Zürich (awp) - Der Hörsystemhersteller Sonova veröffentlicht am Dienstag, 22. Mai, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende März). Insgesamt zehn Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

2017/18E
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens     2016/17A
 
Umsatz                 2'660            2'396
EBITA*                 524,6            463,0
Reingewinn*            406,5            356,2

(in Fr.)

Gewinn/Aktie*:          6,08             5,35
Dividende/Aktie         2,49             2,30

*inkl. Einmalkosten

FOKUS: Der Hörgerätehersteller Sonova präsentiert seine Resultate dieses Jahr das erste Mal unter Führung des neuen CEO Arnd Kaldowski. Der Deutsche hat per Anfang April das Zepter vom langjährigen Firmenchef Lukas Braunschweiler übernommen. Die letztmals von diesem im vergangenen November präsentierten Halbjahreszahlen hatten die Analysten enttäuscht - obwohl das Unternehmen den Gewinn hatte steigern können.

Viel versprach sich der Sonova-Chef damals auch für das zweite Halbjahr von den im August lancierten Audéo-BDirect-Hörgeräten, die auf der unternehmenseigenen Sword-Technologie basieren. Produkte dieser Reihe hat Sonova beispielsweise an der jährlichen Konferenz der American Academy of Audiology in Nashville Ende April präsentiert.

Laut den Analysten von Bernstein war die Stimmung unter den Hörgerätetechnikern bezüglich der neuen "Receiver in Canal"-Flaggschiffe-Hörgerate von Sonova dort aber eher schlecht. Während beispielsweise das Oticon Opn von Demant für seine Klangqualität oder Konnektivität gelobt worden sei, so seien die Audéo-B-Direct-Hörgeräte dafür kritisiert worden, dass es Audio nur in einen, nicht jedoch beide Gehörgänge streamen könne.

Im Bezug auf die Resultate wird es daher spannend sein zu sehen, inwiefern der Hörgeräte-Bereich (Wholesales) im FY 17/18 zulegen könnte. Über das Gesamtunternehmen hinweg erwarten die Analysten im Schnitt einen Umsatz von 2,66 Milliarden Franken, was einem Plus von 11 Prozent entspricht. Die Dividende pro Aktie soll laut den Schätzungen bei 2,49 Franken zu liegen kommen.

ZIELE: Zusammen mit der Annualisierung der im Vorjahr getätigten Akquisitionen, insbesondere von AudioNova, rechnet Sonova beim Gesamtumsatz mit einem Wachstum von 10 bis 12 Prozent in Lokalwährungen für das Gesamtjahr 2017/2018. Unter Ausschluss der Einmalkosten in Zusammenhang mit AudioNova sowohl im Geschäftsjahr 2016/17 als auch im Geschäftsjahr 2017/18 erwartet das Unternehmen ausserdem einen entsprechenden Anstieg des normalisierten EBITA um 10 bis 14 Prozent in Lokalwährungen.

PRO MEMORIA: Vor einem Monat ist der einstige Sonova-Verwaltungsratspräsident und Sportmäzen Andy Rihs im Alter von 75 Jahren verstorben. Rihs hatte 1966 zusammen mit einem befreundeten Techniker die konkursite Hörgeräte-Firma seines Vaters übernommen. Etwas später stiess sein Bruder Hansueli dazu. Andy Rihs führte das Unternehmen lange Zeit als oberster Firmenchef und zugleich als Verwaltungsratspräsident. Seit 2007 befinden sich Phonak und andere Kernmarken unter dem Dach der Sonova Holding AG. Rihs Erben halten derzeit noch einen Anteil an Sonova von unter 3 Prozent.

AKTIENKURS: Der Wert der Sonova-Aktien ist seit Jahresanfang um gut 5 Prozent gestiegen. Allerdings stehen die Valoren aktuell (Stand Donnerstag) mit 160,65 Franken knapp 7 Prozent unter ihrem Jahreshöchstkurs von 172,15 Franken. Dieser wurde erst vor knapp zwei Wochen erreicht. In den letzten Tagen litt der Wert der Valoren unter anderem unter dem Zusammenschluss der Konkurrenten Sivantos und Widex, der in Marktkreisen als ungutes Zeichen für die übrigen Mitbewerber gewertet wurde.

yl/kw