Im dritten Quartal seines abweichenden Geschäftsjahres erzielte Sodexo ein organisches Wachstum von 3 % (nach 3,4 % in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres). Damit strebt das Unternehmen nun das untere Ende der ursprünglich prognostizierten Spanne von +3 % bis 4 % an. Für das vierte Quartal ist demnach kaum Besserung zu erwarten.
Bereits im März war Sodexo nach einer Gewinnwarnung stark unter Druck geraten. Seither fehlt es dem Unternehmen offenkundig an Impulsen – und es ist fraglich, inwieweit Sodexo seine Entwicklung überhaupt selbst in der Hand hat.
In Nordamerika, dem wichtigsten Markt mit einem Umsatzanteil von 47 %, gerät der Konzern ins Stocken. Zwar ist der Vergleich mit dem Vorjahr (Wachstum von 9 %) anspruchsvoll, doch der Verlust früherer Verträge hat Spuren hinterlassen. Europa schlägt sich besser: Die Bereiche Gesundheit & Senioren sowie Sodexo Live! (Gastronomie in Sport, Event und Freizeit) erweisen sich als stabil. Zudem wurden neue Verträge in Frankreich und im Vereinigten Königreich abgeschlossen. Das restliche internationale Geschäft wächst am stärksten – insbesondere dank der Dynamik in Ländern wie Indien, Brasilien und Australien. Wechselkurseffekte wirken sich hingegen negativ aus (-2,1 %), was vor allem auf die Schwäche des US-Dollar und lateinamerikanischer Währungen zurückzuführen ist.
Ein Blick auf die Entwicklung der letzten zehn Jahre offenbart ein Bild der Stagnation: Das Wachstum blieb schwach, die Margen sind leicht rückläufig. Finanzielle Stabilität besteht zwar weiterhin – Sodexo zahlt eine Dividende, die auf dem aktuellen Kursniveau einer Rendite von über 5 % entspricht (gegenüber weniger als 3,5 % in den Vorjahren). Doch die anhaltenden Enttäuschungen, zuletzt im März mit einer erneuten Senkung ohnehin niedriger Ziele, erklären die anhaltende Bewertungsschwäche.
Trotz einer inzwischen attraktiven Bewertung – das KGV liegt unter 10 auf Basis der Gewinne des kommenden Jahres –, einer soliden Bilanz und moderater Verschuldung fehlen kurzfristig die Argumente, um das Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen. 2026 dürfte zwar besser verlaufen – sofern es zu keinen weiteren Rückschlägen kommt. Sodexo wird dann von der sukzessiven Umsetzung aufgeschobener Verträge profitieren. Doch all das reicht nicht aus, um die Bewertungsabschläge zu beseitigen: Die Aktie notiert über 50 % unter dem Niveau des Wettbewerbers Compass.