NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Zugewinnen der vergangenen beiden Handelstage zeigen sich die US-Börsen auch zum Ende der Woche mit Aufschlägen. Das Marktumfeld bleibt angesichts der anhaltenden Unsicherheiten jedoch volatil.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent höher bei 32.113 Punkten, der S&P-500 legt um 1,3 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,8 Prozent nach oben.

Die Erkenntnis über eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank um 75 Basispunkte bei der Sitzung im September dürfte am Markt angekommen sein, heißt es. Dies habe Fed-Chairman Jerome Powell in seiner Rede am Vortag erneut bekräftigt. Dem schlossen sich jüngst auch andere Fed-Vertreter an. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Canada haben in der zurückliegenden Woche große Zinsschritte beschlossen, um die weiter stark steigende Inflation in den Griff zu bekommen.

In den Fokus rücken nun die US-Verbraucherpreise für den August am Dienstag, die den weiteren Kurs der Fed mitbestimmen könnten. Einige Marktteilnehmer rechnen hier mit einem Rückgang gegenüber dem Vormonat. Allerdings dürfte das nicht ausreichen, um die Fed zu einer Temporeduzierung bei den Zinserhöhungen zu animieren, denn das Fed-Ziel einer Inflation von 2 Prozent sei noch weit entfernt, sagt ein Beobachter.

In den Fokus der Anleger könnte im weiteren Handelsverlauf eine Rede von Fed-Gouverneur Christopher Waller rücken.


   Dollar fällt deutlich - Ölpreise legen weiter zu 

Mit deutlichen Abgaben zeigt sich der Dollar. Für den Dollar-Index geht es um 0,6 Prozent abwärts. Die Abschwächung dürfte jedoch nur vorübergehend sein, meint Peter Cardillo von Spartan. "Ich denke, dass dies auf eine überkaufte Situation zurückzuführen ist". Es handele sich um "eine vorübergehende Korrektur und nicht den Beginn eines Abwärtstrends", ergänzt der Teilnehmer. Der Euro notiert im Gegenzug wieder knapp über der Parität.

Der Yen legt dagegen deutlich zu. Die Analysten der Unicredit führen die Erholung auf Aussagen des japanischen Notenbankgouverneurs Haruhiko Kuroda zurück. Dieser habe gewarnt, dass die rapide Abwertung des Yen "nicht wünschenswert" sei. In den vergangenen Wochen belasteten die gegenläufige Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) und der US-Notenbank die japanische Währung.

Am Ölmarkt steigen die Preise weiter, womit sich die Erholung vom zuletzt markierten 8-Montatstief fortsetzt. Brent und WTI gewinnen jeweils rund 3,0 Prozent. Der Anstieg setzte am Donnerstag ein, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin angedeutet hatte, dass er Lieferverträge mit Europa aufkündigen könnte. "Wir werden überhaupt nichts liefern, wenn es unseren Interessen widerspricht", wurde Putin auf einem Wirtschaftsforum zitiert. "Wir werden kein Gas, kein Öl, keine Kohle, kein Heizöl liefern - wir werden nichts liefern."

Der Goldpreis profitiert vom schwächeren Dollar. Der Preis für die Feinunze legt um 0,6 Prozent zu.

Am Anleihemarkt bleibt die Volatilität weiter hoch. Zum Wochenausklang steigen die Notierungen wieder an. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 4,6 Basispunkte auf 3,28 Prozent.


   Smith & Wessen nach Umsatzeinbruch unter Druck 

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von T-Mobile US um 0,3 Prozent nach unten. Die Tochter der Deutschen Telekom will Aktien im Wert von 14 Milliarden Dollar zurückkaufen. Der Bekleidungseinzelhändler Zumiez (-2,1%) bekommt derweil die schwindende Konsumbereitschaft zu spüren. Umsatz und Gewinn schrumpften im zweiten Quartal stärker als von Analysten erwartet.

Pfizer legen 1,4 Prozent zu. Der Pharmakonzern strebt eine Zulassung für seinen Medikamentenkandidaten Ritlecitinib zur Behandlung von Alopecia areata, einer Autoimmunkrankheit, die Haarausfall verursacht, in Europa und den USA an.

Weniger gut lief es beim Schusswaffenhersteller Smith & Wesson (-6,5%), der einen Umsatzeinbruch um fast 70 Prozent vermeldete. Finanzvorständin Deana McPherson zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Nachfrage mit Beginn der Jagdsaison im dritten Quartal wieder anziehen werde.

Für die Aktien von Docusign geht es nach Zweitquartalszahlen um 7,1 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte zwar einen höheren Nettoverlust verzeichnet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, auf bereinigter Basis aber einen Gewinn erzielt, der über den Erwartungen der Analysten lag. Der Umsatz stieg zudem stärker als erwartet. Und auch die Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal lag leicht über dem Analystenkonsens.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.113,37        +1,1%      338,85     -11,6% 
S&P-500              4.059,51        +1,3%       53,33     -14,8% 
Nasdaq-Comp.        12.079,70        +1,8%      217,57     -22,8% 
Nasdaq-100          12.559,75        +1,9%      238,56     -23,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         3,50      -1,6        3,52      277,2 
5 Jahre         3,39      -3,3        3,43      213,4 
7 Jahre         3,36      -4,5        3,41      192,2 
10 Jahre        3,28      -4,6        3,32      176,5 
30 Jahre        3,43      -4,1        3,48      153,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:14  Do, 17:23    % YTD 
EUR/USD                1,0043        +0,5%      1,0065     0,9967   -11,7% 
EUR/JPY                143,06        -0,7%      143,90     143,38    +9,3% 
EUR/CHF                0,9645        -0,6%      0,9713     1,0285    -7,0% 
EUR/GBP                0,8667        -0,3%      0,8684     0,8665    +3,2% 
USD/JPY                142,44        -1,2%      142,97     143,88   +23,7% 
GBP/USD                1,1589        +0,8%      1,1591     1,1503   -14,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,9339        -0,4%      6,9404     6,9635    +9,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.294,77       +10,1%   20.539,74  19.307,25   -53,9% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               86,07        83,54       +3,0%      +2,53   +21,3% 
Brent/ICE               91,76        89,15       +2,9%      +2,61   +24,1% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              205,15       220,54       -7,0%     -15,39  +261,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.718,13     1.707,50       +0,6%     +10,63    -6,1% 
Silber (Spot)           18,80        18,60       +1,1%      +0,20   -19,4% 
Platin (Spot)          884,80       882,73       +0,2%      +2,08    -8,8% 
Kupfer-Future            3,56         3,54       +0,7%      +0,02   -19,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 09, 2022 12:01 ET (16:01 GMT)