Eine glänzende Nachfrage nach Online-Spielen ließ den Betriebsgewinn im ersten Geschäftsquartal um fast ein Viertel auf den Rekordwert von 195 Milliarden Yen (umgerechnet 1,5 Milliarden Euro) klettern. Dies ist deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Lange Zeit wurde der Umbau der Traditionsfirma kritisch beobachtet, der zum Verkauf der Vaio-Computersparte und zur Abspaltung des Fernsehergeschäfts führte, Tausende Stellen wurden gestrichen. Sony konzentriert sich nun auf das Spielegeschäft mit Titeln wie "God of War" und bald auch "Spider-Man", auch der Musikverlag mit Emi Music und der Verkauf von Halbleitern stehen im Fokus. Ziel ist es, die Abhängigkeit vom saisonal schwankenden Geschäft mit der Spielekonsole PlayStation und anderen Elektronikgeräten zu verringern.

Der Gewinn in der renditeträchtigen Onlinespiele-Sparte verfünffachte sich von April bis Juni, während sich der Absatz der Spielekonsole Playstation 4 verlangsamte. Eine ähnliche Entwicklung machte auch der Wettbewerber Nintendo durch. Während der Umsatz mit Spielen rund um die Pokemon-Figuren und Super Mario für die Spielekonsole Switch um mehr als das Doppelte zulegte, wanderte das Gerät selbst im Quartal seltener über die Ladentheke als erwartet. Trotzdem sprang Nintendos Betriebsgewinn um 88 Prozent.

Sonys Finanzchef Hiroki Totoki sprach von den Vorteilen von abo-basierten Online-Angeboten. Auf solche Erlösquellen wolle Sony künftig stärker setzen, kündigte er an. Für die Spiele- und Halbleitersparte hob Sony seine Erwartungen ans Geschäftsjahr leicht an, änderte aber nichts am Gewinnausblick für den Gesamtkonzern und begründete dies mit dem scharfen Wettbewerb im Smartphone-Markt. "Das Wachstum im Smartphone-Markt könnte sich vielleicht weiter verlangsamen", sagte Totoki. Deutlich zuversichtlicher ist der Konzern für sein Geschäft mit Bildsensoren. Es werde von der stetig wachsenden Verwendung von Kameras in Geräten profitieren, so Totoki.