FRANKFURT (Dow Jones)--Der Autovermieter Sixt bekommt den sich abzeichnenden Wirtschaftsabschwung bislang noch nicht zu spüren, und blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Die schwächere Konjunktur spüren wir derzeit noch nicht", sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski der Börsen-Zeitung. "Trotz der wachsenden Unsicherheiten gehen wir von einer im Großen und Ganzen stabilen Entwicklung aus."

Der MDAX-Konzern profitiert von sprunghaft gestiegenen Mietwagen-Preisen bei einem gleichzeitig verknappten Angebot. Der Sixt-Finanzchef glaubt, dass dieser Preistrend anhält: "Wir hatten in Bezug auf die Preise einen starken Nachholbedarf. Ich möchte daran erinnern, dass in den vergangenen rund zehn Jahren auf der Angebotsseite eine Preisflaute herrschte. Wir gehen von einem dauerhaft höheren Preisniveau aus."

Laut Andrejewski ist Sixt insgesamt krisenresistenter geworden. Zur Begründung verwies er auf die stärkere Diversifizierung des Geschäfts. "Rund zwei Drittel des Geschäfts kommen mittlerweile aus dem Retailbereich, ungefähr ein Drittel macht das Business-Segment aus. Für uns bedeutet das eine erhöhte Resilienz gegenüber Krisen. Wir haben das Retailgeschäft stärker ausgebaut, um den Konzern zu diversifizieren", führte Andrejewski aus.

Die Coronakrise habe wie ein Katalysator gewirkt, so Andrejewski. Das Retailgeschäft sei weniger anfällig für Konjunkturschwankungen. "Sixt ist auch mit den Aktivitäten in den USA und in Europa breiter aufgestellt", fügte er hinzu.

Das Geschäft in den USA baut Sixt derweil weiter aus. "Die USA sind der Kernmarkt der Zukunft für uns", sagte der CFO. Allerdings bleibe der deutsche Markt für Sixt nach wie vor "enorm wichtig". Das betreffe unter anderem die Einführung und Erprobung von Produkteinheiten und den Ausbau der Elektromobilität. "Die Entwicklung von Innovationen bei Sixt kommt häufig aus dem Heimatmarkt heraus, um diese später weltweit zu skalieren."

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October 02, 2022 04:55 ET (08:55 GMT)