Dank allseits populärer Titel wie "Spider-Man" und "God of War" hob Sony am Dienstag seine Erwartungen an den Betriebsgewinn im Geschäftsjahr 2018/19 um 30 Prozent auf den Rekordwert von 870 Milliarden Yen (umgerechnet fast 6,8 Milliarden Euro) an. Damit zahlt sich die jahrelange Neuausrichtung der Traditionsfirma aus. Nintendo profitiert vor allem von seiner Konsole Switch samt Spielen rund um die Super-Mario-Familie und Pokemon-Figuren. Im zweiten Geschäftsquartal zu Ende September kletterte der Betriebsgewinn um 30 Prozent auf 241 Millionen Euro und damit so hoch wie seit acht Jahren nicht.

"Wir waren mit einigen Blockbuster-Titeln gesegnet", sagte Sony-Finanzchef Hiroki Totoki. Auch in der zweiten Jahreshälfte werde der Erfolg anhalten. Im zweiten Quartal zu Ende September kletterte das operative Ergebnis um 17 Prozent auf fast 1,9 Milliarden Euro. Die Spielesparte kam auf ein Plus von fast 66 Prozent. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet worden war. Sony hat sich in den letzten Jahren deutlich verkleinert und die Vaio-Computersparte verkauft, das Fernsehergeschäft abgespalten und Tausende Stellen gestrichen.

Neben dem Spielegeschäft konzentriert sich die Firma auf den Musikverlag mit Emi Music und den Verkauf von Halbleitern inklusive Bildsensoren. Neu im Portfolio ist ein abobasierter an die Playstation gebundener Dienst. Dieses Angebot hilft Sony unter anderem dabei, die sinkenden Verkaufszahlen für die inzwischen fünf Jahre alte Spielekonsole Playstation auszugleichen. Inzwischen stehen Spiele für ein Viertel des Konzernumsatzes, der von Juli bis September um knapp sechs Prozent auf 32 Milliarden Euro stieg.

Im Gegensatz zur Playstation füllt die neuere Switch-Konsole noch die Kassen von Nintendo. Nach knapp 5,1 Millionen Geräten im ersten Geschäftshalbjahr will der Game-Boy-Erfinder bis Ende März 20 Millionen Konsolen verkaufen. Deutlich höher lag die Zahl der verkauften Spiele: Diese verdoppelte sich von April bis September fast auf 42 Millionen. Deutlich später als Sony ist Nintendo ins Abogeschäft für Spieler eingestiegen, das regelmäßige Einnahmen verspricht. Der im September angelaufene Dienst sei gut gestartet, sagte der 46-jährige Firmenchef Shuntaro Furukawa, nannte aber keine Details.