MADRID (dpa-AFX) - Eine weitere Gewinnwarnung hat am Donnerstag die Aktien von Siemens Gamesa schwer unter Druck gebracht. Sie brachen in Madrid gegen Mittag um rund 6 Prozent auf 14,35 Euro ein. Mehrere Analysten äußerten sich negativ überrascht. Der ebenfalls vom Windkraftanlagenbauer mitgeteilte sofortige Wechsel im Vorstand kam indes positiv an.

"Klar negativ" lautet der Kommentar von Goldman-Analyst Ajay Patel zum nun in den Miesen erwarteten operativen Geschäftsjahresergebnis von Siemens Gamesa. Er habe bislang ein operatives Ergebnis (Ebit) von 326 Millionen Euro vor Sondereffekten veranschlagt. Siemens Gamesa indes hatte am Vorabend mitgeteilt, wegen Projektkosten und der Auswirkungen durch Covid-19 nicht nur mit einem negativen bereinigten Ebit im dritten Quartal zu rechnen, sondern einer ebenfalls negativen Entwicklung für das gesamte Geschäftsjahr.

Diese neuen und enttäuschenden Informationen des Unternehmens nahm UBS-Analyst Supriya Subramanian zum Anlass, um daran zu erinnern, dass Siemens Gamesa zu Beginn des Jahres eine Ebit-Marge zwischen 5,5 und 7,0 Prozent für das Gesamtjahr avisiert hatte. Diese wurde dann im zweiten Geschäftsquartal auf 4,5 bis 6,0 Prozent gesenkt und schließlich wegen der Covid-19-Unsicherheiten im dritten Geschäftsquartal zurückgezogen, resümierte er.

Der zugleich mitgeteilte Chefwechsel kam indes gut an. Andreas Nauen, der ab sofort Markus Tacke als Vorstandschef ersetzt, "ist ein erfahrener Manager", schrieb JPMorgan-Analyst Akash Gupta und bezeichnete zumindest diese Nachricht als "positiv"./ck/la/fba