Tokio (Reuters) - Der japanische Elektronikriese Sony hat zum Jahresstart dank seines sehr gut laufenden Spielegeschäfts Kasse gemacht.

Das Betriebsergebnis kletterte von Januar bis März um mehr als das Doppelte auf 138,6 Milliarden Yen (rund eine Milliarde Euro), wie Sony am Dienstag bekanntgab. Allerdings hatten Analysten mit noch mehr gerechnet.

Zu dem Ergebnissprung trug laut Sony die hohe Nachfrage nach der Playstation 5 bei, die Käufer wiederum dazu bringt, sich Online-Spiele herunterzuladen und Abo-Dienste in Anspruch zu nehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 per Ende März verkaufte der Nintendo-Konkurrent trotz der Chipkrise 11,5 Millionen Geräte und hat seit der Markteinführung 2020 fast 20 Millionen Einheiten verschifft. Im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 sollen es 18 Millionen Sony-Playstations sein, während Nintendo 21 Millionen Switch-Konsolen verkaufen will. Das Spielegeschäft baut Sony aktuell mit der im Februar bekanntgegebenen Übernahme des "Halo"-Videospielemachers Bungie für 3,6 Milliarden Dollar aus.

Für das laufende Geschäftsjahr ist Sony nicht mehr ganz so optimistisch und geht von einem leichten Rückgang des Betriebsergebnisses auf 8,43 Milliarden Euro aus. Damit kommt der Konzern mit Sitz in Tokio, der auch Kinofilme produziert und Elektronikgeräte wie Fernseher und Kameras herstellt, nicht ganz an die Erwartungen von Analysten heran. Dies könnte auch mit dem scharfen Wettbewerb auf dem Spielemarkt zusammenhängen. Der Sony-Rivale Microsoft will seine Spielekonsole XBox stärken und greift für 69 Milliarden Dollar nach dem "Call of Duty"-Entwickler Activision Blizzard.

(Bericht von Tim Kelly, geschrieben von Nadine Schimroszik, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)