FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy hat sich im ersten Geschäftsquartal 2022/23 operativ zwar besser als erwartet entwickelt, hat unter dem Strich wegen Rückstellungen bei der Tochter Gamesa jedoch die Erwartungen verfehlt und die Jahresprognose kassiert.

Der Konzern meldete für die drei Monate einen Auftragseingang von 12,727 Milliarden Euro im Vergleich zur Konsensprognose von 9,453 Milliarden. Der Umsatz übertraf mit 7,064 Milliarden ebenfalls die Erwartungen (6,644 Milliarden). Unter dem Strich steht aber ein Verlust von 384 Millionen Euro, hier lautete der Konsens auf ein Minus von lediglich 32 Millionen. Das Ergebnis vor Sondereffekten bezifferte Siemens Energy auf minus 282 (Konsens: plus 53) Millionen Euro.

Die starke Verbesserung des zugrundeliegenden operativen Ergebnisses bei Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry wurde durch Belastungen bei Siemens Gamesa Renewable Energy überkompensiert. Das Unternehmen habe eine negative Entwicklung der Ausfallraten bei bestimmten Komponenten festgestellt, was zu höheren Garantie- und Wartungskosten geführt habe als zuvor geschätzt.

Die Annahmen für das Geschäftsjahr 2022/23 für Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry, bezogen auf Umsatzwachstum und Ergebnismargen vor Sondereffekten, belässt Siemens Energy unverändert, rechnet auf Konzernebene nun aber mit einem Nettoverlust auf Vorjahresniveau (wie berichtet), nachdem das Unternehmen den Verlust bislang stark eindämmen wollte.

Für den Bereich Gas Services wiederholte der Konzern die Prognose eines vergleichbaren Umsatzwachstums von 0 bis 4 Prozent und einer Ergebnismarge vor Sondereffekten von 9 bis 11 Prozent. Für Grid Technologies bleibt es bei einem erwarteten Umsatzwachstum von 5 bis 9 Prozent und einer Marge von 6 bis 8 Prozent. Bei Transformation of Industry soll das vergleichbare Umsatzwachstum erneut 5 bis 9 Prozent erreichen und die Marge 3 bis 5 Prozent.

Für Siemens Energy insgesamt erwartet der Vorstand weiterhin ein vergleichbares Umsatzwachstum (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 3 bis 7 Prozent.

Das Management von Siemens Gamesa rechne derweil aufgrund der genannten Belastungen damit, dass die Profitabilität nicht mehr im Einklang mit dem Geschäftsplan für 2022/23 stehen wird. Daher erwartet der Vorstand von Siemens Energy nun eine Ergebnismarge vor Sondereffekten in einer Bandbreite von 1 bis 3 statt 2 bis 4 Prozent.

Zugleich geht Siemens Energy nun von einem positiven freien Cashflow vor Steuern aus. Zuvor war er im niedrigen bis mittleren negativen dreistelligen Millionenbereich erwartet worden.

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DJG/jhe/gos

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January 19, 2023 14:24 ET (19:24 GMT)