FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den neuerlichen Problemen bei Siemens Gamesa verschiebt sich beim Mutterkonzern Siemens Energy das Ziel schwarzer Zahlen voraussichtlich um ein Jahr. 2024/25 könne Siemens Energy als Gesamtfirma einen Überschuss erzielen, sagte Vorstandschef Christian Bruch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Wie die Aussichten für 2023/24 seien, werde noch überprüft.

Im laufenden Jahr wird wegen der vermehrt aufgetretenen Garantiefälle bei der spanischen Windturbinentochter Gamesa ein Fehlbetrag auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. 2021/22 lag das Nettoergebnis bei minus 647 Millionen Euro.

Noch auf der Bilanzpressekonferenz im vergangenen November hatte Bruch der Einschätzung zugestimmt, dass bereits 2023/24 der Konzern insgesamt profitabel sein werde und Gamesa ein Jahr später. Ob sich diese Einschätzung nun um ein Jahr verschiebe, werde geprüft, so Bruch. Zuletzt hatte sich bei der spanischen Windtochter gezeigt, dass in den nächsten Jahren vermehrt Garantiefälle und erhöhte Wartungskosten für schon gebaute Anlagen zu erwarten sind. Unter anderem hohe Rückstellungen dafür hatten Gamesa im ersten Quartal einen Verlust von 844 Millionen Euro eingebrockt.

"Siemens Gamesa ist der Schlüssel zum Erfolg, keine Frage", sagte CEO Christian Bruch. "Das wird deshalb für mich der Hauptfokus für 2023 sein."

Mit den neuen Vertragskonditionen, die jetzt vereinbart würden, sei man auf gutem Weg, sagte Bruch. Chancen und Risiken seien darin besser ausbalanciert als bisher. Im Auftragsbestand von Gamesa befinden sich allerdings noch viele Order, die für den Windanlagenhersteller nicht auskömmlich sind.

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February 07, 2023 02:57 ET (07:57 GMT)