2020

GESCHÄFTSBERICHT

Kennzahlen

in Mio. EUR

(soweit nicht anders vermerkt)

2020

2019

+/- in %

+/- in % acc 1

Umsatz

834,8

890,6

-6

-4

Digital Business Platform (DBP, inkl. Cloud & IoT)

448,5

474,5

-5

-3

davon DBP (exkl. Cloud & IoT)

397,5

432,2

-8

-6

davon DBP (Cloud & IoT)

51,0

42,3

21

22

Adabas & Natural (A&N)

222,8

228,9

-3

1

Lizenzen

217,2

245,1

-11

-8

Wartung

422,6

435,0

-3

0

Software as a Service (SaaS)

31,3

22,7

38

41

Anteil wiederkehrender Umsätze DBP (inkl. Cloud & IoT)

90,2 %

79,2 %

Normalisierter Auftragseingang DBP (inkl. Cloud & IoT) 2

360,7

307,0

17

21

davon DBP (exkl. Cloud & IoT) 2

261,5

241,1

8

13

davon DBP (Cloud & IoT) 2

99,2

65,9

50

53

Normalisierter Auftragseingang A&N 2

129,0

100,8

28

33

Operatives Ergebnis (EBITA, Non-IFRS)

177,0

260,3

-32

in % vom Umsatz

21,2 %

29,2 %

Segmentergebnis DBP

68,9

130,6

-47

Segmentmarge in %

15,4 %

27,5 %

Segmentergebnis A&N

148,7

159,8

-7

Segmentmarge in %

66,7 %

69,8 %

Nettoergebnis (Non-IFRS)

125,4

188,1

-33

Ergebnis je Aktie (Non-IFRS) 3 (in EUR)

1,69

2,54

-33

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

112,5

172,0

-35

CapEx 4

-9,3

-10,0

-7

Tilgung von Leasingverbindlichkeiten

-15,6

-16,2

-4

Free Cashflow

87,6

145,8

-40

Bilanz

31.12.2020

31.12.2019

Bilanzsumme

2.039,9

2.116,1

-4

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

480,0

513,6

-7

Netto-Cash-Position

220,1

217,0

1

Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente)

4.700 5

4.948

-5

  • 1 At constant currency (um Wechselkurseffekte bereinigt).

  • 2 Normalisierter Auftragseingang gemäß neuer Definition 2020.

  • 3 Basierend auf durchschnittlich ausstehenden Aktien (unverwässert) GJ 2020: 74,0 Mio./GJ 2019: 74,0 Mio.

  • 4 Cashflow aus Investitionstätigkeit bereinigt um Akquisitionen und Anlagen in Schuldtiteln.

  • 5 Ohne 438 FTE von verkaufter Professional-Service-Einheit in Spanien.

Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und Prozentangaben sich nicht aus den dargestellten Werten ergeben.

Beziehungen leben

Unsere Reise begann im Jahr 1969. Dem Jahr, in dem dank moderner Techno-logie der erste Mensch einen Fuß auf den Mond setzte. Dem Jahr, das als Stunde null der Softwarebranche gilt. Seither widmen wir all unsere Kraft unseren Zielen: Unabhängigkeit, Innovation und Teilhabe.

Wir arbeiten fair mit anderen Unternehmen zusammen, sind flexibel und wollen zu einem nachhaltigen Fortschritt beitragen, indem wir Beziehungen lebendig gestalten.

Wir ermöglichen einen ungehinderten Datenfluss und helfen Unternehmen, Erkenntnisse zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Wir stellen sicher, dass ein per App bestellter Kaffee auf dem Tresen bereitsteht, dass ein Arzneimittelhersteller über Laborsysteme verfügt, mit denen er blitz-schnell neue Therapien entwickeln kann, dass aus Wind Strom wird, der in jedem Haushalt ankommt.

Ein durchgängig integriertes Kundenerlebnis, digitale Geschäftsexzellenz und eine ökosystemgetriebene Wirtschaft sind die Versprechen des vernetzten Unternehmens, der Nachweis, dass Software sich zum ultimativen Erfolgsfaktor entwickelt hat - vom Edge- zum Core-System bis zur Cloud und darüber hinaus.

Seit mehr als 50 Jahren begleitet die Software AG als innovativer, unabhängiger Partner mehr als 10.000 Firmen auf ihrem Weg zum vernetzten Unternehmen. Wir stehen ihnen auch weiter zur Seite.

Das Jahr 2020 in Zahlen

Im Jahr 2020 hat die Software AG ihre Transformation und die Umstellung ihres Geschäftsmodells auf Subskriptionen beschleunigt vorangetrieben.

Gesamtauftragseingang DBP

Gesamtauftragseingang A&N

Annual Recurring Revenue

360,7 Mio. €

129,0 Mio. €

508,1 Mio. €

(Vj. 307,0 Mio. €)

(Vj. 100,8 Mio. €)

(Vj. 491,3 Mio. €)

Gesamtumsatz

Operative Ergebnismarge

Mitarbeiter

834,8 Mio. €

+21,2 %

4.700

(Vj. 890,6 Mio. €)

(Vj. 29,2 %)

(Vj. 4,948)

Inhaltsverzeichnis

An unsere Aktionäre 7

Dynamisches Wachstum 8

Vorstandsbrief 10

Die Aktie 14

Erklärung zur Unternehmensführung 19

Bericht des Aufsichtsrats 28

Zusammengefasster Lagebericht 33

Grundlagen des Konzerns 34

Organisation und Konzernstruktur 34

Geschäftstätigkeit 35

Strategie und Ziele 45

Unternehmensinternes Steuerungssystem 48

Forschung und Entwicklung 53

Wirtschaftsbericht 58

Überblick über den Geschäftsverlauf 58

Ertragslage des Konzerns 65

Finanz- und Vermögenslage des Konzerns 76

Finanz- und Vermögenslage der Software AG 82

Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 84

Grundlagen 84

Leadership und Unternehmensführung 90

Mitarbeiter 94

Kunden und Technologie 99

Gesellschaft 102

Umwelt 105

Prognosebericht 109

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

in den folgenden Geschäftsjahren 109

Erwartete Ertragslage 112

Erwartete Finanzlage 115

Chancen- und Risikobericht 116

Chancen- und Risikomanagement 116

Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns 136

Rating der Software AG 137

Vergütungsbericht 138

Zufluss 139

Gewährte Zuwendungen 148

Einjährige variable Vergütung 148

Mehrjährige variable Vergütung 148

Vergütung des Vorstands im Vorjahr 2019 153

Vergütung des Aufsichtsrats 155

Übernahmerechtliche Angaben 156

Gezeichnetes Kapital und Stimmrechte 156

Bedingtes Kapital 156

Genehmigtes Kapital 156

Aktienrückkauf 156

Bedeutende Aktionäre 156 Ernennung/Abberufung von Vorstandsmitgliedern

und Satzungsänderungen 156

Wechsel der Unternehmenskontrolle 156

Erklärung zur Unternehmensführung 157

Konzernabschluss 159

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 160

Gesamtergebnisrechnung 161

Konzernbilanz 162

Kapitalflussrechnung 164

Entwicklung des Konzerneigenkapitals 166

Konzernanhang 169

Allgemeine Grundsätze 170

[1] Grundlagen der Rechnungslegung 170

[2] Konsolidierungskreis 170

[3] Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 173

[4] Nicht fortgeführtes Geschäft/

Veräußerungsgruppen 183

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-

und Verlustrechnung 184

[5] Umsatzerlöse 184

[6] Herstellkosten 184

[7] Vertriebsaufwendungen 184

[8] Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 184

[9] Sonstige Erträge 184

[10] Sonstige Aufwendungen 185

[11] Finanzergebnis 185

[12] Ertragsteuern 185

[13] Sonstige Steuern 186

[14] Personalaufwand 186

[15] Ergebnis je Aktie 186

Inhaltsverzeichnis

Erläuterungen zur Konzernbilanz

  • [16] Sonstige finanzielle Vermögenswerte

    • 187 Weitere Informationen 235

  • [17] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und sonstige

    • 187 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 236

    Forderungen 187

[18] Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte 188

[19] Ertragsteuererstattungsansprüche 188

  • [20] Immaterielle Vermögenswerte/

    Geschäfts-oder Firmenwerte 189

  • [21] Sachanlagen/als Finanzinvestition

    gehaltene Immobilien 192

[22] Latente Steuern 194

[23] Finanzielle Verbindlichkeiten 195

[24] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 198

[25] Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 198

[26] Sonstige Rückstellungen 199

[27] Ertragsteuerschulden 199

[28] Rückstellungen für Pensionen und

ähnliche Verpflichtungen 200

[29] Eigenkapital 203

Sonstige Erläuterungen 205

[30] Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 205

[31] Segmentberichterstattung 205

[32] Zusätzliche Informationen über

Finanzinstrumente und Risikomanagement 211

[33] Angaben zu Leasingverhältnissen 220

[34] Haftungsverhältnisse 222

[35] Saisonale Einflüsse 222

[36] Rechtsstreitigkeiten 223

[37] Aktienoptionsprogramme 224

[38] Organe 230

[39] Transaktionen mit nahestehenden

Unternehmen und Personen 232

[40] Honorare des Abschlussprüfers 233

[41] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 234

[42] Erklärung zur Unternehmensführung 234

[43] Befreiung der inländischen Konzern-

gesellschaften gemäß § 264 Abs. 3 HGB 234

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 237

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlussesund des zusammengefassten Lageberichts Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers

Vermerk des unabhängigen Wirtschafts-prüfers über eine Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung

Finanzkalender Impressum Fünfjahresübersicht

237 244 245

246

246 248 248 249

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Geschäftsbericht auf eine geschlechtsneutrale Differen-zierung verzichtet. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung der jeweils anderen Geschlechter. Entspre-chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

An unsere Aktionäre

Dynamisches Wachstum 8

Vorstandsbrief 10

Die Aktie 14

Erklärung zur Unternehmensführung 19

Bericht des Aufsichtsrats 28

Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und Prozentangaben sich nicht aus den dargestellten Werten ergeben.

Dynamisches Wachstum

Die Transformation der Software AG ist ein andauernder Prozess. Im Jahr 2019 wurden die Grundlagen für Wachstum geschaffen. 2020 ging es darum, in allen drei Säulen der Helix-Strategie - Fokus, Team und Umsetzung - Impulse für ein dynamisches Wachstum zu setzen. Trotz der aktuellen gesellschaft-lichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Software AG bei ihrer Transformation gute Fortschritte gemacht. Besonders wichtig war hier die beschleunigte Umstellung auf Subskriptionen. Aufbauend auf dieser Dyna-mik verfolgt die Software AG ihre Helix-Strategie weiter und wird das Wachs-tum im Jahr 2021 entschlossen vorantreiben.

  • • Auftakt des Transformations-programms Helix

  • • Straffung des Produktport-folios

EINFÜHRUNG SUBSKRIPTIONSBASIERTER

PREISMODELLE & NEUES PACKAGING

  • • Markteinführung von webMethods.io

  • • Partnerschaft mit Adobe

    Anteil von Subskriptionen/SaaS am Auftragseingang im

  • • Partnerschaft mit Microsoft

Anerkannt von Kunden und Analysten:EIN LEADER:EIN VISIONÄR:EIN LEADER:EIN LEADER:

Gartner

Gartner

Gartner

Forrester

"Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools"

"Magic Quadrant for Industrial IoT Platforms (IIoT)"

"Magic Quadrant for Full Life Cycle API Management"

"API Management Solutions"

Gartner, Inc., Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools, 14. Dezember 2020, Derek Miers, Akshay Jhawar, siehe Haftungs-ausschluss auf Seite 38.

Gartner, Inc., Magic Quadrant for Industrial IoT Platforms, 19. Oktober 2020, Eric Goodness, Alfonso Velosa, Ted Friedman et al., siehe Haftungsausschluss auf Seite 38.

Gartner, Inc., Magic Quadrant for Full Life Cycle API Management,

Forrester Research, Inc., The Forrester Wave™:

22. September 2020, Paolo Malinverno, Kimihiko Iijima, Mark O'Neill, siehe Haftungsausschluss auf Seite 38.

API Management Solutions, Q3 2020, 4. August 2020, Randy Heffner.

An unsere Aktionäre Dynamisches Wachstum

2023

MITTELFRISTIGE ZIELE:

NACHHALTIGES, PROFITABLES WACHSTUM 1 Mrd.+ Euro KONZERNUMSATZ

THORSTEN HERRMANN,

Managing Director bei Microsoft Deutschland GmbH:

JASON DIETZ, Head of Global Process Architecture bei Tesco:

"Dank der Kombination unserer branchenführen-den Azure-Cloud-Platt-form mit dem Integra-tions-Know-how und den Integrationstechnologien der Software AG können Kunden sicherstellen, dass sich ihre Cloud-Investitio-nen schnell amortisieren."

"Wir mussten einen Weg finden, [das Geschäfts-modell und die Prozesse] zu digitalisieren. So sind wir zur Software AG und zu ARIS gekommen."

ConXion

DIGITALE VERANSTALTUNG STÄRKT KUNDENBINDUNG UND STELLT ERFOLGREICHE

KUNDENPROJEKTE VOR

  • • Anhaltend hohes Wachs-tum bei Subskriptionen

    EMPLOYEE-ENGAGEMENT-INDEX 2020

  • • Beschleunigung der Produktinnovationen

    NEUKUNDENWEBMETHODS.IO FÜR MICROSOFT AZURE

    239

  • • Systematische Produkti-vitätssteigerung durch Straffung interner Prozesse

    VERFÜGBAR

  • • Weiterentwicklung von Mitarbeitern und Unter-nehmenskultur

    PROGRAMMS FÜR PARTNER

  • • Proaktive Prüfung von Mergers & Acquisitions

25-30 %

OPERATIVE MARGE (EBITA, NON-IFRS)

85-90 %

WIEDERKEHRENDER PRODUKTUMSATZ

~15 %

JÄHRLICHE WACHSTUMSRATE

IM DIGITAL BUSINESS

Technologietrends stützen Wachstumsprognose

  • • Edge und 5G, Datenverarbeitung für IoT- und andere Anwendungen wird immer weiter dezentralisiert, um optimale digitale Erlebnisse zu liefern.

  • • Cloud-Datenintegration, um die (Inter-)Operabilität von Multi-Cloud-Umgebungen sicherzustellen.

  • • Operationalisierung von Künstlicher Intelligenz (KI), um KI-Modelle verwalten und auf verteilte, hybride Cloud-Architekturen anwenden zu können.

Adressierbarer Zielmarkt (TAM)

2024

TAM Integration & 2024

API + IoT & Analytics TAM Integration & insgesamt API

2024 TAM IoT & Analytics

Entnommen aus: Gartner, Inc., Forecast: Enterprise IoT Platforms, Worldwide, 2018-2024, 18. March 2020, Peter Middleton, et al.; Gartner, Inc., Forecast: Enterprise Infrastructure Software, Worldwide, 2018-2024, 4Q20 Update, 22. Dezember 2020, Vanitha Dsilva, et al.

Vorstandsbrief

Die Software AG übertrifft im Geschäftsjahr 2020 bei den Bookings die Prognose und erfüllt ihre Profitabilitätsziele. Dank unserer Helix-Transformation können wir nun konzentriert auf unsere mittelfristigen und weiterführenden Ziele hinarbeiten.

ich freue mich, Ihnen im Namen des Vorstands den Geschäftsbericht für das Jahr 2020 vor-legen zu können. Wir haben das zweite Jahr unseres Transformationsprogramms mit viel Elan beendet und konnten dank unseres beschleunigten Umstiegs auf Subskriptionen das vierte Quartal in Folge ein Wachstum des normalisierten Auftragseingangs (Bookings) verzeichnen. Trotz aller Herausforderungen, nicht zuletzt der beträchtlichen Verwerfungen aufgrund der Pandemie und deren Folgen für jeden Einzelnen, und trotz des Cyber-Vorfalls blieb unser Team leistungs-fähig, produktiv und dem Wohl unserer Kunden verpflichtet. Dafür bedanke ich mich.

Ein weiteres Jahr erfolgreicher Transformation

Wir haben 2020 ein exzellentes Ergebnis erzielt, obwohl das Umfeld schwierig war. Die Bookings lagen in allen Produktfamilien über unserer Prognose. Im Digital Business stiegen sie um

21,4 Prozent auf 360,7 Millionen Euro, davon entfielen 261,5 Millionen Euro auf den Geschäfts-bereich Digital Business Platform (DBP, exkl. Cloud & IoT) und 99,2 Millionen Euro auf DBP Cloud & IoT. Das entsprach einem Plus von 12,9 bzw. 52,8 Prozent. Auch unser Adabas- & Natural-Geschäft entwickelte sich sehr positiv. Die Bookings erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent auf 129,0 Millionen Euro. Beim Konzernumsatz, der sich im Berichtsjahr auf 834,8 Millionen Euro belief, machten sich bei der Umsatzrealisierung die Auswirkungen des Umstiegs auf Subskriptionen bemerkbar. Der Anteil des wiederkehrenden Produktumsatzes erreichte mehr als 85 Prozent. Damit lag diese wichtige Kennzahl bereits in unserem für 2023 ausgegebenen Zielkorridor; das spiegelt die verbesserte Planbarkeit und Qualität unserer Umsätze wider.

Auch bei unseren anderen wichtigen Steuerungskennzahlen haben wir 2020 sehr gute Fort-schritte gemacht. Der jährlich wiederkehrende Umsatz (Annual Recurring Revenue, ARR) erreichte Ende 2020 508,1 Millionen Euro und lag damit um 10 Prozent über dem Vorjahr. Der ARR im Digitalgeschäft wuchs im sechsten Quartal in Folge zweistellig: im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 358,8 Millionen Euro. Im Jahr 2020 erreichte der Anteil von Sub-skriptionen und Software as a Service an den Bookings 81 Prozent und war damit ebenfalls höher als im Vorjahr. Im Jahr 2019 lag diese für den Fortschritt des Umstiegs auf Subskriptionen wichtige Kennzahl noch bei 51 Prozent und 2018, vor dem Start unseres Helix-Transformations-programms, bei 27 Prozent.

Trotz der andauernden Investitionen in den Unternehmensumbau haben wir auch 2020 unsere Profitabilitätsziele erreicht und ein operatives Ergebnis (EBITA, Non-IFRS) von 177 Millionen Euro und mit 21,2 Prozent eine Marge im mittleren Bereich unseres Prognosekorridors erwirt-schaftet. Das Nettoergebnis (Non-IFRS) betrug 125,4 Millionen Euro bzw. 1,69 Euro je Aktie und hat damit die Erwartungen erfüllt.

Diese ausgezeichnete Leistung zeigt auch, dass sich das Helix-Programm mit den Säulen Fokus, Umsetzung und Team unmittelbar auf unsere Ergebnisse auswirkt. Unsere Fokussierung auf die richtigen Produkte und Märkte trägt weiter Früchte: Die Produktinnovationen in den Schlüsselbereichen Hybrid Integration sowie IoT & Analytics ließen den Net Promoter Score im Jahr 2020 auf einen Wert von + 54 ansteigen und beförderten ein zweistelliges Wachstum in den Regionen Nordamerika, DACH und EMEA. Wir konnten uns gegen Mitbewerber durchsetzen und im Jahr 2020 239 Neukunden gewinnen. Es ist uns gelungen, den Beitrag, den unser Hyperscaler-Ökosystem leistet, zu verbessern, im Rahmen der Partnerschaft mit Microsoft konnten wir 16 Verträge gewinnen. Die Transformation unserer Unternehmenskultur, ein wichtiger Erfolgsfaktor, macht weiter Fortschritte. Die Verbesserung des Employee-Engagement-Index um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf einen Wert von 3,9 (der Höchstwert ist 5) sehen wir als Zeichen, dass wir unseren Mitarbeitern helfen konnten, ihre körperliche und seelische Gesund-heit aufrechtzuerhalten, Remote Working wirksam unterstützen und die Qualifikation unserer Führungskräfte vorantreiben konnten.

Steigende Marktchancen

Helix hat dazu beigetragen, dass sich die Software AG nun inmitten des globalen Markttrends der digitalen Transformation bewegt. Die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Auflösung traditioneller Arbeitsprozesse hat den Ruf nach der Vernetzung von Unternehmen, dem "truly connected enterprise", noch verstärkt. Unsere geschäftskritische Software hilft Organisationen weltweit beim Übergang von der alten in die neue Welt. Genannt seien hier insbesondere Banken und Finanzdienstleister, der Einzelhandel, Supply Chain und Logistik, die Medizintechnik und die Fertigungsindustrie.

Eines unserer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale ist die Unabhängigkeit unserer Plattform. Die digitale Transformation ist für Unternehmen weltweit ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit ihres Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen sie sich mit den Risiken auseinandersetzen, die durch den "digitalen eisernen Vor-hang" entstehen, mit geopolitischen Ereignissen und neuen Vorschriften, durch die sich die Verfügbarkeit von Technologieangeboten schnell ändern kann. In einem solchen Umfeld kann die Bedeutung einer schlanken, unabhängigen Integrationsschicht nicht hoch genug einge-schätzt werden.

Dank unserer Positionierung gegenüber diesen Trends haben wir Zugang zu adressierbaren Zielmärkten (TAM) mit einem signifikanten Marktvolumen. Daher steht unser Wachstum auf sicheren Füßen. Neueste Analysen von Gartner zeigen bis 2024 für unseren Integrations- & API- und unseren IoT- & Analytics-Markt einen TAM von insgesamt 23 Milliarden US-Dollar. Dabei wird bis 2024 für den globalen Integrations- & IoT-Markt eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 10 Prozent auf einen TAM von 13,4 Milliarden US-Dollar und für den globalen IoT- & Analytics-Markt eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 26 Prozent auf einen TAM von 9,8 Milliarden US-Dollar erwartet.

Beschleunigter Unternehmensumbau

Am Beginn des Jahres 2021 sind wir in der glücklichen Lage, unsere Transformation auf der Basis des bisher Erreichten weiter vorantreiben zu können. Unsere Strategie bleibt unverändert: Wir wollen den Umsatz mit Subskriptionen steigern, Innovationen forcieren, unsere kulturelle Transformation fortsetzen und prüfen, wo wir durch Übernahmen unser organisches Wachs-tum proaktiv ergänzen können. Um diese Ziele zu erreichen und sich bietende Chancen zu nutzen, insbesondere solche, die aus dem gestiegenen Volumen der aktuell gewonnenen Subskriptionsverträge resultieren, werden wir einen gewissen Teil der geplanten Ausgaben vorziehen und dieses Jahr den Höhepunkt der Helix-Investitionen erreichen. Ein Teil dieser Investitionen fließt nach dem Schadsoftware-Angriff, den wir im dritten Quartal 2020 erlebt haben, auch in die Erweiterung unserer Technologieinfrastruktur.

Die Entscheidung, Investitionen vorzuziehen, zeigt unser wachsendes Vertrauen in die Kraft unserer Transformation, die uns dabei hilft, unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen. Wir bestätigen diese Ziele und erwarten bis zum Jahr 2023 einen Konzernumsatz von 1 Milliarde Euro, eine operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) von 25 bis 30 Prozent, einen Anteil der wiederkehrenden Umsätze von 85 bis 90 Prozent und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von circa 15 Prozent im Digital Business.

Der Vorstand und ich freuen uns darauf, mit der Software AG im Jahr 2021 auf diese Ziele hin-zuarbeiten und unser Geschäft in Richtung eines nachhaltigen, profitablen und langfristigen Wachstums zu entwickeln.

Sanjay Brahmawar Vorsitzender des Vorstands

Sanjay Brahmawar

Chief Executive Officer (CEO)

Dr. Elke Frank

Chief Human Resources Officer (CHRO)

Dr. Matthias Heiden

Chief Financial Officer (CFO)

Dr. Stefan Sigg

Chief Product Officer (CPO)Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Vorstands finden Sie im Konzernanhang unter Ziffer [38].

Die Aktie

Das Börsenjahr

Aktienindizes trotzen COVID-19-Pandemie

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus hat im Jahr 2020 auch die globalen Aktienmärkte stark beeinflusst. Allerdings erholten sich die Indizes von ihren teilweise historischen Tiefständen im März, sodass insgesamt ein weitgehend ausgeglichenes Börsenjahr zu verzeichnen war. Der deutsche Leit-index DAX® startete mit rund 13.386 Punkten ins Jahr 2020 und schloss am 30. Dezember 2020 bei rund 13.719 Punkten. Damit legte der Index über den Jahresverlauf um 2,5 Prozent zu. Im Vorjahr hatte der deutsche Leitindex einen Anstieg von 25 Prozent verzeichnet, nachdem 2018 für den deutschen Leitindex noch das verlustreichste Jahr seit der inter-nationalen Finanzkrise 2008 war.

Den Jahreshöchststand 2020 markierten 13.790 Punkte kurz vor Jahresende am 28. Dezember 2020. Das Jahrestief wurde dagegen am 18. März 2020 mit rund 8.442 Punkten verzeichnet. Seit dem 19. Feb-ruar 2020 war der deutsche Leitindex damit um 5.347 Punkte abgestürzt.

Der MDAX®, in dem auch die Aktie der Software AG notiert ist, zeigte einen vergleichbaren Verlauf: Er startete zu Jahresbeginn mit 28.608 Punkten und fiel am 18. März 2020 auf ein Jahrestief von 17.909 Punk-ten. Zum Ende des Jahres erreichte der MDAX am 29. Dezember sein Jahreshoch mit 30.912 Punkten und schloss am letzten Handelstag mit 30.796 Punk-ten. Damit legte der MDAX auf Jahressicht um fast 8 Prozent zu.

Der deutsche Index für Technologieunternehmen, der TecDAX®, in dem auch die Software AG notiert ist, konnte ebenfalls die massiven Kursverluste zwischen Februar und März zum Jahresende wettmachen. Nach einem Start bei 3.063 Punkten erreichte der Index sein Jahreshoch am 19. Februar 2020 mit 3.296 Punkten. Am 18. März 2020 notierte der Index sein Jahrestief mit 2.202 Punkten und erholte sich dann bis zum Jahresschluss auf rund 3.213 Punkte. Damit erzielte er insgesamt auf Jahressicht ein Plus von knapp 5 Prozent.

Aktienindizes im Vergleich 02.01.2020 - 30.12.2020 (indiziert)

in %

Jan.

Feb.

Software AG

März

April

Mai

DAX

TecDAX

MDAX

Juni

JuliAug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

Quelle: Inventis service.

Software AG-Aktie im Zeichen der Transformation

Nachdem die Software AG-Aktie am 2. Januar 2020 mit einem Kurs von 31,33 Euro in das Berichtsjahr gestartet war, ging es zunächst leicht aufwärts. Von einem Rücksetzer bei Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse des vierten Quartals am 29. Januar 2020 konnte sich der Wert im Anschluss an den Capital Markets Day im Februar und den dabei gezeigten Erfolgen der Unternehmenstransformation gut erholen, bis er in den allgemeinen Abwärtssog im Zuge der globalen Unsicherheit rund um die COVID-19-Pande-mie geriet. Am 19. März markierte der Titel sein Jahres-tief bei 22,60 Euro. Die solide Bilanz, eine starke Kundenbasis und der hohe Anteil an wiederkehrenden Erlösen stärkten das Vertrauen der Investoren, wodurch im Anschluss die Aktie der Software AG einen Auf-wärtstrend zeigte und am 9. September 2020 das Jahreshoch von 44,26 Euro erreicht wurde. Nach einer Abwärtsbewegung bis Anfang November gab es zum Jahresende erneut eine Erholung, sodass das Papier am 30. Dezember 2020 bei 33,34 Euro schloss. Dies entspricht einem Plus von 6,4 Prozent im Ver-gleich zum Jahresauftakt.

Die Marktkapitalisierung der Software AG lag zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres bei 2,48 Mil-liarden Euro.

Im Börsenjahr 2020 konnte die Software AG-Aktie mit einem täglichen Handelsvolumen auf Xetra von durchschnittlich rund 221 Tausend Stück die Liquidi-tätsanforderung des Prime-Standards der Deutschen Börse erneut übererfüllen.

Kursentwicklung Software AG im Vergleich zur Peergroup 02.01.2020 - 30.12.2020 (indiziert)

in %

Jahreshöchstkurs:

150

Jan.

Software AG

Feb.

März

April

Mai

IBM

SAP

Oracle

JuniJuliAug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

Quelle: Inventis service.

Dividendenentwicklung seit 2011

in Euro je Aktie

0,65 0,71

0,46

0,46 0,46 0,50 0,55 0,60

0,76 0,76 1

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

1 Dividendenvorschlag, vorbehaltlich Zustimmung der Hauptver-sammlung im Mai 2021.

Kennzahlen zur Aktie

Jahresschlusskurs in EUR Jahreshöchstkurs in EUR Jahrestiefstkurs in EUR

Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum Ende des Geschäftsjahres

Von der Software AG gehaltene eigene Aktien

Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres in Mio. EUR

Streubesitz (Free Float) in %

2020

2019

Kontinuierliche DividendenpolitikEigene Aktien

Aufgrund der COVID-19-Pandemie und der zu ihrer Eindämmung erlassenen Einschränkungen für Ver-sammlungen wurde die ursprünglich für den 20. Mai 2020 als Präsenzveranstaltung geplante Hauptver-sammlung verschoben und fand am 26. Juni 2020 als virtuelle Veranstaltung statt. Dabei machte das Unternehmen von den neuen Möglichkeiten im Rah-men des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Straf-verfahrensrecht vom 27. März 2020 (sogenanntes COVID-19-Gesetz) Gebrauch.

Mit rund 75 Prozent des vertretenen Grundkapitals lag die Teilnahme bei der Online-Veranstaltung höher als bei der Präsenzveranstaltung im Vorjahr (65 Prozent der Stimmrechte). Alle von der Verwaltung vorge-schlagenen Tagesordnungspunkte fanden Zustimmung.

Für das Geschäftsjahr 2019 wurde erneut eine erhöhte Dividendenzahlung auf Rekordniveau von 0,76 Euro je dividendenberechtigte Stückaktie beschlossen. Das Ausschüttungsvolumen stieg auf den Rekordwert von 56,2 (Vj. 52,5) Millionen Euro. Gemessen am Jahresschlusskurs der Aktie (30. Dezember 2019: 31,10 Euro) erreichte die Dividendenrendite 2,44 (Vj. 2,24) Prozent.

Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 kann das Unternehmen seine werthaltige Dividendenpolitik fortsetzen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 0,76 Euro vorschlagen. Die von der Software AG gehaltenen eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt.

Die Software AG besitzt zum Ende des Geschäfts-jahres 2020 unverändert zum Vorjahr insgesamt 20.111 Stück eigene Aktien; das entspricht einem Anteil von 0,03 Prozent am Grundkapital der Software AG.

Aktionärsstruktur

Die Software AG - Stiftung bleibt mit 33,7 Prozent des Grundkapitals weiterhin der größte Anteilseigner und damit wichtiger Ankerinvestor der Software AG. Als eigenständige und gemeinnützige Förderstiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Darmstadt konzent-riert sich das Engagement der Software AG - Stiftung auf Projekte in den Bereichen Erziehung und Bildung, Kinder- und Jugendarbeit sowie Behinderten- und Altenhilfe. Darüber hinaus ist die Stiftung Förderin in vielfältigen Wissenschaftsbereichen sowie der Natur-hilfe.

Nach Abzug der Bestandspositionen der Software AG - Stiftung und der vom Unternehmen selbst gehaltenen Aktien ergibt sich für die Software AG ein Streubesitz (Free Float) von rund 66 Prozent. Dieser berücksich-tigt nach der Definition der Deutschen Börse den Anteil der Aktien einer Gesellschaft, der sich nicht in festen Händen befindet, sondern frei über die Börse handelbar ist.

Die regionale Analyse der Aktienbestände des identi-fizierten Streubesitzes ergibt, dass rund 19 Prozent der Anteile in Deutschland, 37 Prozent in Großbritan-nien, 15 Prozent in den USA und 4 Prozent in Kanada gehalten werden. 24 weitere Prozent des Gesamt-kapitals werden in Kontinentaleuropa gemanagt.

Aktionärsstruktur

Quelle: BD Corporate - IHS Markit, Dezember 2020.

Kontinuierlicher Investorendialog

Aktive Investor-Relations-Arbeit zeichnet sich neben einem kontinuierlichen Dialog mit bestehenden Investoren durch eine gezielte Anpassung der Inves-torenbasis aus. Die fokussierte Ansprache potenzieller Investoren gehört zu den Herausforderungen der Investor-Relations-Arbeit und bedarf einer genauen Analyse der Finanzmärkte. Entsprechend der neuen Wachstumsstrategie der Software AG verlagerten sich das Interesse und die Ansprache von Investoren auf Kapital, das langfristig auf Wachstum ausgerichtet ist. Verstärktes Interesse zeigten insbesondere Investoren aus den USA, die Erfahrung mit der Transformation von Softwareunternehmen haben.

2020 wurden zahlreiche Gespräche mit Investoren und Analysten geführt. Insgesamt nahm das Unter-nehmen an 18 Kapitalmarktkonferenzen im In- und Ausland teil. Aufgrund der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie fanden ab März 2020 die Veranstaltungen vorwiegend in virtueller Form statt.

Darüber hinaus bildeten virtuelle Termine mit Analysten in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und den USA sowie digitale Investoren-Meetings die Schwerpunkte der Investorenansprache.

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr genoss die Software AG eine hohe Aufmerksamkeit bei den Finanzanalysten. Das zeigt sich an der hohen Zahl renommierter deutscher und internationaler Wert-papier-Broker, welche die Software AG-Aktie handeln. Am 5. Februar 2020 fand der Capital Markets Day der Software AG zudem im europäischen Finanzzentrum London statt. Zahlreiche Investoren und Finanz-analysten aus Deutschland, Großbritannien, Frank-reich und der Schweiz nahmen die Gelegenheit wahr, sich über den Fortschritt der Unternehmenstrans-formation zu informieren.

Derzeit verfolgen Analysten von 18 Bankhäusern die Software AG und veröffentlichen regelmäßig ihre Studienergebnisse. Davon bewerteten 16 Finanz-analysten die Aktie Ende 2020 positiv oder neutral. Das durchschnittliche erwartete Kursziel aller Analysten lag bei 37,72 Euro.

Wesentliche Investoren (nach Schwellenberührung) 1

Stimmrechtsmitteilungen nach § 26, Abs. 1 WpHG

Stimmrechtsanteil in %

Datum der Schwellenberührung

Software AG - Stiftung

32,67

30.04.2015

BlackRock, Inc.

2,99

05.02.2020

Allianz Global Investors GmbH

2,98

04.03.2020

Schroders plc

5,06

17.07.2020

Fidelity Funds SICAV

3,01

06.05.2020

FIL Limited

5,03

24.06.2020

Schroder International Selection Fund

3,03

24.08.2020

ODDO BHF Asset Management SAS

3,00

10.12.2020

1 Stand 31. 12.2020.

Professionelle Investor-Relations-Arbeit

Das Investor-Relations-Team der Software AG hat auch im Geschäftsjahr 2020 das Ziel der umfassenden und zeitnahen Kommunikation mit den Kapitalmarkt-teilnehmern verfolgt und diese Aufgabe kontinuierlich vorangetrieben. Dabei sind hohe Anforderungen zu erfüllen: Allen Anlegern muss zeitgleich der Zugang zu denselben Informationen ermöglicht werden, um ihnen ein umfassendes Verständnis der Helix-Trans-formation sowie des Finanzprofils des Unternehmens zu ermöglichen. Weiterhin gilt es, die Anregungen der Zielgruppen aufzunehmen und damit die Kom-munikation stetig zu optimieren.

Indizes (Auswahl)

MDAX, TecDAX

Prime All Share LTecDAX Technology All Share HDAX

CDAX

EURO STOXX TecDAX-Kursindex

DAXglobal Sarasin Sustainability Germany Index EUR DAXglobal Sarasin Sustainability Germany

Die zahlreichen Investor-Relations-Events, eine Viel-zahl persönlicher Gespräche und Telefonate sowie die Hauptversammlung bilden neben der Investor-Rela-tions-Website wesentliche Plattformen der Anleger-kommunikation. Über ihre Investor-Relations-Website (investors.softwareag.com/de) stellt die Software AG allen Akteuren des Kapitalmarktes zeitnah aktuelle und wesentliche Informationen zur Verfügung.

Stammdaten der Aktie

ISIN

DE 000A2GS401

WKN

A2GS40

Symbol

SOW

LEI

529900M1LIO0SLOBAS50

Reuters

SOWGn.DE

Bloomberg

SOW:GR

Gelistet an

Börse Frankfurt

Börsensegment

Prime Standard

Index

MDAX, TecDAX

IPO am

26.04.1999

Erst-Emissionspreis am

26.04.1999

10 EUR 1

1 1:3 Aktiensplit im Mai 2011.

Die Aktie Erklärung zur Unternehmensführung

Erklärung zur Unternehmensführung

Grundverständnis

Gute Corporate Governance ist bei der Software AG ein zentraler Bestandteil der Unternehmensführung: Vorstand und Aufsichtsrat sind ihr verpflichtet und alle Unternehmensbereiche orientieren sich daran. Die verantwortungsvolle, qualifizierte und transpa-rente Unternehmensführung ist auf den langfristigen Erfolg des Unternehmens ausgerichtet. Dies umfasst nicht nur die Einhaltung von Gesetzen, sondern auch die weitgehende Befolgung allgemein anerkannter Standards und Empfehlungen. Im Mittelpunkt stehen dabei Werte wie Nachhaltigkeit, Transparenz und Wertorientierung. Die Erklärung zur Unternehmens-führung nach §§ 289f Abs. 1 S. 2 und 315d HGB ist das zentrale Instrument der Corporate-Governance-Berichterstattung.

Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex

(b) Abweichend von Ziffer 4.2.3 Absatz 4 S. 1, S. 3 und Absatz 5 DCGK ist in allen Vorstandsdienst-verträgen das Jahreszieleinkommen die Bemes-sungsgrundlage für die Abfindungs-Caps (ein-schließlich des Abfindungs-Caps im Falle des Kontrollwechsels), um auch im Falle eines unterjährigen Ausscheidens eine einfache und eindeutige Berechnungsgrundlage zu haben.

(c)Abweichend von Ziffer 7.1.2 Satz 3 DCGK 2017 wurde die Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2020 (Stichtag 30. September 2020) nicht binnen der empfohlenen Frist von 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums veröffentlicht, da nach einem Schadsoftware-Angriff auf die IT-Infra-struktur die Systeme in sicherem Rahmen wieder in Betrieb genommen werden mussten, wovon teilweise auch für die Finanzberichterstattung relevante Systeme betroffen waren. Die einmalige Abweichung von der Empfehlung war erforderlich, um eine ordnungsgemäße Finanzberichterstattung für das dritte Quartal 2020 sicherzustellen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben am 26. Januar 2021 erklärt, dass seit Abgabe der letzten Entsprechens-erklärung am 28. Januar /31. Januar 2020 sämtlichen vom Bundesministerium der Justiz und für Verbrau-cherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Verhaltensempfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Gover-nance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 (DCGK 2017), mit den folgenden Ausnahmen, ent-sprochen wurde:

Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG von Vor-stand und Aufsichtsrat der Software AG, Darmstadt, zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).

(a) Abweichend von Ziffer 4.2.3 Abs. 2 S. 6 DGCK sind für die variablen Vergütungskomponenten keine betragsmäßigen, sondern prozentuale Höchst-grenzen festgelegt, aus denen eine betragsmäßige Höchstgrenze berechnet werden kann. Eine expli-zit betragsmäßige Höchstgrenze für die Gesamt-vergütung ist nicht festgesetzt; daher wird vor-sorglich eine Abweichung von Ziffer 4.2.3 Abs. 2 S. 6 DGCK erklärt.

Die Software AG entspricht sämtlichen vom Bundes-ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 (in Kraft getreten am

20. März 2020, DCGK 2019) und wird diesen auch künftig entsprechen.

Die Entsprechenserklärung kann über die Internetseite der Software AG unter investors.softwareag.com/de/ corporate-governance/compliance-declaration einge-sehen werden. Auf dieser Internetseite sind auch die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre zugänglich.

Internetseite der Gesellschaft

Das vom Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Januar 2021 beschlossene Vorstandsvergütungssystem wird zusammen mit der Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2021 auf der Website der Software AG veröffentlicht. Ein Vergütungsbericht über das letzte Geschäftsjahr und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 AktG sowie ein Ver-gütungsbeschluss gemäß § 113 Abs. 3 AktG liegen im Einklang mit den Übergangsvorschriften nach § 26j Abs. 1 und 2 des Einführungsgesetzes zum Aktiengesetz (EGAktG) derzeit noch nicht vor. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist gemäß §§ 289a Abs. 2, 285 Nr. 9 HGB in der gemäß Art. 83 Abs. 1 EGHGB anwendbaren Fassung unter investors.softwareag.com/de/corporate-governance/ remuneration-report beschrieben.

Wesentliche Unternehmens-führungsgrundsätze und -praktiken

Compliance-Management-System

Die Software AG verfügt über ein an der Risikolage der Gesellschaft ausgerichtetes Compliance-Management-System, das im Rahmen des Global Code of Business Conduct and Ethics der Software AG agiert und mit dem Compliance Board eine an den Vorstandsvor-sitzenden berichtende Compliance-Organisation besitzt, die auch die Maßnahmen zur Sicherstellung der Compliance in der Software AG im Rahmen des Compliance-Managements im engeren Sinne anstößt und orchestriert.

Code of Business Conduct and Ethics

Die Software AG hat sich einen Code of Business Conduct and Ethics (Code of Conduct) gegeben. Dieser ist auf der Website der Software AG unter investors.softwareag.com/de/corporate-governance/ csr veröffentlicht und enthält die unternehmensweit gültigen ethischen Standards. Dabei finden auch lokale Besonderheiten Berücksichtigung. Der Kodex ist für alle Mitarbeiter der Software AG und ihrer Toch-tergesellschaften verbindlich. Alle Mitarbeiter müssen den Code of Conduct lesen und die Inhalte verstehen. Um dies sicherzustellen, existieren verpflichtende, webbasierte Trainings für alle neuen Mitarbeiter, die mit einer Zertifizierung enden. Der Code of Conduct liegt derzeit in acht Sprachen vor. Zusätzlich existieren weitere spezielle Verhaltensrichtlinien für Partner und Lieferanten.

Compliance Board

Zu allen Zweifelsfragen kann das Compliance Board (auch anonym) kontaktiert werden. Zu diesem Zweck hat die Software AG unter complianceboard@ SoftwareAG.com ein Meldesystem eingerichtet, an das Vorfälle per E-Mail gemeldet werden können.

Mitarbeiter der Software AG haben im Jahr 2020 insgesamt 52 (Vj. 36) Anfragen an das Compliance Board gerichtet. Das Compliance Board setzte sich im Berichtsjahr zusammen aus:

  • • Carol Holden (Senior Vice President, Human Resources EMEA)

  • • Frank Simon (Senior Vice President, Audit, Processes and Quality)

  • • Martin Clemm (Senior Vice President, Global Legal & General Counsel)

Sanjay Brahmawar

CEO

Carol Holden SVP, HR EMEA

Frank Simon SVP, AP&Q

Martin Clemm SVP, GL&GC

Detaillierte Informationen zum Code of Business Con-duct and Ethics, zum Code of Conduct für Partner und Lieferanten sowie zum Compliance Board sind in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung enthalten.

Offene und transparente Kommunikation

Die Software AG informiert alle Marktteilnehmer offen, transparent, umfassend und zeitnah. Das Unterneh-men hat auch im Geschäftsjahr 2020 an zahlreichen Investorenkonferenzen, Roadshows und anderen Kapitalmarktveranstaltungen teilgenommen. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie haben viele dieser Veranstaltungen ohne Präsenz im virtuellen Format stattgefunden.

Weltweit konsistente Unternehmensbotschaften sind die Voraussetzung für das Vertrauen von Investoren, Analysten und Journalisten. Regulierungsbehörden und die Medien überprüfen Veröffentlichungen und Pressemitteilungen auf Konsistenz und Einhaltung geltender Gesetze und Regularien. Die Kommunika-tionsrichtlinien der Software AG definieren den Rahmen, in dem Kommunikation im Unternehmen gehandhabt wird. Sie sind auf der Software AG-Website im Bereich Investor Relations unter dem Kapitel Cor-porate Governance nachzulesen. Investoren, Analysten und Journalisten werden von der Software AG nach einheitlichen Kriterien informiert. Die Informationen sind für alle Kapitalmarktteilnehmer transparent.

Ad-hoc-Mitteilungen und Pressemitteilungen sowie die Präsentationen von Presse- und Analystenkon-ferenzen und Roadshows werden umgehend auf der Website der Software AG im Bereich Investor Relations veröffentlicht. Geplante Veröffentlichungstermine stehen im Finanzkalender, der ebenfalls auf der Unternehmens-Website unter investors.softwareag. com/de/events/financial-calendar einzusehen ist.

Die Software AG lässt von einem unabhängigen Bera-tungsunternehmen jährlich eine Perception Study durchführen. Damit wird die Wahrnehmung ihrer Finanzkommunikation von den Investoren und Finanz-analysten bewertet. Kritik und Anregungen sind für die Software AG Ansporn für weitere Verbesserungen. Die zuletzt im Oktober 2020 durchgeführte Studie zeigte eine auf 2,11 (Vj. 2,35) verbesserte gute Gesamtnote.

Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands

Der Vorstand leitet das Unternehmen mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsleitung. Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Vorstands der Software AG sind in der Geschäftsordnung des Vorstands zusammengefasst. Diese regelt insbeson-dere die Ressortzuständigkeit der einzelnen Vorstands-mitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten, die Beschlussfassung sowie die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden des Vorstands. Der Vorstand der Software AG bestand im Geschäfts-jahr 2020 aus fünf Mitgliedern:

Sanjay Brahmawar, Jahrgang 1970 (Nationalität: belgisch), Master of Business Administration (MBA) in Finance & Marketing an der University of Leeds in England sowie Bachelor-Abschluss im Fach Bauinge-nieurwesen am indischen Delhi College of Engineering, ist seit 1. August 2018 Vorstandsvorsitzender der Software AG. Er ist bis 2023 bestellt.

Dr. Elke Frank, Jahrgang 1971 (Nationalität: deutsch), Volljuristin und Dr. jur. (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), ist seit August 2019 Mitglied des Vorstands der Software AG und verantwortet die Bereiche Global Human Resources, Talent Management und Transfor-mation, Global Legal und Global Information Services. Sie ist bis 2024 bestellt.

Dr. Matthias Heiden, Jahrgang 1972 (Nationalität: deutsch), BTEC Higher National Diploma in Business and Finance am European College of Business and Management, Suffolk College, Großbritannien, Diplom-Kaufmann und Dr. rer. oec. (PhD), Business Administ-ration (beides Universität des Saarlandes), ist seit

1. Juli 2020 Finanzvorstand. In dieser Funktion ist er verantwortlich für die Bereiche Global Finance & Controlling, Corporate Investor Relations, Treasury, Globaler Einkauf, Mergers & Acquisitions, Steuern und Business Operations. Er ist bis 2023 bestellt.

Dr. Stefan Sigg, Jahrgang 1965 (Nationalität: deutsch), Diplom-Mathematiker und Dr. rer. nat., Mathematik, ist seit April 2017 Mitglied des Vorstands der Software AG und als Chief Product Officer für die Bereiche Produkt-management, Forschung und Entwicklung und Global Support verantwortlich. Er ist bis 2022 bestellt.

John Schweitzer, Jahrgang 1968 (Nationalität: US-amerikanisch), Bachelor of Science in Wirtschaft und Finanzen an der Northern Arizona University, war seit November 2018 Mitglied des Vorstands der Software AG und in seiner Funktion als Chief Revenue Officer verantwortlich für Global Sales und Professio-nal Services. Sein Amt als Vorstandsmitglied der Gesellschaft endete am 13. Januar 2021 vorzeitig.

Arnd Zinnhardt, Jahrgang 1962 (Nationalität: deutsch), Diplom-Kaufmann, war seit Mai 2002 Mit-glied des Vorstands der Software AG und hat bis 31. März 2020 das Finanzressort verantwortet. Sein Amt als Vorstandsmitglied der Gesellschaft endete am 31. März 2020 vorzeitig.

Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand. Regelmäßig wird der Aufsichtsrat vom Vor-stand zeitnah und umfassend über alle für das Unter-nehmen relevanten Fragen insbesondere der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance unter-richtet. Der Aufsichtsrat beschließt auf Vorschlag des Personalausschusses ein klares und verständliches System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder und überprüft es regelmäßig. Er bestimmt auf dessen Basis die konkrete Vergütung der einzelnen Vorstands-mitglieder. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nach-haltige und langfristige Entwicklung der Gesellschaft ausgerichtet und trägt zur Förderung der Geschäfts-strategie und zur langfristigen Entwicklung der Gesell-schaft bei. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet die Sitzungen des Aufsichtsrats, hält mit dem Vorsitzenden des Vor-stands regelmäßig zwischen den Aufsichtsratssit-zungen Kontakt und berät mit ihm die Strategie, die Geschäftsentwicklung, die Risikolage, das Risikoma-nagement und die Compliance. Er wird über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Ent-wicklung sowie für die Leitung der Software AG von wesentlicher Bedeutung sind, vom Vorstandsvorsit-zenden unverzüglich informiert. Der Aufsichtsrats-vorsitzende unterrichtet sodann den Aufsichtsrat und beruft, falls erforderlich, eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung ein. Die Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, sind in der Geschäftsordnung des Vorstands festgelegt. Der Auf-sichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand.

Zusammensetzung

Der Aufsichtsrat des Unternehmens ist nach den Vorschriften des Drittelbeteiligungsgesetzes zusam-mengesetzt. Bedingt durch die COVID-19-Pandemie konnten die im Jahr 2020 anstehenden Arbeitnehmer-wahlen der zwei Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat nicht durchgeführt werden. Auf Antrag des Vorstands gemäß § 104 Abs. 2 Satz 2 AktG hat das Amtsgericht Darmstadt die Herren Guido Falkenberg (stellvertre-tender Vorsitzender, Mitarbeiter Software AG) und Christian Zimmermann (Mitarbeiter SAG Deutschland GmbH) mit Wirkung zum 26. Juni 2020 zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt. Beide waren bereits zuvor Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Software AG. Ihre erste Amtszeit begann nach Beendigung der Hauptversammlung am 13. Mai 2015.

Bis zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung der Software AG am 26. Juni 2020 waren die von den Aktionären in der Hauptversammlung am 13. Mai 2015 gewählten Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Andreas Bereczky (Vorsitzender, bis Dezember 2018 Produk-tionsdirektor ZDF), Frau Eun-Kyung Park (ab Januar 2020 Senior Vice President & General Manager, Media, The Walt Disney Company Germany GmbH), Herr Alf Henryk Wulf (bis Dezember 2018 Vorsitzen-der des Vorstands der GE Power AG) und Herr Markus Ziener (Geschäftsführender Vorstand, Vermögen und Finanzen, Software AG - Stiftung). Die Amtszeit der Aktionärsvertreter begann mit Eintragung der Satzungsänderung über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats nach dem Drittelbeteiligungsgesetz in das Handelsregister am 27. Mai 2015.

Während der ordentlichen Hauptversammlung der Software AG am 26. Juni 2020 wurden Herr Karl-Heinz Streibich (Vorsitzender, Präsident acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften), Frau Ursula Soritsch-Renier (Chief Operating Officer, RELE.AI AG), Herr Ralf Dieter (CEO, Dürr AG) und Herr Markus Ziener (Geschäftsführender Vorstand, Vermögen und Finanzen, Software AG - Stiftung) als Aktionärsvertreter in den Aufsichtsrat gewählt.

Ausschüsse

Selbstbeurteilung

Der Personalausschuss bereitet Personalentschei-dungen des Aufsichtsrats vor, soweit sie die Vergü-tung, Bestellung, Wiederbestellung oder Abberufung von Vorstandsmitgliedern betreffen. Der Personal-ausschuss hat drei Mitglieder: Karl-Heinz Streibich (Vorsitz, Anteilseignervertreter), Guido Falkenberg (Arbeitnehmervertreter) und Markus Ziener (Anteils-eignervertreter). Bis zur ordentlichen Hauptversamm-lung der Software AG am 26. Juni 2020 gehörten dem Personalausschuss neben Herrn Guido Falkenberg die Herren Dr. Andreas Bereczky (Vorsitz, Anteils-eignervertreter) und Herr Alf Henryk Wulf (Anteils-eignervertreter) an.

Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Aufsichts-rats der Software AG sind in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats geregelt. Diese regelt neben den Aufgaben und Befugnissen des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, der Organisation von Sitzungen und der Beschlussfassung unter anderem die Bildung von Ausschüssen. Vorstand, Aufsichtsrat und die Ausschüsse arbeiten mit dem Ziel der nachhaltigen Wertsteigerung der Software AG eng zusammen.

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat drei Ausschüsse eingerichtet: den Prüfungsausschuss, den Personalausschuss und den Nominierungsausschuss.

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) befasst sich mit Fragen der Überwachung des Rechnungs-legungsprozesses, des Risikomanagements, der Halbjahres- und Quartalsberichte, der Abschluss-prüfung, insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sowie der internen Revision und der Compliance. Der Prüfungsausschuss hat drei Mitglieder: Ralf Dieter (Vorsitz, Anteilseignervertreter), Ursula Soritsch-Renier (Anteilseignervertreterin) und Christian Zimmermann (Arbeitnehmervertreter). Bis zur ordentlichen Hauptversammlung der Software AG am 26. Juni 2020 gehörten dem Prüfungsausschuss neben Herrn Christian Zimmermann Frau Eun-Kyung Park (Vorsitz, Anteilseignervertreterin) und Herr Ziener (Anteilseignervertreter) an.

Der Nominierungsausschuss schlägt dem Aufsichts-rat geeignete Kandidaten für die Wahlvorschläge an die Hauptversammlung vor. Er besteht ausschließlich aus Anteilseignervertretern: Karl-Heinz Streibich (Vor-sitz), Markus Ziener und Ralf Dieter. Bis zur ordentli-chen Hauptversammlung der Software AG am 26. Juni 2020 gehörten dem Nominierungsausschuss die Herren Dr. Andreas Bereczky (Vorsitz), Alf Henryk Wulf und Markus Ziener an.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats beurteilen jährlich, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen (Selbstbeurteilung); anhand eines Fragebogens werden alle Bereiche der Arbeit des Aufsichtsrats von den Mitgliedern individu-ell beurteilt. Der Fragebogen umfasst 35 Fragen. Den Schwerpunkt der Selbstbeurteilung bilden die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, die Bereitstellung von Informationen, die Vor- und Nachbereitung von Sitzungen, Ausschusszuständigkeiten sowie Fort-bildungsmaßnahmen und Nachfolgeplanung. Die Ergebnisse dieser jährlichen Selbstbeurteilung werden ausführlich im Gremium diskutiert und gegebenen-falls werden Maßnahmen zur Steigerung der Wirksam-keit vereinbart. Die Selbstbeurteilung des Aufsichts-rates wurde im Jahr 2020 in der Dezembersitzung angestoßen, die Evaluation der Ergebnisse erfolgte in der Sitzung des Aufsichtsrates am 5. Februar 2021.

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fort-bildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Ände-rungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und zu neuen, zukunftsweisenden Technologien, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unter-stützt. Bei besonderen, den Aufsichtsrat oder die Gesellschaft betreffenden Änderungen des regulativen Umfelds erfolgen Schulungen durch interne und externe Experten. Zur gezielten Weiterbildung werden bei Bedarf interne Informationsveranstaltungen angeboten.

Die Gesellschaft unterstützte und unterstützt die Mitglieder des Aufsichtsrats im Zuge der Amtsein-führung im Rahmen eines Onboarding-Prozesses. So wurde eine Reihe von Workshops angeboten, in denen unter anderem die Strategie, die einzelnen Vorstandsbereiche, die Steuerungskennzahlen sowie die Geschäftsbereiche vorgestellt wurden. Zudem fanden zwischen jedem neuen Mitglied des Auf-sichtsrats und jedem Vorstandsmitglied Einzelge-spräche zum Austausch über grundsätzliche und aktuelle Themen der einzelnen Vorstandsbereiche und des Unternehmens statt. Der Finanzbereich hat außerdem einen Onboarding-Workshop mit dem Prüfungsausschussvorsitzenden durchgeführt. Zu den geänderten regulatorischen Anforderungen an die Vorstandsvergütung und zum neuen Corporate Governance Kodex fanden zudem Schulungen statt.

Weitere Einzelheiten zur konkreten Arbeit des Auf-sichtsrats und seiner Ausschüsse können dem Bericht des Aufsichtsrats entnommen werden. Nähere Anga-ben zu den aktuellen Mitgliedern des Aufsichtsrats, deren Lebensläufe und Zugehörigkeiten zu den Aus-schüssen finden sich unter softwareag.com/de_de/ company/leadership.html. Die Lebensläufe werden regelmäßig, mindestens einmal jährlich, aktualisiert.

Zielgrößen für den Frauenanteil gem. §§ 76 Abs. 4 und 111 Abs. 5 AktG

In seiner Sitzung am 17. Mai 2017 hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat von 16,67 Prozent und im Vorstand von 0 Prozent festgelegt. Die Frist zur Erreichung dieser Zielgrößen läuft bis zum 30. April 2022. Im Aufsichtsrat ist die Zielgröße aktuell erfüllt. Zum 31. Dezember 2020 übertraf die Besetzung des Vorstands die Zielgröße um 20 Prozentpunkte.

Entsprechend den Vorgaben des § 76 IV AktG hat der Vorstand in seiner Sitzung vom 20. Juli 2017 Ziel-größen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands festgelegt: Diese lauten für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands 12 Prozent und für die zweite Füh-rungsebene unterhalb des Vorstands 15 Prozent. Die Frist zur Erreichung dieser Zielgrößen läuft bis zum 30. Juni 2022. Zum 31. Dezember 2020 lag der Frauen-anteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 26,5 (Vj. 11,9) Prozent und in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 21,3

(Vj. 15,5) Prozent. Beide Werte lagen damit oberhalb der jeweiligen Zielgröße.

Diversitätskonzept, Ziele für die Zusammensetzung und Kompetenzprofil

Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass Diversität für die erfolgreiche Entwicklung der Software AG von wesentlicher Bedeutung ist. Diversität im Unternehmen zu fördern, konkret auch bei der Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand, soll dazu beitragen, den nachhaltigen Erfolg der Software AG zu sichern. Das Konzept beinhaltet Altersgrenzen und Amtsdauer-begrenzungen, Geschlechterquoten (wie sie unter Zielgrößen für den Frauenanteil beschrieben sind) sowie den expliziten Anspruch, einen sinnvollen und möglichst breiten Bildungs- und Erfahrungsmix (berufliche Erfahrung) sowie eine breite internationale Erfahrung bzw. Internationalität in den Gremien abzu-bilden.

Vorstand

Für den Vorstand hat der Aufsichtsrat eine Alters-grenze von 65 Jahren sowie einen Frauenanteil (siehe Zielgrößen für den Frauenanteil) festgesetzt. Darüber hinaus sieht der Aufsichtsrat keinen Grund, ein starres Diversitätskonzept für den Vorstand festzuschreiben. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats betrachtet regelmäßig die Zusammensetzung des Vorstands und gleicht das im Vorstand vertretene Kompetenz- und Erfahrungsprofil mit seinen aktuellen Anforderungen an den Vorstand ab. Der Umgang mit den Ergebnissen dieser Abgleiche liegt im Ermessen des Personalaus-schusses des Aufsichtsrats. Ziel dieses Vorgehens ist, vor dem Hintergrund der aktuellen und künftig mög-lichen Geschäftsentwicklung bestmögliche Kompetenz-und Erfahrungsvielfalt für das Gesamtgremium Vor-stand zu erreichen. Darüber hinaus ist die Umsetzung der Ziele für den Vorstand hinsichtlich Altersgrenze und Frauenanteil erreicht bzw. übertroffen.

Nachfolgeplanung

Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand und mit Unterstützung des Personalausschusses für die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Im Nachfolgefall erarbeitet der Personalausschuss unter Berücksichtigung der Qualitäts- und Mandats-anforderungen sowie der Ziele für die Zusammenset-zung des Vorstands ein Idealprofil. Basierend hierauf wird eine Auswahl verfügbarer Kandidaten erstellt. Bei Bedarf werden der Aufsichtsrat bzw. der Perso-nalausschuss bei der Entwicklung der Anforderungs-profile und der Auswahl der Kandidaten von externen Beratern unterstützt. Mit den Kandidaten werden strukturierte Gespräche geführt. Anschließend wird dem Aufsichtsrat eine Empfehlung zur Beschluss-fassung unterbreitet. Daneben tauscht sich der Auf-sichtsratsvorsitzende, der zugleich dem Personalaus-schuss vorsitzt, regelmäßig mit dem Vorstand über geeignete Kandidaten für den Vorstand aus. Außer-dem wird regelmäßig über Talent Management und Führungskräfteentwicklung auf der ersten Ebene unterhalb des Vorstands berichtet.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsge-mäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat der Software AG hat hierzu diversitätsrelevante Ziele für seine Zusammensetzung benannt und ein Kompetenzprofil für das Gesamt-gremium erarbeitet.

Mitglieder des Aufsichtsrats der Software AG sollen vorbehaltlich besonderer Gründe nicht älter als

70 Jahre bzw. 65 Jahre bei der Wahl sein (Soll-Alters-grenze, vgl. auch § 9 Abs. 3 der Satzung). Mit der Nominierung von Herrn Karl-Heinz Streibich, der zum Zeitpunkt seiner Wahl durch die Hauptversammlung 2020 67 Jahre war, hat der Aufsichtsrat auf Empfeh-lung des Nominierungsausschusses eine begründete Ausnahme von der Altersgrenze gemacht. Der Auf-sichtsrat hat in seiner Entscheidung über die Nominie-rung von Herrn Streibich ein deutliches Überwiegen der Expertise und Erfahrungen Herrn Streibichs im IT-Bereich generell und in Bezug auf die Software AG im Speziellen gegenüber der mit einer Wahl von Herrn Streibich verbundenen Abweichung von der Alters-grenze ausgemacht. Aufgrund seines beruflichen Werdegangs im Technologiesektor und als Präsident von acatech, der Deutschen Akademie der Technik-wissenschaften, verfügt Herr Streibich über Experten-wissen in der IT-Branche, das von enormem Wert für die Aufsicht über das Unternehmen und die Beglei-tung der Wachstumsstrategie des Unternehmens ist. Dabei kommt ihm insbesondere seine Rolle als Vor-denker im Bereich Digitalisierung und Industrial IoT zugute sowie seine Kenntnis der Software AG auf-grund seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender in den Jahren 2003 bis 2018. Diese Vorteile überwiegen nach Einschätzung des Aufsichtsrats klar die mit der Altersgrenze verfolgten Ziele.

Bei Wahlvorschlägen zum Aufsichtsrat sollte eine maximale Amtszeit von 15 Jahren berücksichtigt wer-den. Ein Mitglied des Aufsichtsrats soll über beson-dere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren verfügen sowie mit der Abschluss-prüfung vertraut sein. Schließlich hat sich der Auf-sichtsrat eine Zielgröße für den Frauenanteil im Auf-sichtsrat von 16,67 Prozent gegeben (siehe Zielgrößen für den Frauenanteil).

Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor, in dem die Gesellschaft tätig ist (Unternehmenssoftware), vertraut sein. Folgende Kompetenzfelder und Kenntnisse erachtet der Aufsichtsrat für die Wahrnehmung seines Mandats als wesentlich (Kompetenzprofil):

1. Der fachliche Hintergrund der Mitglieder soll in einem oder mehreren der folgenden Bereiche liegen:

a) ITK, Maschinenbau mit IoT-Anwendung, verwandte Branchen

b) Direkte oder indirekte Befassung mit Unterneh-mens-IT bzw. Verständnis der Themen Digitali-sierung und Softwarelösungen für Unternehmenc) CEO, CTO oder F&E-Vorstand eines Technologie-unternehmens

  • d) Kenntnis der Anforderungen an Unternehmen mittelständischer Größenordnung

  • e) Vertiefte Kenntnisse auf dem Gebiet der Rech-nungslegung, Controlling, Berichtswesen

  • f) Erfahrung im Umgang mit Investoren, Analysten und Aktionären börsennotierter Unternehmen

  • 2. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen mit den Anforderungen und Verantwortlichkeiten der zwei-stufigen Organstruktur des deutschen Aktienrechts vertraut sein und die Anforderungen aus dem deutschen Corporate Governance Kodex kennen.

  • 3. Internationale Erfahrung, insbesondere in einem international tätigen Unternehmen im Umgang mit Kunden und verschiedenen Märkten

Ziel dieses Zusammenspiels aus Diversitätskonzept, Kompetenzprofil und Zusammensetzungszielen ist es, in der Zusammensetzung der Gremien - stets unter Berücksichtigung aktueller geschäftlicher und strategischer Prioritäten - auf einen möglichst breit gefächerten Erfahrungsfundus zu achten, sodass die Gremien in ihrer Meinungsbildung aus ihrer Vielfalt heraus die bestmöglichen Entscheidungen für die Software AG treffen können.

Der Aufsichtsrat sieht das Diversitäts- und Kompetenz-profil sowie die konkreten Ziele für seine Zusammen-setzung mit der oben begründeten Ausnahme als erfüllt an.

Unabhängigkeit

Der Aufsichtsrat erachtet drei unabhängige Mitglieder auf Anteilseignerseite als angemessen. Aktuell sind nach Einschätzung des Aufsichtsrats alle Anteilseigner unabhängig, dies sind der Vorsitzende Karl-Heinz Streibich und die Mitglieder Ralf Dieter, Ursula Soritsch-Renier und Markus Ziener. Anhand der Präsenzzahlen der letzten drei Hauptversammlungen hat der Auf-sichtsrat festgestellt, dass die Software AG keinen kontrollierenden Aktionär mit nachhaltiger Hauptver-sammlungsmehrheit hat. Bei Herrn Ziener sieht der Aufsichtsrat daher trotz seiner Beschäftigung bei der Software AG - Stiftung keine Abhängigkeit. Herr Streibich war zwar knapp zwei Jahre vor seiner Wahl in den Aufsichtsrat Mitglied des Vorstands der Gesell-schaft. Jedoch war die Cooling-off-Periode von zwei Jahren mit 36 noch fehlenden Tagen vor der Wahl nahezu vollständig beendet. Gegen eine Abhängigkeit spricht außerdem, dass alle Vorstandsressorts seit April 2017 neu besetzt wurden und dass die Software AG keine direkten oder mittelbaren geschäftlichen Bezie-hungen zu Mitgliedern des Aufsichtsrats unterhält. Ralf Dieter ist Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. Konzerngesellschaften der Dürr AG sind Kunden des Software AG-Konzerns. Software AG und der Dürr-Konzern haben zusammen mit weiteren Gesellschaftern die ADAMOS GmbH gegründet. Alle Gesellschafter der ADAMOS GmbH halten jeweils einen Anteil von 12,5 Prozent an der Gesellschaft. Ralf Dieter ist Bei-ratsvorsitzender der ADAMOS GmbH. Der Aufsichtsrat sieht sowohl den Umfang der Kundenbeziehungen als auch die Beteiligung an der ADAMOS GmbH nicht als wesentliche geschäftliche Beziehung an. Zudem existieren insbesondere keine Berater- und sonstigen Dienstleistungs- oder Werkverträge untereinander.

Weitere Angaben zur Corporate Governance

Aktionäre und Hauptversammlung

Die Hauptversammlung ist ein zentrales Organ der Software AG. Auf der Hauptversammlung können die Aktionäre ihre Rechte wahrnehmen und ihre Stimm-rechte ausüben. Die Software AG lädt ihre Aktionäre zur Teilnahme an ihrer Hauptversammlung ein. Dort werden wichtige Beschlüsse wie die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats, die Wahl der Anteilseig-nervertreter und des Abschlussprüfers sowie über Satzungsänderungen, Kapitalmaßnahmen, Unterneh-mensverträge und Umwandlungen gefasst. Nicht zuletzt entscheiden die Aktionäre über die Gewinn-verwendung sowie mit beratendem Charakter über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Ver-gütungssystems für die Vorstandsmitglieder, über die konkrete Vergütung des Aufsichtsrats und mit empfehlenden Charakter über die Billigung des Ver-gütungsberichts für das vorausgegangene Geschäfts-jahr. Nach einem festen Finanzkalender erhalten die Aktionäre regelmäßig viermal im Jahr Informationen über die Geschäftsentwicklung sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Software AG.

Aufgrund der Beschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurde die ursprünglich für den 20. Mai 2020 geplante Hauptversammlung verschoben und fand am 26. Juni 2020 auf Grund-lage des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Straf-verfahrensrecht vom 27. März 2020 (sogenanntes COVID-19-Gesetz) in einem virtuellen Format statt. Die Präsenz betrug am 26. Juni 2020 rund 75 Prozent des stimmberechtigten Kapitals und lag damit höher als bei der Präsenzveranstaltung im Vorjahr (64,8 Pro-zent des stimmberechtigten Kapitals). Die nächste ordentliche Hauptversammlung ist für den 12. Mai 2021 terminiert.

Gemäß der Empfehlung des Corporate Governance Kodex führt die Software AG ihre Hauptversammlung konzentriert in einem Zeitrahmen von möglichst vier Stunden durch. In der im Berichtsjahr abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung wurden alle ord-nungsgemäß eingereichten Fragen aufgegriffen und beantwortet. Um den Aktionären die Einreichung von gezielten Fragen zu erleichtern, wurde die Rede des Vorstandsvorsitzenden vorab auf der Internet-seite der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Aktionäre konnten per Briefwahl (auch elektronisch) und mittels des weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreters der Gesellschaft abstimmen. Die Einladung zur Haupt-versammlung wird auf der Website der Software AG (investors.softwareag.com/de/events/annual-general-meeting) zugänglich gemacht. Dort sind auch die Abstimmungsergebnisse und Präsentationen voran-gegangener Hauptversammlungen veröffentlicht.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Managers' Transactions (Mitteilung über Geschäfte von Führungs-personen nach Art. 19 MAR)

Eigengeschäfte von Personen, die Führungsaufgaben wahrnehmen, sowie von mit diesen in enger Beziehung stehenden (natürlichen und juristischen) Personen sind auf der Unternehmenswebsite einzusehen unter investors.SoftwareAG.com/de/financial-news/ managers-transactions. Im Kalenderjahr 2020 wurden vier mitteilungspflichtige Geschäfte gemeldet.

Aktienbesitz

Konkrete Angaben über die Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme der Software AG finden sich im ausführlichen Vergütungsbericht, der Teil des Lageberichts ist.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg (nachfolgend BDO AG), ist von der Hauptversammlung 2020 erneut zum Abschlussprüfer der Software AG gewählt worden.

Zustimmungspflichtige Nichtprüfungsleistungen dürfen von der BDO AG nur erbracht werden, wenn und insoweit diese vom Prüfungsausschuss gemäß dem gesetzlich vorgesehenen Billigungsverfahren gebilligt worden sind. Geschäftliche, finanzielle, persönliche oder sonstige Beziehungen zwischen der BDO AG und ihren Organen und Prüfungsleitern einerseits und der Software AG und ihren Organmit-gliedern andererseits, die Zweifel an der Unabhängig-keit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft begründen könnten, haben zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Der Aufsichtsrat, vertreten durch den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, hat gemäß Hauptver-sammlungsbeschluss dem Abschlussprüfer den Prü-fungsauftrag erteilt und mit ihm das Honorar verein-bart. Im Rahmen der Auftragserteilung vereinbart der Vorsitzende des Prüfungsausschusses mit dem Abschlussprüfer auch die Berichtspflichten gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex. Die BDO AG nimmt an den Beratungen des Prüfungsaus-schusses des Aufsichtsrats über den Jahres- und Konzernabschluss teil und berichtet über die wesent-lichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Vor Erteilung des Prüfungsauftrags hat sich der Prüfungsausschuss von der Unabhängigkeit der BDO AG überzeugt.

Aktienbesitz von Vorstands- und Aufsichtsratsmit-gliedern zum 31. Dezember 2020:

Vorstand

Mitglieder des Vorstands

Sanjay Brahmawar

Dr. Elke Frank

Dr. Matthias Heiden John Schweitzer Dr. Stefan Sigg

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats

Karl-Heinz Streibich

Ralf Dieter

Ursula Soritsch-Renier Markus Ziener

Guido Falkenberg Christian Zimmermann

Anzahl der Aktien

1.600

0 0 1.475

1.700

Anzahl der Aktien

5.250

0 0 0

0 0

Bericht des Aufsichtsrats

neben den Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich brachte, war das Geschäftsjahr 2020 für die Software AG geprägt von der konse-quenten Umsetzung der Konzernstrategie sowie der fortlaufenden Transformation (Helix), die der Aufsichtsrat aktiv, umsichtig und mit kritischem Rat begleitet hat. Meilensteine und Fortschritte wurden im Laufe des Jahres aktiv nachverfolgt und besprochen.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Karl-Heinz Streibich, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2020 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und die Geschäftsführung überwacht. Dabei war der Aufsichtsrat in alle Ent-scheidungen, die von grundlegender Bedeutung für die Software AG waren, unmittelbar eingebunden. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in mündlichen und schriftlichen Berichten regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle wesentlichen Aspekte der neuen Strategie, des Stands der Strategieumsetzung, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Compliance und stand dem Aufsichtsrat in den Sitzungen für Fragen und Erörterungen zur Verfügung. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen wurden detailliert erläutert. Insbesondere zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie des Cyber-Vorfalls auf das Unternehmen wurde dem Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig berichtet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden und beriet mit ihm die Strategie, die Planung, die Geschäfts-entwicklung, die Risikolage, das Risikomanagement sowie die Compliance der Software AG. Er wurde über wichtige Ereignisse unverzüglich durch den Vorsit-zenden des Vorstands informiert. Das Verhältnis zwischen Vorstand und Aufsichtsrat war von enger,vertrauensvoller Kooperation und einem offenen, konstruktiven Dialog geprägt.

Die Beratungen im Aufsichtsrat erstreckten sich unter anderem auf die Umsetzung der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, personelle Ver-änderungen in Aufsichtsrat und Vorstand, Finanzie-rungsverträge, die Überprüfung und Überarbeitung des Vergütungssystems für den Vorstand sowie die Maßnahmen des Risikomanagements unter Berück-sichtigung der Folgen der COVID-19-Pandemie und des Cyber-Vorfalls. Der Aufsichtsrat hat zusammen mit dem Vorstand die Quartals- und Halbjahreser-gebnisse und -berichte diskutiert und die laufende Geschäftsentwicklung eingehend analysiert. Geschäfte, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsgemäßer Bestimmungen der Genehmigung des Aufsichtsrats bedurften, hat der Aufsichtsrat geprüft und über seine Zustimmung entschieden. Entscheidungsrele-vante Unterlagen wurden dem Aufsichtsrat recht-zeitig vor der jeweiligen Sitzung zugeleitet. Seine Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat nach eingehender Prüfung und Erörterung und gestützt auf Entschei-dungsvorlagen sowie Gespräche. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig kontrolliert und bestätigt, dass dieser in jeder Hinsicht rechtmäßig, ordnungsgemäß und wirtschaftlich gehandelt hat.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Zielen für die Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 befasst.

Der Aufsichtsrat ist im Berichtsjahr insgesamt zu vierzehn Sitzungen zusammengekommen. Sofern ein Mitglied des Aufsichtsrats verhindert war, an einer Sitzung teilzunehmen, war die Möglichkeit zur telefo-nischen Teilnahme oder zur schriftlichen Stimmab-gabe eröffnet. Dies war nur bei zwei Mitgliedern notwendig, die an einzelnen Sitzungen entschuldigt nicht teilnehmen konnten. Im Übrigen haben alle Mit-glieder des Aufsichtsrats an den Sitzungen des Auf-sichtsrats und seiner Ausschüsse, die innerhalb des Berichtsjahres stattfanden, teilgenommen. Der Auf-sichtsrat hat regelmäßig ohne den Vorstand getagt. Zur Eindämmung von COVID-19 wurden ab März Sitzungen überwiegend im Wege der Telefon- oder Videokonferenz abgehalten. Außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats erfolgten vier Beschlussfassungen zu einzelnen Beschlussgegenständen.

Die Sitzungsteilnahme der Mitglieder an den im Geschäftsjahr 2020 abgehaltenen Sitzungen des Auf-sichtsrats wird in nachstehender Tabelle dargestellt.

In seinen ersten vier Sitzungen im Geschäftsjahr 2020 im Januar und Februar 2020 hat der Auf-sichtsrat insbesondere den Verkauf des spanischen Professional-Services-Geschäfts sowie das Budget für das Geschäftsjahr 2020 genehmigt, die Entspre-chenserklärung zum Corporate Governance Kodex sowie den Corporate-Governance-Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung verabschiedet und die Selbstbeurteilung der Wirksamkeit der Erfül-lung der Aufgaben des Aufsichtsrats und seiner Aus-schüsse vorgenommen. Zudem hat er sich mit den

Aufsichtsratssitzungen 2020

In der Bilanzsitzung am 20. März 2020 wurden in Anwesenheit der Wirtschaftsprüfer ausführlich der Jahresabschluss und der Konzernabschluss 2019 diskutiert und dann auf Empfehlung des Prüfungs-ausschusses und nach eingehender Prüfung durch den Aufsichtsrat gebilligt. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung über den Stand der Umsetzung der neuen Strategie informiert und die Beschlussvorschläge für die Tagesordnung der Haupt-versammlung verabschiedet. In Vorstandsangelegen-heiten legte der Aufsichtsrat, nachdem die Wirtschafts-prüfer die Korrektheit der Berechnungen bestätigt hatten, die erzielte variable Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 fest.

In zwei Sitzungen im Mai und Juni 2020 kam der Aufsichtsrat zusammen, um sich tiefgreifend mit dem Fortschritt der Transformation sowie der Umstellung zum digitalen Marketing, den Finanzergebnissen im ersten Quartal und dem Ausblick auf das erste Halb-jahr sowie den Auswirkungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 einschließlich der Vorbereitung der virtuellen Hauptversammlung zu befassen. Zudem wurde der bereits im Vorjahr in die Wege geleitete Wechsel des Finanzvorstands weiter vorangetrieben.

Unmittelbar nach der Hauptversammlung am 26. Juni 2020 kam der neu zusammengesetzte Aufsichtsrat zu einer konstituierenden Sitzung zusammen, in der er seinen neuen Vorsitzenden sowie Stellvertreter und die Mitglieder und Vorsitzenden der Ausschüsse wählte.

14.01.

28.01.

06.02.

28.02.

20.03.

08.05.

24.06.

26.06.

23.07.

26.09.

22.10.

30.10.

06.11.

08.12.

Bereczky 1

x

x

x

x

x

x

x

Streibich 2

x

x

x

x

x

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Falkenberg

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Park 1

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e

e

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e

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x

Soritsch-Renier 2

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x

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Wulf 1

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Dieter 2

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x

x

Ziener

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Zimmermann

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x

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e

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x

x

x

e

  • 1 Mitglied des Aufsichtsrats bis Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

2

Mitglied des Aufsichtsrats ab Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

e = entschuldigt.

Am 23. Juli 2020 erörterte der Aufsichtsrat unter anderem die Ergebnisse des zweiten Quartals 2020, den Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 sowie die Zusammenarbeit und Arbeitsweise im Aufsichtsrat. Darüber hinaus wurde die Überprüfung und Überar-beitung des Vergütungssystems für den Vorstand besprochen und zur Unterstützung des Aufsichtsrats hierbei ein externer, unabhängiger Vergütungsberater hinzugezogen.

sichtsratsplenum über das Ergebnis der jeweiligen Ausschusssitzungen. Nähere Einzelheiten über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichts-rats und seiner Ausschüsse sind in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht, die über die Website der Software AG eingesehen werden kann. Jedes Aufsichtsratsmitglied hat innerhalb des Berichtsjahres an allen Sitzungen der Ausschüsse teilgenommen, denen es angehörte.

Am 26. September 2020 hielt der Aufsichtsrat eine Strategiesitzung ab, in der er sich umfassend vom Vorstand über den strategischen Ausblick im Rahmen der Transformation, einschließlich der Talentgewin-nung und -entwicklung, der Technologievision, des Produktportfolios, der Go-to-Market-Strategie und des neuen Kundenakzeptanz- und Kundenerfolgs-Modells, informieren ließ und sich hierzu mit dem Vor-stand beriet. Auch der Prozess für das Budget 2021 und die Mittelfristplanung wurden in diesem Zusam-menhang im Aufsichtsrat vorgestellt und diskutiert.

In drei Sitzungen im Oktober und November hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Analyse und Überprüfung des Vergütungssystems und der Ange-messenheit der Vorstandsvergütung befasst und unter Berücksichtigung der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen, Empfehlungen des Corporate Governance Kodex und Investoren-Resonanz mit Unterstützung des externen, unabhängigen Ver-gütungsberaters ein neues Vorstandsvergütungs-system entwickelt, das schließlich am 26. Januar 2021 verabschiedet wurde.

In der Sitzung am 8. Dezember 2020 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit den Hintergründen, Aus-wirkungen und der Aufarbeitung des Cyber-Vorfalls befasst. Zudem wurden die Ergebnisse des dritten Quartals, der Ausblick auf das vierte Quartal und das Budget 2021 besprochen. Weiterhin hat sich der Auf-sichtsrat nochmals mit dem neuen Corporate Gover-nance Kodex befasst.

Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben einen Personal-, einen Prüfungs-und einen Nominierungsausschuss errichtet. Die Ausschüsse bereiten die Beschlüsse des Aufsichts-rats sowie die im Plenum zu behandelnden Themen vor. Entscheidungsbefugnisse sind, soweit zulässig, auf die Ausschüsse übertragen. Der jeweilige Aus-schussvorsitzende berichtet regelmäßig im Auf-

Der Personalausschuss bereitet Personalentschei-dungen des Aufsichtsrats vor, soweit sie Regelungen zu Bezügen von Vorstandsmitgliedern oder Bestel-lungsbeschlüsse betreffen. Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 sechs Mal. Er befasste sich mit Personalangelegenheiten des Vorstands und bereitete Entscheidungen des Aufsichtsrats vor, ins-besondere im Hinblick auf die Ziele der Mitglieder des Vorstands und die Überprüfung und Überarbeitung des Vergütungssystems für den Vorstand. Des Weite-ren bereitete der Personalausschuss das Ausschei-den von Herrn Arnd Zinnhardt und die Bestellung von Herrn Dr. Matthias Heiden als neuen Finanzvorstand vor. Der Personalausschuss hat die personellen Ver-änderungen im Vorstand eng und intensiv begleitet.

Die Mitglieder des Personalausschusses nahmen an den Sitzungen im Geschäftsjahr 2020 wie folgt teil:

Personalausschuss 2020

Bereczky Streibich FalkenbergWulf

06.02.

27.02.

16.03.

24.04.

23.07.

14.10.

Bereczky 1

x

x

x

x

Streibich 2

x

x

Falkenberg

x

x

x

x

x

x

Wulf 1

x

x

x

x

Ziener 2

x

x

Ziener

1 Mitglied des Personalausschusses bis Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

2

Mitglied des Personalausschusses ab Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

Der Prüfungsausschuss befasst sich mit Fragen der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, des Risikomanagements, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der Halbjahres- und Quartalsbe-richte, der Abschlussprüfung, insbesondere der Aus-wahl und Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, sowie der internen Revision und der Compliance. Des Weiteren bereitet der Prüfungsausschuss die Diskus-sion und die Beschlussfassung des Aufsichtsrats

über die Feststellung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses vor. Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 fünf Mal. Er befasste sich in seiner Sitzung am 20. März 2020 in Anwesen-heit der Wirtschaftsprüfer mit dem Jahresabschluss und Lagebericht, dem Konzernabschluss und Kon-zernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie der Auswahl und Unabhängigkeit des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2020 und der entsprechenden Beschlussempfehlung des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung. Darüber hinaus informierte sich der Prüfungsausschuss in dieser Sitzung über die interne Revision und Fragen der Compliance. In seinen weiteren Sitzungen befasste sich der Prüfungsaus-schuss im Geschäftsjahr 2020 insbesondere mit den Prüfungsschwerpunkten sowie den Nichtprüfungs-leistungen und der Unabhängigkeit des Abschluss-prüfers sowie der Ausschreibung der Abschlussprü-fung für das Geschäftsjahr 2022. Zudem ließ er sich über wesentliche Rechtsstreitigkeiten informieren und den Risikobericht vorlegen.

Die Mitglieder des Prüfungsausschusses nahmen an den Sitzungen im Geschäftsjahr 2020 wie folgt teil:

Prüfungsausschuss 2020

Park Soritsch-Renier Dieter

Ziener Zimmermann

20.03.

23.07.

22.10.

17.11.

07.12.

Park 1

x

Soritsch-Renier 2

x

x

x

x

Dieter 2

x

x

x

x

Ziener 1

x

Zimmermann

x

x

x

x

x

1 Mitglied des Prüfungsausschusses bis Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

2

Mitglied des Prüfungsausschusses ab Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmit-gliedern geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 zwei Mal, um geeignete Kandidaten für die Wahlvor-schläge an die Hauptversammlung zu prüfen und dem Aufsichtsrat vorzuschlagen.

Die Mitglieder des Nominierungsausschusses nah-men an den Sitzungen im Geschäftsjahr 2020 wie folgt teil:

Nominierungsausschuss 2020

Bereczky Wulf Ziener

06.02.

02.03.

Bereczky 1

x

x

Wulf 1

x

x

Ziener

x

x

1 Mitglied des Nominierungsausschusses bis Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020.

Jahres- und Konzern-abschlussprüfung

Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2020 ordnungsgemäß an die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG Wirtschafts-prüfungsgesellschaft, Hamburg (nachfolgend BDO AG), erteilt. Die BDO AG prüft die Software AG seit dem Jahr 1997. Für das Jahr 2022 hat die Software AG das Mandat für die externe Prüfung ihres Jahres-abschlusses, ihres Konzernabschlusses und ihres zusammengefassten Lageberichts ausgeschrieben.

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie der zusammengefasste Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG geprüft worden. Sie hat uneingeschränkte Bestäti-gungsvermerke erteilt. Unterzeichner des Bestäti-gungsvermerks und innerhalb der BDO AG für die Prüfung zuständig sind die Herren Wirtschaftsprüfer Ralf Pfeiffer und Klaus Eckmann. Herr Klaus Eckmann ist zum vierten Mal für die Prüfung zuständig, und Herr Ralf Pfeiffer war erstmals bei der Prüfung des Jahresabschlusses 2015 tätig. Der Aufsichtsrat hat durch die BDO AG zudem nach § 111 Abs. 2 Satz 4 AktG eine freiwillige externe inhaltliche Überprüfung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung zur Erlangung begrenzter Sicherheit vornehmen lassen.

Jahres- und Konzernabschluss und zusammenge-fasster Lagebericht (einschließlich der zusammen-gefassten nichtfinanziellen Erklärung) sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und sowohl dem Prüfungsaus-schuss als auch dem gesamten Aufsichtsrat durch den Vorstand und die für die Durchführung der Prüfung verantwortlichen Wirtschaftsprüfer persönlich erläutert. Auch der Vermerk der BDO AG über die Prüfung zur

15. März 2021 eingehend geprüft. Der Abschlussprü-fer berichtete in beiden Sitzungen über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung, ging dabei insbesondere auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte und die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein und stand für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfungen zu, schloss sich bei der Beurteilung der Lage von Konzern und Software AG der Einschätzung des Vorstands an und billigte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020. Damit ist der vorgelegte Jahres-abschluss festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns unterstützt der Aufsichtsrat.

Erlangung begrenzter Sicherheit der zusammenge-fassten nichtfinanziellen Erklärung und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern übermittelt. Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat haben die Abschlüsse, den zusammengefassten Lagebericht und die Prüfungsberichte in ihren Sitzungen am

Das Amt der von den Aktionären gewählten Auf-sichtsratsmitglieder Herr Dr. Andreas Bereczky, Frau Eun-Kyung Park und Herr Alf Henryk Wulf endete mit Beendigung der Hauptversammlung am 26. Juni 2020, in der die Mitglieder Herr Karl-Heinz Streibich, Herr Ralf Dieter und Frau Ursula Soritsch-Renier neu und Herr Markus Ziener erneut in den Aufsichtsrat gewählt wurden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden bei ihrer Amtseinführung sowie den Aus- und Fortbildungs-maßnahmen angemessen unterstützt. Insbesondere wurde im Rahmen eines Onboarding-Prozesses eine Reihe von Workshops angeboten, in denen unter anderem die Strategie, die einzelnen Vorstandsbereiche, die Steuerungskennzahlen sowie die Geschäftsbe-reiche vorgestellt wurden. Zudem fanden zwischen jedem neuen Mitglied des Aufsichtsrats und jedem Vorstandsmitglied Einzelgespräche zum Austausch über grundsätzliche und aktuelle Themen der einzel-nen Vorstandsbereiche und des Unternehmens statt. Der Finanzbereich hat außerdem einen Onboarding-Workshop mit dem Prüfungsausschussvorsitzenden durchgeführt. Zu den geänderten regulatorischen Anforderungen an die Vorstandsvergütung und zum neuen Corporate Governance Kodex fanden Schulungen statt.

Auch im Geschäftsjahr 2020 befasste sich der Auf-sichtsrat ausführlich mit dem Thema Corporate Governance sowie dem Deutschen Corporate Gover-nance Kodex (DCGK). So hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 28. Januar 2020 die jährliche Entspre-chenserklärung (DCGK) verabschiedet.

Corporate Governance

Interessenkonflikte aufseiten der Mitglieder des Auf-sichtsrats sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten.

Über die Umsetzung des DCGK berichten Vorstand und Aufsichtsrat im Einzelnen ausführlich in der Erklä-rung zur Unternehmensführung. Die Entsprechens-erklärung ist auf der Website der Gesellschaft unter investors.softwareag.com/de/corporate-governance/ compliance-declaration veröffentlicht.

Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat

Nähere Einzelheiten über die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu den Aus- und Fortbildungsmaßnahmen der Aufsichtsratsmitglieder sind in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht, die über die Website der Software AG unter Erklärung Unternehmensführung - Software AG eingesehen werden kann.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engage-ment und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2020.

Darmstadt, 15. März 2021

Der Aufsichtsrat

Karl-Heinz Streibich Vorsitzender des Aufsichtsrats

Das Amt des Finanzvorstands Herrn Arnd Zinnhardt endete am 31. März 2020. Seit 1. Juli 2020 ist Herr Dr. Matthias Heiden Mitglied des Vorstands in der Funktion als Finanzvorstand.

Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichts-rats finden sich im Konzernanhang unter Ziffer [38] sowie auf der Website der Software AG unter softwareag.com/de_de/company/leadership.html.

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns Organisation und Konzernstruktur Geschäftstätigkeit

Strategie und Ziele Unternehmensinternes Steuerungssystem Forschung und Entwicklung Wirtschaftsbericht

Überblick über den Geschäftsverlauf Ertragslage des Konzerns

Finanz- und Vermögenslage des Konzerns Finanz- und Vermögenslage der Software AG

  • 34 Chancen- und Risikobericht 116

  • 34 Chancen- und Risikomanagement 116

  • 35 Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns 136

  • 45 Rating der Software AG 137

  • 48 Vergütungsbericht 138

  • 53 Zufluss 139

  • 58 Gewährte Zuwendungen 148

  • 58 Einjährige variable Vergütung 148

  • 65 Mehrjährige variable Vergütung 148

  • 76 Vergütung des Vorstands im Vorjahr 2019 153

  • 82 Vergütung des Aufsichtsrats 155

    Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 84

    Grundlagen

    Leadership und Unternehmensführung Mitarbeiter

    Kunden und Technologie Gesellschaft

    • 84 Gezeichnetes Kapital und Stimmrechte 156

    • 90 Bedingtes Kapital 156

    • 94 Genehmigtes Kapital 156

    • 99 Aktienrückkauf 156

    • 102 Bedeutende Aktionäre 156

      Umwelt

    • 105 Ernennung/Abberufung von Vorstandsmitgliedern

    Prognosebericht 109

    Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    in den folgenden Geschäftsjahren 109

    Erwartete Ertragslage 112

    Erwartete Finanzlage 115

  • Übernahmerechtliche Angaben 156

und Satzungsänderungen 156

Wechsel der Unternehmenskontrolle 156

Erklärung zur Unternehmensführung 157

Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und Prozentangaben sich nicht aus den dargestellten Werten ergeben.

Grundlagen des Konzerns

Organisation und Konzernstruktur

Rechtliche Konzernstruktur

Der Software AG-Konzern wird vom Mutterunterneh-men Software AG weltweit als Holding geführt. Die wirtschaftliche Lage der Software AG ist geprägt durch die des Konzerns. Aus diesem Grund fasst der Vorstand der Software AG den Bericht über die Lage des Konzerns und der Software AG in einem zusam-mengefassten Lagebericht zusammen. Soweit nicht anders ausgeführt, wird nachfolgend unter dem Namen "Software AG" der Software AG-Konzern verstanden.

Mitarbeiter

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 beschäftigte die Software AG weltweit 4.700 (Vj. 4.948) Mitarbeiter. Umgerechnet auf Vollzeitkräfte bedeutet dies einen Rückgang von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang ist vor allem auf den Verkauf der spanischen Professional-Services-Organisation zurückzuführen. Die Mitarbeiter lassen sich den vier Funktionsbereichen Consulting und Services, For-schung und Entwicklung (F&E), Vertrieb und Marke-ting sowie Verwaltung zuordnen. Weltweit verteilen sich die Beschäftigten wie folgt über die Funktionen und Länder:

Die Software AG wurde am 30. Mai 1969 in Darmstadt (Deutschland) gegründet. Die Börsennotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgte am 26. April 1999.

Zwischen der Software AG und drei deutschen Tochter-gesellschaften, der SAG Deutschland GmbH, der SAG Consulting Services GmbH und der SAG LVG mbH, bestehen Beherrschungs- und Gewinnabführungs-verträge. Ansonsten weist die Gruppe eine Matrix-organisation auf, die ihren Ausdruck in Berichtslinien, globalen Richtlinien und Gremien findet. Insgesamt besteht die Unternehmensfamilie aktuell aus 75 ver-bundenen Unternehmen, zehn davon sind inländische Gesellschaften, während die übrigen weltweit verteilt sind. Damit stellt sich der Konsolidierungskreis der Software AG wie im Konzernanhang unter Ziffer [2] aufgeführt dar.

Mitarbeiter nach Funktionen und Ländern

Andere Länder

USA

Deutschland Indien

Consulting und Services Forschung und EntwicklungVertrieb und Marketing Verwaltung

Insgesamt

Vollzeitkräfte

31.12.2020

31.12.2019

+/- in %

Insgesamt

4.700

4.948

-5

Consulting und Services

1.490

1.915

-22

Forschung und Entwicklung

1.494

1.419

5

Vertrieb und Marketing

1.027

961

7

Verwaltung

689

653

6

Deutschland

1.314

1.278

3

Indien

1.043

1.004

4

USA

629

584

8

Andere Länder

1.714

2.082

-18

Mit einem breit aufgestellten Vertriebs- und Partner-netzwerk sucht die Software AG als global agierender Konzern die geografische Nähe zu ihren Kunden.

Wesentliche Standorte

Sie ist deshalb weltweit an mehr als 70 Standorten für ihre Kunden tätig und deckt alle Kontinente ab. Hauptsitz der Gesellschaft ist Darmstadt (Deutsch-land). Die größten Standorte befinden sich neben Deutschland in Indien, USA, Israel, Bulgarien, Groß-britannien und Malaysia. Im Rahmen der globalen geografischen Strategie positioniert sich die Software AG gleichermaßen in etablierten sowie aufstrebenden und zukunftsfähigen Regionen.

Im Rückgang im zentralen Bereich Consulting und Services ist der Verkauf der Professional-Services-Organisation in Spanien mit 438 Mitarbeitern enthal-ten. Die Mitarbeiterzahl wurde im zentralen Bereich F&E um weitere 5 (Vj. 8) Prozent aufgestockt, wobei die neuen F&E-Mitarbeiter überwiegend für die Weiter-entwicklung neuer Produkte eingesetzt werden. Der Mitarbeiterzuwachs in den USA spiegelt den ver-stärkten Fokus auf den nordamerikanischen Markt wider. Die Helix-Transformation wird durch eine Zunahme von Verwaltungsmitarbeitern unterstützt.

Leitung und Kontrolle

Geschäftstätigkeit

Der Vorstand der Software AG setzt sich zusammen aus dem Chief Executive Officer (CEO) Sanjay Brah-mawar, dem Chief Financial Officer (CFO) Dr. Matthias Heiden (seit 1. Juli 2020; bis 31. März 2020: Arnd Zinnhardt), dem Chief Human Resources Officer (CHRO) Dr. Elke Frank, dem Chief Revenue Officer (CRO) John Schweitzer (bis 13. Januar 2021) und dem Chief Product Officer (CPO) Dr. Stefan Sigg. Alle Mit-glieder des Vorstands sowie die personellen Verände-rungen im Geschäftsjahr 2020 werden im Konzern-anhang unter Ziffer [38] vorgestellt. Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat bestellt, überwacht und beraten.

Corporate-Governance-Struktur

bestellt, überwacht, berät

Vorstand

Geschäftsmodell

Für den langfristigen Erfolg des Geschäftsmodells der Software AG ist entscheidend, dass es gelingt, Kunden kontinuierlich einen Mehrwert zu bieten. Seit mehr als 50 Jahren stellt die Software AG ihren Kunden Produkte und Services mit innovativen, vollständig mit vor-handenen IT-Architekturen integrierbaren Funktionen bereit, die ihnen einen Wettbewerbsvorsprung ver-schaffen.

berichtet an

Aufsichtsrat

Gleichzeitig schützt die Software AG die IT-Investitionen ihrer Kunden und liefert ihnen moderne Softwarewerk-zeuge und -applikationen, die für sie einen hohen Nutzen haben; entsprechend hoch ist die Kunden-loyalität. Dies wiederum erlaubt der Software AG eine langfristige Planung, die kontinuierliche Entwicklung innovativer Produkte sowie Technologieakquisitionen, wann und wo diese sinnvoll sind.

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jährliche Entlastungjährliche Entlastungkann einberufen, berichtet an

Bei seiner Technologie achtet das Unternehmen auf Offenheit, auf eine herstellerneutrale Herangehens-weise zur Integration der besten Softwarelösungen. Es legt Wert darauf, dass seine Kunden frei bleiben in der Wahl ihrer Anwendungen und flexibel und schnell auf veränderte Märkte und wirtschaftliche Bedingungen reagieren können.

Der Aufsichtsrat der Software AG ist nach den Bestim-mungen des Drittelbeteiligungsgesetzes zusammen-gesetzt. Er umfasst im Geschäftsjahr 2020 sechs Aufsichtsratsmitglieder: vier Aktionärsvertreter sowie zwei Vertreter der Belegschaft der Software AG. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats enthält der Konzernanhang unter Ziffer [38].

Hauptversammlung der Aktionäre

Als globaler Technologiedienstleister hat die Software AG einen besonderen Bezug zu Kunden-und Arbeitnehmerbelangen. Verantwortliches und integres Handeln sind ein zentrales gesellschaftliches Anliegen in einem wettbewerbsintensiven Markt-umfeld, in dem der Einsatz innovativer Technologie-entwicklungen der Software AG auch zur Ressourcen-schonung bei den Kunden beitragen kann.

Über 50 Jahre Erfahrung mit Technologieentwicklung, Kundenbetreuung, Herstellerneutralität und Branchen-wissen: Damit unterstützt die Software AG Unter-nehmen auf dem Weg in die digitale Wirtschaft, die durch das Internet of Things (IoT) oder die Industrie 4.0 entsteht.

Nicht zuletzt bietet die Software AG flexible Lizenzie-rungsoptionen: Subskriptionen, zeitlich befristete und Dauerlizenzen sowie Jahresverträge für Wartung. Entsprechend ihrer strategischen Neuausrichtung konzentriert sie sich auf die Umstellung von einem Lizenz- auf ein Subskriptionsmodell.

Von zentraler Bedeutung für das Geschäftsmodell der Software AG ist und bleibt der Geschäftsnutzen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert gelingt es dem Unternehmen, sich den stetig wandelnden und wechselnden Anforderungen an die IT erfolgreich zu stellen und Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.

Bereich Digital Business Platform

Der Geschäftsbereich DBP (inkl. Cloud & IoT) umfasst unterschiedliche Technologien, die zentrale Anforde-rungen der digitalen Transformation und neue digitale Geschäftsmodelle unterstützen. Seit dem Geschäfts-jahr 2019 wird der Geschäftsbereich intern in drei Produktlinien gruppiert: Business Transformation; API, Integration & Microservices sowie Internet of Things (IoT) & Analytics. Ziel dieser Neugruppierung war es, Zuständigkeiten besser zu definieren und die Ent-wicklung und Markteinführung des Produktportfolios des Bereichs DBP (inkl. Cloud & IoT) stärker zu fokus-sieren.

Informationen zur Strategie der Software AG finden sich im nachfolgenden Kapitel Strategie und Ziele.

Geschäftsbereiche

Cumulocity IoT, webMethods und webMethods.io sind offene, benutzerfreundliche Technologien und wer-den von Unternehmen weltweit im Rahmen von Origi-nal-Equipment-Manufacturer(OEM)-Verträgen unter eigenem Namen vermarktet.

Die Geschäftstätigkeit der Software AG gliedert sich in drei komplementäre Geschäftsbereiche, die unter-schiedliche Kundenanforderungen und Geschäfts-ziele abdecken:

  • • Digital Business Platform (DBP, inkl. Cloud & IoT)

  • • Adabas & Natural (A&N)

  • • Professional Services

A&N und DBP (inkl. Cloud & IoT) repräsentieren das umfangreiche Produktportfolio der Software AG und sind mit Lizenz- und Wartungserlösen die wichtigste Einnahmequelle. Lizenzen für das Produktportfolio der Software AG gliedern sich in zeitlich befristete Lizenzen, Dauerlizenzen sowie Subskriptionen. War-tungsverträge beziehen sich auf Dauerlizenzen und beinhalten Support-Leistungen und regelmäßige Pro-dukt-Updates mit verbesserten Produktfunktionen.

Der Geschäftsbereich Professional Services umfasst Entwicklungsleistungen und Know-how zur Unter-nehmensorganisation. Damit beschleunigt die Software AG die Einführung ihrer Produkte und ver-kürzt deren Amortisierungszeit.

Mit ihrem Gesamtangebot ermöglicht die Software AG Unternehmen eine erfolgreiche digitale Transformation, unabhängig von ihrer Ausgangslage und dem Weg, den sie beschreiten.

Ein Überblick über das Ergebnis der einzelnen Geschäftsbereiche findet sich im Kapitel "Ertragslage des Konzerns" des Wirtschaftsberichts im Abschnitt Segmentberichterstattung.

Bereich Adabas & Natural

Adabas (Datenbank) und Natural (Entwicklungssprache der vierten Generation, 4GL) waren die ersten Produkte der Software AG (1971 bzw. 1979). Sie unterstützen weltweit (in mehr als 30 Ländern) Finanzinstitute und staatliche Stellen (A&N ist in mehr als der Hälfte der US-Bundesstaaten im Einsatz). Sie laufen bei Flug-linien, Bahngesellschaften, Frachtdienstleistern und unterstützen ganze Logistiknetze. Sie werden überall dort gebraucht, wo es um geschäftskritische, groß-volumige Transaktionen und Produktionsanwendungen mit hohen Anforderungen an Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit geht.

2016 hat die Software AG ihr Programm Adabas & Natural 2050+ gestartet, das mit Technologieerwei-terungen sowie Support- und Wartungsleistungen sicherstellen wird, dass Kunden ihre A&N-Anwen-dungen auch über das Jahr 2050 hinaus sicher betreiben können.

Ein erstes wichtiges Ergebnis von Adabas & Natural 2050+ ist die Strategie zur vollständigen Integration mit dem IoT, einschließlich:

  • • Hosting von A&N-Applikationen in der Cloud

  • • Bereitstellung von A&N-Anwendungen als Standard-APIs

  • • Senkung der Mainframe-Kosten mit Adabas & Natural for zIIP zur Verlagerung von Workload vom Mainframe auf die kostengünstigen IBM z Systems® Integrated Information Processors (zIIP)

Professional Services

Die Professional Services der Software AG sind ent-scheidend für die Umsetzung der digitalen Transfor-mation. Sie unterstützen Kunden in allen Phasen der Planung, des Designs, der Entwicklung und des Ein-satzes digitaler Anwendungen. Das gilt nicht nur für die Technologie, sondern auch für neue Geschäfts-modelle im Zuge der zunehmenden Digitalisierung.

Die Professional Services unterstützen sowohl den DBP- als auch den A&N-Geschäftsbereich und stellen sicher, dass Kunden mit ihren Investitionen in die Technologie der Software AG so schnell wie möglich einen Nutzen erwirtschaften können.

Produkt- und Markenportfolio

Die Marken Alfabet, ARIS, Cumulocity IoT, TrendMiner und webMethods sind dem Geschäftsbereich DBP zugeordnet, alle Cloud-Verträge des Portfolios werden im Unterbereich Cloud & IoT separat ausgewiesen. Adabas & Natural sowie CONNX bilden das Produkt-angebot des Geschäftsbereichs A&N. Das gesamte Produktportfolio ist darauf ausgerichtet, die Kunden bei der Transformation zum digitalen Unternehmen umfassend zu unterstützen. Über eine klar struktu-rierte Markenarchitektur sind die einzelnen Marken vier Marktbereichen zugeordnet, die alle Kernthemen der digitalen Transformation von Unternehmen abdecken:

Produktportfolio

  • IoT & Analytics: Cumulocity IoT bietet den Kunden der Software AG die Möglichkeit, digitale Geräte und Sensoren über eine IoT-Device-Management-und Application-Enablement-Plattform ins IoT einzubinden und die Daten über Dashboards und Regelsysteme weiterzuverarbeiten und nutzbar zu machen. Außerdem beinhaltet diese Plattform Streaming Analytics für Big-Data-Analysen in Echtzeit und Lösungen für vorausschauende Ana-lysen (Predictive Analytics), Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinenlernen. TrendMiner bietet eine intuitiv bedienbare, webbasierte Analyseplattform für die flexible Visualisierung industrieller Prozesse und Messdaten.

  • API, Integration & Microservices: Mit den Pro-duktfamilien der Marke webMethods lassen sich Systeme, Anwendungen und Prozesse über Appli-cation Programming Interfaces (APIs) oder Direkt-verbindungen integrieren und in Form von Micro-services orchestrieren. Durch diese Microservices sind Anwender in der Lage, Aufgaben flexibel und unabhängig in die Prozesse und Infrastrukturen einzuführen, sie zu verwalten und gegebenenfalls abzulösen. Die Integrationslösungen für große Business-to-Business(B2B)-Infrastrukturen und Datenübertragungen (Managed File Transfers) komplettieren das webMethods-Portfolio.

  • Business Transformation: Die Marke ARIS ist seit mehr als 25 Jahren bekannt für die Dokumentation und Optimierung von Geschäftsprozessen, von der Strategie und Analyse bis zum Design und zur Steuerung. Mit Alfabet lassen sich die Geschäfts-prozesse mit allen Ebenen der IT-Systemland-schaft eng verzahnen, von der Planung, Budgetie-rung und Projektierung bis zur Implementierung und Überwachung.

    Branchenweite Anerkennung

    Nach Ansicht der Software AG bestätigen die Beurtei-lungen unabhängiger Marktforschungsinstitute die Strategie des Unternehmens und belegen die Qualität des Produkt- und Serviceangebots. Die Software AG sieht ihr Portfolio seit Jahren an der Spitze der Rang-liste von Marktanalysten. Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Software AG wie folgt positioniert:

  • A&N: Die Produkte der Software AG für die Trans-aktionsverarbeitung basieren auf Adabas & Natural. Sie eröffnen digitalen Unternehmen neue Mög-lichkeiten zur Nutzung ihrer Kernsysteme. Darüber hinaus dienen sie der schnellen Entwicklung, Modernisierung und dem zuverlässigen Betrieb geschäftskritischer Anwendungen. Sie erlauben eine hoch performante Datenverarbeitung und ermöglichen es Unternehmen, ihre vorhandenen Systeme leicht in neue Umgebungen zu integrieren. Zusätzlich erlauben die CONNX-Produkte die Daten-integration mit und die Datenvirtualisierung und -replikation von mehr als 150 Datenbanken und Plattformen. Mit CONNX können Unternehmen auf ihre Daten zugreifen, wo immer diese gespei-chert sind.

Das Portfolio der Software AG steht ihren Kunden sowohl in der Cloud, On-Premise als auch hybrid und als Edge-Lösung zur Verfügung. Zudem betreibt das Unternehmen mit SoftwareAG.Cloud eine offene Cloud-Plattform für Unternehmen, über die sowohl einfache Apps als auch komplexe, cloudfähige Unter-nehmens- und IoT-Anwendungen erstellt, getestet, implementiert und verwaltet werden können.

Ein Leader

In folgenden Gartner 1-Forschungsarbeiten wurde die Software AG als ein "Leader" positioniert:

  • • "Magic Quadrant for Full Life Cycle API Management" 2

  • • "Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools" 3

In folgenden Forrester-Reports wurde die

Software AG als ein "Leader" positioniert:

  • • "The Forrester Wave™: API Management Solutions, Q3 2020"4

Im Zinnov-Zones-Hyper-Intelligent-Automation-Report wird die Software AG-Lösung ARIS Robotic Process Automation als ein "Leader" positioniert:

  • • "Zinnov Zones Hyper Intelligent Automation" 5

In der PEAK Matrix® der Everest Group für Anbieter von Process-Mining-Technologie wird die Software AG-Lösung ARIS Process Mining als ein "Leader" positioniert:

  • • "Everest Group PEAK Matrix® for process mining technology Vendors 2020" 6

  • 1 Gartner Inc. (nachfolgend "Gartner") spricht keine Empfehlung für die in seinen Forschungspublikationen untersuchten Anbieter, Produkte oder Dienstleistungen aus und rät Technologieanwendern nicht, nur die Anbieter mit den besten Bewertungen oder anderen Bezeichnungen auszuwählen. Die Gartner-Forschungspublikationen repräsentieren die Meinungen des Gartner-Forschungsbereichs, ihre Inhalte sind nicht als Tatsachenfeststellungen zu interpretieren. Gartner schließt jegliche ausdrückliche oder stillschweigende Gewährleistung in Bezug auf diese Studie aus; das gilt auch für die Gebrauchstauglichkeit oder Zweckmäßigkeit der untersuchten Produkte und Dienstleistungen. Die hier auf-geführten Gartner-Studien (die "Gartner Reports") geben die Forschungsmeinungen und Standpunkte wieder, die von Gartner im Rahmen eines syndizierten Abonnementservice veröffentlicht wurden, und sind keine Tatsachenfeststellungen. Jeder Gartner Report bezieht sich auf das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum (und nicht auf das Datum dieses Geschäftsberichts). Die in den Gartner Reports zum Ausdruck gebrachten Meinungen können ohne Vorankündigung geändert werden.

  • 2 Gartner "Magic Quadrant for Full Life Cycle API Management", Paolo Malinverno, Mark O'Neill, Kimihiko Iijima, John Santoro, Shameen Pillai, Akash Jain, 22. September 2020.

  • 3 Gartner "Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools", Derek Miers und Akshay Jhawar, 14. Dezember 2020.

  • 4 The Forrester Wave™: API Management Solutions, Q3 2020, Forrester Research, Inc., 4. August 2020.

  • 5 Zinnov Zones: 2020 Hyper Intelligent Automation, 2020.

  • 6 Everest Group: PEAK Matrix® for Process Mining Technology Vendors, März 2020.

MachNation, ein auf Tests und vergleichende Analysen von IoT-Plattformen spezialisiertes Unternehmen, positionierte die Software AG in folgenden internatio-nalen Rankings als einen "Leader":

  • • MachNation's "2020 IoT Application Enablement Scorecard" 7

  • • MachNation's "2020 IoT Edge Scorecard" 8

  • • MachNation's "2020 IoT Device Management Scorecard" 9

Ein Visionary

In der folgenden Gartner-Forschungsarbeit wird die Software AG als ein "Visionary" positioniert:

  • • "Magic Quadrant for Industrial IoT Platforms" 10

Marktpositionierung

Absatzmärkte

Die Software AG zeichnet sich durch eine globale Marktabdeckung aus. Die geografischen Absatz-märkte sind in folgende fünf Regionen gegliedert:

Regionen

Absatzmärkte

Nordamerika (NAM)

USA

Kanada

Mittel- und Südamerika (LATAM)

Lateinamerika

DACH

Deutschland

Österreich

Schweiz

Europa, Naher Osten, Afrika

Alle nicht deutschsprachigen

(EMEA)

EMEA-Länder

Asien-Pazifik und Japan (APJ)

Australien

Japan

Asien und China

Der nordamerikanische Markt bleibt als weltweit größter IT-Markt wesentlicher Treiber für das Geschäft der Software AG und der größte geografische Absatz-markt für ihr Produktgeschäft. Gemessen am Anteil des Produktumsatzes folgen dahinter die Regionen EMEA, DACH, APJ und LATAM. In der EMEA-Region sind Großbritannien und Frankreich die wichtigsten Absatzmärkte. Im Rahmen ihrer globalen geografi-schen Strategie positioniert sich die Software AG gleichermaßen in etablierten und in bestimmten aussichtsreichen Märkten.

Neben der geografischen Betrachtung lassen sich die Zielmärkte auch nach Branchen aufteilen. Durch eine stetig wachsende, sehr loyale Kundenbasis mit vielen führenden Großunternehmen hat sich die Software AG vor allem im öffentlichen Sektor, im Finanzmarkt und in der IT-Dienstleistungsbranche (einschließlich Outsourcing) fest etabliert. Daneben sind die Fertigungsindustrie, der Dienstleistungssektor, die Transport- und Logistik- sowie die Telekommunika-tions- und Medienbranche wichtige Absatzmärkte. Informationen zum Produktumsatz nach Regionen im Geschäftsjahr 2020 finden sich im Kapitel "Ertrags-lage des Konzerns" des Wirtschaftsberichts.

Wettbewerbssituation

Der Markt für Unternehmenssoftware befindet sich nach wie vor in einem tiefgreifenden Wandel. Die Ent-wicklung neuer Geschäftsmodelle hat mit Technologie-Start-ups und ursprünglich branchenfremden Unter-nehmen neue, innovative Wettbewerber auf den Plan gerufen. Gleichzeitig ist die Marktmacht auf Kunden-seite gestiegen. Etablierte Unternehmen stehen unter einem hohen Innovationsdruck. Wichtige Erfolgskrite-rien sind vor diesem Hintergrund die Angebotsqualität und -weiterentwicklung sowie die klare Differenzierung von Wettbewerbern mithilfe einzigartiger Lösungen.

Zahlreiche Analystenstudien belegen, dass sich die Software AG unter diesen dynamischen Wettbe-werbsbedingungen weltweit als einer der führenden Anbieter von Funktionen für die digitale Transformation etabliert hat. Die Zusammensetzung ihres Software-und Serviceportfolios für die Digitalisierung, Auto-matisierung und Integration von Geschäftsprozessen, Maschinen und Geräten ist in seiner Spezialisierung auf dem Weltmarkt einmalig. Die Software AG kann ihre Kunden ganzheitlich bei der unternehmensweiten digitalen Transformation unterstützen - von der Planung über die Integration bis hin zur Auswertung, Analyse und zu automatisierten Entscheidungen.

  • 7 MachNation: 2020 IoT Application Enablement ScoreCard, Februar 2020.

  • 8 MachNation: 2020 IoT Edge ScoreCard, Februar 2020.

  • 9 MachNation: 2020 IoT Device Management ScoreCard, Juli 2020.

  • 10 Gartner "Magic Quadrant Industrial IoT Platforms", Eric Goodness, Alfonso Velosa, Ted Friedman, Emil Berthelsen, Scot Kim,

    Peter Havart-Simkin, Katell Thielemann, 19. Oktober 2020.

Das Unternehmen setzt sich durch seine unabhängige Position klar von Wettbewerbern ab und hat im hart umkämpften Softwaremarkt eine ausgezeichnete Wettbewerbsposition. Die zentralen Differenzierungs-merkmale lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Alleinstellungsmerkmale der Software AG

Die Software AG ermöglicht die Verknüp-fung unterschiedlicher Systeme und Technologien verschiedener Anbieter - heute und in Zukunft.

Seit über 50 Jahren arbeitet die Software AG vertrauensvoll mit Tausen-den führenden Unternehmen in über 70 Ländern zusammen. Gartner, Forrester und andere Marktanalysten zählen die Software AG aufgrund ihrer Innovations-kraft jedes Jahr erneut zu den Technolo-gieführern.

Die Software AG ist einerseits groß genug, um Großunternehmen zu unter-stützen, andererseits ist sie agil genug, um auf individuelle Kundenanforderungen adäquat einzugehen.

Digitalisierung ist für die Software AG nur der Ausgangspunkt. Denn es geht darum, die Potenziale zur Marktdifferenzierung an der Schnittstelle der Technologien zu erkennen und auszuschöpfen. Hierbei unterstützt die Software AG ihre Kunden.

Ziel der Software AG ist es, Innovationen gemeinsam mit den Kunden zu entwickeln und eng auf Managementebene zusam-menzuarbeiten.

Mit diesen Differenzierungsmerkmalen kann die Software AG den zunehmenden Bedarf der Kunden nach maßgeschneiderten Lösungen von höchster Qualität abdecken. Mit ihren Produkten zur Prozess-verbesserung, zur digitalen Transformation und ihren IoT-Technologien positioniert sie sich zudem in wich-tigen Wachstumsmärkten.

Der Marktzugang der Software AG hat sich insbe-sondere in den Kernmärkten Europas, in denen die Software AG eine kritische Größe erreicht hat, weiter verbessert. Zudem hat das Unternehmen die Basis für eine effektive Marktbearbeitung und eine höhere Vertriebsproduktivität durch ein fokussiertes, skalier-bares Go-to-Market-Modell geschaffen. Ergänzt wird diese Ausrichtung durch die Erweiterung des Part-nernetzwerks sowie durch enge Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Weitere Informationen zum Thema strategische Partner-schaften und Kooperationen finden sich in den nach-folgenden Abschnitten Vertrieb, Kunden und Partner. Informationen zum wissenschaftlichen Beirat der Software AG finden sich im Kapitel Forschung und Entwicklung.

Branchenumfeld und Einflussfaktoren

Das Wachstum der Software AG wird von unterschied-lichen Faktoren beeinflusst. Zentrale externe Einfluss-größen sind die Konjunktur weltweit, insbesondere in den großen Märkten Europa und Nordamerika, sowie die Entwicklung des globalen IT-Markts. Wie sich diese Faktoren im Berichtsjahr 2020 auf das Geschäft der Software AG ausgewirkt haben, ist im Kapitel Über-blick über den Geschäftsverlauf des Wirtschaftsbe-richts dargestellt.

Zudem können sich makroökonomische Unsicher-heiten und Währungsschwankungen, wie bei allen Akteuren in der freien Wirtschaft, auf das global aus-gerichtete Geschäft der Software AG auswirken. Welchen Einfluss Währungskursveränderungen auf den Konzern haben, wird im Chancen- und Risiko-bericht unter Finanzwirtschaftliche operative Risiken beschrieben.

Auch die Unsicherheiten infolge externer Schock-ereignisse, wie etwa der globalen Coronavirus-Pandemie, können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen im Bereich der Digitalisierung haben; 2020 waren die Auswirkungen auf die Industriesektoren und Branchen sehr unterschiedlich.

Vertrieb

Die Software AG versteht sich als "Trusted Advisor" in allen Fragen der Integration, der digitalen Transfor-mation und des Internet of Things (IoT), der mit mehr als 2.500 Mitarbeitern in den Bereichen Dienstleis-tungen und Vertrieb einen Mehrwert für seine Kunden schafft und langfristig zu deren Erfolg beiträgt. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen die Basis für einen kunden- und wertorientierten Vertriebsansatz sowie ein globales Partnernetzwerk gelegt. Diese Strategie verfolgte es im Geschäftsjahr 2020 weiter.

Frühere Versuche, das Go-to-Market-Modell zu modernisieren, waren ambitioniert, zeigten aber nicht die erwartete Wirkung. Mit ihrer neuen, klaren Strate-gie und Fokussierung sowie der Fortsetzung des 2019 im Rahmen des Helix-Programms eingeleiteten Umbaus schuf die Software AG die erste Ausbaustufe eines nachhaltigen, grundlegend modernisierten und kundenerfolgsbezogenen Go-to-Market-Modells. Das aktualisierte Modell mit seiner neuen Vertriebsmethode (Engage²) und ein neues System für das Opportunity-Management trugen im Jahr 2020 dazu bei, die Ver-triebsergebnisse zielgerichteter steuern zu können.

Außerdem wurde die sogenannte Customer-Success-Management-Funktion aufgebaut, um die Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskriptionen zu unter-stützen. Viele dieser Neuerungen wurden auf dem jährlichen Sales-Kick-off der Software AG im Januar 2020 ausgerollt.

Zu den Vertriebs- und Marketingaktivitäten der Software AG gehörten auch zahlreiche Messen und Kundenveranstaltungen, bei denen die Software AG ihr innovatives Produktportfolio präsentierte und sich mit Kunden, Interessenten, Partnern und Branchen-experten austauschte. Aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie und der zu ihrer Eindämmung erlassenen behördlichen Maßnahmen, fanden viele dieser Branchentreffen im Berichtsjahr virtuell statt.

  • • Die jährliche Konferenz der internationalen Anwendergruppen vom 15. bis 19. Juni bot Anwendern der Software AG-Produkte einen Rahmen für Demos, Podiumsdiskussionen, Prä-sentationen und Kontaktpflege. Die Veranstaltung fand in einer virtuellen Umgebung statt und konnte mehr Besucher verzeichnen als alle Präsenzkonferenzen zuvor.

  • • Auf der Premiere der Hannover Messe Digital Days am 14. und 15. Juli war die Software AG mit einer prominenten Keynote vertreten. Darüber hinaus präsentierten Software AG-Experten in Live-Chats Cumulocity IoT, Cumulocity Edge sowie die Produkte des Unternehmens für Hybrid Integration.

  • • Vom 11. bis 13. August stellten sich auf der IoT World Virtual in Santa Clara, USA, Unternehmen vor, die eine führende Rolle bei der Einführung des IoT spielen. Die wichtigsten Publikumsthemen waren: Wie gelingt der Einstieg in dieses neue Zeit-alter und wie können Unternehmen mithilfe von Software resilienter werden? Als (Haupt-)Sponsor war die Software AG mit vier exklusiven Vorträgen virtuell vertreten.

  • • Mit einem Gespräch zum Thema "Leading beyond the digital paradox: Insights from the German Mittel-stand" eröffnete die Software AG am 2. November eine Gesprächsreihe, die sich an Führungskräfte deutscher mittelständischer Unternehmen richtet. Das Gespräch führten Sanjay Brahmawar und Adel Al-Saleh, CEO der T-Systems International GmbH.

  • • Vom 3. bis 5. November fand die erste Kundenver-anstaltung der Software AG seit der auf den ame-rikanischen Markt ausgerichteten Innovation World statt. Der Name der Veranstaltung, conXion, war angelehnt an das Markennarrativ "Truly connected world" und die Positionierung des Unternehmens. Die dreitägige virtuelle Veranstaltung (aufgezeichnet, simuliert live) konnte noch vier Wochen online abgerufen werden und generierte wertvolle Daten zum Benutzerverhalten.

  • • Vom 30. November bis 18. Dezember hatte Amazon Web Services die internationale Cloud-Computing-Gemeinde zur AWS re:Invent eingeladen. Die Internet-Veranstaltung richtete sich mit Präsenta-tionen, Produktankündigungen und vielen unter-schiedlichen Sitzungen an ein technisch interes-siertes Publikum. Die Software AG beteiligte sich an der dreiwöchigen Veranstaltung mit einer eigenen Seite, auf der sie Produktvideos, Anwendungsfälle und Demos präsentierte.

  • • Die Gulf Information Technology Exhibition (GITEX) fand vom 6. bis 10. Dezember als Präsenz-veranstaltung in Dubai statt und wurde von 1.200 Unternehmen, Behörden und Start-ups aus über 60 Ländern besucht. Die Software AG war mit einem eigenen Stand (105 Quadratmeter) ver-treten, auf dem die Besucher Gelegenheit hatten, Kontakte zu knüpfen, Gespräche zu führen und in einer sicheren Umgebung neue Geschäfte in die Wege zu leiten.

  • • Der IoT Digital Summit der Software AG am

    15. Dezember war mit mehr als 300 Teilnehmern der gelungenen Auftakt zur Kampagne "Re-connect your business", die 2021 im deutschsprachigen Raum mit weiteren Digital Summits zu verschiede-nen Themen fortgesetzt wird. Die zweistündige, virtuelle Veranstaltung rund um IoT-Trends und -Strategien gab Verantwortlichen und Entschei-dern in IT und Business anhand praktischer Ein-blicke in erfolgreiche Projekte echter Unternehmen Antworten auf typische Fragestellungen.

Kunden

Ihre Kunden als vertrauensvoller Partner mit innovati-ven Technologien erfolgreich beim Wandel zu agilen, digitalen Unternehmen zu unterstützen, das ist das oberste Ziel der Software AG. Deshalb setzt sie auf das Konzept der Co-Innovation und arbeitet bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte mit den Anwendern bei ihren Kunden zusammen. Die Innovationskraft des Produktportfolios der Software AG wurde auch 2020 von verschiedenen Analysten bestätigt.

Zu den wichtigsten Instrumenten zur Stärkung der Kundenbindung zählen die Anwendergruppen (User-Groups). In diesen Gruppen sind Nutzer der wichtigsten Produktlinien der Software AG zusammengeschlossen.

Die Zielmärkte der Software AG

Im Rahmen regelmäßiger regionaler Treffen findet ein Erfahrungsaustausch der Anwender untereinander statt. Die Kunden diskutieren dabei gemeinsam mit der Software AG, wie die Produkte weiterentwickelt werden können. In den internationalen User-Groups sind knapp 2.500 Mitglieder aus mehr als 1.150 Unter-nehmen und 74 Ländern organisiert. Das jährliche Treffen der internationalen User-Groups vom 15. bis 19. Juni fand aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie und der damit verbunden Restriktionen virtuell statt und wurde von 1.200 externen Teilneh-mern aus 68 Ländern besucht.

Die Bedeutung der Software AG als Global Player der digitalen Transformation spiegelt sich in einer wach-senden internationalen Kundenbasis mit langjährigen

Beziehungen wider. Im Jahr 2020 hat sich der Kunden-stamm weiter vergrößert. Die Software AG konnte im Berichtszeitraum 239 (Vj. 306) Neukunden gewinnen. Angesichts der weltweiten COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Restriktionen entsprach die Anzahl der Neukunden den angepassten Erwartungen. Da die Vergrößerung der Kundenbasis entscheidend für das Erreichen seiner Wachstumsziele ist, wird sich das Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 in allen regionalen Märkten auf die Gewinnung von Neu-kunden konzentrieren.

Partner

Ausbau des Partnernetzwerks

Die Software AG konnte im Jahr 2020 die vertriebliche Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern weltweit erfolgreich ausbauen, sodass die Partner-Bookings für DBP Cloud & IoT im Vergleich zum Vorjahr um

28 Prozent stiegen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass bei mehr als einem Drittel (39 Prozent) aller Software AG-Abschlüsse ein Partner beteiligt war.

Neben der Zusammenarbeit mit Hyperscalern hat die Software AG gezielt die Zusammenarbeit mit globalen Systemintegratoren, wie Tata Consulting Services, Wipro, Cognizant, Accenture oder Capgemini, voran-getrieben. Durch den Aufbau eines speziellen Field-Enablement-Teams konnten die globalen System-integratoren frühzeitig bei der Kundengewinnung unterstützt werden, sodass die mit den GSI (Globalen Systemintegratoren) gemeinsam generierten Partner-Bookings (co-sell und resell) im zweistelligen Bereich gesteigert werden konnten.

Erfreulich hierbei ist das Wachstum in der Region DACH, wo sich der Partnerumsatz beinahe verdop-pelte. Dies gelang unter anderem dank einer gezielten Zusammenarbeit mit Partnern im Bereich des Internet of Things. In den USA konnten die Partnerumsätze, exklusive Behörden, fast verdreifacht werden, auch weil die Anfang 2020 vereinbarte Zusammenarbeit mit TechData als Distributor erste Früchte zu tragen begann.

Eine nochmals deutliche Steigerung (ca. 25 Prozent) der Partner-Bookings in EMEA, exklusive DACH, und der inkrementellen Partner-Bookings in APJ (ca. 70 Prozent) runden das erfolgreiche Partnerjahr 2020 ab.

Ein weiterer Grund für die erfreuliche Entwicklung des Umsatzes mit Partnern ist die verstärkte Zusammen-arbeit mit Hyperscalern wie Microsoft, Adobe, Amazon Web Services (AWS) und Dell. Auch hier konnten bereits im ersten Jahr der Zusammenarbeit Partner-Bookings im zweistelligen Millionenbereich generiert werden. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Microsoft ist es gelungen, 16 Abschlüsse und zahlrei-che neue Kunden für die Software AG zu gewinnen.

Ein weiterer Schwerpunkt im vergangenen Jahr und Teil der Helix-Transformation war der Aufbau eines Cloud-Reseller-Programms, das Partnern den Verkauf der SaaS-Produkte der Software AG erleichtern soll. Das Programm wurde im Mai 2020 gestartet, und bereits in den ersten sechs Monaten nach Programm-beginn konnten die Partner-Bookings im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden (169 Pro-zent). Im gleichen Zeitraum konnte für das Jahr 2021 eine SaaS-Pipeline im mittleren zweistelligen Millionen-bereich aufgebaut werden, die für die Software AG zum überwiegenden Teil (59 Prozent) durch Partner generiertes, inkrementelles Geschäft darstellt.

Das Ausbildungsprogramm für Partner wurde um zahlreiche Self-Learning-Elemente ergänzt, wobei der Schwerpunkt im Berichtsjahr auf vertrieblichen Themen für die einzelnen Software AG-Produktlinien lag. Hierzu gehören auch neue Standard-Produkt-demos, die über das Partner-Portal der Software AG verfügbar sind.

Strategie und Ziele

Vision und Unternehmensstrategie

In Einklang mit ihrem Purpose (Sinn und Zweck des Unternehmens) "We connect technology and people for a smarter tomorrow" hat sich die Software AG das langfristige Ziel gesetzt, Daten nutzbar zu machen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Auf dieses Ziel arbeitet sie hin, indem sie es ihren Kunden ermöglicht, mit Daten einen Mehrwert zu erzielen. Mit ihrer führen-den Hybrid-Integration- und ihrer IoT-Plattform schafft die Software AG die Grundlage dafür und setzt neue Maßstäbe für die Cloud-Integration sowie für die Integ-ration von Anwendungen, Geräten und Daten.

Anfang 2019 kündigte die Software AG ihr mehr-jähriges Transformationsprogramm Helix an, mit dem sie bis zum Jahr 2023 ein nachhaltiges profitables Wachstum erreichen will. 2020 konzentrierte sie sich weiterhin auf die drei strategischen Säulen dieses Programms, um die Umsetzung von Helix dynamisch voranzutreiben und die entsprechenden Ergebnisse zu erzielen.

Fokus

  • Die richtigen Produkte: Nach der Neugestaltung der Digital Business Platform (DBP) im Jahr 2019 wurden 2020 mit Cloud-Versionen der wichtigsten DBP-Produkte Platform-as-a-Service(PaaS)- und Software-as-a-Service(SaaS)-Angebote eingeführt. Außerdem wurde das Produktportfolio durch neue Lösungen wie webMethods AppMesh und ARIS Process Mining verstärkt. Branchenanalysten zählten Produkte aus allen drei DBP-Produktfamilien zu den führenden Angeboten in ihren jeweiligen Märkten.

Überblick über die Unternehmenstransformation

  • Die richtigen Märkte und Ressourcen: Die Kon-zentration der Transformationsmaßnahmen auf stark wachsende Märkte, insbesondere Nord-amerika, zeigte 2020 durchgängig Wirkung. Die Marktsegmentierung in mittelständische Unter-nehmen, Großunternehmen und strategische Kunden wurde erfolgreich umgesetzt und durch eine Spezialisierung der Vertriebsorganisation ergänzt. Des Weiteren trennte sich das Unternehmen von seinem Professional-Services-Geschäft in Spanien. Dies erfolgte im Zuge der Neuausrichtung des Dienstleistungsangebots: weg vom allgemeinen Technologieberatungsgeschäft, hin zu einem ziel-gerichteten Dienstleistungsgeschäft, das Impulse für das Wachstum des Produktumsatzes schafft.

Team

  • Mitarbeiter und Unternehmenskultur: Beim Unternehmensumbau setzt die Software AG auf ihr wertvollstes Kapital: ihre Mitarbeiter. Daher legte sie 2020 großen Wert auf die Entwicklung und Förderung talentierter Mitarbeiter sowie die Gewinnung neuer Talente und konnte trotz der COVID-19-Pandemie mehr als 650 Neueinstellun-gen vornehmen. Mit der Berufung von Dr. Matthias Heiden zum Chief Financial Officer wurde der Vor-stand und das Executive Leadership Team (ELT) zum Beispiel durch Neuzugänge in den Funktionen Alliance & Channels, Corporate Communications und IT verstärkt. Darüber hinaus förderte die Software AG ihre kulturelle Transformation durch ein Go-to-Gemba-Programm des ELT, welches am Ort des Geschehens einen Einblick in und besseres Verständnis für die tägliche Arbeit der Mitarbeiter vermittelt, sowie durch die Festlegung strategi-scher, operationaler und mitarbeiterbezogener Ziele und die Rekrutierung von mehr als 200 Managern

  • Wachstum durch Partnerschaften: Um ihre Markt-durchdringung zu verbessern und den Umsatz mit Partnern deutlich zu steigern, erweiterte die Software AG 2020 auch ihr Partnernetzwerk, zum Beispiel durch den Aufbau von Geschäfts-beziehungen mit Tech Mahindra, ifm electronic und Swift Labs. Partnerschaften mit den großen Anbietern Microsoft, Dell, Adobe und AWS trugen insgesamt mit einem zweistelligen Millionenbetrag zum Auftragseingang im Digitalgeschäft bei; der Großteil des Betrags entfiel gleichmäßig auf die Kernbereiche IoT und Integration. Allein durch die Partnerschaft mit Microsoft konnten 16 neue Ver-träge im Berichtsjahr 2020 abgeschlossen werden.

für das Führungskräfte-Ausbildungsprogramm des Unternehmens.

Umsetzung

  • Umstieg auf Subskriptionen: Die Software AG trieb 2020 die Umstellung ihres Geschäftsmodells hin zu einem Subskriptionsmodell weiter voran, damit sie den veränderten Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden kann. Im Rahmen dieses Umstiegs passte sie die Bündelung ihrer Produkte an das neue Geschäftsmodell an, um Kunden mehr Flexibilität zu bieten und ihre Zusammenar-beit mit der Software AG zu erleichtern. Des Wei-teren wurde eine transaktionsbasierte Preis-gestaltung eingeführt, die von den Kunden gut angenommen wurde. Insgesamt verzeichnete die Software AG eine Beschleunigung des Geschäfts mit Subskriptionen, da mehr Kunden sich für dieses Modell entschieden oder zu diesem Modell wechselten. Der Anteil an Subskriptions- und SaaS-Bookings am gesamten DBP-Auftragsein-gang lag 2020 bei 81 Prozent.

Einfacheres, fokussierteres Go-to-Market-(GTM)-Modell: Ergänzend zur Marktsegmentie-rung und Spezialisierung intensivierte die Software AG ihre Marketingaktivität, um den Auf-bau der Vertriebs-Pipeline zu unterstützen. Um sich von Wettbewerbern abzuheben, modernisierte sie ihren Markenauftritt und erneuerte ihre in deutscher und englischer Sprache verfügbare Website. Über ihre Website bietet die Software AG ihren Kunden schon zu einem frühen Zeitpunkt in der Interaktion kostenlose Testversionen an. Damit liegt der Schwerpunkt der Website nun auf demKundenerlebnis und der Weckung des Kundeninte-resses (Lead Generation). Sowohl Analysten als auch Kunden werteten dies als eine Verbesserung des Internetauftritts der Software AG, die mehr Klarheit bringt und die Navigation vereinfacht.

  • Verbessertes Betriebsmodell und verbesserte Zuordnung: Die 2019 eingeführte Customer-Success-Funktion wurde 2020 durch die Einführung neuer Monitoring-Instrumente gestärkt. Diese tragen dazu bei, die Kundeninteraktion zu opti-mieren und eine erfolgreiche Implementierung der Software AG-Technologie sicherzustellen.

Strategische Ziele

Im Rahmen ihrer Transformation hat die Software AG einige neue Kennzahlen eingeführt, die externen und internen Stakeholdern die mittelfristigen Ziele für Fortschritt und Auswirkungen der Neuausrichtung verdeutlichen. Diese externen Kennzahlen wurden auf dem Capital Markets Day am 5. Februar 2020 ver-öffentlicht. Die Software AG hat bei der Umsetzung ihres Helix-Programms gute Fortschritte gemacht und hält weiter an den strategischen Zielen fest, die in der folgenden Grafik beschrieben sind.

Beschleunigtes Wachstum, höhere Qualität und Plan-barkeit der Umsätze, attraktive Marge und attraktiver Cashflow

Neben diesen externen Kennzahlen hat die Software AG eine interne Transformation Scorecard eingeführt, die die oben beschriebenen Kennzahlen um qualitative Aspekte ergänzt, um den Fortschritt des Transformationsprozesses zu verfolgen.

Finanzielle Ziele

Auf Basis des Geschäftsmodells strebt die Software AG bis 2023 die Erreichung der Umsatzmilliarde an und erwartet dabei eine hohe operative Marge (EBITA, Non-IFRS) im Bereich von 25 bis 30 Prozent. Dabei wird das Segment A&N in seiner Umsatzentwicklung bei weiterhin hohen Margen im Durchschnitt stabil erwartet. Im Segment Digital Business wird mittelfris-tig ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachs-tum von rund 15 Prozent angestrebt, das durch die weitere Forcierung der Marktaktivitäten im Bereich Integration, Business Transformation und insbeson-dere im Bereich IoT getrieben werden soll, für den ein dynamisches Wachstum erwartet wird. Die Marge im Segment Digital Business wird mittelfristig insbeson-dere durch den stetigen Anstieg der wiederkehrenden Produktumsatzerlöse aus Subskription, Software as a Service (SaaS) und Wartung gefördert, die mittelfristig 85 bis 90 Prozent des Gesamtumsatzes erreichen sollen. Darüber hinaus soll die Marge durch Produk-tivitätsverbesserungen im Vertrieb und durch ein wachsendes Partnernetzwerk unterstützt werden. Im Segment Professional Services wird ein mittelfristiges Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich bei stabilen bis leicht ansteigenden Margen erwartet.

Nichtfinanzielle Ziele

Die Software AG strebt nach einem langfristigen und nachhaltigen Unternehmenswachstum. Die konstante Weiterentwicklung des eigenen Produktportfolios bildet einen wichtigen Baustein der Erfolgsstrategie der Software AG. Hierzu leisten insbesondere die Integration der getätigten Technologieakquisitionen sowie die Co-Innovation mit Kunden und Partnern einen zentralen Beitrag. Um das Wachstum voranzu-treiben, hat die Software AG Faktoren für eine nach-haltige Weiterentwicklung identifiziert. Diese sind im Abschnitt Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren im nachfolgenden Kapitel "Unternehmensinternes Steu-erungssystem" aufgeführt. Informationen zu den bedeutsamsten Treibern der nachhaltigen Unterneh-mensführung finden sich in der Zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.

Strategische Ausrichtung der Geschäftsbereiche

Digital Business Platform (DBP)

Mit Blick auf die Geschäftsbereiche legt die Software AG ihren strategischen Fokus insbesondere auf den intensiven Ausbau des Zukunftsbereichs DBP, der über die letzten Jahre zum Hauptumsatzträger des Unternehmens geworden ist. Hintergrund ist, dass der Wandel zum digitalen Unternehmen auch die Transformation der internen IT-Architektur voraus-setzt. Dabei konzentriert sich heute für Unternehmen alles auf eine ereignisgesteuerte Echtzeit-Plattform, die praktisch in allen Feldern benötigt wird - von der Produktentwicklung bis hin zu Kundeninteraktionen. Das Ziel dieses Geschäftsbereichs ist es, eine voll-ständige, konsistente, flexible, cloudbasierte und auf modernen Architekturelementen (API, Microservices, Container, Events) aufbauende Plattform zu liefern, die dem Wettbewerb technologisch stets einen Schritt voraus ist. Hierzu entwickelt die Software AG die verschiedenen Bausteine der DBP im Rahmen ihrer F&E-Arbeit sowie mit gezielten Zukäufen konti-nuierlich weiter und stärkt so ihre Technologieführer-schaft in diesem Bereich.

Internet of Things (IoT)

Das IoT markiert einen Wendepunkt der digitalen Transformation. Die IoT-Lösung der Software AG, Cumulocity IoT, gibt Kunden die Freiheit, jeglichen Gegenstand als Dateneinheit zu integrieren, und zwar zeit- und ortsunabhängig. Als führender Anbieter von Integrations- und IoT-Technologie ermöglicht es die Software AG, Produkte innerhalb weniger Minuten zu verbinden und die Amortisierungszeit zu beschleu-nigen. Es gibt keinerlei Einschränkungen dafür, was Kunden verbinden können, um ihren Geschäftsbetrieb bis zum Edge zu optimieren, das Kundenerlebnis zu verbessern oder neue Geschäftsmodelle einzuführen. Cumulocity IoT wird von Branchenanalysten als ein "Leader" eingestuft und kann von Anwendern unter eigener Marke angeboten werden (White Label). Dadurch können Kunden und Partner ihr eigenes IoT-Produktangebot entwickeln.

Adabas & Natural (A&N)

Der Geschäftsbereich A&N bietet eine solide, hoch-effiziente Basis, um flexible, strategische Investitionen in innovative Zukunftsfelder zu tätigen. Zudem besteht in diesem Segment ein etablierter Kundenstamm, der weitergehende Absatzpotenziale für DBP-Produkte bietet. Der strategische Fahrplan für das A&N-Segment ist die Agenda Adabas & Natural 2050+, die vorsieht, das Produktportfolio A&N über das Jahr 2050 hinaus weiterzuentwickeln und zu unterstützen. Grundlage für diese Unternehmensentscheidung waren die Ergebnisse einer im Jahr 2016 durchgeführten Umfrage, nach der 98 Prozent der A&N-Kunden ihre strategischen und geschäftskritischen Unternehmens-anwendungen auf der Hochleistungsplattform betrei-ben. Mit der Langfristagenda will die Software AG zudem Kunden beim Generationenwechsel unterstüt-zen und es ihnen ermöglichen, Know-how im Bereich der Unternehmensanwendungen, in dem mitunter Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit stecken, zu sichern und auszubauen. Ziel ist es, Kunden eine einzige, integrierte Plattform für die Digitalisierung zur Ver-fügung zu stellen, mit der sie die nächste Generation von Geschäftsanwendungen entwickeln können.

Professional Services

Die Geschäftsstrategie für das Segment Professional Services basiert auf zwei Zielen: nachhaltige Renta-bilität und hohe Servicequalität. Entsprechend liegt der Fokus hier auf Projekten und Services, die das Produktgeschäft des Unternehmens ganzheitlich unterstützen. Gleichzeitig fährt die Software AG die Präsenz in Regionen mit niedrigen Gewinnerwartun-gen sukzessive zurück.

Kapitalbeteiligungen

Mergers-&-Acquisitions(M&A-)Strategie

Unternehmenszukäufe und Beteiligungen sind bei der Software AG ein strategisches Instrument, um neue innovative Märkte zu erschließen und Marktan-teile auszubauen. In der über 50-jährigen Firmenge-schichte ist es dem Unternehmen gelungen, sich immer wieder selbst zu transformieren und neu zu erfinden - eine zentrale Voraussetzung, um ange-sichts rasanter Veränderungen und immer kürzerer Innovationszyklen in der heutigen IT-Welt zu beste-hen. Mit den Technologieakquisitionen der vergange-nen Jahre hat die Software AG neue Impulse und Know-how aufgenommen und integriert. Von 2007 bis 2019 hat das Unternehmen 21 Akquisitionen zurWeiterentwicklung des Produktportfolios getätigt. Die im Zuge der strategischen Neuausrichtung Helix defi-nierte M&A-Strategie wurde im Geschäftsjahr 2020 weiter vorangetrieben. Im Fokus stehen auch zukünftig gezielte Übernahmen und Zukäufe, die das organische Wachstum insbesondere in Märkten mit erheblichem Wachstumspotenzial ergänzen und beschleunigen sollen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine Akquisitionen getätigt, jedoch verkaufte die Software AG ihr spanisches Professional-Services-Geschäft im Zuge einer Ausgliederung an einen lokalen Partner. Durch diese Transaktion gelang es der Software AG, das Portfolio stärker auf die Entwicklung und Vermarktung von Softwareprodukten zu fokus-sieren. Der Verkauf des spanischen Professional-Services-Geschäfts wurde am 30. Juni 2020 abge-schlossen.

Die Zentrale der M&A-Abteilung der Software AG befindet sich am Firmensitz in Darmstadt und ist ste-tig in engem Austausch mit dem Vorstand. Die M&A-Abteilung bewegt sich dabei in einem internationalen, stark vernetzten Ökosystem, bestehend aus zahlrei-chen Investmentbanken, M&A-Boutiquen, Finanz-investoren, Partnerunternehmen sowie führenden IT-Unternehmen und Start-ups. Darüber hinaus bestehen regelmäßige Kontakte zu Start-ups im Silicon Valley und dort ansässigen weltweit führenden IT-Unternehmen. Unter Zuhilfenahme dieses Ökosys-tems und stetiger Markt- und Wettbewerbsanalysen ist die Software AG in der Lage, zukünftige IT-Trends früh zu erkennen, zu prüfen und nutzbar zu machen. Ob in Europa, im Silicon Valley oder an anderen aus-sichtsreichen Standorten - auch in Zukunft wird die Software AG den Markt der Technologieentwicklung genau im Auge behalten, um ihr Produktangebot und ihre Marktdurchdringung durch gezielte Übernahmen zu vergrößern und ihre weltweite Präsenz auszubauen.

Unternehmensinternes Steuerungssystem

Steuerungskennzahlen und Monitoring

Das interne Steuerungssystem unterstützt die Errei-chung der strategischen Unternehmensziele. Die Software AG fokussiert sich darauf, ihr profitables Wachstum weiter zu fördern sowie die Finanzkraft des Konzerns kontinuierlich zu stärken. So schafft sie die Voraussetzungen, um ihre Kunden einerseits bei der digitalen Transformation zu unterstützen und

andererseits den Wert des Unternehmens zu steigern. Dazu hat die Software AG ein umfangreiches unter-nehmensinternes Steuerungssystem etabliert, das sowohl harte als auch weiche Leistungsindikatoren bei der Erfolgsmessung berücksichtigt.

Bei Zielwerten, die unterjährig nicht oder nur knapp erfüllt werden, steuert die Software AG in der folgen-den Periode entsprechend nach. Dazu hat das Unter-nehmen einen zwischen den Commercial Teams und dem Controlling durchgeführten Anpassungsprozess etabliert. Grundlage und Ausgangspunkt dieses Pro-zesses ist eine regelmäßige Analyse der prognosti-zierten Auftragseingänge und daraus resultierender Umsätze für die jeweiligen Perioden aus dem Customer-Relations-Management(CRM)-System. Diese sind mit dem internen Management-Information-System (MIS) verknüpft und ermöglichen somit eine regel-mäßige fundierte Analyse der zugrunde liegenden Gewinn- und Verlust-Rechnung (GuV). Die kontinu-ierliche Aktualisierung der prognostizierten GuV-Ergebnisse wird in regelmäßig stattfindenden Abstimmungs- und Synchronisierungsrunden auf Vorstandsebene besprochen, denen intensive Abstimmungen zwischen Finanz- und Vertriebsbe-reich vorgelagert sind.

Zielerreichung versus Prognose 2020

Operative Ergebnis marge (Non-IFRS)Normalisierter Auftragseingang (Bookings) DBP Cloud & IoT

Normalisierter Auftragseingang (Bookings) Adabas & Natural

in %

Untere Bandbreite

Obere Bandbreite

Finanzkenn-zahlen 2020

Normalisierter Auftragseingang (Bookings) Digital Business Platform (exkl. Cloud & IoT) 1, 2

+3

+10

+13

Normalisierter Auftragseingang (Bookings) DBP Cloud & IoT 1,3

+30

+50

+53

Normalisierter Auftragseingang (Bookings) Adabas & Natural 1, 4

+5

+15

+33

Operative Ergebnis-marge (Non-IFRS) 5

20,0

22,0

21,2

  • 1 Währungsbereinigt.

  • 2 Ursprüngliche Prognose von +10 % bis +15 % wurde im April 2020 auf 0 % bis +10 % gesenkt und im November 2020 auf +3 % bis

    +10 % geändert.

  • 3 Ursprüngliche Prognose von +40 % bis +60 % wurde im April 2020 auf +20 % bis +40 % gesenkt und im November 2020 auf +30 % bis

    +50 % geändert.

  • 4 Ursprüngliche Prognose von -3 % bis +3 % wurde im November 2020 auf +5 % bis +15 % erhöht.

  • 5 Vor Berücksichtigung nichtoperativer Einflussfaktoren (vgl. Non-IFRS-Ergebnisreporting).

Unternehmensweite Finanzkennzahlen

Von hoher strategischer Bedeutung für die Steuerung des Konzerns sind vor allem der währungsbereinigte DBP-Umsatz (exkl. Cloud & IoT), der DBP Cloud & IoT-Umsatz, der A&N-Produktumsatz sowie die operative Ergebnismarge (Non-IFRS). Mit der Einführung der Helix-Strategie und der Verlagerung von Dauerlizenzen auf das Subskriptionsgeschäft, nimmt die Kennzahl Bookings (normalisierter Auftragseingang) eine über-geordnete Rolle im Produktbereich ein. Daneben steht im Zentrum der unternehmensinternen Steuerung die operative Ergebnismarge (Non-IFRS). Diese Kenn-ziffer berechnet sich wie folgt:

Operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS)

Ergebnis vor allen Steuern und Zinsaufwendungen (EBIT)

+

Akquisitionsbedingte Abschreibungen

auf immaterielle Vermögenswerte

+

Akquisitionsbedingte Reduktionen der Produkt-

umsätze durch Kaufpreisallokationen

+/-

Sonstige akquisitionsbedingte Ergebniseffekte

+/-

Aufwendungen/Erträge aus aktienkurs-

abhängigen Vergütungen

+ Restrukturierung/Abfindungen/Rechtsstreitig-keiten/Kosten für Schadsoftware-Angriff

= Operatives Ergebnis (EBITA, Non-IFRS)

÷

durch den um akquisitionsbedingte Reduktionen der Produktumsätze bereinigten Konzern-gesamtumsatz

= Operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS)

Wie für Unternehmen der Softwarebranche üblich, sind für die Software AG kapitalorientierte Steue-rungsgrößen von untergeordneter Bedeutung. Das liegt daran, dass das Geschäftsmodell nur in gerin-gem Maße Kapital bindet. Der größte Aufwandsblock im Geschäft der Software AG ist, wie unter Ziffer [14] des Konzernanhangs dargestellt, der Personalauf-wand. Weitere wichtige Kennzahlen liefern die Seg-mente sowie Erlösarten, auf denen das Geschäfts-modell des Unternehmens basiert.

Um auch steuerliche Aspekte und das Finanzergebnis zu berücksichtigen, weist die Software AG die Kenn-ziffer Operatives Nettoergebnis je Aktie (Non-IFRS) aus. Diese errechnet sich wie folgt:

Operatives Nettoergebnis je Aktie (Non-IFRS)

Ergebnis vor Ertragsteuern

+

Akquisitionsbedingte Abschreibungen

auf immaterielle Vermögenswerte

+

Akquisitionsbedingte Reduktionen der Produkt-

umsätze durch Kaufpreisallokationen

+/-

Sonstige akquisitionsbedingte Ergebniseffekte

+/-

Aufwendungen/Erträge aus aktienkurs-

abhängigen Vergütungen

+

Restrukturierung/Abfindungen/Rechtsstreitig-

keiten/Kosten für Schadsoftware-Angriff

+ Sonstige Steuern +/- Finanzergebnis

Ergebnis vor allen Steuern und Zinsaufwendungen (EBIT)Operatives Ergebnis EBITA (Non-IFRS)

+/- Finanzergebnis - Sonstige Steuern

Operatives Ergebnis vor Ertragsteuern

-

Ertragsteuern ermittelt zu den nach IFRS ermittelten Ertragsteuersätzen des Konzerns

Operatives Nettoergebnis (Non-IFRS)

÷

durch die durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien

= Operatives Nettoergebnis je Aktie (Non-IFRS)

Segmentkennzahlen

Im Produktgeschäft stehen Steuerungskennzahlen im Vordergrund, welche die Effizienz im Vertriebsbe-reich abbilden. Die Effizienzentwicklung wird durch die Vertriebsaufwandsquote ausgedrückt, die den Vertriebsaufwand im Produktbereich in Relation zu den zugehörigen Produktumsätzen abbildet. Auf-grund des steigenden Anteils wiederkehrender Pro-duktumsätze ist das Monitoring der Vertriebsleistung allein auf Basis von Umsätzen nicht mehr ausrei-chend. Aus diesem Grund wird der Vertriebserfolg auch in Relation zur Kennzahl Bookings (normalisier-ter Auftragseingang) betrachtet, da diese unabhängigvon der jeweiligen Umsatzrealisierung der verschie-denen Lizenzvertragstypen normiert wird. Die der Optimierung der Vertriebsaufwandsquote zugrunde liegenden Einflussfaktoren werden mithilfe weiterer Effizienzkennzahlen ermittelt, beispielsweise der Ent-wicklung des Umsatzes oder des normalisierten Auf-tragseingangs pro Vertriebsmitarbeiter bzw. der Ent-wicklung der durchschnittlichen Auftragsgröße.

Im Professional-Services-Bereich stellt insbesondere die im Segmentbericht ausgewiesene Segment-marge (Umsatz abzüglich Herstellkosten und Ver-triebsaufwendungen im Verhältnis zum Umsatz) eine wichtige Steuerungskennzahl dar. Sie wird im Wesentlichen durch die Auslastung der im Bereich Delivery tätigen Mitarbeiter, den Vertriebsaufwand und die Kosten pro Mitarbeiter beeinflusst, die durch die Steuerung des On-/Off-Shore- bzw. High-/Low-Cost-Anteils optimiert werden.

Monitoring der Erlösarten

Die Software AG berichtet die Erlösarten Lizenzen, Wartung, Software as a Service (Saas)/nutzungsba-siert und Dienstleistungen, wobei die Lizenzumsätze den wesentlichen Wachstumstreiber für die Wartungs-und Dienstleistungsumsätze darstellen. Aufgrund der Fokussierung auf zeitlich begrenzte Lizenz-, Miet-und Nutzungsmodelle (Subskription/SaaS) nimmt deren Anteil an den Gesamterlösen stetig weiter zu.

Bookings (normalisierter Auftragseingang)

Die Kennzahl Bookings weist die Vertriebsleistung einer Berichtsperiode auf Basis des Auftragseingangs aus. Um die Auftragseingänge über die verschiede-nen Lizenzmodelle hinweg vergleichbar zu machen, werden diese auf drei Jahre normalisiert und wie folgt berechnet:

Lizenzen zeitlich unbegrenztVoller Auftragswert

Wartungsleistungen auf neue zeitlich unbegrenzte Lizenzen

3 Jahre Wartungsleistungen

Subskriptionsverträge 1

Software as a Service (SaaS) 1

Nutzungsabhängige Lizenz-modelle inkl. Wartung

Vertragsvolumen dividiert durch die Vertragslaufzeit multipliziert mit 3 Jahren

Vertragsvolumen dividiert durch die Vertragslaufzeit multipliziert mit 3 Jahren

Der Auftragseingang entspricht dem gebuchten Umsatz basierend auf der gemessenen Nutzung im jeweiligen Quartal

1 Verträge mit einer Laufzeit kleiner als 90 Tage werden nicht als

Auftragseingang gewertet. Ferner werden Verträge mit einer Ver-tragslaufzeit kleiner als 360 Tage mit ihrem Vertragsvolumen als Auftragseingang herangezogen.

Annual Recurring Revenue (ARR)

Diese Kennzahl zeigt den annualisierten Auftrags-wert 1 der am Ende des Berichtszeitraumes aktiven Verträge mit wiederkehrenden Umsatzerlösen. ARR ist somit ein Indikator für die zu erwartenden wieder-kehrenden annualisierten Zahlungsströme bei Fort-führung der aktiven Verträge folgender Vertragstypen:

  • • Befristete Lizenzen/Subskriptionslizenzen

  • • Wartung aus befristeten und unbefristeten Lizenzen

  • • SaaS-Lizenzen

  • • Nutzungsbasierte Lizenzen 2

Wesentlichen Einfluss auf den Cashflow hat das Forderungsmanagement. Dieses wird zentral von der Software AG gesteuert und in den Landesgesell-schaften dezentral operativ umgesetzt. Dabei unter-liegt das Forderungsmanagement diversen internen Kontrollprozessen.

Die Cash-Steuerung erfolgt zentral am Unternehmens-sitz in Darmstadt. Dafür verwendet das Unternehmen ein weltweit standardisiertes Cash-Management-System, mit dem die Anlagestrategie optimiert und Anlagerisiken minimiert werden.

Daneben überwacht die Software AG kontinuierlich in einer mehrdimensionalen Matrixstruktur die EBITA-Entwicklung jedes Profit- und Cost-Centers. Die Matrix ist nach Geschäftsbereichen, nach Erlösarten sowie innerhalb der Geschäftsbereiche regional unter-gliedert. Darüber hinaus beobachtet das Unternehmen stets das operative Ergebnis des Dienstleistungsge-schäfts auf Projektebene - von der Angebotserstellung bis zum Projektabschluss. Eines der wichtigsten Ziele ist die stetige Verbesserung der Vertriebseffizienz. Diese erreicht die Software AG durch ihre kunden-zentrierte Go-to-Market-Strategie (Vertriebs- und Marktbearbeitungsstrategie). Weiteres Potenzial bei Marktabdeckung und Wachstum ergibt sich durch eine regionenübergreifende Vertriebs- und Service-struktur sowie den sukzessiven Ausbau des Partner-netzwerks.

Steuerung von Kosten und Cashflow

Alle Kostenpositionen im Konzern unterliegen einer strengen und umfassenden Budgetkontrolle und werden entsprechend ihren Funktionsbereichen (F&E, Vertrieb, Verwaltung) klar definierten Cont-rolling-Bereichen zugeordnet. Monatlich werden die Profit- und Cost-Center dahingehend überprüft, ob die Budgets eingehalten wurden, wie sich die prog-nostizierten Kosten entwickeln und wie sich die Kos-tenentwicklung im Vergleich zur Umsatzentwicklung verhält. Die Grundlage bildet ein dynamisches Bud-getmodell, welches das Kostenbudget in Relation zur Umsatzentwicklung in den wesentlichen Komponen-ten flexibel gestaltet. Um die geplante Profitabilität zu erreichen bzw. zu übertreffen, passt die Software AG das Kostenbudget unterjährig bedarfsgerecht an. Während des Schadsoftware-Angriffs im Oktober 2020 wurde dieser Prozess im Bereich der IT-Kosten gelockert, um adäquat reagieren zu können und den dadurch verursachten Schaden zu reduzieren.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Der Unternehmenswert der Software AG wird, neben den finanziellen Kennzahlen, durch die nichtfinanziel-len Leistungsindikatoren bestimmt. Diese sind nach Überzeugung der Software AG Bausteine für ihren nachhaltigen Unternehmenserfolg. Um zu verdeutli-chen, wie das Unternehmen die jeweiligen Leistungs-indikatoren misst, finden sich in der folgenden Tabelle Beispiele zur Operationalisierungspraxis.

LeistungsindikatorBeispiele für Operationalisierung

Strategische Produkt-positionierung im MarktExterne Analystenbewertungen

Kundenzufriedenheit und -loyalität sowie Kunden-FeedbackMitarbeiterzufriedenheit und -bindungDurchschnittliche Auftragsgrößen, Kündigungsraten von Wartungs-verträgen, regionale Entwicklungen, Kundenzufriedenheitsanalysen, Net Promoter Score

Erfolgsabhängige Vergütungs-bestandteile, Betriebszugehörigkeit, Fluktuation, Employee EngagemetForschung und EntwicklungAnzahl der Produktversionszyklen, Analystenbewertungen

Ausrichtung der

Vertriebseffizienz und -effektivität

Vertriebsaktivitäten

Partnernetzwerk

Anzahl der Vertriebs- und Technologie-

partner, Umsatz über Partner oder

durch Partner beeinflusst

Antikorruption

Schulungsquote Code of Conduct

  • 1 Auftragswert aller aktiven Verträge am Periodenende (ohne Einmaleffekte) geteilt durch die Vertragslaufzeit in Monaten mal 12.

2

Realisierter Monatsumsatz von nutzungsbasierten Lizenzverträgen am Periodenende mal 12.

Unternehmensspezifische Frühwarnindikatoren

Bei den Frühwarnindikatoren, die von der Software AG verwendet werden, ist zwischen bereichsübergrei-fenden und bereichsspezifischen Indikatoren zu unterscheiden.

Der wesentliche bereichsübergreifende Frühwarnin-dikator ist die Entwicklung des Lizenzgeschäfts, da die Lizenzverkäufe die Profitabilität des Unternehmens sowohl direkt als auch indirekt über das resultierende Wartungs- und Professional-Services-Geschäft beeinflussen. Für die Entwicklung des Lizenzgeschäfts ist die zu Beginn einer Berichtsperiode vorhandene qualifizierte Projekt-Pipeline der entscheidende Früh-warnindikator. In dieser qualifizierten Projekt-Pipeline werden die vorhandenen Opportunitäten in Höhe und Wahrscheinlichkeit evaluiert und in Relation zu den erwarteten Umsätzen gesetzt. Da im Laufe des Vertriebsprozesses Opportunitäten naturgemäß suk-zessive entweder ausqualifiziert, verschoben, verloren oder kontrahiert werden, ist die Relation zwischen Pipeline und Umsatz nicht fix, sondern unterliegt bis zum Ende einer Berichtsperiode einer permanenten Veränderung. Um die Komplexität dieses Frühwarnin-dikators aktiv zu gestalten, verwendet die Software AG ein entsprechendes Customer-Relationship-Manage-ment-Tool, das die Relation zwischen existierender Pipeline, dem erwarteten Auftragseingang und dem daraus resultierenden Umsatz in Echtzeit ausweist.

Mit dem Geschäftsjahr 2020 wurde die Kennzahl Bookings (normalisierter Auftragseingang) als Indika-tor für die zukünftige Entwicklung ergänzt, die im Rahmen des Produktgeschäfts die normalisierten Auftragseingänge aller Lizensierungsmodelle (Perpe-tual, Subskriptionen und Software-as-a-Service)abbildet. Die unterschiedlichen Rechnungslegungs-standards nach IFRS-Richtlinien der genannten Lizensierungsmodelle finden bei dieser Kennzahl keine Berücksichtigung und ermöglichen somit ein transparentes Monitoring der tatsächlichen Vertriebs-leistung einer Periode.

Des Weiteren spielt der Auftragseingang im Bereich Professional Services als wesentlicher Indikator für die zukünftige Unternehmensentwicklung eine Rolle. So wird im Bereich Professional Services der Auftragseingang der akquirierten Professional-Ser-vices-Projekte monatlich berichtet. Dabei ist in der Regel nur der Auftragseingang bei Werkverträgen klar quantifizierbar, während bei Dienstleistungsverträgen mit den Kunden nur ein voraussichtliches Volumen vereinbart wird. Da sowohl die Auftragslosgrößen als auch die Auftragseingangszeitpunkte nicht gleich verteilt sind, kann der Auftragseingang deutlich schwanken, sodass die Software AG im Professional-Services-Bereich der Entwicklung des Auftrags-bestands eine höhere Bedeutung als dem Auftrags-eingang beimisst. Der Auftragsbestand am Ende einer Periode ist definiert als Anfangsbestand einer Periode zuzüglich aller Auftragseingänge dieser Periode abzüglich aller in der Periode realisierten (abgearbeiteten) Auftragseingänge. Die Entwicklung des Auftragsbestands in einer Berichtsperiode sollte dabei etwa mit den gleichen Wachstumsraten steigen wie das avisierte Umsatzwachstum der Folgeperioden. Ist dies nicht der Fall, müssen die Vertriebsaktivitäten im Geschäftsbereich Professional Services intensi-viert werden.

Ein weiterer bereichsspezifischer Frühwarnindikator ist die Kündigungsrate bei Wartungsverträgen. Aufgrund vertraglich definierter Kündigungsfristen lassen sich mithilfe unterjährig eingegangener Kündi-gungen, verbunden mit den erwarteten Lizenzum-sätzen, Rückschlüsse auf die Wartungsumsatzent-wicklung der nachfolgenden Berichtsperioden ziehen.

Integriertes Managementsystem

Forschung und Entwicklung

Ein ergänzendes Steuerungssystem ist das 2016 implementierte integrierte Managementsystem, das mittlerweile die Bereiche Qualitätsmanagement, Business-Continuity-Management, Informations-sicherheits-Management (Cloud) und Daten-schutz-Management beinhaltet. Es wurde initiiert, um adäquat auf die gestiegenen Compliance-Anfor-derungen der Kunden reagieren zu können.

Mit der Festlegung interner Qualitätsziele und der kontinuierlichen Überprüfung ihrer Einhaltung anhand von Management-Reviews sowie dem Monitoring von Qualitätskennziffern schafft die Software AG eine Unternehmenskultur, die sich hohen Qualitätsstandards verschrieben hat. Dies wurde auch 2020 durch eine erfolgreiche Zertifizierung nach ISO 9001:2015 bestätigt.

Durch eine gezielte Analyse der Unternehmenspro-zesse und der dazugehörigen IT-Systeme hat die Software AG Strategien entwickelt, um die aus Kun-densicht kritischsten Prozesse aufrechtzuerhalten bzw. schnellstmöglich wiederherstellen zu können. Dazu gehören unter anderem Konzepte zur redun-danten Datenhaltung. Durch ein regelmäßiges Trai-ning der weltweiten Incident-Response-Teams und kontinuierliches Testen von Krisen-Szenarios stellt das Unternehmen jederzeit seine Bereitschaft sicher. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wurde durch die erfolgreiche Zertifizierung nach ISO 22301:2012 (Business-Continuity-Management) bestätigt.

Weitere Informationen zur Qualitätssicherung sowie zu dem nach ISO 27001 zertifizierten Cloud-Infor-mationsmanagement-System (Cloud-IMS) finden sich in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung im Kapitel "Aspekte" im Abschnitt Kunden-belange.

Strategische Ausrichtung

Das übergeordnete Ziel, das die Software AG mit den von ihr angebotenen Produkten und Dienstleistungen verfolgt, ist es, Unternehmen zu ermöglichen, ihre Daten in Werte zu verwandeln.

Innovationskraft und operative Exzellenz bilden die Eckpfeiler einer mehr als 50 Jahre währenden Tradition erfolgreicher Forschung und Entwicklung. Diese werden durch gezielte Technologiezukäufe und dar-aus resultierende Innovationen flankiert.

Durch ständige Weiterentwicklung des eigenen Port-folios, Partnerschaften und Co-Innovationsprojekte mit Kunden sowie gemeinsame Forschungsprojekte mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Start-ups stellt die Software AG sicher, auf Basis aktueller Technologietrends stets die praktischen Bedürfnisse ihrer Kunden adressieren zu können.

Ziel der F&E-Aktivitäten ist es, das Produktportfolio unter der Berücksichtigung von Kundenanforderungen sowie betriebswirtschaftlichen Belangen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Besondere Aufmerksamkeit erfahren die Megatrends IoT, Datenvisualisierung und -analyse sowie Maschinenlernen.

Innovationen und Sicherheitskompetenz

Die Software AG strebt sowohl organisches als auch Wachstum durch Zukäufe an. Viele ihrer Produkte sind zukunftsweisend und führend im Markt. Die Software AG arbeitet im Bereich F&E im Rahmen ihres Co-Innovationsansatzes eng mit ihren Kunden und strategischen Partnern zusammen, zum Beispiel mit Siemens und Microsoft. Sie ist Mitglied in diversen Standardgremien und Open-Source-Projekten, betei-ligt sich an verschiedenen Forschungsprogrammen und hat seit 2017 einen wissenschaftlichen Beirat (Scientific Advisory Board). Ebenso unterstützt und fördert das Unternehmen Innovationen, die von den Mitarbeitern kommen und in internen Projekten oder Veranstaltungen entwickelt werden.

Eine weitere wichtige Komponente für den Zugewinn an Know-how sind Technologieakquisitionen. Wei-terführende Informationen zur Konzernstruktur und zur Mergers-&-Acquisitions-(M&A-)Strategie finden sich in den Grundlagen des Konzerns.

Das erworbene Know-how sichert die Software AG zudem rechtlich mit Patenten ab. Details zur Patent-praxis der Software AG sind im Abschnitt "Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken und Chancen" des "Chancen- und Risikoberichts" unter Rechtliche Risiken aufgeführt.

Sicherheit

Die Sicherheit der Softwareentwicklung gewährleistet ein auf OpenSAMM basierendes Sicherheitssystem. Das Software Assurance Maturity Model (SAMM) ist ein offenes Rahmenwerk, das Unternehmen bei der Formulierung und Implementierung einer Strategie für die Softwaresicherheit unterstützt, die auf die spezifischen Risiken des Unternehmens zugeschnit-ten ist. Die Einhaltung gängiger Sicherheitsprozesse schon während der Entwicklung ist ein Garant für eine robuste Softwaresicherheit. Darüber hinaus hat das Unternehmen Verträge mit externen Sicherheits-beratern, welche die Software auf Schwachstellen untersuchen, um ihre Sicherheit kontinuierlich zu verbessern. In Deutschland arbeitet die F&E-Abtei-lung der Software AG mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) zusammen, das auf die Prozessaspekte der sicheren Software-entwicklung spezialisiert ist.

F&E-Standorte

Mitarbeiter und Standorte

Die Software AG arbeitet permanent an der Weiter-entwicklung ihres Produktportfolios und ist dank intensiver F&E-Tätigkeit ein Pionier und Innovations-führer in der Softwarebranche. Im Berichtsjahr 2020 hat das Unternehmen unter anderem umfangreiche Produkt-Updates auf den Markt gebracht sowie intensiv am Wachstumsthema IoT gearbeitet.

Entsprechend der hohen strategischen Bedeutung der F&E für den Konzern wächst die Zahl der Beschäf-tigten in diesem Bereich seit 2014 kontinuierlich und hat 2020 mit 1.494 (Vj. 1.419) Mitarbeitern einen neuen Höchststand erreicht. Die Software AG ist ins-gesamt in 17 Ländern mit F&E-Standorten vertreten. Die folgende Grafik zeigt die Hauptstandorte:

Weiterentwicklung des ProduktportfoliosF&E-Aufwendungen und interne Ausrichtung

Im Geschäftsjahr 2020 lagen die Schwerpunkte im F&E-Bereich auf einer kundennahen Entwicklung mit besonderem Fokus auf einem komplementären Pro-duktportfolio, der Integration von Technologien neuer Partner und übernommener Unternehmen in die Pro-duktfamilien DBP und A&N sowie auf der Umsetzung der Co-Innovationsstrategie. Die zentralen F&E-Themen im DBP-Bereich waren das digitale Unter-nehmen (Cloud, Analytics, Datenintegration und API-Management) sowie das IoT (Plattform-Services, Device-Management sowie Daten-Streaming und Analytics). Im Bereich A&N wurde schwerpunktmäßig am Re-Hosting und an Hardwareoptimierungen gear-beitet. Für den Innovationsprozess kommen Ansätze wie Scrum und Design-Thinking sowie Testautomation zum Einsatz.

Partnerschaften und Co-Innovation

Auch im Jahr 2020 spielten die Weiterentwicklung und der Ausbau von Partnerschaften eine wesentli-che Rolle: Im Bereich der Cloud-Infrastruktur wurde die Zusammenarbeit mit Microsoft bei der Entwick-lung und Bereitstellung neuer und gemeinsamer Lösungen weiter vorangetrieben. Das Microsoft-Netz-werk ermöglicht der Software AG Zugang zu neuen Märkten. Im Rahmen der Partnerschaft profitiert die IoT-Lösung der Software AG, Cumulocity IoT, von der Microsoft-Azure-Infrastruktur sowie von Microsoft-Daten- und -Analyseservices wie Azure Data Lake, Power BI oder Azure Machine Learning. Für die Integrations- und API-Produkte der Software AG (webMethods) bedeutet dies, dass nun auch Cloud-Migrationen abgesichert und beschleunigt werden können.

Die bereits 2019 geschlossene Partnerschaft mit Adobe zielt darauf ab, Unternehmen bei der Transfor-mation ihres Customer-Experience-Managements zu unterstützen. Dafür werden Kundendaten aus ihren verschiedenen Unternehmenssystemen in einem zentralen Profil zusammengeführt. Im Jahr 2020 wurde die technische Integration vorangetrieben, und die daraus entstanden Produkte konnten erfolgreich im Markt platziert werden.

Die Ausgaben für F&E erhöhten sich 2020 um

9,6 Prozent auf 143,9 (Vj. 131,3) Millionen Euro. Ent-sprechend stieg der Prozentsatz am Produktumsatz (Lizenzen, Wartung und SaaS) von 18,7 im Vorjahr auf 21,4 Prozent im Geschäftsjahr 2020. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen bedingt durch erhöhte F&E-Investitionen von 113,1 (Vj. 105,1) Millionen Euro in den Wachstumsbereich DBP. Um ihre Position als Innova-tionsführer zu stärken, setzt die Software AG - als langfristige Investition in die Zukunft - gezielt auf digitale Produkte und Märkte. Die Software AG treibt die Evaluierung und Entwicklung neuer Technologien für das digitale Unternehmen konsequent voran und verfolgt somit eine nachhaltige und kundenzentrierte Investitionsstrategie.

Die Ausgaben für Near- und Offshore-Kapazitäten sind ebenfalls gestiegen, insbesondere für den Auf-bau von Mitarbeitern. Die Software AG strebt eine effiziente Verteilung der F&E-Ausgaben an und prüft F&E-Kapazitäten in unterschiedlichen Ländern. Nach und nach hat das Unternehmen F&E-Zentren in Indien (Bangalore, Chennai, Hyderabad und Virar) errichtet. Die Standortstrategie der Software AG basiert auf der globalen Verfügbarkeit herausragender Talente. Ent-sprechend wird die Produktverantwortung auf die F&E-Standorte verteilt. Darüber hinaus setzt die Software AG ihre Ressourcen optimal ein, indem sie Technologiezukäufe und Eigenentwicklung kombiniert.

Aufgrund dieser Faktoren stieg die Anzahl der F&E-Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) zum 31. Dezember 2020 auf 1.494 (Vj. 1.419) an. Dies ist ein Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und spiegelt die nachhaltige, langfristige Strategie des Unternehmens wider. Im Berichtsjahr waren die F&E-Spezialisten in 17 Ländern angesiedelt, der Großteil in Deutschland, Indien, Bulgarien und den USA.

Mehrperiodenübersicht zum Bereich F&E

in Mio. EUR

2020

+/- in %

2019

2018

2017

2016

F&E-Aufwendungen für A&N

30,9

18

26,2

23,8

23,8

22,5

F&E-Aufwendungen für DBP

113,1

8

105,1

100,6

96,9

89,9

Insgesamt

143,9

10

131,3

124,4

120,6

112,4

in % vom Produktumsatz

21,4

-

18,7

18,2

17,8

16,7

in % vom Gesamtumsatz

17,2

-

14,7

14,4

13,7

12,9

F&E-Mitarbeiter (Vollzeitstellen)

1.494

5

1.419

1.310

1.176

1.110

Der wissenschaftliche Beirat (Scientific Advisory Board) der Software AG hat im Jahr 2020 erneut wichtige Impulse zu Technologietrends gegeben. Diese Impulse stärken die vorausschauende Weiter-entwicklung des Produktportfolios und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Wahrung der Technolo-gieführerschaft der Software AG, wovon in erster Linie die Kunden profitieren werden. Aufgabe des wissenschaftlichen Beirats ist es, aufkommende Technologietrends frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten und mit den Verantwortlichen der Software AG deren Implikationen für das Unterneh-men zu diskutieren. Dabei nimmt er eine beratende Funktion ein und handelt nicht als gesellschafts-rechtliches Kontrollorgan. Welche thematischen Schwerpunkte gesetzt werden, entscheiden die Mitglieder des Beirats mindestens einmal pro Jahr. Neben Topmanagern der Software AG sind im Gre-mium hochrangige Experten aus Wissenschaft und Forschung vertreten, die für eine Amtsdauer von mindestens drei Jahren berufen werden.

Kooperation mit Wissenschaft und Forschung

Auch im Geschäftsjahr 2020 beteiligte sich die Software AG gemeinsam mit anderen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wieder an zahlreichen öffentlich geförderten Forschungs-projekten. Durch diesen Know-how-Transfer zwi-schen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft lassen sich nicht nur Markt- und Technologietrends frühzeitig erkennen, sondern auch wichtige Erkennt-nisse für die Produktentwicklung gewinnen. Diese exklusiven Einsichten nutzt die Software AG, um ihren Kunden ein breites Spektrum erstklassiger Inno-vationen anbieten zu können. Im Folgenden sind einige der aktuellen Forschungsprojekte beschrieben:

  • • Das Projekt REIF zielt darauf ab, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Lebensmittel-verschwendung in Deutschland deutlich zu redu-zieren. Jedes Jahr gehen hierzulande knapp

    18 Millionen Tonnen Lebensmittel verloren oder werden weggeworfen, davon allein 11 Millionen Tonnen noch während der Erzeugung. Ursache hierfür ist - im Zusammenspiel mit der naturge-mäß begrenzten Haltbarkeit von Rohstoffen bzw. Zwischenerzeugnissen - die enorme Planungs-komplexität innerhalb der Wertschöpfungskette. So führen bereits kleinste Friktionen im Wertschöp-fungsfluss wie verspätete Anlieferungen oder Pro-duktionsverzögerung dazu, dass Lebensmittel, nicht zuletzt zur Wahrung der Lebensmittelsicher-heit, nicht zum Verkauf kommen. Diesen Missstand möchte REIF bekämpfen, indem das Wertschöp-fungsnetzwerk der Lebensmittelindustrie in ein lernendes, sich selbst verbesserndes KI-Ökosystem überführt wird. REIF wird gefördert vom Bundes-ministerium für Wirtschaft und Energie.

  • • Ziel des Projekts SAUBER ist es, eine Informations-plattform für eine nachhaltige Stadt- und Regional-entwicklung aufzubauen. SAUBER soll dabei nicht nur einen Überblick über die aktuelle Luftver-schmutzung liefern, sondern dank des Einsatzes von KI auch Prognosen und Simulationen der zukünftigen Luftverschmutzung erlauben, um so Gefahrensituationen rechtzeitig prognostizieren zu können. Allein durch Feinstaub sterben Schätzun-gen zufolge in Deutschland jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen. Droht ein kritischer Grenzwert überschritten zu werden, kann die Schadstoff-belastung durch rechtzeitige Umplanungen oder Gegenmaßnahmen reduziert, gegebenenfalls sogar ganz vermieden werden. Durch die Nutzung von Satellitendaten - mittlerweile lassen sich Schad-stoffe wie Stickoxide oder Feinstaub in hoher Auf-lösung aus dem Orbit erfassen - geht SAUBER in der Flächenabdeckung deutlich über die punktuellen Erhebungen der stationären Messstationen hinaus. SAUBER wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

  • • Industrieunternehmen stehen für ca. 45 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Das Projekt SynErgie versetzt sie in die Lage, ihre Energie-nachfrage flexibel dem schwankenden Angebot an erneuerbaren Energien anzupassen. Dank dieses dynamischen Lastmanagements können die Unternehmen ihren Stromverbrauch erhöhen, wenn das Stromangebot steigt und ihn umgekehrt reduzieren, wenn es sinkt. Dies spart nicht nur Stromkosten, sondern stabilisiert auch das durch die Energiewende stark belastete Stromsystem. Zudem können sich Unternehmen diese Stabilisie-rung als sogenannte Systemdienstleistung ver-güten lassen. In der aktuellen zweiten Förderphase werden die bisher entwickelten Konzepte unter anderem in der Modellregion Augsburg praktisch erprobt. Zentral sind dabei die Marktplattform und die Unternehmensplattform, die beide auf Software AG-Technologie beruhen. SynErgie wird vom Bundesministerium für Bildung und For-schung gefördert.

  • • Das Projekt SENATOR entwickelt einen Weg, um dynamische Planung und operative Optimierung in der urbanen Logistik voranzutreiben. In einem neuartigen Logistikmodell werden im städtischen Bereich Leistungsempfänger, Transport, Logistik und Infrastruktur integriert. Dabei soll das Zusam-menspiel aller Beteiligten in der städtischen Logis-tik verbessert werden, um nachhaltige Dienstleis-tungen zu fördern und gleichzeitig den Dialog mit Städteplanern zu sichern. SENATOR wird gefördert von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon 2020.

Aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie fanden im Jahr 2020 weniger Präsenztreffen in den Projekten und weniger andere Präsenzveranstaltungen statt. Der Austausch konnte aber mithilfe elektronischer Medien weitgehend fortgesetzt und aufrechterhalten werden. Diese Medien haben sich schnell im Projekt-alltag etabliert, sodass die Projekte und Kontakte auch ohne Präsenzveranstaltungen intensiv fortge-führt werden konnten.

Sonstiges Engagement in Forschung und Entwicklung

Die Software AG engagiert sich in vielen nationalen und europäischen Gremien, Verbänden und Organisa-tionen. So kann sie schnell auf zukünftige Herausfor-derungen reagieren, Standards setzen und den digi-talen Wandel inklusive seiner gesellschaftlichen Folgen zum Wohle aller gestalten. Ein Beispiel dafür ist das Engagement der Software AG in der Plattform Indust-rie 4.0, die sich nicht nur mit technologischen, sondern auch mit gesellschaftlichen und rechtlichen Aspekten von Industrie 4.0 auseinandersetzt. Die Software AG ist im Lenkungskreis der Plattform vertreten, arbeitet in mehreren Arbeitsgruppen mit und stellt den Co-Vorsitzenden des Forschungsbeirats der Plattform.

Netzwerkmitgliedschaften und politische Mitgestaltung (Auswahl)

Organisation

Zusätzliche Informationen

BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.

bdi.eu

BDVA - Big Data Value Association

bdva.eu

Bitkom - Bundesverband Informationswirtschaft,

Telekommunikation und neue Medien e. V.

bitkom.org

DFKI - Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

dfki.de

GI - Gesellschaft für Informatik e. V.

gi.de

House of IT e. V./House of Digital Transformation e. V.

house-of-it.eu

ITEA 3

itea3.org

Plattform Industrie 4.0

plattform-i40.de

Plattform Lernende Systeme

plattform-lernende-systeme.de

NESSI - The Networked European Software and Services Initiative

nessi-europe.com

Software Campus

softwarecampus.de

Wirtschaftsbericht

Überblick über den Geschäftsverlauf

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Welt und damit auch die Wirtschaft wurden im Jahr 2020 maßgeblich von der COVID-19-Pandemie beherrscht. Ihre Auswirkungen führten im ersten Halbjahr zu einer globalen Rezession von histori-schem Ausmaß. Die im Sommer einsetzende Erho-lung war bis zum Herbst kräftig, schwächte sich bis zum Jahresende aber wieder ab. In der Aufwärts-phase des dritten Quartals 2020 legte die weltweite gesamtwirtschaftliche Produktion um fast 9 Prozent zu und konnte damit große Teile des vorangegange-nen tiefen Einbruchs wieder ausgleichen. Der Prog-noseindikator des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigte auch für das vierte Quartal weiter auf-wärts. Allerdings verschlechterte sich die Stimmung vieler Unternehmen im November wieder deutlich, nachdem stark gestiegene Infektionsraten zu erneu-ten Einschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens führten; dies betraf vor allem die fortgeschrit-

Weltwirtschaftliche Aktivität 2013-2020

tenen Volkswirtschaften und hier insbesondere Europa. In den Schwellenländern verlief die Erholung bis zum Jahresende uneinheitlich. China befand sich bereits seit Ende des dritten Quartals mit Zuwachs-raten von 7 Prozent wieder auf Wachstumskurs. Anders als im Frühjahr waren zum Jahresende hin weltweit keine gravierenden Auswirkungen der Pan-demie auf die Produktion im verarbeitenden Gewerbe, den internationalen Handel und die Rohstoffpreise erkennbar.

Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert das IfW einen Rückgang der Weltproduktion um 3,8 Prozent und damit den mit Abstand stärksten Einbruch der ver-gangenen 70 Jahre. Im Jahr 2019 konnte im Vergleich dazu noch ein Plus von 3,0 Prozent erzielt werden.

In den USA dürfte sich nach einer konjunkturellen Delle im zweiten Halbjahr 2020 die wirtschaftliche Erholung in den beiden Folgejahren fortsetzen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal um 7,4 Prozent, im weiteren Verlauf geriet der Konsum-motor aber aufgrund steigender Coronavirus-Infekti-onszahlen wieder etwas ins Stottern. Die Arbeitslosen-quote lag im November immer noch mehr als 3 Pro-zent höher als ein Jahr zuvor und im Dezember 2020

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

Quartalsdaten; saisonbereinigt; Indikator berechnet auf Basis von Stimmungsindikatoren aus 42 Ländern. Bruttoinlandsprodukt: preisbereinigt, Veränderung gegenüber dem Vorquartal, 46 Länder, gewichtet nach Kaufkraftparität. Quelle: OECD, Main Economic Indicators; nationale Quellen; Berechnungen des IfW Kiel.

gingen die Einzelhandelsumsätze unerwartet stark zurück. Mit dem Regierungswechsel nach den Präsi-dentschaftswahlen im November ist von einer Ver-besserung der Handelsbeziehungen speziell auch mit der Europäischen Union auszugehen. Für das Gesamt-jahr 2020 erwartet das IfW einen Rückgang des US-Bruttoinlandsprodukts um 3,6 Prozent. 2019 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 2,2 Prozent gewachsen.

Auch im Euroraum erfolgte im ersten Halbjahr 2020 ein geschichtlich bisher einmaliger Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 15 Prozent. Die danach mit dem Hochfahren der Wirtschaft verbundene kräftige Erholung zeigte sich in einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal von 12,7 Prozent. Durch die Herbstwelle der Corona-virus-Infektionen war im vierten Quartal wieder mit einer rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung zu rechnen. Auf das Gesamtjahr bezogen ergab sich so ein prognostizierter Rückgang des Bruttosozialpro-dukts von 7,2 Prozent. Im Vorjahr war noch ein Plus von 1,2 Prozent erreicht worden.

Deutschland machte 2020 ebenfalls die Corona-bedingten wirtschaftlichen Auf- und Abbewegungen mit. Eine zweite Pandemiewelle ab dem Herbst/Winter mit erneut eingeführten Shutdown-Maßnahmen unterbrach die Erholungsphase beim Bruttoinlands-produkt, die sich in einer historisch beispiellosen Zuwachsrate von 8,5 Prozent im dritten Quartal zunächst gezeigt hatte. Für das vierte Quartal zeich-nete sich daher wieder ein Rückgang der Wirtschafts-leistung ab, der aber dank intaktem Außenhandel und fortgesetzter industrieller Aktivität vergleichsweise milde ausfallen sollte. Insgesamt prognostiziert das IfW für 2020 einen Rückgang von 5,2 Prozent nach einem Wachstumsplus von 0,5 Prozent im Jahr 2019.

Branchenumfeld und Einflussfaktoren

Die Geschäftstätigkeit der Software AG ist eng an die fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gebunden. Software ist der fundamen-tale Werkstoff und Treiber für Industrie 4.0 und das Internet of Things (IoT) - beides Entwicklungen, die zahlreiche Branchen immer stärker durchdringen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft wird entschei-dend von der Fähigkeit abhängen, softwarebasierte Produkte und Dienstleistungen in höchster Qualitätanzubieten. Softwarekompetenz wird immer mehr zur Voraussetzung, dass Deutschland seine führende Stellung im Ingenieurwesen halten und seine Spit-zenposition als Exportnation untermauern kann. Von einer dynamischen und erfolgreichen deutschen Softwareindustrie gehen starke Impulse für sämtliche Wirtschaftszweige und damit für die Wettbewerbsfä-higkeit der gesamten Volkswirtschaft aus. Innovative Produkte und Dienstleistungen sind ohne Software nicht mehr denkbar. An diesen Prämissen hat sich auch durch die COVID-19-Pandemie im vergangenen Geschäftsjahr 2020 nichts geändert. Davon unbe-rührt bleibt es für die Softwareindustrie überlebens-wichtig, auf eine stabile, sichere und leistungsfähige Infrastruktur zugreifen zu können. Dazu gehört, neben klaren rechtlichen Rahmenbedingungen etwa bezüglich der Sicherheit von Cloud-Angeboten, auch der Ausbau schneller Breitbandnetze mit hinreichend Leitungskapazitäten. Regulatorische sowie politische Änderungen und Unsicherheiten in den Ländern und Märkten, in denen die Software AG aktiv ist, sind somit weitere wichtige Faktoren, die auf den Geschäftsverlauf Einfluss nehmen können. Die Chancen und Risiken, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, sind im Chancen- und Risikobericht im Abschnitt Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken und Chancen beschrieben.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die COVID-19-Pandemie hat den Trend zur Digitalisie-rung bei vielen Unternehmen noch einmal deutlich beschleunigt. Zahlreiche Geschäftsprozesse, die bis-her auf persönlichem Kontakt basierten, liefen nun online ab. Dadurch hat sich die Erwartungshaltung von Nutzern noch verstärkt, von überall zu jeder Zeit und in gleicher Qualität auf Daten zugreifen zu können. Allerdings hat die Pandemie neben einer vermehrten Nachfrage nach Applikationen für Remote Work, virtu-elle Meetings und Online-Teamarbeit auch zu einer zeitweise großen Verunsicherung und erhöhten Aus-gabendisziplin bei den Unternehmen geführt. Laut Prognose des US-amerikanischen Marktforschungs-unternehmens Gartner sind daher die weltweiten IT-Ausgaben im Berichtsjahr um 3,2 Prozent auf rund 3,69 (Vj. 3,82) Billionen US-Dollar gesunken. Mit einem Minus von 8,2 Prozent auf 653,2 Milliarden US-Dollar war der Rückgang bei Endgeräten beson-ders stark. Im Segment Unternehmenssoftware wird

ein Minus von 2,4 Prozent auf 465,0 Milliarden US-Dollar erwartet. Allerdings ist eine Verschiebung des Investitionsverhaltens hin zu "Mission critical"-Anwendungen zu verzeichnen, die der Software AG zugutekommt. Für das Jahr 2021 rechnet Gartner wieder mit steigenden Ausgaben. Dann sollen die weltweiten IT-Ausgaben 3,93 Billiarden US-Dollar erreichen und mit einem Plus von 6,2 Prozent wieder das Niveau von 2019 übertreffen.

Die weltweiten Umsätze mit Produkten und Dienst-leistungen der Informations- und Telekommunikati-onstechnik (ITK) gingen im Geschäftsjahr 2020 eben-falls zurück. Laut Prognose des European Information Technology Observatory (EITO) fielen sie um 2,5 Pro-zent auf 3,5 (Vj. 3,6) Billionen Euro. Auch in Deutsch-land sanken im Berichtsjahr die ITK-Ausgaben bedingt durch die COVID-19-Pandemie. Nach den ITK-Markt-zahlen vom Januar 2021, die das EITO zusammen mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Tele-kommunikation und Neue Medien e. V. (Bitkom) ermit-telt, gab es aber nur leichte Rückgänge. Danach hätte sich das ITK-Marktvolumen um 0,5 Prozent auf 161,3 (Vj. 162,1) Milliarden Euro verringert. Bei der Informa-tionstechnik lag der Umsatz laut Prognose bei 94,6 (Vj. 95,3) Milliarden Euro, was einem etwas höheren Minus von 0,7 Prozent entspricht.

Der ITK-Markt: Umsatzanteile 2020 nach Ländern/Regionen

UK

Hinweis: ITK-Umsätze ohne Consumer Electronics, Business Consulting und BPO. Quelle: EITO, IDC; Stand: Juni 2020.

Wesentliche, für den Geschäfts-verlauf ursächliche Ereignisse

Die im Jahr 2019 begonnene Helix-Transformation wurde im Berichtsjahr weiter umgesetzt. Dabei lag ein Schwerpunkt auf dem Wechsel hin zu Subskriptions-modellen, die langfristig einen gleichmäßigen, sicheren Finanzstrom gewährleisten und somit eine solide Wachstumsplanung ermöglichen.

Seit dem 1. Juli 2020 ist Dr. Matthias Heiden Mitglied des Vorstands der Software AG. Als neuer Chief Financial Officer (CFO) leitet er den Bereich Finanzen und treibt das Transformationsprogramm des Unter-nehmens weiter voran.

Zuvor war Dr. Heiden Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied der Konzernleitung der SAF-HOLLAND Gruppe und verantwortete dort die Bereiche Finanzen, Rech-nungswesen und Controlling, IT, Recht und Compliance, Internal Audit, Human Resources sowie Investor Rela-tions und Corporate Social Responsibility.

Vor seiner Anstellung bei SAF-HOLLAND arbeitete Dr. Heiden zwölf Jahre in verschiedenen leitenden Funktionen bei SAP SE, unter anderem war er CFO der SAP Deutschland und Head of Global Treasury der SAP. Zuletzt gehörte er als CFO für die Region Mittel-und Osteuropa zum globalen und europäischen Füh-rungsteam der SAP und überwachte bedeutende Umsatzströme aus allen Geschäftsbereichen. Er war bei der SAP maßgeblich an der Umstellung auf ein abonnement- und cloudbasiertes Geschäftsmodell beteiligt und Co-Sponsor des Finanztransformations-programms "Finance Run Better Together".

Auch die Geschäftstätigkeit der Software AG blieb nicht unbeeinflusst von den Auswirkungen der welt-weiten COVID-19-Pandemie. Dies betraf einerseits die interne Organisation, andererseits bestand auch eine größere Unsicherheit im Marktumfeld. Die Mitarbeiter der Software AG haben sich schnell auf Remote Working umgestellt und neue Prozesse zur Online-Zusammen-arbeit etabliert. In den Phasen des Lockdowns und bei Schulschließungen hat das Management den Mit-arbeitern viel Eigenverantwortung gegeben, damit sie ihre privaten und beruflichen Aufgaben und Tätig-keiten in Einklang bringen konnten. Insgesamt waren eine hohe Solidarität und ein großes Zusammenge-hörigkeitsgefühl im Unternehmen wahrnehmbar.

Dieses zeigte sich auch, als die IT-Intrastruktur der Software AG am 3. Oktober 2020 von einem Schad-software-Angriff getroffen wurde. Um möglichen Schaden abzuwenden, wurden alle betroffenen Systeme weitgehend isoliert, heruntergefahren oder bereinigt. Das Unternehmen konnte den Angriff erfolgreich eindämmen und seine internen Systeme neu starten und neu kalibrieren. Primär betroffen waren interne auf Windows basierende Systeme und der globale Kunden-Helpdesk. Die Cloud-Services der Software AG waren von diesem Vorfall nicht betroffen. In der Cloud-Umgebung der Software AG gab es keine Bedrohungen oder Probleme im Zusammen-hang mit diesem Vorfall.

Während des Angriffs wurden mehrere hundert GB Daten aus den IT-Systemen der Software AG entwen-det. Diese Daten wurden von der Software AG zusam-men mit externen Sicherheitsunternehmen und einem darauf spezialisierten Analyseteam einer ein-gehenden Prüfung unterzogen. Betroffene Personen werden gemäß Art. 34 DSGVO hinsichtlich potenziell sensibler Daten informiert. Gleiches gilt für betrof-fene Unternehmen, wenn und sobald relevante Untersuchungsergebnisse vorliegen. Die vollständige Überprüfung der Daten ist zum Zeitpunkt der Berichtslegung noch nicht abgeschlossen.

Die Software AG hat die zuständigen Datenschutz-behörden entsprechend ihren regionalen Verpflich-tungen über den Vorfall informiert und arbeitet eng mit den Strafverfolgungs- und Cybersicherheitsbe-hörden zusammen. Zudem hat das Unternehmen Indicators of Compromise (IOC) mit dem Bundesamt für Informationssicherheit (BSI) Deutschland und interessierten Security-Teams von Kunden, Partnern und Zulieferern geteilt.

Die Software AG verwendet allergrößte Sorgfalt dar-auf, Risiken für ihre Kunden, Mitarbeiter, Partner und Zulieferer zu vermeiden bzw. zu minimieren. Weitere Informationen zum Thema befinden sich im Abschnitt "Informationssicherheit" in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.

Gesamtaussage der Unterneh-mensleitung zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Im Jahr 2020 hat die Umsetzung unserer Transforma-tionsstrategie Fahrt aufgenommen. Unser globales Team hat sich angesichts der großen Herausforde-rungen aufgrund der COVID-19-Pandemie resilient gezeigt, und bei unserer Unternehmenstransformation konnten wir exzellente Fortschritte verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass sich diese Transformation in Zukunft auch positiv auf unser Ergebnis auswirkt.

Auf Konzernebene konnten wir 2020 vier Quartale in Folge den normalisierten Auftragseingang steigern: Das entspricht einem jährlichen Wachstum von wäh-rungsbereinigt 24 Prozent. Wir haben ein mittelfristi-ges Transformationsziel früher als geplant erreicht: Der Anteil des wiederkehrenden Produktumsatzes am Gesamtjahresumsatz lag bei 85 Prozent. Vor dem Start des Transformationsprogramms lag dieser Anteil bei 69 Prozent.

Der Blick auf die Geschäftssegmente zeigt, dass im Digitalgeschäft der normalisierte Auftragseingang im Bereich Digital Business Platform (DBP) (exkl. Cloud & IoT) im Jahr 2020 währungsbereinigt um 13 Prozent gewachsen ist und damit die Erwartungen übertrof-fen hat. Der normalisierte Auftragseingang für DBP (inkl. Cloud & IoT) stieg 2020 währungsbereinigt um 21 Prozent. Dahinter steht ein starker Anstieg des normalisierten Auftragseingangs für Cloud & IoT von währungsbereinigt 53 Prozent. Dank einer Reihe großer Abschlüsse entwickelte sich das Segment Adabas & Natural (A&N) im Berichtsjahr mit einem Plus beim normalisierten Auftragseingang von wäh-rungsbereinigt 33 Prozent außerordentlich gut und übertraf ebenfalls die Erwartungen.

Unterstützt wurde die beschleunigte Unternehmens-transformation durch ein ausgewogenes Verhältnis von Kostenkontrolle und Investitionen. Die operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) lag mit 21,2 Prozent im Prognosekorridor, und das operative Ergebnis (EBITA, Non-IFRS) lag bei 177,0 Millionen Euro.

Die Software AG agiert im Zentrum der digitalen Transformation der Weltwirtschaft. Die Dynamik, die wir bei unserer strategischen Transformation und unseren Ergebnissen sehen, stimmt uns zuversicht-lich, dass wir unseren Fortschritt im Geschäftsjahr 2021 weiter beschleunigen können. Dementsprechend werden wir bestimmte geplante Investitionen ins Jahr 2021 vorziehen, um früher als vorhergesehen von den Erfolgen unserer Transformation profitieren zu können.

Bei den Prognosen ist zu beachten, dass die Umsatz-prognosen um Währungskurseffekte bereinigt sind. Die Ergebnisprognosen sind bereinigt hinsichtlich aktienkursbasierter Vergütungskomponenten, akqui-sitions- und restrukturierungsbedingter Aufwendun-gen sowie kurzfristig unterjährig auftretender Effekte, die allesamt nicht vorhersehbar sind.

Ausführliche Informationen für das Jahr 2021 finden sich im Prognosebericht.

Vergleich der tatsächlichen Entwicklung mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie, deren Aus-wirkungen auf den Geschäftsverlauf für das Gesamt-jahr 2020 nicht vollends kalkulierbar waren, passte der Vorstand am 23. April 2020 den Ausblick des Unter-nehmens für das Geschäftsjahr 2020 an. Für die Umsatzbereiche im Digitalgeschäft (DBP sowie Cloud & IoT) wurde mit einem schwächeren Bookings-Wachs-tum gerechnet, während der Ausblick für das robuste A&N-Geschäft und für die operative EBITA-Marge (Non-IFRS) unverändert blieb. Der angepasste Ausblick sah für das DBP-Geschäft (exkl. Cloud & IoT) einen Anstieg des normalisierten Auftragseingangs von 0 bis 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vor. Für Cloud & IoT wurde der Zuwachs beim normalisierten Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr auf 20 bis 40 Prozent beziffert.

Am 29. Januar 2020 gab die Software AG bei Vorlage der Konzernjahresergebnisse für 2019 nachstehende Prognose für das Geschäftsjahr 2020 bekannt:

Nach Ablauf des dritten Quartals konnte die Software AG den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 wieder anheben. Am 18. November 2020 konkretisierte das Unterneh-men den Ausblick im DBP-Geschäft (exkl. Cloud & IoT).

Anstieg der Bookings im DBP-Geschäft

Das Wachstum der normalisierten Auftragseingänge

(exkl. Cloud & IoT) zwischen 10 und 15 Prozent

sollte nun im Vergleich zum Vorjahr zwischen 3 und

im Vergleich zum Vorjahr

10 Prozent betragen. Der normalisierte Auftrags-

eingang bei DBP Cloud & IoT sollte den Annahmen

Wachstum der Bookings im Cloud- & IoT-Geschäft

zufolge um 30 bis 50 Prozent im Vergleich zum

voraussichtlich zwischen 40 und 60 Prozent im

Vorjahr zulegen. Aufgrund hoher Zunahmen beim

Jahresvergleich

Vertrieb neuer A&N-Technologien sowie der ver-

mehrten Umwandlung in Subskriptions-Verträge im

Im Bereich A&N Bookings von -3 bis +3 Prozent

Bereich A&N ging der Vorstand von einem Anstieg

im Vergleich zum Vorjahr

des normalisierten Auftragseingangs zwischen 5

und 15 Prozent im Laufe des Gesamtjahres aus. Die

EBITA-Marge (Non-IFRS) in der Bandbreite von

operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) wurde

20,0 bis 22,0 Prozent

unverändert zwischen 20,0 und 22,0 Prozent gesehen.

Ausblick Gesamtjahr 2020

DBP-Bookings

Ergebnis

Ausblick

Ausblick

Ausblick

Erreichte

Gesamtjahr 2019

Gesamtjahr 2020

Gesamtjahr 2020

Gesamtjahr 2020

Veränderung

(Stand:

(zum Stand

(zum Stand

(zum Stand

im Vergleich

31.12.2019)

29.01.2020)

23.04.2020)

18.11.2020)

zum Vorjahr 1

in Mio. EUR

in %

in %

in %

in %

DBP-Bookings

DBP exkl. DBP Cloud & IoT 1

241,1

10 bis 15

0 bis 10

3 bis 10

13

DBP Cloud & IoT1

65,9

40 bis 60

20 bis 40

30 bis 50

53

A&N-Bookings1

100,8

-3 bis +3

-3 bis +3

5 bis 15

33

Operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) 2

29,2 %

20,0 bis 22,0

20,0 bis 22,0

20,0 bis 22,0

21,2

1 Währungsbereinigt.

2

Vor Berücksichtigung nichtoperativer Einflussfaktoren (vgl. Non-IFRS-Ergebnisdefinition).

Im Gesamtjahr 2020 hat die Software AG die folgen-den Ergebnisse erwirtschaftet:

  • • Der Geschäftsbereich DBP (exkl. Cloud & IoT) verzeichnete im Geschäftsjahr 2020 einen norma-lisierten Auftragseingang von 261,5 (Vj. 241,1) Milli-onen Euro und damit eine währungsbereinigte Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vor-jahr. Dieser Wert lag über dem zuletzt genannten Jahreszielkorridor von 3 bis 10 Prozent sowie im Korridor der ursprünglichen für das Geschäftsjahr 2020 gemachten Prognose.

  • • Das Cloud- & IoT-Geschäft erzielte 2020 einen normalisierten Auftragseingang von 99,2 (Vj. 65,9) Millionen Euro und damit ein Plus von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (währungsbereinigt). Dieser Wert lag über dem zuletzt genannten Prog-nosekorridor sowie im Korridor der ursprünglichen für das Geschäftsjahr 2020 gemachten Prognose.

  • • Der Geschäftsbereich A&N generierte im Gesamt-jahr 2020 einen normalisierten Auftragseingang von 129,0 (Vj. 100,8) Millionen Euro; das entspricht einem währungsbereinigten Wachstum von 33 Pro-zent im Vorjahresvergleich. Diese starke Entwick-lung resultierte aus großvolumigen Vertragsverlän-gerungen sowie der Umstellung auf Subskriptions-verträge wie auch einem unerwarteten Rekord beim Vertrieb neuer A&N-Technologien und über-traf die im November 2020 erhöhte Jahresprog-nose von 5 bis 15 Prozent. A&N entwickelte sich damit deutlich besser als am Jahresanfang prog-nostiziert.

  • • Das absolute operative Ergebnis (EBITA, Non-IFRS) der Software AG erreichte 2020 177,0 (Vj. 260,3) Millionen Euro. Gleichwohl erreichte die operative Ergebnismarge (EBITA, Non-IFRS) mit 21,2 (Vj. 29,2) Prozent den Prognosekorridor von 20,0 bis 22,0 Prozent. Die Margenkorrektur, welche im Zuge der Unternehmenstransformation absehbar war, lag im Rahmen der Managementerwartung.

Darstellung der Entwicklung der nachrangigen Key-Performance-Indikatoren, die nicht als Basis der Konzernsteuerung dienen

Für den Konzernumsatz wurde im Jahr 2020, ohne Berücksichtigung des geplanten Verkaufs des spanischen Professional-Services-Geschäfts, ein währungsbereinigt stabiler Umsatz im Vergleich zum Umsatz des Jahres 2019 erwartet.

Im Zusammenhang mit der Anpassung des Ausblicks für das Geschäftsjahr am 23. April 2020 ging die neue Prognose von einer Reduktion des währungsberei-nigten Konzernumsatzes im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus.

Die erwartete Reduktion des Professional-Services-Umsatzes und die angehobene Erwartung bei den DBP- und den A&N-Bookings führten insgesamt nicht zu einer Änderung der bisher erwarteten wäh-rungsbereinigten Gesamtumsatzerlöse mit einer Reduktion gegenüber dem Vorjahr im unteren einstel-ligen Prozentbereich.

Tatsächlich wurde im Geschäftsjahr 2020 ein Konzern-umsatz von 834,8 (Vj. 890,6) Millionen Euro erreicht. Das entspricht einer Reduktion von 6 Prozent und währungsbereinigt einer Reduktion von 4 Prozent. Damit lag der Konzernumsatz geringfügig unter dem Bereich der am 23. April 2020 modifizierten Prognose und etwas stärker unter den ursprünglichen Erwar-tungen eines stabilen Umsatzverlaufs. Werden die ursprünglich stabilen Umsatzerwartungen um die ca. 18 Millionen Euro Umsatzrückgänge bereinigt, die durch den nicht in der Prognose enthaltenen Verkauf des spanischen Professional-Services-Geschäfts entstanden sind, und berücksichtigt man die gegen-läufigen Währungskurseffekte von -22,2 Millionen Euro auf den Gesamtumsatz, dann liegt der Gesamt-umsatz des Geschäftsjahres leicht unter Vorjahres-niveau und entspricht annähernd der ursprünglichen Umsatzprognose eines stabilen Umsatzes im Ver-gleich zum Geschäftsjahr 2019.

  • • Für den währungsbereinigten Umsatz aus DBP (exkl. Cloud & IoT) erwartete der Vorstand eine Umsatzreduktion im niedrigen unteren einstelligen Prozentbereich. Tatsächlich reduzierte sich dieser Umsatz von 432,2 auf 397,5 Millionen Euro um 34,7 Millionen Euro oder um 8 bzw. währungsbe-reinigt um 6 Prozent. Damit wurde die ursprüng-liche Prognose mit den erreichten Umsatzerlösen im mittleren einstelligen Bereich geringfügig unterschritten.

  • • Für das Cloud- & IoT-Geschäft wurde ursprünglich ein Wachstum der Umsatzerlöse von 40 bis 60 Pro-zent erwartet. Erreicht wurde ein Wachstum von 8,7 Millionen Euro: von 42,3 auf 51,0 Millionen Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 21 bzw. währungsbereinigt von 22 Prozent und lag damit deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen. Im Vergleich zu den am 23. April 2020 reduzierten Bookings-Erwartungen, welche implizit auch eine Reduktion der Umsatzerwartungen enthielten, ist die Abweichung jedoch deutlich geringer. Im Vergleich zur am 18. November 2020 wiederum erhöhten Booking-Guidance auf 30 bis 50 Prozent Wachstum, die ebenfalls in einer impliziert erhöhten Umsatz-Guidance mündete, war dann die Abwei-chung wiederum etwas höher. Diese Abweichung ist durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie durch die schneller als erwartet verlaufende Umstellung auf das Subskriptionsgeschäft beein-flusst.

Im Adabas- & Natural(A&N)-Geschäft wurde eine weitgehend flache bis leicht rückläufige währungs-bereinigte Umsatzentwicklung gegenüber dem Vor-jahr 2019 erwartet. Tatsächlich reduzierte sich der A&N-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 228,9 Millionen Euro um 6,1 Millionen Euro auf 222,8 Milli-onen Euro. Dies entspricht einer Verringerung um 3 Prozent, währungsbereinigt einem Anstieg von 1 Prozent. Damit lag die Umsatzentwicklung in diesem Segment über den Erwartungen.

Für den Umsatz aus Professional Services wurde währungsbereinigt im Vergleich zum Vorjahr unter Berücksichtigung eines voraussichtlichen Abgangs des spanischen Professional-Services-Geschäfts eine Verringerung im hohen einstelligen Prozent-bereich erwartet. Der Umsatz aus Professional Services erreichte im Geschäftsjahr 2020 mit 163,6 (Vj. 187,2) Millionen Euro eine Reduktion von 23,6 Millionen Euro bzw. 13 Prozent und währungs-bereinigt eine Verringerung von 12 Prozent. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden damit die Erwartungen nahezu erreicht.

  • • Der Vorstand der Software AG erwartete im letzt-jährigen Prognosebericht, dass sich bei stabilen Rahmenbedingungen (ohne damals nicht vorher-sehbare Sondereffekte) der IFRS-Konzernjahres-überschuss um 20 bis 30 Prozent reduzieren würde. Der für das Geschäftsjahr 2020 erreichte IFRS-Konzernjahresüberschuss betrug 96,1

    (Vj. 155,3) Millionen Euro und reduzierte sich um 38 Prozent. Damit lag der erreichte IFRS-Konzern-jahresüberschuss unter Berücksichtigung der Aus-wirkungen der COVID-19-Pandemie und der Auf-wendungen aus dem Schadsoftware-Angriff im Oktober 2020 leicht unterhalb der Erwartungen.

  • • Für das Segment DBP (inkl. Cloud & IoT) erwartete der Vorstand, dass die Segmentmarge um 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken würde. Tatsächlich wurde eine Segmentmarge von 15,4 (Vj. 27,5) Prozent erreicht und damit eine Reduk-tion um 44 Prozent, was unter den Erwartungen lag. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus der geringeren als ursprünglich geplanten Umsatzentwicklung. Diese war überwiegend verur-sacht durch einen höheren Anteil an Subskrip-tions- und SaaS-Auftragseingängen, wodurch ursprünglich für 2020 geplante Umsätze erst in der Zukunft realisiert werden.

  • • Im Segment A&N wurde eine Reduktion der Marge von 10 Prozent erwartet. Erreicht wurde mit einer Marge von 66,7 (Vj. 69,8) Prozent eine Verringerung von 4,4 Prozent, was deutlich über den Erwartungen lag und die bessere als geplanten Umsatzentwick-lung in diesem Segment widerspiegelt.

  • • Beim Segment Professional Services wurde ein Rückgang der Segmentmarge von etwa 20 Prozent erwartet. Tatsächlich erreicht wurde eine Seg-mentmarge von 10,8 (Vj. 12,1) Prozent, was einer Reduktion der Marge von 10,7 Prozent entspricht. Damit lag dieses Geschäftssegment um deutliche 9,2 Prozent über den Erwartungen. In diesem Bereich wurden im Geschäftsjahr 2020 durch aktives Kostenmanagement Umsatzeinbußen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie überkompensiert.

Ertragslage des Konzerns

Umsatzentwicklung

ber 2020 getätigt wurden, sowie zukünftige Soft-ware-as-a-Service(SaaS)-Erlöse (SaaS, nutzungsba-sierte Erlöse aus Transaktionen), die bis zum Ende des vierten Quartals 2020 abgeschlossen wurden.

Der Konzernumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 834,8 (Vj. 890,6) Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 6 Prozent; währungsbereinigt lag die Abnahme bei 4 Prozent.

Einfluss der Wechselkurse auf den Umsatz

Der zukunftsorientierte Geschäftsbereich Digital Business Platform (DBP) verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang, der im Einklang mit der neuen Helix-Strategie und der daraus resultierenden Inten-sivierung des Subskriptions- und SaaS-Geschäfts steht: Der DBP-Bereichsumsatz (inkl. Cloud & IoT) verringerte sich um 5 Prozent auf 448,5 (Vj. 474,5) Millionen Euro; währungsbereinigt lag der Rückgang bei 3 Prozent. Der Geschäftsbereich Adabas & Natural (A&N) erreichte Umsatzerlöse in Höhe von 222,8

(Vj. 228,9) Millionen Euro. Diese lagen damit 3 Prozent unter dem Vorjahr, währungsbereinigt betrug das Wachstum 1 Prozent.

Die wiederkehrenden Erlöse (Annual Recurring Revenue, ARR) im Geschäftsbereich DBP (inkl. Cloud & IoT) stiegen im Berichtsjahr um 6 Prozent, währungs-bereinigt um 11 Prozent. ARR ist ein guter Indikator für zukünftige Cashflows, die aus zurückliegenden Aktivitäten entstehen. Der ARR von 358,8 (Vj. 340,0) Millionen Euro beinhaltet alle auf einer 12-Monats-Basis standardisierten zukünftigen wiederkehrenden Erlöse aus Abschlüssen, die bis zum 31. Dezem-

Umsatzentwicklung über fünf Jahre

(in Mio. EUR)

Die Wechselkurse hatten im Geschäftsjahr 2020 einen negativen Einfluss auf den Umsatz - im Vorjahr hatten sie sich positiv auf den Umsatz ausgewirkt. Insgesamt belief sich der Wechselkurseffekt auf -22,2 Millionen Euro (-3 Prozent). Haupttreiber war dabei der geschwächte US-Dollar, der den größten Anteil an Fremdwährungen im Konzern einnimmt.

Nach wie vor macht der Euro (EUR) mit 34 (Vj. 33) Pro-zent den größten Anteil am Gesamtumsatz aus. Der US-Dollar (USD) ist mit einem Anteil von 30 (Vj. 31) Prozent die stärkste Fremdwährung. Danach folgen das Britische Pfund (GBP) mit 6 (Vj. 5) Prozent und der Israelische Schekel (ILS) mit 5 (Vj. 6) Prozent. Das übrige Währungsvolumen von 25 (Vj. 25) Prozent verteilt sich auf sonstige Währungen. Die breite Streuung der Währungsanteile spiegelt die starke internationale Ausrichtung der Software AG wider.

Von der Währung negativ beeinflusst wurden die Erlösarten Lizenz und Wartung mit jeweils -3 Prozent, gefolgt von -2 Prozent im SaaS-Bereich sowie

-1 Prozent im Servicegeschäft. Im Bereich Wartung

2017

2016

Umsatzentwicklung nach Quartalen

in Mio. EUR

Konzernumsatz in % vom Gesamtjahresumsatz

Veränderungen zum Vorjahr in %

2018

2019

2020

Q1

Q2

Q3

Q4

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

207,025

201,423

204,625

210,023

185,422

224,225

237,828

255,0 29

Dienstleistungen und Sonstige

machte dies absolut mit -12 Millionen Euro den höchsten Betrag aus. Im Lizenzgeschäft belief sich der Effekt auf -7,7 Millionen Euro, im Servicegeschäft inklusive sonstigem Umsatz auf -2,0 Millionen Euro und bei den SaaS-Erlösen auf -0,6 Millionen Euro.

Wechselkurseinfluss auf den Umsatz in Mio. EUR

Insgesamt

Lizenzen Wartung SaaS

2020

in %

währungsbereinigt blieben die Wartungserlöse stabil und veränderten sich um 0 Prozent. Mit 50,6 (Vj. 48,8) Prozent war der Wartungsanteil am Gesamtumsatz noch etwas höher als im Geschäftsjahr 2019. Dies ist das Ergebnis der konsequenten Fokussierung der Software AG auf wiederkehrende und profitable Umsatzerlöse. Die SaaS-Erlöse stiegen 2020 um 38 Prozent bzw. währungsbereinigt um 41 Prozent auf 31,3 (Vj. 22,7) Millionen Euro. Der Umsatz im Professional-Services-Bereich, der sich auf hoch-wertige Projekte rund um die eigenen Softwarepro-dukte konzentriert, reduzierte sich im Berichtsjahr um 13 Prozent, währungsbereinigt um 12 Prozent, auf 163,6 (Vj. 187,2) Millionen Euro (ohne sonstige Erlöse). Der Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf den Ver-kauf des spanischen Professional-Services-Bereichs zurückzuführen.

Währungssplit 2020

34 % Umsatz in Euro 66 % Umsatz in Fremdwährung

Umsatz nach Erlösarten 2020

(in Mio. EUR)

Lizenzen

217,2

Wartung

SaaSDienstleistungenSonstige

422,6

31,3

163,6

0,2

Umsatz nach Erlösarten

Produktumsatz nach Regionen

Der Konzernumsatz der Software AG setzt sich aus den Erlösarten Produktumsatz, bestehend aus Lizenz-, Wartungs- und SaaS-Erlösen, sowie Dienst-leistungs- und sonstigem Umsatz zusammen. Der Produktumsatz verringerte sich im Geschäftsjahr 2020 auf 671,1 (Vj. 702,7) Millionen Euro. Damit belief sich der Rückgang auf 5 Prozent, währungsbereinigt auf 2 Prozent. Gemessen am Gesamtumsatz lag der Anteil der Produktumsätze mit 80,4 (Vj. 78,9) Prozent etwa auf Vorjahresniveau. Die Lizenzumsätze der DBP- und A&N-Produkte der Software AG fielen mit 217,2 (Vj. 245,1) Millionen Euro 11 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Währungsbereinigt belief sich der Rückgang auf knapp 8 Prozent. Die Wartungserlöse aus den beiden Produktbereichen verringerten sich im Berichtszeitraum auf 422,6 (Vj. 435,0) Millionen Euro. Dies entspricht einem Minus von 3 Prozent,Der globale Produktumsatz der Software AG wird fünf geografischen Regionen zugeordnet:

Die Region Americas (NAM und LATAM) erzielte 2020 einen Umsatz von 273,2 (Vj. 298,5) Millionen Euro und trug damit 41 (Vj. 42) Prozent zum Produkt-umsatz bei. Nach Ländersicht entfiel der stärkste Anteil erwartungsgemäß auf die USA, gefolgt von Kanada und Brasilien. Insgesamt erzielte NAM einen Umsatz von 243,6 (Vj. 263,4) Millionen Euro. LATAM erwirtschaftete einen Umsatz von 29,5 (Vj. 35,1) Milli-onen Euro.

Die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika ohne DACH) erreichte einen Umsatz von 227,5 (Vj. 239,0) Mil-lionen Euro und hatte damit unverändert einen Anteil von 34 (Vj. 34) Prozent am globalen Produktumsatz.

Die wichtigsten Einzelmärkte in dieser Region sind Großbritannien, Frankreich, Israel, Skandinavien und Spanien.

Die Region DACH (Deutschland, Österreich und die Schweiz) erreichte einen Umsatz von 115,6 (Vj. 103,8) Millionen Euro und hatte damit einen Anteil von 17 (Vj. 15) Prozent am globalen Produktumsatz. Auf Deutschland entfiel mit 97,1 (Vj. 89,2) Millionen Euro ein Anteil von 14 (Vj. 13) Prozent des Produktumsatzes.

Die Region Asien-Pazifik (Australien, Japan, Asien und China, APJ) erzielte einen Produktumsatz von 54,8 (Vj. 61,2) Millionen Euro; damit trug sie 8 (Vj. 9) Prozent zum Produktumsatz des Konzerns bei. Der größte Einzelmarkt in dieser Region war Australien, gefolgt von Japan.

Produktumsatz nach Regionen 1

8,2 %

1 Basierend auf Produktumsätzen 2020 nach Managementsicht

(Verträge können auf mehrere Länder/Regionen verteilt sein).

Auftragseingang

Wie in den Grundlagen des Konzerns dargestellt, ist die Entwicklung des Auftragsbestands insbesondere im Bereich Professional Services ein wichtiger unter-nehmensspezifischer Frühwarnindikator. Der Auftrags-bestand hat sich zum 31. Dezember 2020 weiterhin stabil entwickelt und ist damit die Basis für den erwarteten stabilen Geschäftsverlauf im Geschäfts-jahr 2021. Ende 2020 lag die Auftragsreichweite (Auf-tragsbestand/Umsatzerlöse × 365 Tage) analog zum Vorjahr bei mehr als sechs Monaten.

sierten Auftragseingangs aus. Um die Auftragsein-gänge über die verschiedenen Lizenzmodelle hinweg vergleichbar zu machen, werden diese auf drei Jahre normalisiert. Diese drei Jahre entsprechen der durch-schnittlichen Vertragslaufzeit eines Subskriptionsver-trages bei der Software AG. Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Produktbereich 489,7 (Vj. 407,8) Millionen Euro Bookings erzielt, dies entspricht einem Wachs-tum von 20 Prozent, währungsbereinigt um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Bookings-Volumen von 360,7 (Vj. 307) Millionen Euro können 74 (Vj. 75) Prozent dem DBP-Bereich zugeschrieben werden. Der Anteil der normalisierten Auftragseingänge aus der Umwandlung existierender Wartungsverträge in Subskriptionsverträge betrug im Jahr 2020 38 Pro-zent. Zieht man von den gesamten normalisierten Auftragseingängen in Höhe von 489,7 Millionen Euro die umgewandelte Wartungsbasis ab, ergäbe sich ein normalisiertes Auftragseingangsvolumen von 375,3 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der umgewandelten Wartungsbasis liegt das normali-sierte Auftragseingangsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres, währungsbereinigt ergab sich ein Wachs-tum von 4 Prozent. Diese Darstellung ergibt sich rein mathematisch, spiegelt aber nicht die positiven zukünftigen Umsatz- und Cashflow-Effekte aus der Umstellung auf das Subskriptions-Vertriebsmodell bei Vertragsverlängerungen sowie die zusätzlichen Geschäftsmöglichkeiten zum Vertragsverlängerungs-zeitpunkt wider, welche einen wichtigen Baustein in der Wachstumsstrategie des Konzerns darstellen.

Der annualisierte Auftragswert (ARR) zeigt die am Ende des Berichtszeitraumes aktiven Verträge mit ihren wiederkehrenden Umsatzerlösen. Der ARR ist somit ein Indikator für die auf 12-Monats-Basis standardisierten zu erwartenden wiederkehrenden annualisierten Produktumsätze und Zahlungsströme bei Fortführung der aktiven Verträge. Im Geschäfts-jahr 2020 betrug der ARR insgesamt 508,1 (Vj. 491,3) Millionen Euro. Der annualisierte Auftragswert im DBP-Bereich ist kursbereinigt um 11 Prozent im Ver-gleich zum Vorjahr gewachsen.

Entwicklung wesentlicher Gewinn- und Verlustposten - Aufwandsstruktur

Mit der Einführung der Helix-Strategie und der Ver-lagerung von Dauerlizenzen auf das Subskriptions-geschäft nimmt die Kennzahl Bookings (normalisier-ter Auftragseingang) eine übergeordnete Rolle im Produktbereich ein. Bookings weist die Vertriebs-leistung einer Berichtsperiode auf Basis des normali-

Im Geschäftsjahr 2020 sind die Herstellkosten leicht proportional zum Umsatz gesunken. Sie beliefen sich auf 197,2 (Vj. 203,1) Millionen Euro. Das Bruttoergebnis sank um 7,3 Prozent auf 637,6 (Vj. 687,5) Millionen Euro. Mit 76,4 Prozent konnte die Bruttomarge bezogen auf den Konzernumsatz wieder annähernd den hohen

Vorjahreswert von 77,2 Prozent erreichen. Diese anhaltend hohe Profitabilität ist insbesondere auf den hohen Anteil des Produktgeschäfts, gefördert durch den Verkauf des spanischen Professional-Services-Geschäfts, sowie ein aktives Management des Deckungsbeitrags von Professional-Services-Aufträgen zurückzuführen.

Um die Technologieführerschaft der Software AG im dynamischen Digitalmarkt weiter zu festigen, wurden die Aufwendungen für Forschung und Entwick-lung (F&E) um 10 Prozent auf 143,9 (Vj. 131,3) Millio-nen Euro erhöht. Gemessen am Produktumsatz (Lizenzen, Wartung und SaaS) erhöhten sich die F&E-Aufwendungen mit 21,4 Prozent noch einmal im Vergleich zum Vorjahreswert von 18,7 Prozent.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2020

Die Vertriebsaufwendungen stiegen um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und beliefen sich im Gesamtjahr 2020 auf 272,6 (Vj. 265,0) Millionen Euro. Gemessen am Gesamtumsatz lagen sie bei 32,7

(Vj. 29,8) Prozent. Diese Erhöhung spiegelt die Investitionen in Vertriebsmaßnahmen im Rahmen des Helix-Programms wider, die darauf abzielen, die Präsenz des Konzerns in Schwerpunktregionen zu stärken und zu erweitern. Die Vertriebseffizienz bleibt weiterhin eine der wichtigsten operativen Kennzahlen bei der Steuerung des globalen Unternehmens.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen, unterproportional zum Wachstum des Auftragsein-gangs (Bookings), um 3 Prozent auf 76,8 (Vj. 74,8) Millionen Euro. Gemessen am Gesamtumsatz erhöh-ten sich die Verwaltungsausgaben auf 9,2 (Vj. 8,4) Prozent.

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

+/- in % acc 1

Lizenzen

217,2

245,1

-11,4 %

-8,2 %

Wartung

422,6

435,0

-2,9 %

-0,1 %

SaaS

31,3

22,7

37,9 %

40,6 %

Dienstleistungen

163,6

187,2

-12,6 %

-11,6 %

Sonstige

0,1

0,6

-83,3 %

-69,1 %

Umsatzerlöse

834,8

890,6

-6,3 %

-3,8 %

Herstellkosten

-197,2

-203,1

-2,9 %

-1,9 %

Bruttoergebnis vom Umsatz

637,6

687,5

-7,3 %

-4,3 %

F&E-Aufwendungen

-143,9

-131,3

9,6 %

10,1 %

Vertriebsaufwendungen

-272,6

-265,0

2,9 %

5,4 %

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

-76,8

-74,8

2,7 %

4,3 %

Sonstige Erträge/Aufwendungen, netto

-7,9

-1,6

393,8 %

Sonstige Steuern

-5,9

-6,8

-13,2 %

Betriebsergebnis

130,5

208,0

37,3 %

Finanzergebnis

3,1

7,1

-56,3 %

Ergebnis vor Ertragsteuern

133,6

215,1

-37,9 %

Ertragsteuern

-37,5

-59,8

-37,3 %

Konzernüberschuss

96,1

155,3

-38,1 %

davon auf Aktionäre der Software AG entfallend

95,7

155,0

-38,2 %

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend

0,4

0,3

33,3 %

Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert)

1,29

2,09

-38,3 %

Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert)

1,29

2,09

-38,3 %

Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert)

73.979.889

73.979.889

-

Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)

73.979.889

73.979.889

-

1 acc = at constant currency = währungsbereinigt.

Ergebnisentwicklung

Das Betriebsergebnis (IFRS) verminderte sich im Berichtsjahr auf 130,5 (Vj. 208,0) Millionen Euro. Die Betriebsmarge lag mit 15,6 (Vj. 23,3) Prozent unter dem hohen Vorjahresniveau. Dies ist insbesondere auf die höheren Aufwendungen in den Bereichen F&E sowie Vertrieb im Rahmen des Helix-Programms zurückzuführen. Dem gegenüber stand der weiterhin margenstarke Produktumsatz mit einem Anteil von 80,4 (Vj. 78,9) Prozent am Gesamtumsatz sowie das erneut starke, hoch profitable A&N-Geschäft.

Das EBIT (Konzernüberschuss plus Ertragsteuern plus sonstige Steuern plus/minus Finanzergebnis) lag mit 136,4 (Vj. 214,8) Millionen Euro um 37 Prozent bzw. währungsbereinigt um 31 Prozent unter dem Vorjahr. Diese Verminderung resultierte aus dem Saldo der im Folgenden genannten Effekte. Die Umsatzerlöse reduzierten sich um 55,8 Millionen Euro auf 834,8 (Vj. 890,6) Millionen Euro. Die Herstellkosten sanken um 3 Prozent bzw. 5,9 Millionen Euro auf 197,2 (Vj. 203,1) Millionen Euro. Die F&E-Aufwendungen wuchsen um 10 Prozent bzw. 12,6 Millionen Euro auf 143,9 (Vj. 131,3) Millionen Euro.

Die sonstigen Erträge/Aufwendungen (netto) beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf -7,9 (Vj. -1,6) Millionen Euro, im Wesentlichen bedingt durch Währungskurs-verluste, Kosten des Schadsoftware-Angriffs sowie Aufwendungen aus Desinvestitionen.

Ergebnisse 2020

Das Finanzergebnis reduzierte sich im Berichtsjahr auf 3,1 (Vj. 7,1) Millionen Euro. Die Differenz zum Vor-jahr resultiert überwiegend aus geringeren Zinsein-nahmen aufgrund des geringeren Anlagezinses in USD.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern verminderte sich um 38 Prozent auf 133,6 (Vj. 215,1) Millionen Euro. Die Ertragsteuern sanken um 37 Prozent auf 37,5 (Vj. 59,8) Millionen Euro. Dabei profitiert die Software AG seit 2018 von der geänderten Steuer-gesetzgebung in den USA. Der effektive Ertrag-steuersatz im Konzern stieg damit leicht auf 28,1 (Vj. 27,8) Prozent.

Der Konzernüberschuss lag im Berichtszeitraum mit 96,1 (Vj. 155,3) Millionen Euro um 38 Prozent unter dem Vorjahr. Dies führte zu einem Ergebnis je Aktie (unverwässert) von 1,29 (Vj. 2,09) Euro bei durch-schnittlich 73.979.889 (Vj. 73.979.889) im Umlauf befindlichen Aktien (unverwässert). Die deutliche Reduktion des Ergebnisses ist im Wesentlichen die Folge der Helix-bedingten höheren Aufwendungen für die künftige Entwicklung der Gesellschaft sowie der im Geschäftsjahr 2020 rückläufigen Gesamt-umsätze. Unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie sowie des Schadsoftware-Angriffs lag das Ergebnis nur leicht unter den Erwartungen.

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

Gesamtumsatz

834,8

890,6

-6

Herstellkosten

-197,2

-203,1

-3

Bruttoergebnis

637,6

687,5

-7

Marge in %

76,4

77,2

-

F&E-Aufwendungen

-143,9

-131,3

10

Vertriebsaufwendungen

-272,6

-265,0

3

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

-76,8

-74,8

3

Sonstige Erträge/Aufwendungen (netto)

-7,9

-1,6

-

EBIT

136,4

214,8

-37

Marge in %

16,3

24,1

-

Gewinnverwendung

Die Software AG verfolgt eine nachhaltige Ausschüt-tungspolitik, die an der langjährigen Entwicklung der Wertsteigerung des Konzerns ausgerichtet ist. Im Sinne verlässlicher Aktionärsbeziehungen wird diese Strategie fortgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptver-sammlung am 12. Mai 2021 vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 0,76 Euro pro Aktie auszuschütten. Im Vor-jahr war ebenfalls eine Dividende von 0,76 Euro pro Aktie gezahlt worden. Damit wird die Dividende trotz deutlich geringerem Jahresüberschuss und Free Cashflow stabil gehalten. Vorbehaltlich der Zustim-mung der Hauptversammlung entspräche dies bei 74,0 (Vj. 74,0) Millionen dividendenberechtigten Aktien einer Ausschüttungssumme von 56,2 (Vj. 56,2) Milli-onen Euro. Im Verhältnis zum Jahresschlusskurs 2020 (Xetra-Schlusskurs vom 30. Dezember 2020: 33,34 [Vj. 31,10] Euro) entspricht dieser Vorschlag einer Dividendenrendite von 2,28 (Vj. 2,44) Prozent.

Dividendenentwicklung seit 2011

in Euro je Aktie 0,65 0,71 0,76 0,761

0,46

0,46 0,46 0,50 0,55 0,60

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

1 Dividendenvorschlag, vorbehaltlich Zustimmung der Hauptver-sammlung im Mai 2021.

Im Geschäftsjahr 2020 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat, von der bisherigen Regel, maximal 30 bis 40 Prozent des Durchschnitts aus Konzernjahres-überschuss und Free Cashflow auszuschütten, nach oben abzuweichen, da beide Kennziffern durch die hohen Investitionen in die strategische Neuausrich-tung (Helix) hin zu mehr sich wiederholenden Umsät-zen wie Subskriptionen und SaaS dilutiert werden. Ziel ist, eine kontinuierliche Dividendenpolitik sicher-zustellen und die Aktionäre schon heute an zukünftigen Ergebnissen der Gesellschaft partizipieren zu lassen. Bezogen auf den Durchschnitt aus Free Cashflow (87,6 bzw. Vj. 145,8 Millionen Euro) und Konzernüber-schuss (95,7 bzw. Vj. 155,0 Millionen Euro) würde die Ausschüttungsquote 61,3 (Vj. 37,4) Prozent betragen.

Diese kontinuierliche Dividendenpolitik, die als klares Bekenntnis zur Beständigkeit und Wertorientierung des Unternehmens zu verstehen ist, soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Daher wurde für das Ausnahmegeschäftsjahr 2020 an der Höhe der Dividendenausschüttung des Vorjahres festgehalten.

Zusätzliche Ergebniskennziffern

Um die Vergleichbarkeit des Unternehmens zu ver-bessern, insbesondere mit Wettbewerbern aus den USA, die nicht nach IFRS-Standards bilanzieren, weist die Software AG zusätzliche Non-IFRS-Kennziffern aus (siehe Erläuterungen im Kapitel "Unternehmens-internes Steuerungssystem"). Diese Kennzahlen leiten sich wie folgt ab:

Operatives Nettoergebnis je Aktie (Non-IFRS)

in Mio. EUR

+

Akquisitionsbedingte Abschreibungen

auf immaterielle Vermögenswerte

+

Akquisitionsbedingte Reduktionen

der Produktumsätze durch

Kaufpreisallokationen

+/-

Sonstige nicht operative

Aufwendungen und akquisitions-

bedingte Ergebniseffekte

+/-

Aufwendungen/Erträge aus

aktienkursabhängigen Vergütungen

+

Restrukturierung/Abfindungen/

Rechtsstreitigkeiten

Operatives EBITA (Non-IFRS) 1

EBIT (vor allen Steuern)

Finanzergebnis

Sonstige Steuern Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen

Ergebnis vor Ertragsteuern

Ertragsteuern

Jahresüberschuss Konzern IFRS

Ertragssteuern IFRS

In Prozent des Ergebnisses vor Ertragssteuern

in % vom Umsatz (Non-IFRS)

Finanzergebnis

Sonstige Steuern Ergebnis vor Ertragsteuern

(GJ 2020: 28,1 %; GJ 2019: 27,8 %) 1

Ergebnis je Aktie (Non-IFRS) 2

Nettoergebnis (Non-IFRS)

Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien (Stücke)

2020

2019

1 Die dargestellten Ertragsteuersätze entsprechen den tatsächlichen

Ertragsteuersätzen für die Geschäftsjahre 2020 und 2019.

2

Das Ergebnis je Aktie (Non-IFRS) ergibt sich durch Division des Nettoergebnisses (Non-IFRS) durch die durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien.

Die operative Ergebnismarge (EBITA-Marge, Non-IFRS) ist die entscheidende Kennziffer der Software AG für die Steuerung der Unternehmensprofitabilität. Im Geschäftsjahr 2020 verminderte sich das operative Ergebnis (EBITA, Non-IFRS) mit 177,0 (Vj. 260,3) Millio-nen Euro um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das EBIT ging um 37 Prozent auf 136,4 (Vj. 214,8) Mil-lionen Euro zurück. Die Amortisationen auf immateri-elle akquisitionsbedingte Vermögenswerte reduzierten sich um 35 Prozent auf 14,2 (Vj. 21,9) Millionen Euro. Diese Verringerung resultiert im Wesentlichen aus dem Auslaufen der Amortisationen auf die Kunden-stämme der früheren Akquisitionen webMethods, Terracotta und it-Campus, deren Kundenstämme nunmehr vollständig abgeschrieben sind. Darüber hinaus ergaben sich Währungskurseffekte aufgrund des schwächeren US-Dollars.

Ein weiterer Effekt ergab sich aus den verminderten Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungskompo-nenten, die sich aufgrund der Aktienkursreduktion durch COVID-19 um 6 Prozent auf 10,6 (Vj. 11,3) Millio-nen Euro verringerten. Deutlich gesunken ist eben-falls die Position für Restrukturierungen, Abfindungen und Rechtsstreitigkeiten, und zwar um 16 Prozent auf 7,6 (Vj. 9,0) Millionen Euro. In dieser Position war im Vorjahr die Abfindung eines Vorstandsmitglieds ent-halten.

Die sonstigen nicht operativen Aufwendungen und akquisitionsbedingten Ergebniseffekte erhöhten sich um 5,1 Millionen Euro auf 8,3 Millionen Euro. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung wurde im Jahr 2020 der Verkauf des nicht strategischen spanischen Beratungsgeschäfts durchgeführt. Die Aufwendun-gen aus diesem Vorgang sowie sonstige akquisitions-bedingte Ergebniseffekte sind in dieser Position ent-halten. Darüber hinaus beinhaltet diese Position Auf-wendungen für den Schadsoftware-Angriff in Höhe von 6,2 Millionen Euro.

Die operative Ergebnismarge (EBITA-Marge, Non-IFRS) gemessen am Konzernumsatz verringerte sich auf 21,2 (Vj. 29,2) Prozent. Damit lag die Marge leicht über dem Mittelwert der Prognose. Gleichzeitig wurde weiter-hin gezielt in Produkte, die Go-to-Market-Strategie sowie Marketing und das Partnernetzwerk investiert. Darüber hinaus wird die Marge vorrübergehend durch den Geschäftsmodellwandel von Dauerlizenzen zu Subskriptionslizenzen und SaaS gedrückt. Die Ergebnis-marge bildet nach wie vor eine solide finanzielle Basis für das Unternehmenswachstum im Jahr 2021 und darüber hinaus.

Die wesentlichen Ursachen für die unterschiedliche Abschwächung des Nettoergebnisses (Non-IFRS) - von 188,1 Millionen Euro im Jahr 2019 um 62,7 Millionen Euro beziehungsweise 33 Prozent auf 125,4 Millionen Euro, im Vergleich zum Nettoergebnis nach IFRS von 155,3 Millionen Euro um 59,2 Millionen Euro beziehungs-weise 38 Prozent auf 96,1 Millionen Euro - resultierten im Saldo aus den im Folgenden dargestellten gegen-läufigen Effekten: Das Finanzergebnis reduzierte sich um 4 Millionen Euro und die akquisitionsbedingten Abschreibungen reduzierten sich des Weiteren um 7,7 Millionen Euro. Dem standen der gegenläufige Effekt aus um 5,1 Millionen Euro höheren sonstigen nicht operativen Aufwendungen und akquisitions-bedingte Ergebniseffekte gegenüber. Darüber hinaus waren die hochgerechneten Ertragsteuern basierend auf dem geringeren Ergebnis vor Steuern mit 48,9 (Vj. 72,5) Millionen Euro um 23,6 Millionen Euro deut-lich geringer als im Vorjahr.

Das Nettoergebnis (Non-IFRS) reduzierte sich um 33 Prozent auf 125,4 (Vj. 188,1) Millionen Euro. Dem-gegenüber verringerte sich 2020 das Non-IFRS-EBITA von 260,3 Millionen Euro im Vorjahr um 32 Prozent auf 177,0 Millionen Euro.

Die im Vergleich zur Reduktion des Non-IFRS-EBITAs geringere Abschwächung des Nettoergebnisses (Non-IFRS) resultiert überwiegend aus dem im Ver-gleich zum Vorjahr um 23,6 Millionen Euro auf 48,9 (Vj. 72,5) Millionen Euro gesunkenen operativen Ertragssteueraufwendungen. Das Nettoergebnis je Aktie (Non-IFRS) beträgt 1,69 (Vj. 2,54) Euro, basie-rend auf durchschnittlich 74,0 (Vj. 74,0) Millionen im Umlauf befindlichen Aktien (unverwässert). Dies ent-spricht einem Rückgang um 33 Prozent.

Umsatzerlöse SaaS/nutzungsbasiert

Infolge der zunehmenden Bedeutung neuer Lizenz-modelle in der Softwarebranche hat die Software AG seit dem Geschäftsjahr 2018 im DBP-Segment die Erlösart SaaS/nutzungsbasiert aufgenommen. Bei

Mehrperiodenübersicht zur Ertragslage

SaaS erwirbt der Kunde ein zeitlich begrenztes Nut-zungsrecht an der Software, inklusive des Betriebs der Software (Hosting). Dabei verfügt der Kunde nicht über die Software, sondern er kann diese nur online nutzen. Die Umsätze aus der Erlösart SaaS/nutzungs-basiert beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 31,3 (Vj. 22,7) Millionen Euro und lagen damit um 38 Pro-zent über dem Vorjahr.

Annual Recurring Revenue (ARR)

Aufgrund des steigenden Anteils von Lizenzmodellen mit wiederkehrenden Erlösen (im Gegensatz zur ein-maligen Lizenzumsatzrealisierung einer Dauerlizenz) ist das Monitoring der Vertriebsleistung allein auf Basis von Umsätzen nicht mehr ausreichend. Deshalb wurde mit dem Geschäftsjahr 2018 die Kennzahl Annual Recurring Revenue (ARR) als zusätzliche Monitoring-Komponente im Konzern eingeführt. Diese Kennzahl zeigt die Summe der annualisierten wieder-kehrenden Umsätze aus den folgenden Vertragstypen:

  • • Zeitlich befristete Lizenzen/Subskriptionslizenzen

  • • Wartung aus befristeten und unbefristeten Lizenzen

  • • Software as a Service (SaaS)

  • • Nutzungsbasierte Lizenzen

Bei den nutzungsbasierten Lizenzen wird der realisierte Monatsumsatz des letzten Monats einer Periode mit zwölf multipliziert, um den annualisierten Wert zu ermitteln.

Der ARR des Geschäftssegments DBP (inkl. Cloud & IoT) betrug im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 358,8 (Vj. 340,0) Millionen Euro und stieg damit um 5,5 Pro-zent, währungsbereinigt sogar um 11,5 Prozent. Im Bereich Cloud & IoT belief sich der ARR im Berichtsjahr auf 53,9 (Vj. 41,7) Millionen Euro und zeigte damit eine Steigerung von 29,1 Prozent, währungsbereinigt einen Anstieg von 34,0 Prozent. Das Geschäftssegment A&N zeigte zwar einen Rückgang des ARR von

1,1 Prozent auf 149,3 (Vj. 151,3) Millionen Euro, wäh-rungsbereinigt jedoch einen Anstieg von 6,2 Prozent.

in Mio. EUR

2020

2019

2018

2017

2016

Gesamtumsatz

834,8

890,6

865,7

879,0

871,8

davon Produktumsatz

671,1

702,7

682,4

679,4

675,2

EBIT (vor allen Steuern)

136,4

214,8

231,6

222,8

213,9

in % vom Gesamtumsatz

16,3

24,1

26,8

25,3

24,5

Konzernüberschuss

96,1

155,3

165,2

140,6

140,4

in % vom Gesamtumsatz

11,5

17,4

19,1

16,0

16,1

Segmentberichterstattung

Segment Digital Business Platform

Die Geschäftsaktivitäten der Software AG untergliedern sich in drei Segmente: DBP, A&N und Professional Services. Das stark wachsende Cloud- & IoT-Geschäft ist Teil des Geschäftssegments DBP.

Das Segment DBP steuerte mit seiner zukunftsorien-tierten Produktplattform für die digitale Transformation der Kunden wie im Vorjahr mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz bei: Der DBP-Anteil lag mit 54 (Vj. 53) Prozent in etwa auf Vorjahresniveau. Dies belegt die hohe Geschäfts- und Marktrelevanz dieses zukunfts-trächtigen Bereichs. Insbesondere das darin enthaltene Geschäft aus Cloud- & IoT-Umsätzen stieg währungs-bereinigt signifikant um 22 Prozent auf 51 (Vj. 42) Millionen Euro. Damit blieb das Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2020 jedoch unter den Erwartungen, da unter anderem der Anteil von Auftragseingängen mit Umsatzrealisierungen in späteren Perioden zunahm.

Das traditionelle A&N-Segment wuchs währungsbe-reinigt um 1 Prozent auf 223 (Vj. 229) Millionen Euro. Damit trug das Segment 27 (Vj. 26) Prozent zum Gesamtumsatz der Software AG bei.

Das Segment Professional Services erbrachte mit 19 (Vj. 21) Prozent einen Umsatzanteil auf Vorjahres-niveau.

Die Software AG hat alle Produkte zur digitalen Trans-formation, einschließlich des stark wachsenden Cloud- & IoT-Geschäfts, im Geschäftssegment DBP gebündelt. Dieses generierte 2020 einen Umsatz von 448,5 (Vj. 474,5) Millionen Euro, der damit 5 Prozent unter dem Vorjahr bzw. währungsbereinigt 3 unter Vorjahresniveau lag. Der ARR des Geschäftssegments DBP (inkl. Cloud & IoT) betrug im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 358,8 (Vj. 340,0) Millionen Euro.

Der Umsatz im DBP-Segment (exkl. Cloud & IoT) ging um 8 Prozent bzw. währungsbereinigt 6 Prozent auf 397,5 (Vj. 432,2) Millionen Euro zurück. Die Lizenz-umsätze sanken um 17 Prozent bzw. währungsbereinigt um 14 Prozent auf 124,9 (Vj. 151,3) Millionen Euro. Demgegenüber erhöhte sich aufgrund der Umsetzung der Helix-Strategie der Anteil der jährlich wiederkeh-renden Umsätze deutlich. Der Anteil der Subskriptions-und SaaS-Umsätze an den Gesamtproduktumsätzen betrug 27 (Vj. 14) Prozent. Die Wartungserlöse sanken im Vorjahresvergleich um 3 bzw. währungsbereinigt um 1 Prozent auf 272,6 (Vj. 280,9) Millionen Euro.

Gleichzeitig steigerte sich der Umsatz des Cloud- & IoT-Geschäfts um 21 Prozent bzw. währungsbereinigt um 22 Prozent auf 51,0 (Vj. 42,3) Millionen Euro. Der ARR im Bereich Cloud & IoT lag im Berichtsjahr bei 53,9 (Vj. 41,7) Millionen Euro - ein Plus von 29 bzw. währungsbereinigt von 34 Prozent.

Das DBP-Segmentergebnis belief sich auf 68,9 (Vj. 130,6) Millionen Euro; angesichts gestiegener Herstellkosten sowie der F&E- und Vertriebsinvestiti-onen lag es unter dem Vorjahr. Die Segmentmarge des DBP-Bereichs betrug im Berichtsjahr entspre-chend 15,4 (Vj. 27,5) Prozent.

DBP Cloud & IoT

Annual Recurring Revenue

Wartung SaaS/nutzungsbasiertGesamtumsatz

2020

2019

+/- % acc 1

Lizenzen

10,9

12,6

-14

Wartung

8,8

7,0

26

SaaS/nutzungsbasiert

31,3

22,7

41

Gesamtumsatz

51,0

42,3

22

Annual Recurring Revenue

53,9

41,7

34

1 acc = at constant currency = währungsbereinigt.

Segmentbericht Digital Business Platform 2020

DBP Cloud & IoT Gesamtumsatz Herstellkosten Bruttoergebnis Vertriebsaufwendungen F&E-Aufwendungen Segmentergebnis

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

+/- in % acc 1

DBP (exkl. Cloud & IoT)

397,5

432,2

-8

-6

davon Lizenzen

124,9

151,3

-17

-14

davon Wartung

272,6

280,9

-3

-1

DBP Cloud & IoT

51,0

42,3

21

22

Gesamtumsatz

448,5

474,5

-5

-3

Herstellkosten

-50,5

-40,6

24

26

Bruttoergebnis

398,0

433,9

-8

-6

Vertriebsaufwendungen

-216,0

-198,2

9

12

F&E-Aufwendungen

-113,1

-105,1

8

8

Segmentergebnis

68,9

130,6

-47

-43

Marge in %

15,4

27,5

-

-

1 acc = at constant currency = währungsbereinigt.

Segment Adabas & Natural

Die A&N-Lizenzerlöse stiegen im Berichtsjahr umDas Datenbanksegment für Großrechner (A&N) erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 222,8 (Vj. 228,9) Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 3 Prozent bzw. währungsbereinigt einer Steigerung von 1 Prozent. Da der Markt für klas-sische Datenbanksoftware im Großrechnerumfeld aufgrund seiner Reife und Sättigung allgemein rück-läufig ist, rechnet die Software AG seit einigen Jahren mit einem leichten Rückgang dieses Geschäfts. Die Tatsache, dass der Rückgang dieses traditionellen Geschäfts verlangsamt werden konnte, ist ein Beleg für die Treue der A&N-Kundenbasis, die beim Betrieb ihrer geschäftskritischen Applikationen weiterhin auf die zuverlässige Technologie der Software AG setzt. Ein wesentlicher Grund für das gestärkte Vertrauen ist der Ende 2016 angekündigte Beschluss der Software AG, das A&N-Portfolio über das Jahr 2050 hinaus weiterzuentwickeln und zu unterstützen. Dieses Innovationsprogramm Adabas & Natural 2050+ hat sich seither positiv ausgewirkt und wird mittelfristig weitere Impulse für diesen Bereich mit sich bringen.

0 Prozent bzw. währungsbereinigt um 4 Prozent auf 81,4 (Vj. 81,2) Millionen Euro. Die Wartungsumsätze dieses Segments erreichten 141,2 (Vj. 147,0) Millio-nen Euro; das entspricht einem Rückgang um 4 Pro-zent bzw. währungsbereinigt einer Veränderung um 0 Prozent.

Das A&N-Segmentergebnis ging entsprechend auf 148,7 (Vj. 159,8) Millionen Euro zurück. Dabei erhöhten sich die Herstellkosten des Segments deutlich über-proportional, und auch die F&E- und Vertriebsauf-wendungen wuchsen stärker als der Umsatz, um die Zukunftsfähigkeit dieses Segments auch mittelfristig zu gewährleisten. Die Segmentmarge im A&N-Bereich lag mit 66,7 (Vj. 69,8) Prozent leicht unter dem Vorjahr.

Segmentbericht Adabas & Natural 2020

Wartung Produktumsatz Sonstige Gesamtumsatz Herstellkosten Bruttoergebnis Vertriebsaufwendungen F&E-Aufwendungen Segmentergebnis

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

+/- in % acc 1

Lizenzen

81,4

81,2

0

4

Wartung

141,2

147,0

-4

0

Produktumsatz

222,6

228,2

-2

2

Sonstige

0,2

0,7

Gesamtumsatz

222,8

228,9

-3

1

Herstellkosten

-8,3

-8,1

3

6

Bruttoergebnis

214,5

220,9

-3

1

Vertriebsaufwendungen

-35,0

-34,9

0

4

F&E-Aufwendungen

-30,9

-26,2

18

18

Segmentergebnis

148,7

159,8

-7

-2

Marge in %

66,7

69,8

1 acc = at constant currency = währungsbereinigt.

Segment Professional Services

Dieses Segment wurde 2019 einer Neuausrichtung unterzogen mit Fokus auf die Implementierung von Lösungen in Kooperation mit Kunden und Partnern. Der Bereich Professional Services generierte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 163,6 (Vj. 187,2) Millionen Euro. Dies bedeutet ein Minus von 13 bzw. währungsbereinigt von 12 Prozent. Der Rückgang der Erlöse ist im Wesentlichen auf den Verkauf des Professional-Services-Geschäfts in Spanien zurück-zuführen. Das Segmentergebnis verringerte sich um 22 Prozent bzw. währungsbereinigt um 20 Prozent auf 17,7 (Vj. 22,7) Millionen Euro. Die Herstellkosten, die den mit Abstand größten Anteil der Aufwendun-gen ausmachten, verringerten sich um 11 Prozent, währungsbereinigt um 10 Prozent auf 130,5 (Vj. 146,2)

Segmentbericht Professional Services 2020

Millionen Euro. Die Vertriebsaufwendungen sanken um 16 Prozent bzw. währungsbereinigt um 14 Prozent auf 15,4 (Vj. 18,2) Millionen Euro. Trotz der COVID-19-Pandemie und des Schadsoftware-Angriffs lag die Segmentmarge damit bei 10,8 (Vj. 12,1) Prozent für das Gesamtjahr 2020.

Die strategischen Beratungsleistungen der Software AG waren auch im Geschäftsjahr 2020 von hoher Relevanz für die Kunden. Das Unternehmen hat sich nachhaltige Rentabilität und hohe Servicequalität als Unterneh-mensziele für dieses Segment gesteckt - mit geringerer Betonung auf ein schnelles Umsatzwachstum. Somit konnte das Beratungsgeschäft den Erfolg der anderen beiden produktgetriebenen Geschäftsbereiche erneut nachhaltig unterstützen.

Herstellkosten Bruttoergebnis Vertriebsaufwendungen Segmentergebnis

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

+/- in % acc 1

Gesamtumsatz

163,6

187,2

-13

-12

Herstellkosten

-130,5

-146,2

-11

-10

Bruttoergebnis

33,1

41,0

-19

-17

Vertriebsaufwendungen

-15,4

-18,2

-16

-14

Segmentergebnis

17,7

22,7

-22

-20

Marge in %

10,8

12,1

-

-

1 acc = at constant currency = währungsbereinigt.

Finanz- und Vermögenslage des Konzerns

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Mit ihrem Finanzmanagement verfolgt die Software AG das Ziel, das Wachstum des Konzerns sowie die konti-nuierliche Portfolio-Optimierung durch eine adäquate Finanzierungsstruktur zu unterstützen - unabhängig von kurzfristigen Veränderungen der Kapitalmarkt-bedingungen. Die Zahlungsfähigkeit aller Tochter-gesellschaften im Konzern wird durch eine zentrale Organisation des Liquiditätsmanagements sicher-gestellt. Dazu stehen ausreichende Finanzmittel aus dem Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit sowie aus bestehenden Kreditvereinbarungen zur Verfügung. Die hohe Eigenkapitalquote und der Free Cashflow der Software AG bieten die finanzielle Flexi-bilität für die Stärkung des organischen Wachstums sowie für gezielte Akquisitionen.

Die zentrale Finanzabteilung setzt die Finanzpolitik und das Risikomanagement auf Basis der vom Vorstand festgelegten Richtlinien um. Durch ein aktives Working-Capital-Management wird die Liquiditätsposition der Software AG zentral gesteuert. Geldanlagen sind grundsätzlich kurzfristig orientiert, was zu einer geld-marktnahen Verzinsung des Konzernguthabens führt. Um Ausfallrisiken konsequent zu minimieren, streut die Software AG ihre Anlagen breit und selektiert ihre Geschäftspartner nach strengen Kriterien.

Darüber hinaus überwacht die zentrale Finanzabteilung die Währungsrisiken für alle Konzerngesellschaften, steuert interne Verrechnungen von Währungspositionen und minimiert verbleibende Salden selektiv mithilfe derivativer Finanzinstrumente. Dabei werden aus-schließlich bestehende Bilanzposten oder zu erwar-tende Cashflows abgesichert.

Mehrperiodenübersicht zur Finanzlage

Finanzierungsanalyse

Zum 31. Dezember 2020 verfügte die Software AG über eine Nettoliquidität (Zahlungsmittel und Zah-lungsmitteläquivalente abzüglich finanzieller Ver-bindlichkeiten) von 220,1 (Vj. 217,0) Millionen Euro. Die geringfügige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr resultierte überwiegend aus dem Saldo des positiven operativen Cashflows von 112,4 Millionen Euro, dem üblicherweise negativen Cashflow aus Investitionstä-tigkeit von 10,3 Millionen Euro und dem mit 99,8 Millio-nen Euro negativen Cashflow aus Finanzierungstätig-keit, davon 56,6 Millionen Euro Dividendenzahlungen und Rückzahlung kurzfristiger Finanzierungen in Höhe von 52,8 Millionen Euro sowie Tilgung von Leasingver-bindlichkeiten in Höhe von 15,6 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden langfristige finanzielle Verbindlichkeiten im Saldo in Höhe von 25,1 Millionen Euro neu aufge-nommen. Dabei wurden 50,1 Millionen Euro neu auf-genommen und 25,0 Millionen Euro getilgt.

Der Free Cashflow reduzierte sich im Vergleich zum Vor-jahr um 40 Prozent auf 87,6 (Vj. 145,8) Millionen Euro. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem im Vergleich zum Vorjahr um 59,6 Millionen Euro reduzier-ten Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aufgrund der geringeren Umsatzerlöse, den höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie den nochmals erhöhten Ausgaben für Vertrieb und Marketing. Die Cashflows aus den Umsätzen haben sich auch durch die verstärkte Umstellung von zeitlich unbegrenzten Lizenzverträgen auf Subskription und SaaS-Kunden-verträge reduziert. Bei letztgenannten Vertragstypen zahlen die Kunden regelmäßig über die Laufzeit der Ver-träge und nicht - wie bei zeitlich unbegrenzten Lizenz-verträgen eher üblich - den Lizenzanteil bei Vertrags-abschluss in einer Summe. Durch diese Linearisierung der Zahlungseingänge werden die Cashflows in der Übergangszeit signifikant belastet. Nach Ablauf der Umstellungsphase werden die Cashflows wieder deutlich ansteigen, da dann die zeitlich in die Zukunft verschobenen Cashflows wieder aufgeholt werden.

in Mio. EUR

31.12.2020

31.12.2019

31.12.2018

31.12.2017

31.12.2016

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

480,0

513,6

462,4

365,8

374,6

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

16,4

96,4

111,9

210,3

101,5

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

243,5

200,2

201,4

100,3

200,0

Nettoliquidität

220,1

217,0

149,0

55,2

73,1

Eigenkapital

1.312,5

1.357,5

1.239,1

1.118,3

1.196,8

Eigenkapitalquote in %

64

64

62

59

61

Bilanzsumme

2.039,9

2.116,1

2.007,9

1.907,5

1.957,2

Auf Basis des positiven operativen Cashflows erfolgte eine Nettokreditrückführung von 24,7 (Vj. 49,4) Millionen Euro. Auf der Auszahlungsseite standen Dividenden-zahlungen in Höhe von 56,6 (Vj. 52,8) Millionen Euro.

Zinszahlungen wird auf das zum Bilanzstichtag gültige Zinsniveau abgestellt. Verbindlichkeiten in Fremd-währungen berechnet die Software AG zum Umrech-nungskurs per 31. Dezember 2020.

Das Eigenkapital betrug 1.312,5 (Vj. 1.357,5) Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2020 und lag damit um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang des Eigenkapitals ergab sich im Wesentlichen aus dem Saldo der um -84,5 Millionen Euro erhöhten negativen sonstigen Rücklagen und den um 39,5 Mil-lionen Euro auf 1.341,7 (Vj. 1.302,2) Millionen Euro gestiegenen Gewinnrücklagen. Die Gewinnrücklagen erhöhten sich aufgrund des Saldos aus dem Konzern-überschuss von 96,1 Millionen Euro abzüglich der gezahlten Dividende von 56,6 Millionen Euro. Die sonstigen Rücklagen betrugen -125,8 (Vj. -41,3) Milli-onen Euro.

Diese negative Veränderung der sonstigen Rücklagen von -84,5 Millionen Euro resultiert mit -78,1 Millionen Euro aus den Differenzen der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe sowie mit -6,4 Milli-onen Euro aus der Anpassung aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen. Die hohen Effekte aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäfts-betriebe sind eine Folge der Wertsteigerung des Euro gegenüber einer Vielzahl von Fremdwährungen, ins-besondere dem US-Dollar. Die Kapitalrücklage blieb mit 22,6 (Vj. 22,6) Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Die Eigenkapitalquote, gemessen an der Bilanzsumme, blieb mit 64,3 (Vj. 64,2) Prozent im Vergleich zum Vor-jahr stabil. Das Grundkapital der Software AG von 74.000.000 Aktien per 31. Dezember 2020 ist unver-ändert zum Vorjahr.

Finanzierungsinstrumente

Die Finanzierung der Software AG basiert im Wesent-lichen auf einem anhaltend starken Free Cashflow. Für einen darüber hinaus gehenden Finanzierungsbedarf werden Bankkredite, Schuldscheindarlehen, Factoring und Leasingmodelle eingesetzt. Ein Hauptrisiko bei der Finanzierung besteht darin, dass der Konzern bestehenden finanziellen Verpflichtungen nicht nach-kommen könnte. Dazu zählen etwa Kreditverein-barungen, Leasingverträge oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Ein aktives Working-Capital-Management sowie eine konzernweite Liquidi-tätssteuerung begrenzen dieses Risiko. Daher können fällige Zahlungsverpflichtungen durch vorhandene Barmittel und bilaterale Kreditlinien ausgeglichen werden. Die in Anspruch genommenen Kredite weisen überwiegend variable Zinssätze aus und haben Rest-laufzeiten bis maximal neun Jahre. Im Falle variabler

Strategische Finanzierungsmaßnahmen

Im Zentrum der Finanzierungsstrategie der Software AG steht ihr starker Free Cashflow, der zusammen mit der hohen Eigenkapitalquote die finanzielle Flexibilität für die Stärkung des organischen sowie des anorga-nischen Wachstums bietet. Geldanlagen sind bei der Software AG grundsätzlich kurzfristig orientiert, sodass eine geldmarktnahe Verzinsung des Konzernguthabens erzielt wird. Seine Anlagen streut das Unternehmen breit und selektiert Geschäftspartner nach strengen Kriterien. Als weitere Finanzierungsquelle wurde Ende November 2020 eine revolvierende und syndizierte Kreditlinie über 300 Millionen Euro abgeschlossen. Diese hat eine Laufzeit bis 2023 und kann bis zu zwei Mal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Darüber hinaus beinhaltet der Darlehensvertrag eine Erhö-hungsoption des Kreditvolumens von bis zu 100 Milli-onen Euro. Diese Kreditlinie kann für allgemeine Unter-nehmenszwecke, einschließlich Mergers & Acquisitions, genutzt werden. In Verbindung mit der komfortablen Liquiditätsposition und freien Liquiditätslinien wird eine von kurzfristigen Änderungen der Kapitalmarkt-bedingungen unabhängige Finanzierungsstruktur erreicht, mit der die Zahlungsfähigkeit aller Tochter-gesellschaften sichergestellt wird und die Raum für strategische Weiterentwicklungen lässt.

Investitionsanalyse

Investitionen in Sachanlagen und nicht akquisitions-bedingte immaterielle Vermögenswerte des bilanzierten Anlagevermögens sind für ein Softwareunternehmen wie die Software AG im Allgemeinen von untergeord-neter Bedeutung. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt 15,8 (Vj. 24,7) Millionen Euro in das Anlage-vermögen investiert und keine nennenswerten größeren Einzelinvestitionen in das Anlagevermögen getätigt.

Liquiditätsanalyse

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Cashflow deutlich reduziert. Der Cashflow aus operativer Geschäfts-tätigkeit sank um 35 Prozent oder 59,6 Millionen Euro auf 112,4 (Vj. 172,0) Millionen Euro. Dieser Rückgang resultiert im Saldo aus einem im Vergleich zum Vor-jahr mit 59,2 Millionen Euro geringeren Konzernüber-

schuss, negativen Effekten aus den um 22,3 Millionen Euro geringeren Ertragsteueraufwendungen, um

7,5 Millionen Euro geringeren Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens und einem um 4,4 Millionen Euro geringen Zinszahlungsüberschuss. Dem standen positive Cashflow-Entwicklungen durch einen mit 25,4 Millionen Euro geringeren Aufbau der Forderungen sowie mit 8,6 Millionen Euro geringere Ertragsteuerzahlungen gegenüber.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit veränderte sich um 33 Prozent von -15,2 Millionen Euro um 4,9 Mil-lionen Euro auf -10,3 Millionen Euro. Diese Verminderung resultiert überwiegend aus den um 5,1 Millionen Euro geringeren Nettoauszahlungen für Akquisitionen.

im Vergleich zu 16,4 Prozent im vorangegangenen Geschäftsjahr. Die Cashflow-Conversion-Rate (Ver-hältnis von Free Cashflow zum Konzernüberschuss: 87,6/96,1 Millionen Euro) betrug 91,1 (Vj. 93,9) Prozent. Der Free Cashflow pro Aktie verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 1,97 Euro um 40 Prozent auf 1,18 Euro.

Die Software AG definiert den Free Cashflow als Cash-flow aus operativer Geschäftstätigkeit abzüglich Cash-flows aus Investitionstätigkeit ohne Mittelzufluss aus dem Verkauf kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte, Auszahlungen für Investitionen in kurzfristige finanzielle Vermögenswerte, Einzahlungen aus dem Abgang von Veräußerungsgruppen, Nettoauszahlungen für Akquisi-tionen sowie Tilgung von Leasingverbindlichkeiten.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verringerte sich um 16 Prozent auf -99,8 Millionen Euro im Vergleich zu -118,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019. Diese Reduktion des negativen Finanzierungs-Cashflows beruht im Wesentlichen auf einer im Saldo mit 25,1 Mil-lionen Euro gegenüber dem Vorjahr höheren Aufnahme langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten. Außerdem war der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit durch die um 3,7 Millionen Euro auf 56,6 Millionen Euro gestiegenen Dividendenzahlungen belastet, da die für das Vorjahr gezahlte Dividende pro Aktie von 0,71 Euro im vorangegangenen Jahr auf 0,76 Euro im Geschäftsjahr 2019 angehoben wurde. Dem standen um 3,4 Millionen Euro höhere Rückzahlungen für die Tilgung kurzfristiger finanzieller Verbindlichkeiten gegenüber.

Der Free Cashflow erreichte im Berichtsjahr 87,6 (Vj. 145,8) Millionen Euro und lag damit um 40 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gemessen am Konzern-umsatz entspricht dies einem Anteil von 10,5 Prozent

Entwicklung der Konzernliquidität 2020

in Mio. EUR

Konzernliquidität zum 31.12.2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Einzahlungen aus Fremdkapitalaufnahmen Rückzahlung von Fremdkapitalaufnahmen

Investitionen

Nettoauszahlungen für Akquisitionen

Gezahlte Dividende

Rückführung von Leasingverbindlichkeiten

Bewertungsbedingte Veränderungen

Konzernliquidität zum 31.12.2020

Insgesamt spiegelt die Kapitalflussrechnung die wert-orientierte Ausrichtung der Software AG auf Wachs-tum wider, das heißt, der starke Cashflow wird gezielt für zukunftsorientierte Investitionen und Dividenden-ausschüttungen eingesetzt.

Kapitalflussrechnung 2020

in Mio. EUR

2020

2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

112,4

172,0

Cashflow aus Investitionstätigkeit

-10,3

-15,2

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

-99,8

-118,5

Nettoveränderung von Zahlungsmitteln

und Zahlungsmitteläquivalenten

-33,7

51,3

Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente am Ende der Periode

480,0

513,6

Free Cashflow

87,6

145,8

513,6 (Vj. 462,4)

112,4 (Vj. 172,0)

50,1 (Vj. 0,0)

-77,7 (Vj. 49,4)

-56,6 (Vj. -52,8)

-10,2 (Vj. -10,2)

0,0 (Vj. -5,1)

-15,6 (Vj. -16,2)

-36,0 (Vj. 12,9)

480,0 (Vj. 513,6)

Vermögensstrukturanalyse

Die Bilanz der Software AG zeigt sich weiterhin robust. Zum 31. Dezember 2020 hat sich die Bilanz-summe auf 2.039,9 Millionen Euro im Vergleich zu 2.116,1 Millionen Euro zum Vorjahresstichtag leicht verringert.

Bilanzstruktur

in Mio. EUR

Aktiva

2019

Passiva

2019

2.116,1

Insgesamt

2.039,9

2.039,9

Insgesamt

2.116,1

0,0 (4,8) Zur Veräußerung gehaltene

Vermögenswerte

480,0 (513,6)

211,8 (206,6)Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

7,4 (5,7) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

58,9 (45,3) Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte

1.135,9 (1.200,7) Anlagevermögen (Goodwill 947,4/980,1)

95,5 (96,5) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

17,7 (17,1) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

32,7 (25,8) Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte

0,0 (5,1)

16,4 (96,4)

257,3 (225,8)

118,3 (140,9)

243,5 (200,2)

78,0 (70,0)Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Finanzielle Verbindlichkeiten Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital Passiver Abgrenzungsposten Finanzielle Verbindlichkeiten Sonstiges langfristiges Fremdkapital

13,8 (20,2) Vertragsverbindlichkeiten/ passiver Abgrenzungsposten1.312,5 (1.357,5) Eigenkapital

Auf der Aktivseite sanken die kurzfristigen Vermögens-werte auf 758,0 (Vj. 776,0) Millionen Euro, wobei sich der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel-äquivalenten seit Jahresanfang 2020 verringerte. Diese Veränderung resultierte aus dem Saldo der bewertungsbedingten Veränderungen der Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente von -36,0 Milli-onen Euro und mit einem gegenläufigen Anstieg um 2,4 Millionen Euro aus den zahlungswirksamen Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungs-mitteläquivalente.

Der im Vorjahr in Höhe von 4,8 Millionen Euro bilanzierte Posten "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" resultierte aus dem Verkauf des spanischen Bera-tungsgeschäfts. Mit dem Verkauf dieses Geschäftes zum 30. Juni 2020 ist dieser Posten entfallen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und sonstige Forderungen erhöhten sich um 5,2 auf 211,8 (Vj. 206,6) Millionen Euro. Diese Erhöhung hängt auch mit dem Schadsoftware-Angriff im Oktober 2020 zusammen, durch den es zu einer Verzögerung der Rechnungsstellung im vierten Quartal und demzufolge des Zahlungseingangs kam.

Die um 11,3 Millionen Euro auf 30,2 (Vj. 18,9) Millionen Euro erhöhten Ertragsteuer-Erstattungsansprüche spiegeln das verringerte Ergebnis vor Steuern wider, das nicht entsprechend in eine Verringerung der Ertragsteuer-Vorauszahlungen mündete. Demzufolge wird dieses Zuviel an Steuervorauszahlungen im Fol-gejahr 2021 zu erhöhten Rückzahlungen von den Finanzbehörden insbesondere in Deutschland und den USA führen.

Bei den langfristigen Vermögenswerten war eine Reduktion um 58,2 Millionen Euro auf 1.281,9 (Vj. 1.340,1) Millionen Euro zu verzeichnen. Diese Verringerung resultierte aus den um 17,3 Millionen Euro von 116,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 99,3 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020 zurückgegangenen immateriellen Vermögenswerten, wovon -15,8 Millionen Euro auf Amortisationen und -3,7 Millionen Euro auf Währungs-effekte entfielen. Die übrigen Veränderungen ergaben sich aus den Nettoinvestitionen in betrieblich genutzte Software in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Darüber hinaus haben sich die Geschäfts- oder Firmen-werte währungsbedingt von 980,1 Millionen Euro um 32,7 Millionen Euro auf 947,4 Millionen Euro zum

31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr verrin-gert. Ein großer Teil dieser Position denominiert in US-Dollar, der sich im Wert gegenüber dem Euro von 1,12 USD/Euro am 31.12.2019 auf 1,23 USD/Euro am 31. Dezember 2020 verringert hat. Auch die Sach-anlagen verringerten sich von 104,0 Millionen Euro zum 31. Dezember 2019 um 21,7 auf 82,3 Millionen Euro zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2020, im Wesentlichen durch Abschreibungen und zu einem geringeren Teil durch Währungskurseffekte. Darüber hinaus wurden 6,9 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020 aus dieser Position umgegliedert und im Posten "als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" aus-gewiesen. Dies erfolgte nach den Regelungen des IAS 40 und war vornehmlich verursacht durch den Verkauf des spanischen Professional-Services-Ge-schäfts, wodurch nunmehr ein großer Teil des Verwal-tungsgebäudes, das der Software AG España gehört, an den Käufer des Professional-Services-Geschäfts fremdvermietet ist. Gegenläufig erhöhten sich die langfristigen sonstigen nicht finanziellen Vermögens-werte von 3,0 Millionen Euro im Vorjahr um 4,1 Millionen Euro auf 7,1 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020, nahezu ausschließlich durch die erhöhten aktivierten Vertriebskommissionen.

Auf der Passivseite reduzierten sich die kurzfristigen Schulden zum 31. Dezember 2020 um 16 Prozent auf 392,1 (Vj. 468,2) Millionen Euro. Der im Vorjahr bilan-zierte Posten "Schulden im Zusammengang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" in Höhe von 5,1 Millionen Euro resultierte aus dem geplanten Verkauf des spanischen Beratungsgeschäfts. Mit dem Verkauf dieses Geschäftes zum 30. Juni 2020 ist dieser Posten entfallen. Insbesondere die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sanken primär durch Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten um 80,0 auf 16,4 (Vj. 96,4) Millionen Euro. Darüber hinaus reduzierten sich die Vertragsverbindlichkeiten/passive Abgrenzungsposten um 22,6 auf 118,3 (Vj. 140,9) Milli-onen Euro. Diese Verringerung resultiert mit 20,4 Milli-onen Euro aus der Reduktion der Wartungserlöse, vor allem bedingt durch die Umstellung auf das Subskrip-tionsgeschäft. Darüber hinaus führte die Euro-Stärke im Vergleich zu allen wesentlichen Fremdwährungen, insbesondere dem US-Dollar, zu einer weiteren Ver-minderung dieser Position um 8,6 Millionen Euro. Gegenläufig zu diesen Entwicklungen erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 11,3 auf 47,1 (Vj. 35,8) Millionen Euro. Diese Ent-wicklung spiegelt auch das gestiegene Kreditoren-volumen im Rahmen der höheren Kosten durch die gestiegenen Investitionen im Rahmen der Helix-Strategie wider. Auch die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 21,8 auf 138,2 (Vj. 116,4) Millionen Euro. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber Vertriebsmitarbeitern für Vertriebsprovi-sionen bedingt durch das starke Wachstum des normalisierten Auftragseingangs (Bookings).

Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 15 Pro-zent beziehungsweise um 44,9 auf 335,3 (Vj. 290,4) Millionen Euro. Dieser Anstieg resultiert überwiegend aus den von 200,2 Millionen Euro im Vorjahr um 43,3 auf 243,5 Millionen Euro im Jahr 2020 gestiege-nen finanziellen Verbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2020 wurden 50,1 Millionen Euro langfristige Finanz-verbindlichkeiten aufgenommen und 25,0 Millionen Euro getilgt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich ebenfalls um 7,4 auf 55,4 (Vj. 48,0) Millionen Euro. Gegenläufig entwickelten sich die langfristigen Vertragsverbind-lichkeiten/passiver Abgrenzungsposten, die sich um 6,4 auf 13,8 (Vj. 20,2) Millionen Euro verringerten. Diese Entwicklung verlief analog zur oben dargestell-ten Entwicklung der kurzfristigen Vertragsverbindlich-keiten/passiver Abgrenzungsposten.

Fälligkeitsprofil der finanziellen Verbindlichkeiten

variabelfix

102,4 82,6

0,8

16,4 2021

4,2 2022

5,17,2 2023

6,7

1,26,7

2024

2025

26,6 2026 ff.

Mehrperiodenübersicht zur Vermögenslage

Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 betrug die Netto-liquidität 220,1 (Vj. 217,0) Millionen Euro, das Eigenkapital reduzierte sich um 45,0 Millionen Euro auf 1.312,5

(Vj. 1.357,5) Millionen Euro; es lag damit um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Ursachen dieser Reduk-tion wurde oben im Kapitel Finanzierungsanalyse dargestellt. Die Eigenkapitalquote, gemessen an der Bilanzsumme, lag bei 64,3 Prozent im Vergleich zu 64,2 Prozent zum Vorjahresstichtag.

Nichtbilanziertes Vermögen

Neben dem in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögen nutzt die Software AG auch nichtbilanzie-rungsfähige Vermögenswerte. Zu den nichtbilanzierten Vermögenswerten gehören die Marke Software AG sowie die selbst hergestellten Softwareprodukte als wichtige immaterielle Vermögenswerte. Auch die Mitarbeiter sind mit ihrer Qualifikation und ihrem Engagement für den Erfolg der Software AG maßgeblich.

in Mio. EUR

31.12.2020

31.12.2019

31.12.2018

31.12.2017

31.12.2016

Aktiva

Kurzfristiges Vermögen

758,0

776,0

724,9

650,3

642,0

Langfristiges Vermögen

1.281,9

1.340,1

1.283,0

1.257,2

1.315,2

2.039,9

2.116,1

2.007,9

1.907,5

1.957,2

Passiva

Kurzfristiges Fremdkapital

392,1

468,2

488,4

582,6

467,6

Langfristiges Fremdkapital

335,3

290,4

280,4

206,6

292,8

Eigenkapital

1.312,5

1.357,5

1.239,1

1.118,3

1.196,8

2.039,9

2.116,1

2.007,9

1.907,5

1.957,2

Vermögens-, Finanz- und

Die Software-as-a-Service(SaaS)-Umsätze

Ertragslage der Software AG

resultieren aus SaaS-bezogenen Royalties von den

Tochtergesellschaften sowie aus eigenem SaaS-

Geschäft im Inland.

Einzelabschluss

Die Dienstleistungen beinhalten die - an die

Der Einzelabschluss der Software AG wurde nach den

Tochtergesellschaften weiterbelasteten -

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Managementgebühren sowie die Leistungen

des zentralen Supports und weiterbelastbare

Ertragslage der Software AG

Forschungs- und Entwicklungskosten.

Die wesentlichen Posten der Gewinn- und Verlust-

Die operativen Erträge und Aufwendungen

rechnung setzen sich wie folgt zusammen:

beinhalten die Bestandsveränderungen der unfer-

tigen Leistungen, sonstige betriebliche Erträge

und Aufwendungen, Aufwendungen für bezogene

Waren und Dienstleistungen, Personalaufwand

und Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-

Lizenzen

gegenstände des Anlagevermögens sowie auf

Wartung

Sachanlagen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen

Software as a Service

aus höheren Wechselkursverlusten, höheren

Abschreibungen auf Forderungen gegenüber

Dienstleistungen

Tochtergesellschaften sowie Aufwendungen im

Umsatzerlöse

Zusammenhang mit dem Schadsoftware-Angriff.

Operative Erträge und

Aufwendungen

Im Posten Erträge aus Beteiligungen und

Erträge aus Beteiligungen

Ergebnisübernahmen sind Dividenden der

und Ergebnisübernahmen

Tochtergesellschaften, Erträge und Aufwendungen

Operatives Ergebnis vor

aus Ergebnisabführungsverträgen sowie Abschrei-

Zinsen und Steuern

bungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des

Finanzergebnis

Umlaufvermögens enthalten. Im Vergleich zum

Vorjahr blieb der Saldo nahezu unverändert.

Ergebnis vor Steuern

Steuern

Das Finanzergebnis ergibt sich aus dem Saldo der

Jahresüberschuss

sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge sowie der

Zinsaufwendungen und ähnlichen Aufwendungen.

Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert

in erster Linie aus niedrigeren Zinserträgen für

Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften.

in Mio. EUR

2020

2019

+/- in %

Lizenzen

49,2

48,2

2,1

Wartung

103,6

105,8

-2,1

Software as a Service

7,5

5,5

36,4

Dienstleistungen

98,8

108,4

-8,9

Umsatzerlöse

259,1

267,9

-3,3

Operative Erträge und Aufwendungen

-306,1

-256,5

19,3

Erträge aus Beteiligungen und Ergebnisübernahmen

93,0

101,4

-8,3

Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern

46,0

112,8

-59,2

Finanzergebnis

-2,2

-1,3

69,2

Ergebnis vor Steuern

43,8

111,5

-60,7

Steuern

-2,3

-16,0

-85,6

Jahresüberschuss

41,5

95,5

-56,5

  • • Die Lizenzerlöse resultieren aus lizenzbezogenen Royalties von den Tochtergesellschaften sowie aus eigenem Lizenzgeschäft im Inland.

Die Erlöse aus Wartung beinhalten die wartungsbezogenen Royalties von den Tochter-gesellschaften und Wartungsumsätze mit Produkten von Drittanbietern.

Finanz- und Vermögenslage der Software AG

Zum 31. Dezember 2020 ist die Bilanzsumme der Software AG von 850,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 994,6 Millionen Euro um insgesamt 144,0 Millionen Euro gestiegen.

Im Folgenden sind die wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr dargestellt:

Passiva

Rechnungsabgrenzungs posten

Übrige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegen über Kreditinstituten

Eigenkapital Rückstellungen

Aktiva

Rechnungsabgrenzungs posten

Liquide Mittel und kurzfristige Wertpapiere

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sachanlagen Finanzanlagen Vorräte

Immaterielle Vermögens gegenstände

in Mio. EUR

2020

2019

+/-

Immaterielle Vermögens-gegenstände

27,0

10,1

16,9

Sachanlagen

37,9

39,7

-1,8

Finanzanlagen

700,3

698,2

2,1

Vorräte

0,1

0,1

0,0

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

76,8

76,7

0,1

Liquide Mittel und kurzfristige Wertpapiere

143,1

15,8

127,3

Rechnungsabgrenzungs-posten

9,4

10,0

-0,6

Aktiva

994,6

850,6

144,0

Eigenkapital

296,7

311,4

-14,7

Rückstellungen

108,1

101,3

6,8

Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten

235,3

258,9

-23,6

Übrige Verbindlichkeiten

354,4

178,8

175,6

Rechnungsabgrenzungs-posten

0,1

0,2

-0,1

Passiva

994,6

850,6

144,0

  • • Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 16,9 Millionen Euro. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Kauf der Softwarerechte und des Markennamens der Cumulocity GmbH in Höhe von 18,2 Millionen Euro.

  • • Die liquiden Mittel erhöhten sich um 127,3 Millionen Euro. Die Liquidität der Software AG wird über-wiegend konzernintern durch Royalty-Einnahmen, Dividendenausschüttungen, Konzernfinanzierungen und Managementgebühren von den Tochtergesell-schaften generiert. Daher ist der Cashflow der Software AG weitgehend von Entscheidungen bezüglich Dividendenausschüttungen der Tochter-gesellschaften sowie Finanzierungen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften abhängig. Eine eigenständige Kapitalflussrechnung für die Software AG ist somit wenig aussagefähig, weshalb auf die Aufstellung einer solchen verzichtet wurde.

  • • Das Eigenkapital der Software AG verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,7 Millionen Euro. Dieser Rückgang ergab sich im Wesentlichen aus dem Saldo des Jahresüberschusses von 41,5 Milli-onen Euro und der im Geschäftsjahr 2020 durch-geführten Dividendenausschüttung an die Anteils-eigner der Software AG in Höhe von 56,2 Millionen Euro.

  • • Die Rückstellungen blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

  • • Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich um 23,6 Millionen Euro. Im Wesentlichen steht dies im Zusammenhang mit der Nettorückführung von Investitionsdarlehen.

  • • Die übrigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 175,6 Millionen Euro. Diese Veränderung resultiert überwiegend aus den erhöhten Darlehensverbind-lichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Ausblick

Die zukünftige Ertragslage der Software AG resultiert aus der Ertragssituation des Software AG-Konzerns sowie aus den Entscheidungen hinsichtlich der Aus-schüttungen konzerninterner Dividenden. Insoweit wird auf den Ausblick des Konzerns in diesem zusam-mengefassten Lagebericht verwiesen.

Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung

Grundlagen

Berichtssystematik

Hamburg (BDO), mit dem Ziel der Erlangung einer begrenzten Sicherheit auf der Grundlage des Prü-fungsstandards International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised) geprüft.

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Software AG bezieht sich auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020. Die Bericht-erstattung erfolgt seit dem Geschäftsjahr 2017 in dieser Form im zusammengefassten Lagebericht.

Gemäß § 289c des Handelsgesetzbuchs (HGB) sind in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung jeweils diejenigen Angaben zu machen, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäfts-ergebnisses, der Lage des Unternehmens sowie der Auswirkungen seiner Tätigkeit auf die in § 289c Absatz 2 HGB genannten Aspekte erforderlich sind. Bei der Erstellung dieses Berichts und somit auch bei der Analyse der Erforderlichkeit zur Berichterstattung hat die Software AG von der Möglichkeit des § 289d HGB Gebrauch gemacht und sich bei der Erstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung an dem internationalen Rahmenwerk der Global Reporting Initiative (GRI) sowie an den Industriestan-dards des US-amerikanischen Rats für Nachhaltig-keitsberichtsstandards (Sustainability Accounting Standards Board, SASB) orientiert.

Der Berichtsinhalt der zusammengefassten nichtfi-nanziellen Erklärung bezieht sich auf die Software AG und den Konzern. Die zugrunde liegende Daten-basis für die nichtfinanziellen Kennzahlen des Software AG-Konzerns entspricht grundsätzlich dem Konsolidierungskreis der Finanzberichterstattung. Sofern ein abweichender Einbezug vorliegt, erfolgt eine entsprechende Erläuterung. Die in Bezug auf die jeweiligen Aspekte dargestellten Maßnahmen sind in ihrer zeitlichen Dimension fortlaufend, sofern nicht anders ausgeführt.

Externe Prüfung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Software AG wird von der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Beschreibung des Geschäftsmodells

Informationen zur Geschäftstätigkeit sowie zum Geschäftsmodell der Software AG finden sich im Kapitel "Grundlagen des Konzerns" im zusammen-gefassten Konzernlagebericht. Die Wesentlichkeits-analyse wird im nachfolgenden Abschnitt "Wesent-liche Themen" dargestellt.

Unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit

Verantwortungsvolles Handeln und Nachhaltigkeit sind leitende Prinzipien für die Software AG. Nachhal-tigkeit im Sinne der Software AG bezieht sich neben der Schaffung langfristiger Werte für ihre Stakeholder auch auf die Beziehungen zu ihren Kunden, ihre Technologie, ihre Partnerschaften, ihre Investitionen in das Unternehmen sowie das Know-how ihrer Mitarbeiter. Dies sind zentrale Werte, die seit Jahren bestehen und zum Nutzen der Aktionäre und der Gesellschaft als Ganzes von der Software AG nach-haltig weiterentwickelt werden.

Die nichtfinanzielle Berichterstattung der Software AG umfasst die in § 289c Absatz 2 HGB genannten Aspekte Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange sowie Umweltbelange. Zusätzlich wird der Aspekt Kundenbelange berücksichtigt.

Ihrer Verantwortung kommt die Software AG durch eine entsprechende Zuordnung von nichtfinanziellen Belangen zu den Zuständigkeiten ihrer Vorstands-mitglieder nach. Die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG; umfasst die Bekämp-fung von Korruption und Bestechung) sind auf höchster Ebene beim Vorstandsvorsitzenden veran-kert. Weiterführende Informationen zu den Verant-wortlichkeiten der Vorstandsmitglieder enthält der Konzernanhang unter Ziffer [38].

Verantwortliches Handeln heißt für die Software AG:

  • • Einen Beitrag zum nachhaltigen Erfolg ihrer Kunden zu leisten

  • • Eine kontinuierliche Verbesserung der Standards zu erarbeiten

  • • Ein langfristiger und somit verlässlicher Partner zu sein

  • • Die Mitarbeiter stetig weiterzuentwickeln

  • • Einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen

  • • Höchste soziale Standards in ihrem täglichen Handeln zu beachten

  • • Bildung und Innovation - global und an den Software AG-Standorten - zu fördern

Der Vorstand der Software AG ist überzeugt, dass Diversität und Inklusion maßgeblich zu einer offenen und innovativen Unternehmenskultur beitragen und entscheidende Faktoren für den Geschäftserfolg sind. Werte wie Vertrauen und Respekt, Offenheit und Transparenz prägen die internationale Geschäftstätig-keit der Software AG. Als globales Unternehmen ist die Software AG in mehr als 70 Ländern tätig. Dabei treffen viele verschiedene Kulturen und Rechts-systeme aufeinander. Daher hat das Unternehmen bereits 2011 einen weltweiten Verhaltenskodex einge-führt, der regelmäßig aktualisiert wird. Dieser benennt die Werte, die alle Mitarbeiter weltweit teilen und auf deren Basis die Software AG als Unternehmen agiert, sowohl im Umgang mit Kunden als auch mit Partnern und Mitarbeitern.

Anspruchsgruppen

Die Anspruchsgruppen der Software AG werden vom Unternehmen in interne und externe Stakeholder unterteilt. Die internen Gruppen umfassen die Mit-arbeiter, den Vorstand, den Aufsichtsrat, das Compli-ance Board und den Betriebsrat des Unternehmens. Die externen Gruppen umfassen die Kunden, die Investoren, das Partnernetzwerk, die Lieferanten und Dienstleister, Absolventen und weitere (potenzielle) zukünftige Mitarbeiter, Hochschulen und Forschungs-einrichtungen, gesellschaftliche Akteure an den Standorten, Politik und Verbände, Nichtregierungs-organisationen (NGOs) sowie wichtige Multiplikatoren wie Analysten und die Medien.

Wesentliche Themen

Wesentlichkeitsanalyse

Die Software AG hat im Geschäftsjahr 2017 erstmals eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt und die für das Unternehmen relevanten nichtfinanziellen Themen unter Einbeziehung der internen und exter-nen Stakeholder eruiert. Im Februar 2019 hat die Software AG eine neue mittelfristige Strategie mit dem Namen Helix zur Beschleunigung des Umsatz-wachstums bekannt gegeben. Um daraus resultie-rende Veränderungen abzubilden, hat die Software AG die Wesentlichkeitsanalyse im Geschäftsjahr 2020 erneut aktualisiert.

Zur Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse hat die Software AG mit einer externen Beratungsagentur aus Frankfurt zusammengearbeitet, die auf die Imple-mentierung nachhaltiger Konzepte spezialisiert ist.

Um die wesentlichen Sachverhalte für die nichtfinan-zielle Erklärung zu identifizieren, wurde die Wesent-lichkeitsanalyse in zwei Schritten aktualisiert. In einem ersten Schritt wurden qualitative Interviews mit aus-gewählten internen Stakeholdern aus nachhaltigkeits-relevanten Bereichen der Software AG geführt. Zudem wurden externe Stakeholder zu Nachhaltigkeitsheraus-forderungen der Software AG befragt. Zweiter Schritt war eine Vorabanalyse zu Wesentlichkeit bei der Software AG. Diese Vorabanalyse umfasste eine Aus-wertung der Standards zur Nachhaltigkeitsbericht-erstattung der GRI, der Branchenempfehlungen für Softwareunternehmen des SASB sowie der nicht-finanziellen Berichterstattung anderer Unternehmen der Branche. Die auf diese Weise ermittelten potenziell relevanten Themen wurden unter Berücksichtigung der wesentlichen Sachverhalte aus der nichtfinanziellen Erklärung 2019 zu 26 wesentlichen Themen zusam-mengefasst. Im Rahmen eines gemeinsamen Work-shops haben Führungskräfte der Software AG die zuvor identifizierten Sachverhalte validiert und ent-sprechend ihrer Wesentlichkeit bewertet. Für 2021 ist eine Validierung und Priorisierung dieser Ergebnisse durch eine Stakeholder-Umfrage geplant, wie sie zuletzt 2018 online durchgeführt wurde.

Liste der wesentlichen Themen

Im Rahmen der im Geschäftsjahr 2020 nach GRI durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse hat die Software AG die in der Tabelle aufgeführten Themen alswesentlich eingestuft. Die 26 wesentlichen Themen sind den fünf von der Software AG definierten Hand-lungsfeldern zugeordnet: Leadership und Unterneh-mensführung, Mitarbeiter, Kunden und Technologie, Gesellschaft und Umwelt.

Wesentliche Themen

Reporting-StandardsHGB-Mindestinhalte und weitere als wesentlich erachtete AspekteSeiteHandlungsfeld Leadership und Unternehmensführung

Informationssicherheit

SASB TC-SI-230a

Compliance, ethisches Verhalten und Wettbewerbsverhalten

Wirtschaftliche Leistung und WachstumGRI 205/206, SASB TC-SI-520an/a

Intellectual Property Protection

n/aNachhaltige Lieferketten und Menschenrechte Markensichtbarkeit und -reputation

GRI 412/414n/a

Handlungsfeld Mitarbeiter Mitarbeiterzufriedenheit

Transparente und vertrauensvolle UnternehmenskulturDiversität und Inklusion Work-Life-Balance Gesundes ArbeitenGRI 405n/aGRI 403

Achtung der Menschenrechte (§ 289c Abs. 2 Nr. 4)GRI 401,

SASB TC-SI-330aGRI 401,

SASB TC-SI-330aArbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)

Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)

Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)Rekrutierung globaler, diverser und qualifizierter TeamsPersönliche und berufliche Weiterentwicklung Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen Handlungsfeld Kunden und Technologie Schutz von Kundendaten

GRI 404

GRI 402

Innovation

Kundenzufriedenheit und -loyalität Produkt- und Servicequalität Mehrwert für Kunden Produkt-Support Tech for Good

n/an/an/an/a

KundenbelangeBekämpfung von Korruption und Bestechung (§ 289c Abs. 2 Nr. 5)

Kein wesentliches Thema nach HGB, da keine Auswir-kungsrelevanz im Sinne des § 289c Abs. 3 bestehtBekämpfung von Korruption und Bestechung (§ 289c Abs. 2 Nr. 5)

Kein wesentliches Thema nach HGB, da keine Auswir-kungsrelevanz im Sinne des § 289c Abs. 3 bestehtArbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)n/a

Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)

Arbeitnehmerbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 2)GRI 418,

SASB TC-SI-220aKundenbelangeKundenbelangeKundenbelangeKundenbelangeKundenbelange

SASB TC-SI-550an/a

Handlungsfeld Gesellschaft

Mitarbeiterengagement und lokale Gemeinschaften

GRI 413

Gesellschaftlicher Wertbeitrag Dialog mit Politik und Stakeholdern Handlungsfeld Umwelt

n/an/a

CO2-FußabdruckRessourceneffizienzKundenbelange, Sozialbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 3)KundenbelangeSozialbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 3)Sozialbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 3)

Sozialbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 3)GRI 302/305. SASB TC-SI-130aUmweltbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 1)GRI 301/306, SASB TC-SI-130aUmweltbelange (§ 289c Abs. 2 Nr. 1)

91, 92

91, 93

-

91, 93

91, 93 -

94, 95

94, 95

94, 96

94, 97

94, 97

95, 98

95, 98 95, 98

99, 101

99, 101

99, 101

99, 101

100, 101

100, 101

100, 101

102, 103

102, 103

105, 106

105, 108

102

Außerdem wurden die Themen den in § 289c Absatz 2 HGB genannten Aspekten Achtung der Menschen-rechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange und Umwelt-belange zugeordnet. Zusätzlich wird der Aspekt Kundenbelange berücksichtigt.

Priorisierung der wesentlichen Themen

Die Impact-Risk-Map stellt dar, wie die Führungs-kräfte der Software AG die in der Liste der wesentlichen Themen aufgeführten Sachverhalte priorisieren. Als wesentlich gelten für die Software AG die Themen, bei denen die Geschäftstätigkeit der Software AG wesentliche positive oder negative ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche Auswirkungen hat

(Priorisierung in der Impact-Risk-Map auf der Achse Auswirkungen dargestellt) sowie Themen, die eine wesentliche Auswirkung auf das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses oder der Lage des Unternehmens haben (Priorisierung in der Impact-Risk-Map auf der Achse Risiken darge-stellt).

Die nur ökonomisch relevanten Sachverhalte wirt-schaftliche Leistung und Wachstum sowie Marken-sichtbarkeit und -reputation wurden von den Stake-holdern zwar als wesentlich eingestuft, fallen aber nicht unter die zuvor genannten Aspekte und haben keine Auswirkungsrelevanz im Sinne des § 289c Abs. 3 HGB.

Bewertung der wesentlichen Themen: Impact-Risk-Map

9,0

Risiken

8,5

8,0

Produkt- und Servicequalität

7,5

7,0

6,5

6,0

Produkt-SupportKundenzufriedenheit und -loyalität

MitarbeiterzufriedenheitTransparente und vertrauensvolle

Unternehmenskultur

Intellectual Property Protection

Markensichtbarkeit und -reputationSchutz von Kundendaten

InformationssicherheitInnovationWirtschaftliche Leistung undWachstum

Mehrwert für KundenDialog mit Politik und Stakeholdern

Rekrutierung globaler, diverser

und qualifizierter Teams

5,5

Persönliche und berufliche

WeiterentwicklungGesundes ArbeitenMitarbeiterengagement und lokale Gemeinschaften

Arbeitnehmer-Arbeitgeber-

Beziehungen

Diversität und InklusionWork-Life-BalanceNachhaltige Lieferketten und

Menschenrechte

Gesellschaftlicher

Wertbeitrag

5,0

5,0

6,5 7,0

Leadership und

Kunden und Technologie

Unternehmensführung

Mitarbeiter

Gesellschaft

6,0

Compliance, ethisches Verhalten und WettbewerbsverhaltenCO2-Fußabdruck

RessourceneffizienzTech for Good

5,5

7,5

8,0 Umwelt

8,5

9,0

Auswirkungen

Aspekte

Die nichtfinanzielle Erklärung hat sich laut § 289c Absatz 2 HGB zumindest auf die Aspekte Umwelt-belange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange sowie Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung zu beziehen. Die Software AG verfügt über Konzepte für alle im HGB definierten Aspekte. Diese werden durch die von der Software AG definierten Handlungsfelder abgedeckt. Die Achtung der Menschenrechte sowie die Bekämp-fung von Korruption und Bestechung sind im Hand-lungsfeld Leadership und Unternehmensführung enthalten. Die Aspekte Umweltbelange, Arbeitnehmer-belange und Sozialbelange werden durch die Hand-lungsfelder Umwelt, Mitarbeiter, Kunden und Techno-logie sowie Gesellschaft abgedeckt. Über die im HGB genannten Aspekte hinaus hat die Software AG Kundenbelange als wesentlich definiert. Diese sind in den Handlungsfeldern Leadership und Unternehmens-führung sowie Kunden und Technologie enthalten.

Verhaltenskodizes sowie Abkommen und Empfehlungen internationaler Organisationen

Die überwiegende Anzahl der Konzepte und Due-Dili-gence-Prozesse der Software AG im Hinblick auf die oben aufgeführten Aspekte wird in den verschiedenen Verhaltenskodizes der Software AG dargestellt. Daher werden diese zunächst zusammenfassend dargestellt:

Global Code of Business Conduct and Ethics

Der Global Code of Business Conduct and Ethics (Code of Conduct) enthält Regelungen für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Er legt fest, was die Software AG als ethisch korrektes Verhalten im Geschäftsalltag betrachtet. Die Bezie-hungen der Software AG-Mitarbeiter zu Kunden, Part-nern und Mitbewerbern folgen diesen Richtlinien. Alle Mitarbeiter müssen den Code of Conduct lesen und die Inhalte verstehen. Um dies sicherzustellen, exis-tieren verpflichtende Online-Trainings für alle neuen Mitarbeiter, die mit einer Zertifizierung abgeschlossen werden. Der Code of Conduct liegt derzeit in acht Sprachen vor. Zusätzlich existieren weitere spezielle Verhaltensrichtlinien für Partner und Lieferanten.

Der Code of Conduct deckt unter anderem die folgen-den Themenbereiche ab:

  • • Grundwerte der Software AG und professionelles Verhalten

  • • Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer

  • • Gleichbehandlung und Antidiskriminierung

  • • Schutz der Umwelt

  • • Datenschutz und Betriebsgeheimnisse

  • • Fairer Wettbewerb und Kartellrecht

  • • Compliance und Antikorruption

  • • Schutz von Firmeneigentum

  • • Verhalten bei Interessenkonflikten und bei der Klärung ethischer Fragen

Einhaltung des Code of Conduct

Die Software AG hat diverse Mechanismen einge-führt, um ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen, die Anforderungen des Code of Conduct einzuhalten. Zum Beispiel:

  • • Alle neuen Mitarbeiter müssen ein Online-Training absolvieren, das sie anhand von Beispielen aus der Praxis mit den unterschiedlichen Aspekten des Code of Conduct der Software AG vertraut macht.

  • • Das Online-Training wird über das Learning-Mana-gement-System der Software AG angeboten, das die Durchführung und den Abschluss des Trainings überprüft. Die Dauer hängt von der individuellen Geschwindigkeit ab und wird deshalb nicht doku-mentiert.

  • • Das Online-Training wird durch einen Multiple-Choice-Test abgeschlossen; nach Bestehen des Tests wird ein Zertifikat ausgestellt.

  • • Bei allen Fragen und Genehmigungen kann das Compliance Board (auch anonym) kontaktiert werden. Zu diesem Zweck hat die Software AG untercomplianceboard@SoftwareAG.com ein Meldesystem eingerichtet, an das Vorfälle per E-Mail gemeldet werden können.

Die Software AG hat ein Compliance Board eingerich-tet, das für die Einführung, Umsetzung und Über-wachung des Compliance-Programms zuständig ist. Dieses Board prüft und bewertet die Compliance-Fragen und -Bedenken und stellt sicher, dass sich die Mitarbeiter gesetzeskonform verhalten, interne Regeln und Verfahren befolgt werden und das Ver-halten dem Code of Conduct der Software AG ent-spricht.

Das Compliance Board berichtet direkt an den Vor-standsvorsitzenden und besteht aus den folgenden Mitgliedern:

Mitarbeiter der Software AG haben im Jahr 2020 ins-gesamt 52 (Vj. 36) Anfragen an das Compliance Board gerichtet.

Compliance Board

Sanjay Brahmawar

CEO

Carol Holden SVP, HR EMEA

Frank Simon SVP, AP&Q

Martin Clemm SVP, GL&GC

Das Compliance Board setzte sich im Berichtsjahr zusammen aus:

  • • Bis Mai 2020 Stefan Langolf (Senior Director, Human Resources), ab 1. Juni 2020 Carol Holden (Senior Vice President, HR EMEA excl. DACH)

  • • Frank Simon (Senior Vice President, Audit, Processes & Quality)

  • • Martin Clemm (Senior Vice President, Global Legal & General Counsel)

Die wesentlichen Pflichten und Aufgaben des Com-pliance Boards umfassen:

  • • Weiterentwicklung sowie regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Code of Conduct, um seine weltweite, nachhaltige Anwendung sicherzustellen

  • • Kontrolle der Umsetzung und Anwendung des Code of Conduct

  • • Durchführung von Schulungen zu Compliance-Themen und zum Code of Conduct

  • • Beratung von Mitarbeitern in Compliance-Fragen und zum Code of Conduct

  • • Untersuchung von Compliance-Verstößen sowie die Empfehlung geeigneter Maßnahmen als Reaktion auf die Verstöße

  • • Vertraulicher, gegebenenfalls anonymer Umgang mit Hinweisgebern (Whistleblowern)

  • • Im Fall von Verstößen prüft das Compliance Board, ob die Compliance-Regeln (einschließlich des Code of Conduct), -Verfahren, -Trainings und orga-nisatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen

Rechtswidrige Absichten bzw. absichtliches Fehlver-halten der Mitarbeiter können nicht vollkommen aus-geschlossen werden. Verstöße gegen den Code of Conduct können durch disziplinarische Maßnahmen (zusätzlich zu möglichen gesetzlichen Strafen) sank-tioniert werden.

Geltungsbereich

Der Code of Conduct gilt für die Software AG welt-weit, unter anderem - aber nicht ausschließlich - für Mitarbeiter sowie Vertreter, die im Namen der Software AG auftreten und handeln.

Partner Code of Conduct

Die Geschäftsbeziehungen zu den Partnern der Software AG werden durch den Partner Code of Con-duct geregelt, der ein Compliance Self-Assessment beinhaltet. Darin müssen die Partner Auskunft geben und sich schriftlich dazu verpflichten, den Code of Conduct der Software AG einzuhalten. Das Compliance Board nimmt dabei eine prüfende und regulierende Position ein.

Supplier Code of Conduct

Auch für Lieferanten gibt es eine entsprechende Ver-haltensrichtlinie: Der Supplier Code of Conduct ist verbindlich von allen Lieferanten des Software AG-Konzerns in schriftlicher Form zu bestätigen. Eine Enforcement Guideline regelt den Prozessablauf für bestehende und neue Lieferanten. Das Compliance Board überprüft die Einhaltung regelmäßig.

Abkommen und Empfehlungen internationaler Organisationen

Neben den Gesetzen und Bestimmungen der einzelnen Länder, in denen die Software AG tätig ist, gibt es eine Reihe von Abkommen und Empfehlungen inter-nationaler Organisationen. Sie sind primär an die Mit-gliedstaaten adressiert, nicht unmittelbar an die ein-zelnen Unternehmen. Sie sind aber für das Verhalten eines international tätigen Unternehmens und seiner Mitarbeiter eine sehr bedeutsame Leitlinie. Die Software AG legt deshalb weltweit großes Gewicht auf die Übereinstimmung mit diesen Leitlinien. Nach-folgend sind die wichtigsten Abkommen dieser Art aufgeführt:

  • • Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, 1948

  • • Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, 1950

  • • Dreigliedrige Grundsatzerklärung der International Labor Organization (ILO) über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik, 1977

  • • ILO-Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, 1998 (vor allem mit folgen-den Themen: Beseitigung von Kinderarbeit, Abschaffung von Zwangsarbeit, Diskriminierungs-verbot, Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen)

  • • Übereinkommen der Organization for Economic Co-operation and Development (OECD) zur Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr, 1997

  • • OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen, 2000

Datenschutz

Die Datenschutzprozesse werden auch im Rahmen externer Prüfungen (ISO-9001 und ISO-27018 für Cloud) auf ihre Wirksamkeit überprüft. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden dokumentiert, der Fortschritt wird in einem zentralen Audit-System gemessen. Das Management wird in entsprechenden Meetings regel-mäßig informiert.

Seit dem dritten Quartal 2020 befasst sich die Software AG umfassend mit der Umsetzung der neuen Datenschutzanforderungen, die sich aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Rechts-sache Schrems II ergeben. Personenbezogene Daten von EU-Bürgern dürfen demnach nur in Drittländer außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums über-mittelt werden, wenn dieses Land einen im Wesent-lichen gleichwertigen Schutz einfordert wie die EU. Drittlandtransfers personenbezogener Daten werden nach einer rechtlichen Analyse und Risikoabwägung mit entsprechenden zusätzlichen Maßnahmen datenschutzkonform ausgeführt.

Datenschutz (SASB TC-SI-230a)

Der Schutz personenbezogener Daten ist ein Grund-recht aller natürlichen Personen. In Artikel 8 der Grundrechtecharta der Europäischen Union (EU) ist der Schutz personenbezogener Daten als Grundrecht festgelegt; nach der EU-Datenschutz-Grundverord-nung (DSGVO) ist er auch Bestandteil der EU-Daten-schutzgesetze. Die Software AG achtet den Schutz personenbezogener Daten und setzt deshalb ange-messene Maßnahmen um.

Die Software AG hat einen Datenschutzbeauftragten ernannt und ein Datenschutzteam etabliert, das die Geschäftsbereiche zum Datenschutz berät. Sowohl der Datenschutzbeauftragte als auch das Daten-schutzteam bilden sich regelmäßig bezüglich der neuesten Gesetzgebung, Rechtsprechung sowie marktüblichen Umsetzung des Datenschutzes fort. Nach den Anforderungen der DSGVO wurde ein inte-griertes Datenschutz-Managementsystem (DMS) umgesetzt, mit dem die Datenschutzaspekte doku-mentiert, überwacht und bei Bedarf angepasst werden. Integrale Bestandteile des DMS sind die Prozesse zur allgemeinen Behandlung von Datenschutzvorfällen und -verstößen und somit auch von Vorfällen und Verstößen, die personenbezogene Daten von Kunden oder anderen Geschäftspartnern der Software AG betreffen. Die Software AG hat dieses DMS mit ihren eigenen Produkten ARIS, ARIS Risk & Compliance Manager, Alfabet und webMethods AgileApps umgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Cyber-Vorfall im Oktober 2020 hat die Software AG bis zum 31. Dezember 2020 insgesamt 78 Betroffene nach Artikel 33 DSGVO informiert. Die Untersuchung des Vorfalls, insbeson-dere die Sichtung der veröffentlichen Dokumente, wird 2021 fortgeführt. Es ist davon auszugehen, dass weitere Informationen nach Artikel 33 DSGVO erforderlich werden. Diese werden in unmittelbarem Zusammenhang mit der Entdeckung relevanter Inhalte abgegeben. Ein Abschluss der Untersuchung wird im ersten Halbjahr 2021 angestrebt.

Leadership und Unternehmensführung

Das Handlungsfeld Leadership und Unternehmens-führung umfasst die wesentlichen Themen: Informa-tionssicherheit (beinhaltet den zusätzlich zum HGB als wesentlich erachteten Aspekt der Kundenbelange), Compliance, ethisches Verhalten und Wettbewerbs-verhalten sowie Intellectual Property Protection (beinhalten den Aspekt Bekämpfung von Korruption und Bestechung nach § 289c Abs. 2 Nr. 5 HGB) sowie nachhaltige Lieferketten und Menschenrechte (beinhaltet den Aspekt Achtung der Menschenrechte nach § 289c Abs. 2 Nr. 4 HGB).

Konzepte und Due-Diligence-Prozesse

Informationssicherheit

Mit ihrem ganzheitlichen Informationssicherheits-Management-Programm, das die unterschiedlichen Informationssicherheits-Management-Systeme (ISMS) umfasst, verfolgt die Software AG das Ziel, Informati-onsressourcen auf umfassende Weise zu verwalten, sodass diese sicher und geschützt sind. Das ISMS für die Cloud-Dienste ist nach ISO/IEC 27001, 27017 und 27018 zertifiziert. Die unabhängige Bewertung durch externe Prüfer bestätigt die Einhaltung der Norm und belegt, dass das ISMS der Software AG Cloud umfas-send ist und den Best Practices der Branche entspricht. Zusätzlich bieten die unabhängigen externen Unter-suchungsberichte über die Kontrollen der Service-organisation (SOC) den Kunden der Software AG detaillierte Informationen darüber, welche Kontrollen zur Sicherheit und Verfügbarkeit der Cloud-Services von Drittanbietern festgelegt wurden.

Compliance, ethisches Verhalten und Wettbewerbsverhalten

Ziel der Software AG ist, das verantwortliche, integre und ethisch korrekte Handeln sowie das faire Verhal-ten im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen - insbesondere dem Wettbewerbs- und Kartellrecht - aller Mitarbeiter sicherzustellen. Die entsprechenden Grundsätze sind im Code of Conduct der Software AG festgehalten. Die vom Code of Conduct abgedeckten Themenbereiche können den Grundlagen der nicht-finanziellen Erklärung entnommen werden. Ziel ist, dass alle Mitarbeiter den Code of Conduct kennen und in ihrem Arbeitsalltag befolgen. Um die Wirksam-keit der Code-of-Conduct-Schulungen weiter zu ver-bessern, soll im Jahr 2021 an allen Standorten welt-weit ein neues Trainingskonzept ausgerollt werden.

Auch das Compliance Board, das für die Prüfung und Bewertung aller Compliance-Fragen im Unternehmen zuständig ist, hilft sicherzustellen, dass sich alle Mit-arbeiter gesetzeskonform verhalten sowie interne Regeln und Verfahren befolgen. Mitarbeiter können alle Fragen zum Wettbewerbs- und Kartellrecht an die für ihre Region zuständige Rechtsabteilung oder das Compliance Board richten. Besteht der Verdacht auf einen Compliance-Verstoß, kann das Compliance Board interne Überprüfungen anfordern. Diese werden vom Vorstandsvorsitzenden genehmigt und von Internal Audits durchgeführt. Die Ergebnisse der Prü-fung und entsprechende Korrekturmaßnahmen werden dem Compliance Board und dem Vorstandsvorsitzen-den berichtet und von diesem geprüft und bewertet.

Der Senior Vice President, Audit, Processes & Quality, der Software AG berichtet dem Prüfungsausschuss (Audit-Komitee) des Aufsichtsrats regelmäßig über die Ergebnisse der internen Prüfungen sowie der vom Compliance Board angeforderten Prüfungen, über die kontinuierliche Verbesserung der Compliance-Instrumente und die Wirksamkeit interner Kontrollen.

Intellectual Property Protection

Die Software AG meldet regelmäßig Patente an, um Erfindungen aus ihrer Forschung und Entwicklung zu schützen, und ist Inhaberin einer Reihe von Intellectual Property Rights (Rechten an geistigem Eigentum). Dazu zählen: Patente und eingetragene Gebrauchs-muster in Europa, den USA, einige auch in China, Schutzmarken in diversen Ländern, in denen die Software AG geschäftlich tätig ist, sowie Urheber-rechte, die durch die Produkte per se begründet sind. Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, wird die Ver-letzung von Produktmerkmalen Dritter oder durch Dritte über einen festgelegten Intellectual-Property-Prozess überwacht. Des Weiteren werden Schutz-marken überwacht, um ihre Einzigartigkeit zu wahren.

Die Software AG ist der Meinung, dass solche Intel-lectual Property Rights ein wichtiger Faktor für ihr Geschäft sind und ihr Erfolg zum Teil von diesen abhängt. Dennoch setzt das Unternehmen in erster Linie auf die Innovationskraft sowie die technische und Vertriebskompetenz ihrer Mitarbeiter. Kein einzel-nes Intellectual Property Right gewährleistet allein den Schutz der Produkte des Unternehmens.

Nachhaltige Lieferketten und Menschenrechte

Die Software AG ist ein internationales Unternehmen mit Standorten, Lieferanten und Partnern rund um den Globus. Um in der Lieferkette die Achtung und den Schutz der Menschenrechte sicherzustellen, hat die Software AG für Lieferanten und Partner jeweils einen Code of Conduct eingeführt. Alle Geschäfts-partner der Software AG müssen den Supplier Code of Conduct der Software AG unterzeichnen. Ausnah-men davon werden durch das Compliance Board geprüft und entschieden. Durch den umfassenden Code of Conduct stellt die Software AG sicher, dass ihre Geschäftspartner sich an ethische Verhaltens-grundsätze halten, die über geltendes Landesrecht hinausgehen.

Jeder neue Lieferant wird vor der ersten Bestellung verpflichtet, die Bedingungen des Supplier Code of Conduct zu akzeptieren. Eine entsprechende Richt-linie definiert den Prozess der Anwendung. Eine Checkliste dient dazu, die Einhaltung aller Anforde-rungen zu überprüfen. Als umfassender Management-

ansatz verweist der Code of Conduct auf zentrale Abkommen und Empfehlungen internationaler Orga-nisationen und regelt folgende Punkte:

  • • Umgang mit Mitarbeitern (umfasst unter anderem die Themen Kinderarbeit, Diskriminierung, Zwangs-arbeit, Mitarbeiterrechte, Vergütung und Arbeitszei-ten sowie Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit)

  • • Umweltgesetze, -standards und -regelungen

  • • Verhalten im geschäftlichen Umfeld (umfasst unter anderem die Bekämpfung von Korruption, die Ver-meidung von Interessenkonflikten und die Beach-tung der Regeln für einen freien Wettbewerb)

Die Software AG und ihre Tochterunternehmen kau-fen Güter und Dienstleistungen, die zur Umsetzung der betrieblichen Prozesse erforderlich sind, bei einer Vielzahl von Lieferanten aus unterschiedlichen Län-dern nach klar definierten Richtlinien ein: Die opera-

Global-Sourcing-Prozess

Anforderung

Anforderung benötigter Waren und Dienstleistungen durch den jeweiligen Fachbereich

Genehmigung

Genehmigungsmatrix

  • • Rolle

  • • Kostenart

  • • Warengruppe

  • • Limit

Ergebnisse der verfolgten Konzepte und Kennzahlen

Informationssicherheit (SASB TC-SI-230a)

Die Umsetzung einer umfassenden Sicherheitsstra-tegie bedeutet für die Software AG, proaktiv die Sicherheit geschäftskritischer Daten und wichtiger Informationsressourcen zu gewährleisten. Im Rahmen der Dienstleistungen, die das Unternehmen seinen Kunden anbietet (Wartung und Support, Cloud-Ser-vices, Professional Services sowie Produktlieferung), agiert die Software AG als Datenverarbeiter, indem sie vertrauliche Informationen ihrer Kunden verarbeitet. In der Rolle des Datenverantwortlichen verantwortet das Unternehmen sensible Informationen, insbeson-dere über Geschäft, Mitarbeiter, Kunden, potenzielle Kunden, Partner und Lieferanten. Verschiedene Sicherheitsmaßnahmen werden im gesamten Unter-nehmen angewendet. Hierzu gehört unter anderemtive Beschaffung erfolgt lokal durch das jeweilige Tochterunternehmen. Die zentrale Abteilung Einkauf überwacht den Beschaffungsprozess im gesamten Konzern und überprüft die Einhaltung der im Unter-nehmen geltenden Einkaufsrichtlinien, beispielsweise die Unterzeichnung des Supplier Code of Conduct durch alle neuen Lieferanten. Die Innenrevision wie-derum überprüft die Effektivität dieses Governance-Prozesses. Ziel ist es, dass allen Beschaffungen eine entsprechende Genehmigung vorausgeht. Bei der Genehmigung werden ethische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen bewertet.

Die Bedingungen für den Beschaffungsprozess sind in der Investment and Expenditure Policy der Software AG geregelt. Diese enthält eine Beschrei-bung der Einkaufsprinzipien, Grundregeln für die Bestellung und die Lieferantenauswahl sowie den global definierten Genehmigungsprozess.

Beschaffung

Investment and Expenditure Policy

  • • Lieferantenauswahl

  • • Bestellung/Vertrag

  • • Einkaufsprinzipien

Supplier

Code of Conduct

Reporting + Auswertung

Generierung von Reports

  • • Einkaufsvolumen

  • • Relative Einsparungen

  • • Absolute Einsparungen

  • • Lieferantenauswertung

  • • Bestelldurchlaufzeiten

die Schulung von Mitarbeitern zum Thema IT-Sicher-heit, Phishing und Datenschutz.

Im Oktober 2020 war die Software AG Ziel eines Schadsoftware-Angriffs. Das Unternehmen hat weiterführende Maßnahmen definiert, um das Risiko solcher Vorfälle zusätzlich zu minimieren:

  • • Externe Überprüfung kritischer IT-Systeme auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse zum Vor-fall und der daraus abgeleiteten Empfehlungen

  • • Einbindung externer Spezialisten in das laufende Monitoring der IT-Landschaft

  • • Überprüfung der Sicherheitsarchitektur und Netz-werksicherheit bei der Software AG

  • • Einführung zusätzlicher Tools, Maßnahmen und Mitarbeiterschulungen, um die IT-Sicherheit zu erhöhen und für Informationssicherheit zu sensibilisieren

  • • Überprüfung des Prozesses, der bei Sicherheits-vorfällen greift

  • • Neubewertung und kontinuierliche Verbesserung der Betriebsbereitschaft während eines Sicher-heitsvorfalls

Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist teilweise bereits erfolgt und im Wesentlichen für das Geschäftsjahr 2021 geplant.

Compliance, ethisches Verhalten und Wettbe-werbsverhalten (GRI 205/206, SASB TC-SI-520a)

Absolvierte Trainings zum Code of Conduct

Die klaren Vorgaben des Code of Conduct und die ver-pflichtenden Schulungen fördern Integrität und faire Geschäftspraktiken bei der Software AG. Im Geschäfts-jahr 2020 haben 622 (Vj. 670) neue Software AG-Mit-arbeiter das Training zum Code of Conduct absolviert und die Zertifizierung erhalten. Im Berichtsjahr 2020 hat die Software AG das Schulungskonzept vollständig überarbeitet und um interaktive Elemente wie Rollen-spiele ergänzt. Mit den ab 2021 nach neuem Konzept durchgeführten Trainings sollen die Beschäftigten noch besser dabei unterstützt werden, sich - auch in schwierigen Situationen - integer und im Einklang mit Gesetzen und internen Richtlinien zu verhalten.

Das Prüfungsprogramm der Innenrevision wurde 2020 weiterentwickelt. Für Staaten, die im Korrupti-onswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) von Transparency International - dem weltweit bekanntesten Korruptionsindikator - einen bestimmten Wert überschreiten, wurde das Pro-gramm um weitere Prüfungsinhalte ergänzt. So sollen Korruption und Betrug in Staaten mit hohen Korrupti-onsrisiken noch wirksamer erkannt und verhindert werden.

Im Jahr 2020 konnten keine wesentlichen Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht festgestellt werden.

Intellectual Property Protection

Die Anzahl der Patentneuanmeldungen ist im Geschäftsjahr 2020 leicht angestiegen und bleibt im Trend der letzten Jahre.

Ausschluss von Kinderarbeit und zur Achtung der Menschenrechte.

Der Software AG ist im Berichtsjahr 2020 und dem Zeitraum davor kein Fall bekannt, bei dem Produkte oder Produktbestandteile mit der Verletzung von Menschenrechten oder mit Kinderarbeit in Verbin-dung standen. Aus diesem Grund hat die Software AG keine über den Code of Conduct und die im Beschaf-fungsprozess und Partnergeschäft implementierten Verfahren hinausgehenden internen Verfahren oder Steuerungskennzahlen zum Ausschluss von Men-schenrechtsverletzungen und Kinderarbeit imple-mentiert.

Wesentliche Risiken

Die Anzahl von Hackerangriffen auf Unternehmen in Deutschland erreichte 2020 nach Angaben des Bun-desamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Höchstwert. Gleichzeitig sind komplexe und zielgerichtete Angriffe auf kritische IT-Infrastruk-turen, sogenannte "Advanced Persistent Threats", in der Lage, viele der herkömmlichen Sicherheitsme-chanismen zu umgehen. Das Risiko wird durch die oben beschriebenen Maßnahmen verringert. Weiter-führende Informationen zu rechtlichen Risiken im Bereich der Informationssicherheit sind dem Chancen-und Risikobericht zu entnehmen.

Im Rahmen der internationalen Geschäftstätigkeit des Unternehmens entstehen Risiken von Korruption und wettbewerbswidrigem Verhalten aufgrund eines von Land zu Land variierenden Verständnisses einer ethischen und moralischen Geschäftspraxis. Aufgrund der oben beschriebenen Maßnahmen wird dieses Risiko eingedämmt. Zudem wird durch die Tätigkeit des Compliance Boards sowie der Abteilung Internal Audit die Einhaltung der Compliance-Vorgaben im operativen Geschäftsbetrieb sichergestellt. Informa-tionen zu rechtlichen Risiken im Bereich Compliance (beinhaltet den Aspekt Bekämpfung von Korruption und Bestechung nach § 289c Abs. 2 Nr. 5 HGB) sind dem Chancen- und Risikobericht zu entnehmen.

Nachhaltige Lieferketten und Menschenrechte (GRI 412/414)

Die Software AG ergreift gezielt Maßnahmen, um Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit aus-zuschließen. Möglichen Risiken, die sich aus der Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten erge-ben, wirkt die Software AG entgegen. Alle Partner und Lieferanten verpflichten sich über den Partner Code of Conduct bzw. den Supplier Code of Conduct zum

Risiken für die Software AG im Bereich Intellectual Property Protection sind dem Chancen- und Risiko-bericht zu entnehmen.

Die Software AG sieht kein wesentliches Risiko, dass ihre Tätigkeit sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Einhaltung der Men-schenrechte hat oder haben wird. Da Geschäftspart-ner dem umfassenden Code of Conduct verpflichtet sind, wird das Risiko, dass Geschäftspartner Men-

schenrechtsverletzungen begehen oder den Kinder-und Jugendschutz missachten, als sehr gering ein-geschätzt. Für die große Mehrheit der Mitarbeiter der Software AG ist, wie in der IT-Branche üblich, ein akademischer Hintergrund oder eine langjährige Aus-bildung eine Grundvoraussetzung. Entsprechend besteht aus Sicht des Unternehmens auch im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit oder in Bezug auf die Verwendung der Produkte und Dienstleistungen der Software AG kein Risiko für Kinderarbeit.

Mitarbeiter

Das Handlungsfeld Mitarbeiter beinhaltet die wesent-lichen Themen: Mitarbeiterzufriedenheit, transparente und vertrauensvolle Unternehmenskultur, Diversität und Inklusion, Work-Life-Balance, gesundes Arbeiten, Rekrutierung globaler, diverser und qualifizierter Teams, persönliche und berufliche Weiterentwicklung, sowie Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen. Das Handlungsfeld entspricht dem Aspekt Arbeitnehmer-belange nach § 289c Abs. 2 Nr. 2 HGB.

Konzepte und Due-Diligence-Prozesse

Mitarbeiterzufriedenheit und transparente und vertrauensvolle Unternehmenskultur

Die Software AG legt großen Wert auf eine transpa-rente, wertschätzende und vertrauensvolle Unter-nehmenskultur. Da sich Unternehmenskultur sowie Mitarbeiterzufriedenheit und -engagement gegensei-tig befördern, hat die Software AG verschiedene Initi-ativen implementiert, um diese Wechselwirkungen besser zu verstehen und die Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen. Denn bei der Umsetzung der Transformations- und Wachstumsstrategie Helix spielt die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle.

Mit der Mitarbeiterbefragung #MyVoice werden die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter evaluiert. Ein festes Fragenset dient der Ermittlung jährlich fortgeschriebener Indizes (zu Themen wie Unternehmenskultur, Wertschätzung und Weiterent-wicklung). Ergänzend werden aktuelle Themen adres-siert, 2020 etwa die COVID-19-Pandemie und die dazu getroffenen internen Regelungen und Maßnah-men. Die Umfrageergebnisse werden intern kommu-niziert und bei den unternehmensweiten Aktivitäten im Bereich People & Culture berücksichtigt. Füh-rungskräfte sind dafür verantwortlich, die Ergebnisse in ihren Teams zu besprechen und Maßnahmen zur Verbesserung umzusetzen.

Diversität und Inklusion

Der Vorstand der Software AG betrachtet Diversität und Inklusion als elementare Bestandteile einer offe-nen und innovativen Unternehmenskultur und ist bestrebt, auch weiterhin ein Arbeitsumfeld zu schaf-fen, das Mitarbeiter ermutigt, ihre unterschiedlichen Sichtweisen einzubringen. Jeder Mitarbeiter soll mit seiner individuellen Persönlichkeit und seinen Stärken zum Unternehmenserfolg beitragen und so sein vol-les Potenzial entfalten können.

Als umfassender Managementansatz regelt der Code of Conduct, was die Software AG als ethisch korrektes Verhalten im Geschäftsalltag betrachtet, und behan-delt unter anderem die Themen Gleichberechtigung und Antidiskriminierung.

Ein weiteres Anliegen der Software AG ist es, Frauen für das Unternehmen zu gewinnen und sie in ihrer Karriereentwicklung zu fördern. Um das Interesse und die Attraktivität der IT-Berufe für Frauen zu erhöhen, beteiligt sich die Software AG als zertifizierte "MINT-Minded Company" an diversen Projekten ausschließlich für Frauen. Des Weiteren unterstützt die Software AG Mitarbeiterinnen in Deutschland bei der Teilnahme an der Initiative "Women into Leadership". In Indien wurde für Frauen, die vorübergehend - zum Beispiel aus privaten Gründen - aus dem Berufsleben ausge-schieden sind, das Programm "SoftwareAGain" ent-wickelt. Die Initiative soll insbesondere Informatikerin-nen durch ein stufenweises Vorgehen den Wieder-einstieg ins Berufsleben erleichtern. Mit diesen Initia-tiven wurden 2020 in der DACH-Region sowie in Indien interne Netzwerke zum Erfahrungsaustausch speziell für Frauen geschaffen. Für das Geschäftsjahr 2021 ist die Fortführung dieser Initiativen geplant.

Work-Life-Balance und gesundes Arbeiten

Die Gesundheit der Mitarbeiter hat für die

Software AG höchste Priorität. Daher setzt das Unter-nehmen in Deutschland Maßnahmen der betriebli-chen Gesundheitsförderung um, die darauf abzielen, die Mitarbeiter zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren und ihre Eigenverantwortung in Gesund-heitsfragen zu stärken. Durch ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement lassen sich die Gesundheit der Mitarbeiter stärken, physische und psychische Arbeitsbelastungen reduzieren, Erkran-kungen verhindern, ehemals arbeitsunfähige Mitar-beiter wiedereingliedern, krankheitsbedingte Ausfall-zeiten und deren Kosten senken sowie Zufriedenheit und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter erhöhen. Nicht zuletzt steigt die Attraktivität des Arbeitgebers für Mitarbeiter und Bewerber.

Um die Ziele der betrieblichen Gesundheitsförderung zu erreichen und deren Wirksamkeit von Experten beurteilen zu lassen, arbeitet die Software AG mit den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland zusam-men. Anhand regelmäßiger Reports und Vergleiche mit den von Krankenkassen veröffentlichten Daten wird der Krankenstand bei Software AG in Deutsch-land bewertet. Die Fachabteilung trifft in Abstimmung mit den Vorständen die erforderlichen individuellen und kollektiven Maßnahmen.

Zu den Maßnahmen des Gesundheitsmanagements der Software AG in Deutschland zählen zum Beispiel der Betriebsarzt, die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, das betriebliche Eingliederungsmanagement sowie diverse Gesundheitsaktionen, wie COVID-19-Tests, Grippeimpfungen, Massagen, betriebliche Sportgrup-pen, Gesundheits-Check-ups und Beratungsangebote.

Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung der physischen und psychischen Arbeitsbelastung ist für viele Mitar-beiter die Möglichkeit, Privatleben, Familie und Arbeit miteinander zu vereinbaren. Die Anforderungen an die Flexibilität von Arbeitszeiten und -modellen variieren an den unterschiedlichen Standorten der Software AG. Den Mitarbeitern in Deutschland bietet die Software AG flexible Arbeitszeiten, vielfältige Teilzeitmodelle sowie eine 50-plus-Initiative mit speziellen Angeboten für Mitarbeiter ab 50 Jahren. Flexible Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodelle sind auch ein Faktor im Wettbewerb um die besten Talente geworden. Die Software AG ist bestrebt, ihr Angebot laufend an den Anforderungen ihrer Mitarbeiter auszurichten und in diesem Bereich hohe Rankings auf Bewertungsplattformen wie Glass-door oder Kununu zu erzielen.

Rekrutierung globaler, diverser und qualifizierter Teams

Die fachlichen und persönlichen Kompetenzen der Software AG-Mitarbeiter sind ausschlaggebend dafür, dass sich Kunden, Investoren und Geschäftspartner für das Unternehmen entscheiden - und damit ein wichtiger Faktor für den Geschäftserfolg.

Der Bereich Talent Sourcing führte Mitte 2020 ein neues "Active-Sourcing"-Konzept ein, um qualifizierte externe Kandidaten zu identifizieren und proaktiv auf offene Stellen aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus setzt die Software AG auf gezielte Förderungs- und Ausbildungsmaßnahmen für Schüler, Studenten und Nachwuchskräfte, um junge Menschen früh in ihrer Entwicklung zu unterstützen. In Deutsch-land bietet sie verschiedene Ausbildungsgänge in den Bereichen Büromanagement und Informatik sowie duale Studiengänge an.

Persönliche und berufliche Weiterentwicklung

Regelmäßige Gespräche über Leistung und Karriere-entwicklung sind für die Software AG ein wesentliches Instrument der Mitarbeitermotivation und -bindung. Mitarbeiter finden in diesen Gesprächen gemeinsam mit ihrer Führungskraft heraus, wie sie sich fachlich und persönlich weiterentwickeln können.

Die globale Corporate University der Software AG unterstützt die fachliche und persönliche Weiterent-wicklung der Mitarbeiter und Führungskräfte durch zahlreiche Online- und Präsenz-Trainingsangebote in den Bereichen Soft-, Leadership- und Technical-/ Product-Skills.

Für Führungskräfte der Software AG wurde 2020 das neue Format "Leadership Learning Journey" entwickelt, mit dem sich Führungskräfte individuell weiterent-wickeln und bereichsübergreifend vernetzen können. Speziell für Nachwuchsführungskräfte wurde das Programm "Future Talents" entwickelt, in dem Themen wie Change-Management oder Influencing Skills ver-mittelt werden.

Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen

Flache Hierarchien, Mitbestimmung und ein offenes Verhältnis zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretung zeichnen die Unternehmens-kultur der Software AG aus. In Deutschland sind die wesentlichen Gremien für die Mitbestimmung der Aufsichtsrat, in den zwei Arbeitnehmervertreter gewählt werden, sowie die die lokalen Betriebsräte, die Gesamtbetriebsräte, der Wirtschaftsausschuss und verschiedene Fachausschüsse.

Ergebnisse der verfolgten Konzepte und Kennzahlen

Mitarbeiterzufriedenheit und transparente und vertrauensvolle Unternehmenskultur (SASB TC-SI-330a)

Im Jahr 2020 nahmen 82 Prozent der Mitarbeiter an der jährlichen globalen Mitarbeiterbefragung #MyVoice teil. Der Q12 Engagement Score, der die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter anhand von zwölf standardisierten Fragen misst, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,29 Punkte auf den Wert 3,92

(Vj. 3,63) verbessert. Der Accountability-Index ist ein Indikator für die künftige Entwicklung der Einsatz-bereitschaft und wurde 2020 erstmals erhoben. Der Wert lag 2020 bei 3,71 Punkten.

Neben der globalen Mitarbeiterbefragung wurden 2020 von den verschiedenen Bereichen der Software AG 20 (Vj. 30) weitere themenbezogene Befragungen durchgeführt, etwa zur Mitarbeiter- und Kundenzu-friedenheit. Die Anzahl der themenbezogenen Umfra-gen lag aufgrund des Aufwands für die pandemie-bedingten Umstellungen und des Ausfalls interner Systeme nach dem Schadsoftware-Angriff unter der des Vorjahrs.

Diversität und Inklusion

Ende 2020 wurde weltweit eine Initiative für "Diversity, Equity & Inclusion" eingeführt. Im Rahmen globaler Workshops haben über 200 Mitarbeiter ihre Ideen, Erfahrungen und Anregungen geteilt. Die Ergebnisse dieser Workshops werden bei der Erarbeitung und Implementierung globaler und regionaler Diversitäts-konzepte und -aktivitäten berücksichtigt.

Bei der globalen Arbeitgeber-Bewertungsplattform Glassdoor erreicht die Software AG einen Wert von 3,9 (Vj. 4,2) auf einer Bewertungsskala von 0,0 (sehr unzufrieden) bis 5,0 (sehr zufrieden). Bei der deut-schen Bewertungsplattform Kununu erreichte die Software AG den Wert 3,74 (Vj. 3,84); die entspre-chende Bewertungsskala geht von genügend (1-2) bis sehr gut (4-5). Software AG Indien hat im Jahr 2020 an der Umfrage "Great Place To Work" teilge-nommen und wurde im Bereich "IT & IT-BPM, 2020" als eines der top 75 Unternehmen im IT-Bereich aus-gezeichnet.

Um sicherzustellen, dass Unternehmenskultur, Talentmanagement und Weiterbildung strategisch und teamübergreifend vorangetrieben werden, wurde zu Beginn des Jahres 2020 ein globales Competence Center im Bereich Human Resources implementiert. Ferner hat die Software AG mit dem "Change Net-work" einen Kreis von Mitarbeitern gefunden, die als Multiplikatoren im Unternehmen fungieren, um den kulturellen Wandel an allen Standorten weltweit zu unterstützen und zu festigen.

Mitarbeiterfluktuation1 (GRI 401)

Die Fluktuationsrate ist eine wesentliche Messgröße für die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität der Software AG für Talente und Fachkräfte. Sie wird daher regelmäßig für die verschiedenen Bereiche und Regionen analysiert, um bei hohen Werten entspre-chende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Die Fluktuationsrate in der Software AG betrug 10,1 Prozent im Geschäftsjahr 2020, das entspricht einem Rückgang um 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Fluktuationsrate wird berechnet als Anzahl der Mitarbeiterabgänge im abgelaufenen Geschäftsjahr im Verhältnis zum durchschnittlichen Mitarbeiterbestand. Dabei wird auch die Anzahl der freiwilligen und nichtfreiwilligen Mitarbeiterabgänge analysiert. Die Software AG ist bestrebt, die negativen Auswirkungen der Austritte auf das Unternehmen gering zu halten.

Die Software AG ist im Jahr 2020 der Initiative "The Valuable 500" beigetreten, einer Organisation, die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf die Tagesordnung von Führungskräften bringt. Seit 2019 ist die Software AG Mitglied in der "Initiative for Women into Leadership" (IWiL), einem gemeinnützigen Verein zur nachhaltigen Entwicklung weiblicher Führungs-kräfte. Software AG Indien wurde 2020 als "Great Place to Work for Women" ausgezeichnet und gehört zu den 50 besten Arbeitgebern für Frauen in Indien.

Vorstand und Aufsichtsrat sowie Mitarbeiter nach Geschlecht und Altersgruppe (GRI 405)

Die Zahlen basieren auf Daten aus dem Personal-informationssystem der Software AG (Workday) zum 31. Dezember 2020 und auf Daten aus ihrem SAP-System (Informationen über ruhende Anstel-lungsverhältnisse):

Aufsichtsrat nach Geschlecht und Altersgruppe

in %,

Ins-

zum 31.12.2020

<30

30-50

>50

gesamt

männlich

0,0

0,0

83,3

83,3

weiblich

0,0

0,0

16,7

16,7

divers

0,0

0,0

0,0

0,0

Insgesamt

0,0

0,0

100,0

100,0

Ins-

zum 31.12.2020

<30

30-50

>50

gesamt

männlich

0,0

40,0

40,0

80,0

weiblich

0,0

20,0

0,0

20,0

divers

0,0

0,0

0,0

0,0

Insgesamt

0,0

60,0

40,0

100,0

Vorstand nach Geschlecht und Altersgruppe in %,

1 Bedeutsamster Leistungsindikator (vgl. "Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren" im Lagebericht).

Entwicklung Altersgruppen

2020

2019

58

58

Alter

< 30

30 - 50

> 50

Mitarbeiter 1 nach Geschlecht und Altersgruppe

in %, zum 31.12.2020

männlich weiblich divers

Insgesamt

<30

30-50

>50

0,016,7

Ins-gesamt

10,66,1

0,057,8

41,116,7

0,025,5

19,06,4

Gesamtzahl der Mitarbeiter nach Geschlecht, Region und Beschäftigungsverhältnis (GRI 405)

Gesamtzahl der Mitarbeiter 1 nach Geschlecht

männlich weiblich divers Insgesamt

Vollzeitkräfte

31.12.2020

31.12.2019

+/- in %

männlich

3.273

3.422

-4

weiblich

1.354

1.429

-5

divers

1

2

-50

Insgesamt

4.628

4.853

-5

Gesamtzahl der Mitarbeiter 1 nach Region

APJ NAM LATAM InsgesamtEMEA DACH

Vollzeitkräfte

31.12.2020

31.12.2019

+/- in %

EMEA

1.271

1.645

-23

DACH

1.314

1.268

4

davon im HQ (Darmstadt)

881

862

2

davon in DACH exkl. HQ

433

406

7

APJ

1.282

1.230

4

NAM

643

601

7

LATAM

118

109

8

Insgesamt

4.628

4.853

-5

Gesamtzahl der Mitarbeiter 1 nach Beschäftigungsverhältnis und Geschlecht

Angestellte insgesamtTeilzeitVollzeit

31.12.2020

31.12.2019

+/- in %

Vollzeit

4.390

4.544

-3

davon männlich

3.202

3.327

-4

davon weiblich

1.187

1.215

-2

davon divers

1

2

-50

Teilzeit

238

309

-23

davon männlich

71

95

-25

davon weiblich

167

214

-22

davon divers

0

0

0

Angestellte insgesamt

4.628

4.853

-5

Work-Life-Balance und gesundes Arbeiten (GRI 403)

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wurde 2020 von den Mitarbeitern der Software AG in der weltweiten Mitarbeiterbefragung #MyVoice mit einem sehr hohen Wert von 4,55 bewertet.

Die Software AG verfügt über ein Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, das alle Mitarbeiter der Gesellschaften der Software AG in Deutschland erfasst. Ein aktives betriebliches Einglie-derungsmanagement (BEM) mit dem Ziel, Arbeitsun-fähigkeit der Beschäftigten möglichst zu überwinden und erneuter Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen, ist fester Bestandteil des betrieblichen Gesundheits-managements. Die Anzahl krankheitsbedingter Fehl-tage liegt unter dem Durchschnitt der deutschen Unternehmen. Der Arbeitssicherheitsausschuss tagt regelmäßig. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist Ansprechperson für Mitarbeiter in allen Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes und berät die Abteilungen entsprechend. Die Abteilungen werden außerdem zur ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze beraten. Die Fachkraft für Arbeitssicher-heit führt regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen der Arbeitsplätze durch.

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben alle Mit-arbeiter, sofern ihre Tätigkeit und die gesetzlichen Vorgaben an den Einsatzorten dies zulassen, die Möglichkeit, vollständig oder teilweise zu Hause zu arbeiten. Zudem gibt es eine COVID-19-Taskforce, um auf die weltweiten Entwicklungen umgehend reagieren zu können, notwendige Sicherheitsmaß-nahmen zu treffen und die Mitarbeiter zu informieren.

1 Jeweils in Vollzeitäquivalenten, um ruhende Anstellungsverhältnisse bereinigt. Ohne Mitarbeiter der FACT AG. Unterjährig liegen keine signifikanten Änderungen oder saisonbedingte Schwankungen der Mitarbeiterzahlen vor.

Während der herausfordernden Zeit der pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen war es der Software AG ein besonderes Anliegen, die Gesund-heit und Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu wah-ren und die Arbeit im Homeoffice so angenehm wie möglich zu gestalten. So führte sie weltweit einen besprechungsfreien Tag (Meeting-free Monday) und eine Meditations- und Achtsamkeits-App für die Mit-arbeiter ein. Ziel ist es, die Mitarbeiter dabei zu unter-stützen, mentale Belastung und Stress abzubauen. Zudem bot sie in in einigen Ländern sogenannte "Employee Assistance Programs" (EAPs) an, über die Mitarbeiter kostenfrei eine professionelle Beratung zur Pflege von Angehörigen und Kinderbetreuung oder psychologische Unterstützung in Anspruch neh-men konnten.

Rekrutierung globaler, diverser und qualifizierter Teams

Im Jahr 2020 hat die Software AG 653 1 neue Mitar-beiter eingestellt. Den Bewerbungsprozess hat die Software AG als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie kurzfristig umgestellt und die Bewerbungsgespräche online durchgeführt.

Seit dem Wintersemester 2020 baut die Software AG den Ausbildungsbereich des dualen Studiums Infor-matik aus und gründete speziell dafür die Adabas- & Natural-Akademie. Dabei absolvieren die Studieren-den vier Semester an der Hochschule Darmstadt und drei Praxissemester in verschiedenen Abteilungen der Software AG. 2020 waren an den deutschen Standor-ten der Software AG 65 (Vj. 55) Auszubildende und dual Studierende, 51 (Vj. 36) Praktikanten und Diplo-manden sowie 51 (Vj. 41) Werkstudenten beschäftigt.

Persönliche und berufliche Weiterentwicklung (GRI 404)

Der Prozess für die Gespräche zur Mitarbeiterent-wicklung wurde 2020 komplett überarbeitet, sodass es ab 2021 ein neues, weltweit einheitliches Format für die jährlichen Mitarbeiterentwicklungsgespräche geben wird. Eine Berichterstattung der Kennzahl zur regelmäßigen Leistungsbeurteilung und Feedback wird somit ab dem Geschäftsjahr 2021 erhoben und berichtet werden.

Die Zufriedenheit der Kursteilnehmer der Corporate University wird kontinuierlich überprüft, um das Schulungsangebot zu evaluieren und weiterzuent-wickeln. Das Schulungsangebot umfasste 2020 rund 1.700 (Vj. 1.800) Kurse, zumeist als E-Learning. Online-Schulungen können von Mitarbeitern selbst gebucht und jederzeit absolviert werden. Die durch-schnittliche Zufriedenheit mit den Kursen lag 2020 bei 86,6 Prozent.

Seit 2019 erhebt die Software AG den Indikator "Growth Days", definiert als die Zeit, die Mitarbeiter in ihre Weiterbildung investieren. Ziel ist die Förderung der Eigeninitiative zur Weiterbildung, gerade auch in Themen jenseits der aktuellen Jobanforderung. Aner-kannt werden dabei alle Themen, die für die Mitarbeiter von Interesse und für ihre persönliche Weiterent-wicklung in der Software AG relevant sind. Akzep-tierte Lernformate sind externe Seminare, Angebote bekannter Lernplattformen, der Besuch von Konfe-renzen, die Nutzung von Mentoring und Coaching, aber auch die Lektüre von Sachbüchern. Die Mitar-beiter haben die Möglichkeit, die dafür aufgewendete Zeit in ihr Lernkonto iLearn einzutragen.

Growth Days

2020 2019

Jahr

Registrierungen

Lernzeit (Stunden, netto)

Lernzeit/MA (Stunden, netto)

2020

59.000

175.000

38,1

2019

45.000

147.000

30,5

Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen (GRI 402)

Die Kooperation mit den Arbeitnehmergremien der Software AG gestaltete sich eng und vertrauensvoll. Im Geschäftsjahr 2020 standen bei der Zusammen-arbeit die aufgrund der COVID-19-Pandemie erfor-derlichen Maßnahmen im Vordergrund. Hier war das Unternehmen in enger Abstimmung mit den Gre-mien in der Lage, sehr schnell auf die sich ständig ändernde Gefahrenlage zu reagieren.

In Deutschland war, wie auch in den Vorjahren, ein weiterer Schwerpunkt der Gremienarbeit die Einfüh-rung neuer IT-Systeme. Die Verhandlungen zu diesen Themen konnten plangemäß abgeschlossen und die entsprechenden Systeme implementiert werden.

Wesentliche Risiken

Die Mitarbeiter der Software AG tragen mit ihrem Engagement und ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Bei Nichtbeachtung von Arbeitnehmerbelangen besteht daher grundsätzlich ein Risiko für - in der Regel mittelbare - negative Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis. Dies gilt zum Beispiel, wenn es durch geringe Mitarbeiterzufriedenheit zu einer hohen Fluktuation und zum Abfluss unternehmens-

1 In Vollzeitäquivalenten, ohne Befristete, dual Studierende, Auszubildene, Werkstudenten, Praktikanten und Diplomanden.

spezifischen Know-hows kommt, wenn die Unter-nehmenskultur aufgrund fehlender Diversität wenig innovativ ist, wenn die Mitarbeiter aufgrund von Bewegungsmangel oder psychischen Belastungen ausfallen und krank werden, wenn die Nachfolge-planung vernachlässigt wird und wenig attraktiv für Talente und qualifizierte Fachkräfte ist oder wenn das Unternehmen die Weiterbildung der Mitarbeiter in einem wettbewerbsintensiven Markt vernachlässigt. Die Personalbeschaffung ist ein wichtiger Aspekt, um die Geschäftstätigkeit des Unternehmens sicherzu-stellen. Die Förderung junger Talente und die Einstel-lung innovativer Mitarbeiter ist auch für Investoren und Geschäftspartner ein Kriterium, sich für das Unternehmen zu entscheiden.

Aus diesem Grund ergreift die Software AG angemes-sene Maßnahmen, um interne Talente zu fördern und externe Talente zu gewinnen, und nutzt die Chancen, die in einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit, einer innovativen und vielfältigen Unternehmenskultur, attraktiven Arbeitsbedingungen und der Personalent-wicklung liegen.

Die Software AG hat in Bezug auf das Handlungsfeld Mitarbeiter (entspricht dem Aspekt Arbeitnehmer-belange nach § 289c Abs. 2 Nr. 2 HGB) keine wesent-lichen Risiken identifiziert. Eine weiterführende Dar-stellung der Personalrisiken und Chancen ist dem Chancen- und Risikobericht zu entnehmen.

Kunden und Technologie

Das Handlungsfeld Kunden und Technologie beinhaltet die wesentlichen Themen: Schutz von Kundendaten, Innovation, Kundenzufriedenheit und -loyalität, Pro-dukt- und Servicequalität, Mehrwert für Kunden, Pro-dukt-Support, sowie Tech for Good. Die Software AG hat den Aspekt der Kundenbelange im Handlungsfeld Kunden und Technologie über die in § 289c HGB genannten Aspekte hinaus als wesentlich definiert.

Konzepte und Due-Diligence-Prozesse

Schutz von Kundendaten (SASB TC-SI-220a)

Der Schutz von Kundendaten fällt in die Bereiche Datenschutz und Informationssicherheit. Anhand eines integrierten Managementsystems (unter anderem DMS & ISMS) setzt das Unternehmen angemessene Maßnahmen zum Datenschutz und zur Informations-sicherheit um. Dies umfasst auch den Schutz von Kundendaten.

Die Qualität und Wirksamkeit der Datenschutz- und Informationssicherheitsprozesse wird im Rahmen der Auditierung des integrierten Managementsystems überprüft. Audit-Ergebnisse, Erkenntnisse und Fort-schritte werden in einem zentralen Audit-System dokumentiert. Das Management wird regelmäßig darüber informiert. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt Grundlagen.

Innovation

Durch technische Innovationen erweitert die Software AG ihr Produktportfolio, verbessert ihre Effi-zienz und die ihrer Kunden. Die Softwarebranche unterliegt sehr schnellen Innovationszyklen. Daher gilt es, Kundenbedürfnisse und Markttrends rechtzei-tig zu erkennen, um neue Themenfelder und techno-logische Möglichkeiten frühzeitig zu besetzen und entsprechende innovative Lösungen anzubieten. Aus diesem Grund beobachtet die Software AG Mitbewer-ber und disruptive Trends. Mehr zum Thema Markt-entwicklung und -beobachtung sowie den Allein-stellungsmerkmalen der Software AG findet sich im Abschnitt Wettbewerbssituation in den Grundlagen des Konzerns im zusammengefassten Lagebericht.

Kundenzufriedenheit und -loyalität

Gut funktionierende Partnerschaften basieren auf Vertrauen, Engagement und Austausch. Die Schwer-punkte des Kundenzufriedenheitsprogramms der Software AG sind: Kommunikation, Zusammenarbeit und Co-Innovationen. Um Prozesse, Produkte und Services zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, erfasst und prüft die Software AG regel-mäßig die Zufriedenheit und weitere Rückmeldungen ihrer Kunden.

Die Software AG arbeitet unternehmensintern, inner-halb ihres Partnernetzwerkes und mit ihren Kunden intensiv zusammen. Der Kunde wird eng in den Zyklus einbezogen - von der Idee bis zum Produkt. Von seinen Mitarbeitern fordert das Unternehmen kunden-zentrierte Lösungen und fördert diese. In der Forschung und Entwicklung wendet die Software AG daher moderne Tools wie die Design-Thinking-Methode an.

Produkt- und Servicequalität

Ein zentrales Ziel der Software AG ist es, Kunden bei Innovation, Wettbewerbsdifferenzierung und der digi-talen Transformation zu unterstützen und so entschei-dend zu ihrem Erfolg beizutragen. Ein wesentlicher Treiber ist dabei die hohe Qualität der Software AG-Produkte und -Services. Eindeutig dokumentierte Prozesse und Kennzahlen (zum Beispiel Qualitäts-ziele, routinemäßige Überprüfungen des Qualitäts-

managements), eine auf Qualität ausgerichtete Unter-nehmenskultur sowie Zertifizierungen der Manage-mentsysteme stellen die hohen Qualitätsstandards der Software AG sicher. Regelmäßige Software-Releases, Updates und Verbesserungen erhöhen die operative Effizienz und Exzellenz der Software AG.

Die wichtigsten Managementsysteme der Software AG sind nach ISO-Normen zertifiziert und in einem integ-rierten Managementsystem (IMS) zusammengefasst:

  • • Mit dem nach ISO 9001 zertifizierten QMS stellt die Software AG erstklassige Support-Dienstleistungen und Software-Lösungen sicher. Rückmeldungen von Kunden werden systematisch im QMS erfasst. Das QMS dient damit als Grundlage für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und hohe Kundenzufriedenheit.

  • • Das nach ISO 22301 zertifizierte Geschäftskonti-nuitäts-Managementsystem gewährleistet exzel-lente Support-Dienstleistungen der Software AG. Das System stellt - zum Beispiel durch Redundan-zen wichtiger Infrastruktur - sicher, dass die von den Kunden benötigten Systeme und Dienstleis-tungen auch in Krisensituationen verfügbar sind.

  • • Das nach ISO 27001 zertifizierte Cloud-Informati-onssicherheits-Managementsystem beinhaltet ein ganzheitliches und umfassendes Sicherheitsma-nagement für die Cloud-Dienste der Software AG, das diverse Maßnahmen zur Informationssicher-heit vorsieht - zum Beispiel den Schutz vor unbefugtem Zugriff oder die Erkennung von Sicherheitsrisiken. Die Software AG ist nach ISO/ IEC 27001:2013, ISO/IEC 27017:2015 und ISO/IEC 27018:2014 zertifiziert.

Mehrwert für Kunden

Die Produkte der Software AG unterstützen ihre Kunden dabei, anhand von Daten Entscheidungen zu treffen, die zu einer effizienteren Nutzung finanzieller oder natürlicher Ressourcen führen können. Anhand von Datenintegration, Datenanalyse, Device Connectivity und Prozessdatenanalysen können die Kunden intelli-gente, datengestützte Entscheidungen treffen, die zu besseren Prozessergebnissen beitragen und Wettbe-werbsvorteile ermöglichen können.

Entsprechend der Vertriebsmethode "Engage²" der Software AG erhält der Kunde bei jedem Verkauf ein Nutzenversprechen, das die Grundlage für die Ermitt-lung eines fairen Preises darstellt.

Produkt-Support (SASB TC-SI-550a)

Um die Kontinuität der zentralen Geschäftssysteme ihrer Kunden zu gewährleisten, ist der Global Support der Software AG rund um die Uhr verfügbar. Der Global Support ist nach der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 zertifiziert, damit ist eine hohe Qualität sichergestellt.

Mit dem Support-Modell Enterprise Active bietet die Software AG einen schnellen, agilen und proaktiven Kunden-Support für alle ihre Produkte an. Kunden profitieren von branchenführenden Leistungen und schnellen Reaktionszeiten in jeder Zeitzone. Die Leistungen des Enterprise Active Support sind in dem verlinkten Dokument beschrieben (resources. softwareag.com/services/enterprise-active-support-fact-sheet). Je nach Geschäftskritikalität können auch Support-Modelle mit geringeren Leistungen, speziell bezüglich regionaler Abdeckung und Reaktionszeiten, gewählt werden (Standard Support).

Jeder Kunde, der den Global Support in Anspruch genommen hat, wird um Feedback zum Service und zur Software AG insgesamt gebeten. Das Feedback dient der Verbesserung des Kundenservices und fließt in die Produktentwicklung ein.

Tech for Good

Die Digitalisierung ist ein wirtschaftliches und gesell-schaftliches Querschnittsthema und in der Bildung zu einem zentralen Handlungsfeld der digitalen Agenda der Bundesregierung geworden. Um digitale Kompe-tenzen zu fördern, stellt die Software AG über ihr University-Relations-Programm seit 2007 weltweit Schülern, Studierenden, Lehrern und Hochschul-mitarbeitern ihre Software kostenlos zur Verfügung.

Die Software AG ist zudem Gründungsmitglied des Software-Campus. Das 2011 gestartete Programm wird von zehn Industrie- sowie elf Forschungspart-nern getragen und mit Mitteln des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung gefördert. Es richtet sich an herausragende Studierende der Informatik und verwandter Studiengänge und qualifiziert sie durch Mentoring und Seminare für Führungspositionen in der IT-Branche. Durch die Beteiligung am Programm möchte die Software AG einem Mangel an IT-Fach-und Führungskräften in der deutschen Wirtschaft entgegenwirken. Informationen zum Engagement der Software AG in Forschungsprojekten finden sich im Abschnitt "Forschung und Entwicklung" des Kapitels "Grundlagen des Konzerns" des zusammengefassten Lageberichts.

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Software AG published this content on 18 March 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 March 2021 16:46:01 UTC.