München (Reuters) - Die Übernahme des US-Krebsbehandlungs-Spezialisten Varian und das florierende Geschäft mit Corona-Schnelltests schieben den Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers kräftig an.

Der Umsatz schnellte im dritten Quartal 2020/21 (Ende September) um 51 Prozent auf genau fünf Milliarden Euro, wie die Siemens-Tochter am Freitag in Erlangen mitteilte. Allein mit Antigen-Tests auf das Coronavirus erwirtschaftete Healthineers 650 Millionen Euro Umsatz. Bis Ende September dürfte es rund eine Milliarde werden; bisher hatte man 750 Millionen Euro erwartet. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdoppelte sich auf 945 (2019/20: 465) Millionen Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen bei weitem; Varian steuerte dazu seit Mitte April 98 Millionen Euro bei.

Die Zahlen machen Vorstandschef Bernd Montag zuversichtlicher. "Aufgrund der insgesamt exzellenten Entwicklung der ersten neun Monate heben wir den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/2021 erneut an", sagte Montag. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis - ohne Varian - um 17 bis 19 (bisher: 14 bis 17) Prozent zulegen. Nach neun Monaten steht ein Plus von bereinigt 16 Prozent zu Buche. Neben dem hochprofitablen Schnelltest-Geschäft laufe es auch in der Bildgebung (CT, MRT, Röntgengeräte) besser als erwartet. Dort geht Healthineers nun von einem Umsatzwachstum von neun (bisher: acht) Prozent aus.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie werde im Geschäftsjahr 2020/21 bei 1,95 bis 2,05 Euro liegen, erklärte Siemens Healthineers. Das wäre ein bereinigter Nettogewinn von rund 2,2 Milliarden Euro. Bisher lag die Untergrenze der Prognose bei 1,90 Euro je Aktie; Analysten rechneten im Schnitt zuletzt mit 1,98 Euro. Im vergangenen Jahr lag die Kennziffer bei 1,61 Euro.