Der Nettogewinn von Siemens Healthineers ging im ersten Quartal (per Ende Dezember) um zwölf Prozent auf 304 Millionen Euro zurück und lag damit klar unter den vom Unternehmen selbst erhobenen Analystenschätzungen. "Die Profitabilität war durch temporäre Effekte gedämpft", räumte Vorstandschef Bernd Montag am Montag ein. Vor allem der für gewöhnlich zuverlässigste Gewinnbringer, das Geschäft mit Röntgen-, Ultraschall- und MRT-Geräten, schwächelte. Dabei stieg der Konzernumsatz von Oktober bis Dezember auf vergleichbarer Basis um 5,5 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite brach auf 13,5 (erstes Quartal 2018/19: 16,4) Prozent ein.

Montag bestätigte aber die Prognosen für 2019/20: "Vor dem Hintergrund unserer sehr starken Auftragslage sind wir für die weitere Entwicklung des Geschäftsjahres zuversichtlich." Der Auftragseingang habe im ersten Quartal um 20 Prozent über dem Umsatz gelegen. Siemens Healthineers erwarte weiterhin einen Umsatzanstieg - ohne Währungs- und Zukaufseffekte - von fünf bis sechs Prozent und einen Anstieg des Ergebnisses je Aktie (EPS) um sechs bis zwölf Prozent. Im ersten Quartal ging es allerdings um sechs Prozent zurück.

Große Hoffnungen setzt das Erlanger Unternehmen auf einen Großauftrag der US-Laborkette Quest Diagnostics für das Diagnostiksystem "Atellica". Healthineers sei als bevorzugter Lieferant ausgewählt worden, erklärte das Unternehmen. Demnach könnte der weltweit größte Laborbetreiber in den nächsten Jahren nach und nach bis zu 120 Atellica-Systeme für Immunoassay-Tests in seinen 19 Laboren in USA einsetzen.

Atellica ist die große Zukunftshoffnung der Diagnostik-Sparte, hat aber seit der Einführung mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Der operative Gewinn der Sparte hat sich im ersten Quartal mehr als halbiert. Siemens Healthineers begründete das mit hohen Anlaufkosten, nachdem im Schlussquartal des Vorjahres mehr als 600 Systeme installiert worden seien. Wie viele im ersten Quartal hinzukamen, blieb zunächst offen. Die größte und ertragreichste Sparte Imaging verzeichnete mit sieben Prozent zwar ein kräftiges Umsatzwachstum, der operative Gewinn (Ebit) bröckelte aber um vier Prozent ab.