Neuhausen am Rheinfall (awp) - Der Verpackungsspezialist SIG Group zeigt sich zuversichtlich, mit seinen Bag-in-Boxes und Kartonverpackungen über dem Markt wachsen zu können. "Seit Beginn unseres Expansionskurses im Jahr 2005 haben wir stetig Marktanteile ausgebaut", sagte SIG-Chef Samuel Sigrist in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Online-Finanzportal "Cash".
"Immer mehr Menschen können sich verpackte Lebensmittel leisten", so der Konzernchef weiter. Zudem seien Güter des täglichen Bedarfs unabhängig von der Wirtschaftslage immer gefragt. Selbst während der Konsumflaute im vergangenen Jahr habe SIG Marktanteile gewonnen, weil der Konzern in einem rückläufigen Markt die Volumen halten konnte.
"Wir erwarten aber, dass es bis Ende 2025 dauert, bis das Endmarktwachstum vollständig zurückkehrt, insbesondere in China", räumte er ein. Dort sei zwar ein Stimmungsumschwung zu beobachten, es werde aber noch einige Zeit dauern, bis sich das Wachstum normalisiere.
Für die USA und Europa zeigte er sich optimistisch. Auch die Kapazitätsengpässe nach der Verlagerung eines Werkes von Kanada in die USA seien behoben.
Und die im ersten Halbjahr gestiegenen Aluminiumpreise hätten sich inzwischen wieder normalisiert. "Insgesamt haben wir bis jetzt in diesem Jahr eine positive Entwicklung bei den Rohmaterialkosten gesehen, was im Vergleich zum Vorjahr von Vorteil ist."
Asien bleibt am schnellsten wachsender Markt
Mit Blick auf die Regionen sieht der CEO in allen Märkten Wachstumspotenzial. "In Europa gewinnen wir weiterhin Marktanteile, insbesondere in spezialisierten Kategorien wie Kuhmilch-Alternativen", sagte er.
Asien werde wohl aber in den nächsten fünf Jahren der am schnellsten wachsende Markt bleiben. Konkret rechnet er dort mit einem Wachstum von 6 bis 7 Prozent.
Ziele bestätigt
Die Ende Juli gesenkte Guidance bestätigte der CEO. Zudem bekräftigte er das Ziel, das zuletzt schwächelnde Bag-in-Box-Geschäft durch Innovationen und den Einsatz aseptischer Technologien zu beleben.
"Wir möchten die neuen Substrate verstärkt auch in aufstrebende Märkte einführen und den Anteil an aseptischen Lösungen und Innovationen erhöhen." Dies solle mittelfristig ein Wachstum von 5 bis 6 Prozent ermöglichen.
Zukäufe seien aktuell nicht geplant: "Unsere jüngste Akquisition hat unsere Führungsposition gestärkt, indem wir das gesamte Spektrum für unsere Kunden abdecken können. Jetzt müssen wir dieses Potenzial ausschöpfen."
Und auch das Vertrauen des Aktienmarktes dürfte seiner Meinung nach zurückkehren: "Obwohl die Akquisition zu einer temporären Verwässerung führte, erwarten wir daraus langfristig positive Effekte."
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