Zürich (awp) - Die Aktien von Sika stehen am Dienstag in einem schwachen Gesamtmarkt überdurchschnittlich unter Druck. Als Grund dafür nennen Händler die von der EU-Kommission angekündigten Razzien bei Unternehmen der Bauchemiebranche.

Die Aktien von Sika brechen um 16.30 Uhr um 5,1 Prozent ein auf 223,10 Franken. Derweil verliert der Gesamtmarkt gemessen am SMI 0,72 Prozent.

Die Europäische Kommission teilte auf ihrer Website mit, dass sie unangekündigte kartellrechtliche Nachprüfungen in den Geschäftsräumen von Unternehmen der Bauchemiebranche in mehreren Mitgliedstaaten durchführe. Die Kommission habe Bedenken, dass die kontrollierten Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstossen haben könnten. Bei den von der Nachprüfung betroffenen Bauchemikalien handle es sich um chemische Zusatzstoffe für Zement und für Beton und Mörtel.

Die Inspektionen würden in Abstimmung mit der britischen und der türkischen Wettbewerbsbehörde durchgeführt. Zudem stehe die Kommission auch in Kontakt mit dem US-Justizministerium.

Unangekündigte Nachprüfungen sind ein erster Ermittlungsschritt bei Verdacht auf wettbewerbswidrige Praktiken. Dass die Kommission solche Nachprüfungen durchführt, bedeutet aber nicht, dass die Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten an den Tag legen würden, und sie greift auch nicht dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor.

Am Markt hätten dennoch die Anleger auf die möglicherweise von den Razzien betroffenen Unternehmen spekuliert und deren Aktien verkauft, sagt ein Händler. Und da Sika einer der grössten Player in diesem Sektor sei, seien deren Aktien auch sehr stark unter Druck geraten, meint ein anderer Händler.

Zu den Unternehmen, die ebenfalls genannt wurden, zählten auch Saint-Gobain, Mapei, MC Bauchemie und RPM International, heisst es weiter.

pre/jb