Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächere Vorgaben der Wall Street, enttäuschende Konjunkturdaten aus China und das Warten auf die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag sorgen am Mittwoch für ein ungünstiges Umfeld für Aktien. Der XDAX liegt gut 1 Prozent im Minus bei 12.733 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 wird ebenso gut 1 Prozent niedriger indiziert.

In den USA gaben die Kurse am Dienstag überwiegend nach, nachdem gute Konjunkturdaten die Erwartung befeuert hatten, dass die US-Notenbank Ende des Monats mit einem weiteren großen Zinsschritt um 75 Basispunkte aufwarten wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist auf über 70 Prozent gestiegen, wie der Zinsterminmarkt zeigt. Entsprechend legten die Marktzinsen deutlich zu. Aus China kommt derweil ein unter Erwarten ausgefallener Anstieg der Exporte und unterstreicht, dass es in dem für die Weltkonjunktur wichtigen Land weiter nicht rund läuft. Zuletzt hatte Peking wiederholt mit Stimuli versucht, für Schwung zu sorgen.

Mit Blick auf den EZB-Tag am Donnerstag dürften insbesondere längerfristig orientierte Käufer die Füße zunächst stillhalten. Die Frage ist, ob die Notenbanker die Leitzinsen um 50 oder 75 Basispunkte erhöhen werden. Sie stecken dabei in der Klemme, einerseits auf die viel zu hohe Inflation entschieden reagieren zu müssen und andererseits die wegen der Energiekrise drohende Rezession nicht noch schlimmer zu machen durch eine zu starke Zinserhöhung.

Am Devisenmarkt zog der Dollar mit den guten US-Daten und steigenden Zinsen an, der Euro markierte ein neues 20-Jahrestief. Aktuell liegt er mit 0,9891 Dollar etwas darüber. Weiter steil abwärts geht es mit dem Yen. Er ist auf den niedrigsten Stand seit August 1998 gefallen, weil die japanische Notenbank weiter einen expansiven geldpolitischen Kurs fährt.

Im Fokus stehen im Tagesverlauf neben Auftritten diverser US-Notenbanker am Abend das Beige Book, der Bericht der US-Notenbank zur Wirtschaftsentwicklung.


   Siemens Energy verschafft sich Geld für Siemens-Gamesa 

Bei den Einzelwerten werden Siemens Energy mit Verlusten erwartet. Der Energietechnikhersteller hat eine Wandelanleihe platziert über knapp 1 Milliarde Euro. Sie wird im September 2025 automatisch in Aktien umgewandelt und wirkt dann gewinnverwässernd. Siemens Energy benötigt das Geld für die Komplettübernahme der schwächelnden spanischen Windenergietochter Siemens-Gamesa. Der Schritt kommt zwar nicht unerwartet, dennoch gibt die Aktie in der Vorbörse um über 4 Prozent nach.

Rund 8 Prozent höher werden SGL Carbon gestellt Der Graphit-Spezialist hat am Vorabend seine Jahresprognose 2022 erneut erhöht. "Es ist schon bemerkenswert, angesichts der Rezessionssorgen am Markt, dass es hier so rund läuft", kommentiert ein Händler.


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:16    % YTD 
EUR/USD           0,9891        -0,1%     0,9904     0,9916   -13,0% 
EUR/JPY           142,55        +0,8%     141,42     141,52    +8,9% 
EUR/CHF           1,0151        -0,0%     1,0164     1,0173    -6,1% 
EUR/GBP           0,8619        +0,2%     0,8600     0,8597    +2,6% 
USD/JPY           144,12        +0,9%     142,77     142,69   +25,2% 
GBP/USD           1,1476        -0,4%     1,1518     1,1536   -15,2% 
USD/CNH           6,9831        +0,2%     6,9701     6,9647    +9,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        18.734,23        -4,0%  19.507,21  19.808,57   -59,5% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          85,20        86,88      -1,9%      -1,68   +20,1% 
Brent/ICE          91,51        92,83      -1,4%      -1,32   +23,8% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.695,43     1.701,50      -0,4%      -6,08    -7,3% 
Silber (Spot)      17,98        18,08      -0,6%      -0,10   -22,9% 
Platin (Spot)     850,50       856,73      -0,7%      -6,23   -12,4% 
Kupfer-Future       3,42         3,47      -1,5%      -0,05   -22,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 07, 2022 02:19 ET (06:19 GMT)