ERLANGEN (awp international) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal deutlich gesteigert. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der hohen Nachfrage nach Covid-19-Antigenschnelltests. Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen bei der Vorlage der Zahlen am Montag optimistischer und erhöhte die Prognose deutlich. In dem Ergebnisausblick ist dabei erstmals der US-Krebsspezialist Varian enthalten. Healthineers hatte die milliardenschwere Übernahme im April abgeschlossen. Vorbörslich lagen die Aktien leicht im Plus.

Siemens Healthineers geht für 2020/21 (per 30. September) nun von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 14 bis 17 Prozent aus, wie das Unternehmen in Erlangen mitteilte. Darin nicht enthalten sind Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe wie etwa Varian. Bislang hatte das Unternehmen 8 bis 12 Prozent auf dem Zettel. Dabei erwartet Healthineers einen deutlich höheren Beitrag durch den Verkauf der Antigenschnelltests. Statt 300 bis 350 Millionen Euro sollen nun rund 750 Millionen Euro erlöst werden.

Das Management um Konzernchef Bernd Montag erwartet zudem inklusive Varian einen stärkeren Gewinnsprung. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll nun auf 1,90 bis 2,05 Euro steigen, nach vergleichbar 1,61 im Vorjahr. Bislang hatte das Unternehmen ohne Varian 1,63 bis 1,82 Euro in Aussicht gestellt.

Im zweiten Quartal (per Ende März) erhöhte Healthineers die Umsätze um 7,6 Prozent auf rund 3,97 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis stiegen die Erlöse um 12,9 Prozent und damit stärker als von Analysten geschätzt. Dank der anhaltend hohen Nachfrage nach den Schnelltests konnte die Diagnostiksparte die Umsätze vergleichbar um fast 30 Prozent steigern. Aber auch in der Bildgebung legte Healthineers mit einem vergleichbaren Plus von 7,4 Prozent zu. Prozentual zweistellige Zuwächse verzeichneten dabei die Computertomographie und Röntgenprodukte.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verharrte mit 666 Millionen Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau. Neben negativen Währungseffekten wirkten sich Healthineers zufolge auch höhere Aufwendungen für erfolgsabhängige Einkommenskomponenten dämpfend aus. Analysten hatte sich hier deutlich mehr erhofft. Unter dem Strich stieg der Gewinn dank eines besseren Finanzergebnisses von 414 auf 447 Millionen Euro./nas/eas/men