In den sechs Monaten zu Ende September sei der Wert der Investitionen der beiden Vision Funds um insgesamt mehr als 13 Milliarden Dollar gestiegen, teilte Softbank am Montag bei der Vorlage des Halbjahresberichts mit. Dies hing vor allem mit der Nachfrage nach Technologieunternehmen in der Corona-Krise zusammen. Der auf die Aktionäre zurechenbare Gewinn vervierfachte sich in den sechs Monaten zu Ende September auf 15,28 Milliarden Euro. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf die Fusion der Mobilfunk-Tochter Sprint mit der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US zurückzuführen.

Milliardenschwere Abschreibungen auf Beteiligungen am angeschlagenen Bürovermittler WeWork und dem Fahrdienstvermittler Uber hatten Softbank im abgelaufenen Geschäftsjahr einen operativen Fehlbetrag von umgerechnet fast 12,1 Milliarden Euro eingebrockt. Einblick in den Betriebsgewinn gibt Softbank allerdings nicht mehr. Firmenchef Masayoshi Son hatte erklärt, die Kennzahl sei nicht mehr nützlich, da sich das Unternehmen nun vornehmlich auf Investitionen konzentriere.

Um liquider zu sein und Anleger mit Hilfe von Aktienrückkäufen bei Laune halten zu können, trennte sich Softbank von Anteilen unter anderem am chinesischen Onlinegiganten Alibaba und der Telekom-Tochter T-Mobile US. Beim Parken der Milliarden-Einnahmen unterliefen Son allerdings einige Fehler, die letztlich in einem Milliardenverlust mit Aktiengeschäften mündeten - von Son abgetan als "Rundungsfehler". Investitionen in US-gelistete Technologiewerte und Aktienderivate zahlten sich nicht so aus wie erhofft und führten zu einem Fehlbetrag in Höhe von fast 1,1 Milliarden Euro.

Nach einer Durststrecke war das 83 Startups umfassende Portfolio von Softbanks weltweit agierendem Vision Fund 1 Ende September mit 76,4 Milliarden Dollar wieder mehr wert als der summierte Kaufpreis von 75 Milliarden Dollar. Der deutlich kleinere Vision Fund 2 profitierte vom Wertzuwachs durch den Börsengang des Immobilienmaklers KE Holdings und kommt nun auf einen Marktwert von mehr als sieben Milliarden Dollar.