--3Q-Nettogewinn 99,7 Mio EUR nach 64,5 Mio EUR

--4Q weiter starke Nachfrage nach 200- und 300-mm Wafern erwartet

--Kostensteigerungen werden sich 2023 fortsetzen

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Siltronic hat nach einem starken dritten Quartal das Jahresziel für den Umsatz zum zweiten Mal und das Ziel für die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) erstmals angehoben. Der Konzern hat im dritten Quartal von der anhaltend lebhaften Nachfrage nach Wafern für die Herstellung von Halbleitern sowie von positiven Wechselkurseinflüssen durch den starken US-Dollar profitiert.

Wie das im MDAX und TecDAX notierte Münchener Unternehmen mitteilte, soll die EBITDA-Marge nun bei 36 bis 38 Prozent landen anstatt der bisher angepeilten 34 bis 37 Prozent. Das Umsatzplus sieht die Siltronic AG nun bei 26 bis 30 Prozent anstatt 21 bis 27 Prozent über Vorjahr.

"Wir erwarten auch im vierten Quartal eine starke Nachfrage nach Wafern mit 200 und 300 mm Durchmesser, und auch langfristig sehen wir die Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie weiter in Kraft", sagt CEO Christoph von Plotho. Die Nachfrage nach Wafern mit Durchmessern bis zu 150 mm habe leicht nachgelassen, aber Siltronic sei an allen Standorten weiter hoch ausgelastet. Insgesamt werde die abgesetzte Waferfläche im zweiten Halbjahr wie angepeilt in etwa auf dem Niveau des ersten liegen.

Im Zeitraum Juli bis September steigerte Siltronic den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 170,5 Millionen von rund 123 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend deutlich auf 36,0 von 33,1 Prozent. Zwar seien die Herstellungskosten spürbar gestiegen, der starke Umsatz habe dies aber überkompensieren können. Entsprechend verbesserten sich auch Brutto- und EBIT-Margen deutlich zum Vorjahr und zum Vorquartal.

Nach Steuern betrug der Gewinn 109,9 (Vorjahr 73,6) Millionen Euro. Für die Aktionäre blieb ein Nettogewinn von 99,7 Millionen Euro übrig, deutlich mehr als die 64,5 Millionen des Vorjahres; je Aktie lag er bei 3,32 Euro nach 2,15 Euro. Der Umsatz kletterte um 28 Prozent auf 474 Millionen Euro von 372 Millionen im Vorjahr.

Die Ergebnisse übertrafen deutlich die Konsensschätzungen von S&P Global Intelligence.


  Siltronic: Beobachten neue US-Einschränkungen für Chinas Halbleiterindustrie 

Weiterhin strebt Siltronic im Gesamtjahr einen deutlichen Anstieg beim EBIT und dem Ergebnis je Aktie an. Die Wafer-Nachfrage sei ungebrochen hoch. Die Investitionen sollen sich sich unverändert auf 1,1 Milliarden Euro belaufen. Den Stückkostenanstieg sieht das Unternehmen unverändert bei 140 Millionen Euro im Gesamtjahr. Gründe dafür seien unter anderem die größere abgesetzte Waferfläche, Wechselkurseffekte sowie Preissteigerungen bei Energie sowie Roh- und Hilfsstoffen. Die deutlichen Kostensteigerungen werden sich laut Unternehmen aufgrund der hohen Inflation 2023 fortsetzen.

Die Prognose beinhalte Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, insbesondere auf die Kosten. Siltronic rechnet im laufenden Geschäftsjahr nicht mit "nennenswerten Auswirkungen" auf das eigene Geschäft durch die neuen US-Einschränkungen für die Halbleiterindustrie in China. Das Unternehmen beobachte aber die laufenden Entwicklungen, um frühzeitig mögliche Folgenzu erkennen.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/smh

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October 28, 2022 02:26 ET (06:26 GMT)