NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen ist zum Start in den Freitagshandel keine einheitliche Tendenz zu erkennen. Etwas Unterstützung kommt von erneut sinkenden Anleiherenditen, während Technologiewerte von den schwachen Geschäftszahlen des Social-Media-Unternehmens Snap belastet werden. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach, der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent. Erneut muss der Markt eine Fülle von Quartalsausweisen verarbeiten. An Konjunkturdaten werden Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbes veröffentlicht.

Die Snap-Aktie stürzt um 34 Prozent ab. Das schwache Abschneiden des Unternehmens wecke Befürchtungen über branchenweit geringere Online-Werbeeinnahmen, heißt es. In ihrem Sog fällt die Aktie der Facebook-Mutter Meta um 5,1 Prozent. Pinterest verbilligen sich um 11 Prozent. Twitter geben um 0,7 Prozent nach. Der Zweitquartalsausweis des Kurznachrichtendiensts wurde von rückläufigen Werbeeinnahmen und dem Streit mit Elon Musk belastet, der Twitter nun doch nicht übernehmen will. Wegen des Rückziehers von Musk verzichtet Twitter auch auf einen Ausblick.

Den Ausblick gesenkt hat der Telekommunikationskonzern Verizon (-4,8%). Ursächlich sei ein schwächeres Wachstum des Mobilfunkgeschäfts. Mattel verlieren 4,4 Prozent. Der Spielzeughersteller ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, hat aber weniger verdient als erwartet. Den Ausblick bestätigte Mattel zwar, jedoch unter Vorbehalt.


   Rezessionsängste lassen Anleger "sichere Häfen" ansteuern 

Die durch die enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich geschürten Rezessionsängste treiben Anleger an den Anleihemarkt, was dort die Renditen deutlich nachgeben lässt. Gold verzeichnet als vermeintlich sicherer Hafen ebenfalls etwas Zulauf.

Der Euro hatte in Reaktion auf die Einkaufsmanagerindizes zunächst ebenfalls nachgegeben, erholt sich aktuell aber etwas. Der Dollar gibt im Gefolge der US-Anleiherenditen leicht nach; der Dollarindex sinkt um 0,1 Prozent. Der Greenback war in den vergangenen Tagen etwas davon belastet worden, dass außer der Fed auch andere Zentralbanken ihre Geldpolitik zu straffen begonnen haben.

Das "Narrativ" sich verringernder Zinsabstände tauge nun aber nicht mehr zur Schwächung des Dollar, heißt es von der ING. Nach Meinung der niederländischen Bank könnte die US-Währung am Freitag noch weiter zulegen, weil die Akteure vor der Fed-Sitzung am Mittwoch darauf wetteten, dass die US-Notenbank eine Fortsetzung ihrer aggressiven geldpolitischen Straffungen signalisieren werde. Und nicht zuletzt sei der Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten gesucht.

Konjunktursorgen belasten die Ölpreise. Analysten gehen indessen davon aus, dass das knappe Angebot den Preisrückgang beim Öl bremsen dürfte.


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INDEX                 zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                32.116,71       +0,2%       79,81      -11,6% 
S&P-500              3.995,10       -0,1%       -3,85      -16,2% 
Nasdaq-Comp.        12.003,49       -0,5%      -56,12      -23,3% 
Nasdaq-100          12.557,08       -0,5%      -62,33      -23,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,98       -11,3        3,10       225,3 
5 Jahre                  2,87       -10,6        2,98       161,0 
7 Jahre                  2,86       -10,4        2,97       142,3 
10 Jahre                 2,79        -8,9        2,88       128,1 
30 Jahre                 2,99        -5,4        3,04       109,0 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %    Fr, 8:22  Do,  17:30   % YTD 
EUR/USD                1,0184       -0,4%      1,0188      1,0190  -10,4% 
EUR/JPY                139,10       -1,0%      140,48      140,61   +6,3% 
EUR/CHF                0,9831       -0,5%      0,9868      0,9885   -5,2% 
EUR/GBP                0,8506       -0,2%      0,8520      0,8526   +1,2% 
USD/JPY                136,61       -0,6%      137,88      138,00  +18,7% 
GBP/USD                1,1972       -0,2%      1,1958      1,1949  -11,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,7643       -0,1%      6,7719      6,7838   +6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.486,52       +1,1%   23.095,30   22.548,76  -49,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt   VT-Settl.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               95,91       96,35       -0,5%       -0,44  +34,0% 
Brent/ICE              103,14      103,86       -0,7%       -0,72  +37,7% 
GAS                            VT-Schluss                 +/- EUR 
Dutch TTF              162,68      156,30       +4,6%        7,08  +41,7% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.725,20    1.718,53       +0,4%       +6,67   -5,7% 
Silber (Spot)           18,75       18,86       -0,6%       -0,11  -19,6% 
Platin (Spot)          888,15      876,22       +1,4%      +11,93   -8,5% 
Kupfer-Future            3,37        3,30       +1,9%       +0,06  -24,2% 
YTD zu Vortagsschluss 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 22, 2022 09:49 ET (13:49 GMT)