Berlin (Reuters) - Die Deutsche Telekom kommt der Mehrheit am US-Mobilfunker T-Mobile US näher und holt dafür auch den japanischen Technologieinvestor Softbank an Bord.

Die Japaner - bekannt für ihre Beteiligungen an Konzernen wie Uber oder Alibaba - steigen mit einem Anteil von 4,5 Prozent zum zweitgrößten privaten Aktionär bei der Telekom auf, wie der Bonner Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Zugleich zieht sich die Telekom endgültig aus den Niederlanden zurück und verkauft ihre Tochter T-Mobile Netherlands für rund fünf Milliarden Euro, um mit einem Teil der Einnahmen Aktien an T-Mobile US zu kaufen.

Bisher hält die Telekom 43,2 Prozent an der US-Tochter, die sich im vergangenen Jahr mit dem kleineren Konkurrenten Sprint zusammengeschlossen hat, der bis dahin Softbank gehörte. Aufgrund einer Stimmrechtsvereinbarung kann die Telekom den US-Mobilfunker derzeit in der Bilanz konsolidieren und profitiert somit vom rasanten Wachstum auf der anderen Seite des Atlantiks. Telekom-Chef Tim Höttges hatte seinen Aktionären erst im Mai erklärt, dass es Ziel sei, die 50-Prozent-Marke zu überschreiten. Nach dem Verkauf in den Niederlanden und dem Softbank-Einstieg werden es zumindest schon mal 48,4 Prozent.

Konkret geben die Bonner 225 Millionen neue eigene Aktien an SoftBank mit einer Bewertung von 20 Euro je Aktie aus und erhalten im Gegenzug rund 45 Millionen T-Mobile US-Aktien zum Preis von durchschnittlich 118 Dollar je Aktie. Marcelo Claure von Softbank soll in den Aufsichtsrat einziehen. "Diese Kooperation verspricht Wertsteigerungspotentiale für beide Unternehmen, SoftBank und Deutsche Telekom", sagte Höttges.

In den Niederlanden veräußert die Telekom ihr zusammen mit Tele2 gehaltenes Geschäft an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Apax und Warburg Pincus. T-Mobile Netherlands wird dabei mit 5,1 Milliarden Euro bewertet. Bei Vollzug der Transaktion erhält die Deutsche Telekom rund 3,8 Milliarden Euro. Mit einem Teil der Erlöse will Europas größter Telekomkonzern 20 Millionen Aktien an T-Mobile US kaufen.

Die Telekom bestätigte ihren mittelfristigen Ausblick.