München (Reuters) - Siemens will sich trotz einer Milliarden-Abschreibung in nächster Zeit nicht von Siemens-Energy-Aktien trennen.

Es wäre "unglücklich und unklug", vor der geplanten Kapitalerhöhung des Energietechnik-Konzerns Aktien auf den Markt zu werfen und damit den Kurs zu belasten, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Siemens Energy will die vier Milliarden Euro teure Komplett-Übernahme der defizitären Windkraft-Tochter Siemens Gamesa zum Teil mit einer Kapitalerhöhung finanzieren.

Die Siemens AG hatte Ende Juni 2,7 Milliarden Euro auf ihre verbliebene 35-Prozent-Beteiligung abgeschrieben, weil der Kurs der Siemens-Energy-Aktie wegen der Probleme bei Siemens Gamesa abgerutscht war. Analysten hatten argumentiert, dass Siemens nun leichter Siemens-Energy-Aktien verkaufen könne, weil dabei nach der Wertberichtigung keine oder nur geringe weitere Verluste drohten. Perspektivisch will Siemens den Anteil bis auf 25 Prozent abbauen. Mit der Kapitalerhöhung dürfte er ohnehin verwässert werden.

(Bericht von Alexander Hübner; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)