PARIS (awp international) - Ein starker Aktienhandel und die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise haben die französische Grossbank Societe Generale (SocGen) im dritten Quartal kräftig angetrieben. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,6 Milliarden Euro und damit 86 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Donnerstag in Paris mitteilte. Mit den meisten Kennzahlen übertraf die Bank die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die SocGen-Aktie legte bis zum frühen Nachmittag in Paris um gut zwei Prozent auf 30,07 Euro zu und war damit drittstärkster Titel im französischen Leitindex Cac 40 . Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit mehr als drei Viertel an Wert gewonnen. Damit ist es nicht mehr weit von seinem Zwischenhoch von 32,11 Euro entfernt, das es kurz vor dem Corona-Crash an den Finanzmärkten im Februar 2020 erreicht hatte.

Während die Erträge im dritten Quartal im Jahresvergleich rund 15 Prozent auf fast 6,7 Milliarden Euro in die Höhe sprangen, legte das Institut deutlich weniger Geld für mögliche Kreditausfälle zurück als im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum.

Die Corona-Krise hatte die Bank 2020 stark getroffen. Zusammen mit dem eingeleiteten Konzernumbau hatte sie dem Institut den ersten Jahresverlust seit mehr als drei Jahrzehnten eingebrockt. Nun steht für die ersten neun Monate ein Gewinn von 3,85 Milliarden Euro in den Büchern.

Besonders gut lief es im dritten Quartal im Handel mit Aktien und Finanzinstrumenten wie Aktienoptionen. Dort steigerte die Societe Generale ihre Erträge im Vergleich zum Sommer 2020 um 53 Prozent und übertraf damit sogar die grossen Banken aus den USA. Im Handel mit Anleihen konnte das französische Institut aber nicht mit seinen Konkurrenten mithalten.

Unterdessen verliert SocGen-Chef Frederic Oudea seinen bisherigen Finanzchef William Kadouch-Chassaing. Nachfolgerin wird seine bisherige Stellvertreterin Claire Dumas. Kadouch-Chassaing wechselt nach 14 Jahren in der Bank in gleicher Funktion zur Investmentgesellschaft Eurazeo, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend berichtet hatte./stw/mis/stk