Von Sarah E. Needleman

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den schwerwiegenden Vorwürfen gegen Activision Blizzard und dessen CEO Bobby Kotick wächst der Druck auf die Gesellschaft weiter. Nun stellt Microsoft die Geschäftsbeziehung auf den Prüfstand. Zuvor hatte bereits der Chef der Playstation-Sparte von Sony deutliche Worte gefunden.

In einem Brief an die Mitarbeiter schrieb Phil Spencer, Executive Vice President der Gaming-Sparte von Microsoft, man überdenke die Beziehungen zu Activision Blizzard, und er persönlich stehe für "starke Werte, für ein einladendes und integratives Umfeld für alle unsere Mitarbeiter bei Xbox". Sony war im Jahr 2020 der größte Kunde von Activision und Microsoft der viertgrößte, mit einem Anteil von 17 bzw 11 Prozent am Umsatz.

In einem am Dienstag erschienenen Artikel im Wall Street Journal hieß es, dass Activision-CEO Kotick das Board des Unternehmens über einige Berichte über sexuelles Fehlverhalten männlicher Mitarbeiter gegenüber Mitarbeiterinnen, darunter auch Vergewaltigungsvorwürfe, nicht informiert hat. In einer ersten Reaktion des Videospieleherstellers hieß es, der Artikel zeichne ein "irreführendes Bild von Activision Blizzard und unserem CEO". Er ignoriere wichtige Veränderungen, die derzeit umgesetzt würden, damit Activision zu einem der "einladendsten und inklusivsten Arbeitsplätze der Branche" werde. Das Board veröffentlichte eine ähnliche Stellungnahme, in dem Kotick der Rücken gestärkt wurde.

Ende Juli hatte das California Department of Fair Employment and Housing Klage gegen Activision eingereicht, nachdem mehrere Vorwürfe weiblicher Angestellter wegen Belästigung und Diskriminierung eingegangen waren. Das Unternehmen, gegen das auch eine Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC läuft, geht gegen die Klage vor. Activision ist der zweitgrößte Videospielehersteller in den USA nach Marktwert. Bekannt ist das Unternehmen für Call of Duty, World of Warcraft und Candy Crush.

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November 19, 2021 00:51 ET (05:51 GMT)