--Salesforce laut Kreisen in fortgeschrittenen Gesprächen zum Kauf von Slack

--Vereinbarung könnte kurzfristig angekündigt werden

--Salesforce würde massiv in Markt für Bürokommunikation vordringen

(NEU: weitere Details)

Von Cara Lombardo, Liz Hoffman und Dana Cimilluca

NEW YORK (Dow Jones)--Salesforce will mit einer Milliardenübernahme in den Markt für Bürokommunikation vordringen. Informierten Personen zufolge ist der Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen für Unternehmen in fortgeschrittenen Gesprächen zum Kauf der Slack Technologies, dem Betreiber des gleichnamigen Messengerdienstes.

Die beiden Firmen könnten innerhalb weniger Tage handelseinig werden, so die eingeweihten Personen. Möglicherweise könnte die Salesforce.com bei Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal kommenden Dienstag den Deal bekannt geben. Es sei aber nicht sicher, dass ein Deal zustande komme, sagten einige der Insider. Salesforce könnte sich am Ende auch für ein anderes Übernahmeziel entscheiden.


   Slack-Börsenwert bei 17 Milliarden US-Dollar 

Slack kommt auf eine Marktkapitalisierung von 17 Milliarden US-Dollar. Es wäre der größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte von Salesforce. Das Unternehmen ist an der Börse nach einer furiosen Entwicklung in den vergangenen Jahren mittlerweile rund 230 Milliarden Dollar wert.

Salesforce hat in den vergangenen Jahren bereits mit diversen Zukäufen seine Reichweite und das Angebot ausgebaut. Vergangenes Jahr wurde die Datenanalyse-Plattform Tableau Software für über 15 Milliarden Dollar gekauft. Dieses Jahr wurde in einem kleineren Deal der Cloud-Softwareanbieter Vlocity Inc übernommen. Salesforce hatte seine Fühler auch in den Bereich Social Media ausgestreckt. Im Jahr 2016 hatte Salesforce Verhandlungen zum Kauf von Twitter geführt, wegen Kritik von Aktionären die Gespräche aber beendet.


   Kursentwicklung eher moderat 

Die in San Francisco beheimatete Slack hat den gleichnamigen Messengerdienst entwickelt, der besonders im Zuge der Corona-Pandemie immer neue Nutzer fand. Im März erreichten die Neuinstallationen mit 1,8 Millionen - ein Plus von 50 Prozent - einen Rekord, wie aus Daten vom App-Tracker Sensor Tower hervorgeht.

Doch im Gegensatz zu anderen Unternehmen der Branche hat sich die Aktie von Slack an der Börse eher verhalten entwickelt. Während Unternehmen wie beispielsweise Zoom deutliche Kurssteigerungen verzeichneten, ging es für Slack nur moderat aufwärts. Das könnte die Tür für eine Übernahme des Unternehmens zu einem für Investoren akzeptablen Aufpreis öffnen.

Nach einem Kurs von 26 Dollar beim Börsengang vergangenes Jahr lag die Slack-Aktie zuletzt bei 29,58 Dollar. Im Zuge der Informationen über das Interesse von Salesforce sprang die Aktie um rund 30 Prozent am Mittwoch.

(Mitarbeit: Maureen Farrell)

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November 26, 2020 01:29 ET (06:29 GMT)