Zürich (awp) - Die Aktien von SIG Combibloc stehen im frühen Handel relativ stark unter Druck. Der Verpackungs-Spezialist hat im ersten Halbjahr beim Umsatz zwar trotz Coronakrise zugelegt. Mit Blick nach vorne zeigt er sich aber vorsichtiger und hat entsprechend seinen Ausblick gesenkt, behält allerdings den Margen-Ausblick bei.

Die SIG-Aktie büsst um 09.35 Uhr 4,7 Prozent auf 16,49 Franken ein, dies in einem mehr oder weniger stabilen Gesamtmarkt (SPI +0,04%).

Analysten zeigen sich allerdings nicht beunruhigt und sprechen eher von Gewinnmitnahmen. So hat die SIG-Aktie im bisherigen Jahresverlauf (ohne heutige Kursentwicklung) fast 12 Prozent zugelegt und gehört damit zu den besten Industrieaktien. Allein in den letzten paar Wochen gewann das Papier fast 20 Prozent. "Nach der starken Aktienperformance dürfte es zu Gewinnmitnahmen kommen", heisst es denn auch in der vorbörslich erstellten Kurzanalyse der UBS.

Die Fundamentaldaten blieben trotz Ausblicksenkung stark, und der freie Cashflow dürfte sich in der liquiditätsstärkeren zweiten Jahreshälfte verbessern, meint man bei der Bank Vontobel zu den Zahlen. Auch die Finanzierung sei mit genügend Spielraum gesichert. Zudem dürfte die aktuelle Krise das Thema Lebensmittelsicherheit vermehrt in den Fokus rücken, was für SIG positiv sei. Der Titel wird mit 'Hold' eingestuft.

Ähnlich ist der Ton bei Mirabaud. Die Wachstumsaussichten für 2021 und die mittlere Frist blieben intakt, heisst es bei der Westschweizer Privatbank. Er glaube, dass die Aufmerksamkeit des Marktes auf 2021 gerichtet sei, meint der zuständige Analyst, daher bekräftige er seine Kaufempfehlung.

Auch bei Kepler bleibt man bei der 'Buy'-Einstufung. Die bisherigen Konsenserwartungen sähen für SIG in diesem Jahr ein Wachstum von ca. 5 Prozent in Euro auf berichteter Basis vor, heisst es dort. Die neue Guidance dürfte daher leichte Kürzungen bei den Markterwartungen implizieren. Dies sollte für die Equity Story einer jederzeit verlässlichen Wachstums- und Margenentwicklung allerdings unbedeutend bleiben, meint der zuständige Analyst.

uh/rw