Zürich (awp) - Der Hörsystem-Hersteller Sonova publiziert am Montag, 16. November, die Ergebnisse zum ersten Halbjahr (per 30. September) des laufenden Geschäftsjahres 2020/21. Insgesamt haben fünf Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2020/21E
(in Mio Fr.)    AWP-Konsens   H1 2019/20A   

Umsatz             1'060         1'426         
EBITA              156,4         279,5         
Reingewinn         112,6         215,5         

FOKUS: Nachdem der Hörhilfe-Spezialist bereits im September Angaben zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2020/21 gemacht hat, hält sich das Überraschungspotenzial stark in Grenzen. Sonova ging damals von einem Umsatzniveau bei konstanten Wechselkursen von rund 79 Prozent der Vorjahresperiode aus. In den Monaten August und September seien aber bereits wieder Umsätze nahe am Vorjahresniveau erreicht worden sein. Zudem stellte Sonova eine bereinigte EBITA-Marge von etwa 15 Prozent in Aussicht.

Zur Herausforderung könnte allerdings die Zielsetzung für das zweite Halbjahr werden. Der Hörhilfe-Hersteller stellte ein Umsatzwachstum von 4 bis 8 Prozent in Aussicht und beim bereinigten EBITDA gar ein Wachstum von 20 bis 30 Prozent. Angesichts der zweiten Corona-Welle dürfte sich die Ausgangslage für Sonova nun aber wieder erschwert haben. So erwarten Analysten, dass in den kommenden ein bis zwei Quartalen neue Lockdown-Massnahmen das Geschäft wieder eintrüben könnten.

Auf längere Frist wird aber für Sonova wieder mit einer Rückkehr auf Vorkrisenniveau gerechnet. Überzeugt zeigen sich die Experten dabei von der neuen Paradise-Plattform. Sonova dürfte damit weiterhin das beste Hörgerät am Markt haben und somit Marktanteile gewinnen, heisst es etwa bei der ZKB.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2020/21 bedeuten die im September erhöhten Prognosen, dass der Umsatz 92 bis 94 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen und der bereinigte EBITA in etwa auf Höhe des Vorjahres liegen würde. Zudem ging Sonova wegen des starken Frankens von negativen Währungseffekten aus, die den Umsatz um etwa 4 Prozent und den EBITA um etwa 10 Prozent drückten.

PRO MEMORIA: Zuletzt sendete das Management des Hörgeräte-Herstellers anfangs Oktober auch am Investorentag positive Signale aus. "Die Strategie von Sonova hat sich im gegenwärtig anspruchsvollen Umfeld bewährt und wir treiben unsere strategischen Initiativen weiter kontinuierlich voran", äusserte sich CEO Arnd Kaldowski damals.

Es sei gelungen die Marktposition des Hörgerätegeschäfts durch Verbesserungen bei der kommerziellen Umsetzung und der Stärkung der Kundenbeziehungen auszubauen, hiess es weiter. Und im Audiological-Care-Geschäft, welches das Retail-Geschäft von Sonova umfasst, werde die Umsetzung der Omni-Channel-Strategie vorangetrieben. Ausserdem steige man mit diesem Geschäftsbereich zusammen mit lokalen Partnern in den schnell wachsenden chinesischen Markt ein.

Und auch mit Blick auf die im August lancierte neue Technologie-Plattform Phonak Paradise äusserte sich Sonova-Chef Kaldowski positiv. "Wir sehen in den ersten Monaten im Verkauf ein gutes Momentum", so der CEO. Im Vergleich zum Vorgänger Marvel hat Paradise verschiedene neue Funktionen wie etwa einen Filter, der die gesprochene Sprache hervorhebt (Speech Enhancer) oder eine dynamische - das heisst nach eigenen Wünschen einstellbare - Lärmunterdrückung (Dynamic Noise Cancellation).

AKTIENKURS: Die Aktien von Sonova haben die Verluste nach dem Corona-Crash grösstenteils wieder aufgeholt. Seit dem Tief im März bei rund 145 Franken zeigt die Tendenz nach oben und die Titel notieren inzwischen wieder über 240 Franken. Ihr Allzeithoch erreichten die Aktien Ende Februar bei rund 257 Franken - also kurz bevor es an der Börse im Sog der Coronakrise nach unten ging.

Website: www.sonova.com

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