Baar (awp) - Der Baustoffkonzern Sika trennt sich nach der Übernahme der MBCC Group wie angekündigt von Teilen des früheren Bauchemiegeschäfts von BASF. Ein Teil des Zusatzmittelgeschäfts der MBCC Group wird nun an Ineos Enterprises, einer Tochtergesellschaft der britischen Ineos, verkauft.

Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilte Sika am Montag mit. Ineos Enterprises übernimmt das Zusatzmittelgeschäft von MBCC in den Vereinigten Staaten, Kanada, Europa und Grossbritannien. Ausserdem erwirbt Ineos die gesamten Unternehmensbereiche in Australien und Neuseeland.

Das verkaufte Geschäft machte 2022 einen Umsatz von rund 920 Millionen Franken und umfasst Produktions- und Vertriebsstandorte in 36 Ländern mit über 1600 Mitarbeitern.

Hintergrund der Devestition sind behördliche Auflagen. Nach der Ende 2021 angekündigten Übernahme der MBCC Gruppe durch Sika sahen sich die Innerschweizer mit Bedenken der Wettbewerbsbehörden konfrontiert. Ursprünglich war der Abschluss der Transaktion für das zweite Semester 2022 geplant gewesen, dann hatten aber die Behörden in Nordamerika (USA und Kanada), in Europa (Grossbritannien und Schweiz) sowie in Neuseeland und Australien Vorbehalte angemeldet.

Abschluss der MBCC-Übernahme bald erwartet

Sika rechnet nun mit einem Abschluss der Übernahme der MBCC Gruppe im ersten Halbjahr 2023. Allerdings steht die Transaktion noch immer unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Für die Übernahme der MBCC Group in Ländern wie Japan, China, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien, der Türkei, Thailand und Mexiko hat Sika indes bereits die bedingungslosen Zulassungen durch die Behörden erhalten.

In Börsenkreisen wird der Verkauf als grundsätzlich positiv bewertet. Für die Zürcher Kantonalbank und die Bank Vontobel scheint klar, dass der Weg für einen endgültigen Abschluss der Transaktion nun frei ist. Die Aktie, welche bereits in der Vorwoche mit der Publikation des Umsatzes 2022 einen guten Lauf hatte, legt zu Wochenbeginn in einem freundlichen Gesamtmarkt im frühen Geschäft rund ein halbes Prozent zu.

Sika lässt sich den Kauf des Mitbewerbers MBCC 5,5 Milliarden Franken kosten und kommt damit zu einem zusätzlichen Umsatz von etwa 2,9 Milliarden Franken. Davon gehen nun die abgestossenen Teile weg.

Weiter bestätigte Sika frühere Angaben, wonach die Übernahme von MBCC jährliche Synergien von 160 bis 180 Millionen Franken einbringen soll. Die heute angekündigte Devestition bezeichnet Sika als "wichtigen Meilenstein" für den Abschluss des Deals.

cf/