Stäfa (awp) - Der Hörsystemhersteller Sonova publiziert am Dienstag, 17. Mai, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende März). Insgesamt haben neun Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

2021/22E
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens        2020/21A   

Umsatz                  3328           2602         
EBITA                  825,4          663,3         
EBITA adj.             856,1          603,0         
Reingewinn             650,9          585,3         

(in Fr.)
Dividende je Aktie      3,97           3,20         

FOKUS: Der Hörgerätemarkt dürfte sich längerfristig stark wandeln. Stichworte sind hier OTC und der Digitalvertrieb der Geräte. Hiervon betroffen sein wird sicherlich auch der Stäfner Platzhirsch Sonova. Dass er auch künftig vorne mit dabei sein möchte, das hat er unlängst mit der Akquisition der Consumer Division von Sennheiser unterstrichen (siehe auch PRO MEMORIA).

Kurzfristig liegt der Fokus im Geschäft mit den Hörgeräten aber noch auf den klassischen Geräten. Mit der Plattform Paradise 2.0 hat Sonova nach Meinung der Analysten der ZKB derzeit das beste Hörgerät am Markt. Und was Sennheiser anbelangt, so dürfte dann schon im Jahr 2022 das erste Hörgerät folgen, welches keine komplexe Anpassung durch einen Audiologen benötigt. Und im August dürfte ausserdem die nächste Plattform vorgestellt werden, die dann Paradise ablöst.

Mit Blick zurück auf das abgelaufene Gesamtjahr 2021/22 gehen die Analysten grundsätzlich von einer Fortsetzung des bisher guten Trends aus. Das Unternehmen dürfte im zweiten Halbjahr weitere Marktanteile gewonnen haben, heisst es. Auch dürfte das Cochlea-Geschäft die Schwäche nach dem Produktrückruf im Februar 2020 überwunden haben.

ZIELE: Sonovas Ziele für das Gesamtjahr 2021/22 umfassen eine Steigerung des konsolidierten Umsatzes von 24 bis 28 Prozent und ein bereinigtes EBITA-Wachstum von 34 bis 42 Prozent (beides gemessen zu konstanten Wechselkursen). Die Akquisition der Sennheiser Consumer Division ist in diesem Ausblick noch nicht berücksichtigt (siehe auch PRO MEMORIA). Ebenfalls nicht enthalten sind darin mögliche zusätzliche Probleme in der Zulieferkette.

PRO MEMORIA: Der Hörgerätespezialist hat ein im Juni 2021 gestartetes Aktienrückkaufprogramm Ende März 2022 bereits abgeschlossen. Gleichzeitig wurde ein neues Programm mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren angekündigt. Im Rahmen des abgeschlossenen Programms wurden etwas mehr als 2 Millionen Aktien oder 3,125 Prozent des Aktienkapitals zurückgekauft.

Der Gesamtwert der zu einem Durchschnittswert von 347,50 Franken zurückgekauften Aktien erreichte knapp 700 Millionen Franken. Der Rückkauf erfolgte zum Zweck einer Kapitalherabsetzung. Mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm sollen Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Franken zurückgekauft werden. Finanziert werde das neue Programm über den freien Cash Flow sowie über zusätzliche Schulden. So soll der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung/EBITDA) schrittweise auf 1,0 bis 1,5x erhöht werden.

Sonova betonte dabei auch, weiterhin eine "konservative Finanzierungspolitik" zu verfolgen und geht davon aus, auch künftig über ausreichende Mittel zur Finanzierung von Wachstumsinitiativen zu verfügen. Dies schliesse wertschaffende ergänzende Akquisitionen mit ein. Die bisherige Dividendenpolitik soll zudem beibehalten werden.

Ebenfalls im März abgeschlossen wurde die im Mai 2021 angekündigte Übernahme der Consumer Division von Sennheiser. Die Akquisition fliesst somit per Anfang März 2022 in die Bücher der Stäfner mit ein.

AKTIENKURS: Die Sonova-Aktie hat wie auch der Gesamtmarkt in den vergangenen Wochen stark an Wert eingebüsst. Hatten die Papiere Anfang April noch rund 390 Franken gekostet, sind sie bis am Donnerstag auf beinahe 300 Franken abgerutscht. Davon konnten sich die Titel in der Folge jedoch wieder etwas absetzen.

Website: www.sonova.com

jg/mk/kw