Baar (awp) - Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika veröffentlicht am Mittwoch, 11. Januar, die vorläufigen Umsatzzahlen für das Jahr 2022. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 14 Analysten beigetragen.

2022E
(in Mio Fr.)              AWP-Konsens     2021A

Umsatz                      10'611         9252
- Org. Wachstum (in %)        13,9         15,1

FOKUS: Der Bauzulieferer ist im Urteil von Analysten im Geschäftsjahr deutlich zweistellig gewachsen. Mehr als die Hälfte des Wachstums ist aber wohl auf Preiseffekte zurückzuführen. Das heisst, Sika hat die stark steigenden Rohmaterialkosten an die eigenen Kunden weitergereicht.

Doch auch organisch dürften die Innerschweizer im Urteil der Analysten gewachsen sein, dazu kommen bei Sika wie üblich die zuletzt getätigten Akquisitionen.

Gespannt sind die Analysten auf mögliche Aussagen zum Stand des geplanten Kaufs des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts, der grössten Akquisition der Firmengeschichte. Denn Sika hatte von den Behörden zuletzt die Auflage erhalten, sich von Teilen der MBCC Group zu trennen.

ZIELE: Grosse Überraschungen dürfte der Umsatzausweis von Sika nicht bergen, befand sich der Bauzulieferer doch bereits nach neun Monaten auf Rekordkurs. Anfang Oktober hatte das Unternehmen seinen Ausblick für 2022 zudem angehoben.

Sika stellt seither ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von über 15 Prozent in Aussicht und eine überproportionale EBIT-Steigerung. Bisher war ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von "deutlich mehr" als 10 Prozent erwartet worden.

PRO MEMORIA: Am Investorentag hatte Sika einmal mehr den strategischen Sinn der milliardenschweren Übernahme der MBCC Group bekräftigt. Die Übernahme sei "hochgradig wertsteigernd" und die jährlichen Synergien von 160 bis 180 Millionen Franken wurden bestätigt.

Damit die Übernahme von den Behörden durchgewunken werden kann, müssen sich die Innerschweizer aber noch von Teilen des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts trennen.

Sika hatte die Akquisition der MBCC Group Ende 2021 angekündigt. Das Unternehmen lässt sich den Kauf des Mitbewerbers 5,5 Milliarden Franken kosten. Das im Schaufenster stehende Geschäft bringt einen Jahresumsatz von 850 Millionen Franken auf die Waage. Damit bleiben 2,15 Milliarden Umsatz von MBCC bei Sika.

Der Abschluss der Transaktion verzögert sich daher und wird neu im ersten Semester 2023 erwartet. Der Abschluss der Transaktion war ursprünglich für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant.

Die Gewinnzahlen wird Sika am 17. Februar vorlegen.

AKTIENKURS: Die Sika-Aktien haben im ablaufenden Jahr um satte 42 Prozent nachgegeben. Immerhin hatten die Titel in den Jahren davor zu den grossen Gewinnern am hiesigen Aktienmarkt gehört.

jl/ra