden würde sich die technische Lage laut Marktanalysten auch nachhaltig entspannen.

Neue Konjunkturdaten aus China zeigen, dass die Wirtschaft dort mit angezogener Handbremse in das Jahr gestartet ist. Sowohl der offizielle als auch der private Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes sind im Januar gesunken, der private von Caixin sogar unter die Schwelle von 50. Dieser deutet damit Rezessionsgefahren an.


 Entwicklung in Italien beruhigt - Anleihen im Blick 

Positiv bewertet wird die Kontinuität in der italienischen Politik. Mit der Wiederwahl von Staatspräsident Sergio Mattarella bleibt Mario Draghi Regierungschef. Damit ist die Gefahr von Instabilität gebannt, sie war als ein Risikofaktor für dieses Jahr an den Märkten benannt worden.

Im Blick stehen laut Marktteilnehmern zunächst die Renditeunterschiede italienischer zu deutschen Anleihen. Sollten sich diese verengen, wäre das vor allem für die Kurse italienischer Finanztitel günstig.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die meinen, sowohl Mattarella als auch Draghi seien von der Entwicklung tendenziell geschwächt worden: Mattarella, weil er entgegen seinen Ankündigungen im Amt bleibt, und Draghi, weil er trotz seiner breiten Koalition keine Mehrheit für den Wechsel ins Präsidentenamt erreicht habe.


  Stabilus-Zahlen im Rahmen der Erwartungen 

Neue Unternehmensnachrichten sind zunächst noch rar. Die Zahlen von Stabilus zum ersten Quartal werden im Handel in einer ersten Einschätzung als "in line" eingestuft. Erste Indikationen sehen den Wert mit dem freundlichen Gesamtmarkt 2 Prozent im Plus.

"Alle in Allem liefern für mich die Zahlen eine leicht negative Überraschung", meint ein Händler zu den Zahlen zum dritten Quartal des Billigfliegers Ryanair. Während der Umsatz so ziemlich eine Punktlandung mit der Markterwartung geliefert habe, sei der Nettoverlust mit 96 Millionen Euro etwas höher ausgefallen. Der Ausblick lese sich vorsichtig.

Die Analysten der Citigroup haben Bayer mit einem Kursziel von 70 Euro auf die Kaufliste genommen. In einer ersten Reaktion im Spezialistenhandel steigt der Kurs mit dem Markt um gut 1 Prozent.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1163      +0,2%     1,1145         1,1166   -1,8% 
EUR/JPY           128,86      +0,3%     128,52         128,60   -1,6% 
EUR/CHF           1,0399      +0,2%     1,0740         1,0386   +0,2% 
EUR/GBP           0,8319      +0,0%     0,8317         0,8319   -1,0% 
USD/JPY           115,43      +0,1%     115,32         115,16   +0,3% 
GBP/USD           1,3421      +0,2%     1,3399         1,3422   -0,8% 
USD/CNH           6,3773      +0,2%     6,3674         6,3652   +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        37.045,71      -2,0%  37.798,95      37.156,82  -19,9% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          87,92      86,82      +1,3%           1,10  +17,4% 
Brent/ICE          91,20      90,03      +1,3%           1,17  +17,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.786,29   1.793,60      -0,4%          -7,31   -2,4% 
Silber (Spot)      22,34      22,48      -0,6%          -0,14   -4,2% 
Platin (Spot)   1.014,22   1.008,48      +0,6%          +5,74   +4,5% 
Kupfer-Future       4,30       4,31      -0,1%          -0,01   -3,6% 
 

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2022 02:24 ET (07:24 GMT)