Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Auf einen freundlichen Start in die neue Woche stellen sich Marktteilnehmer an den europäischen Aktienmärkten ein. Der DAX wird vorbörslich etwa 0,4 Prozent höher erwartet bei gut 13.630 Punkten, im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. Händler meinen, der Markt sei weiterhin hin- und hergerissen zwischen den steigenden Zinsen auf der einen Seite und den nach wie vor günstigen Konjunkturaussichten sowie den guten Unternehmensdaten auf der anderen Seite. Nachdem der sehr starke US-Arbeitsmarktbericht die Leitzinsspekulation am Freitag weiter angeheizt hatte, gilt er nun erst einmal als eingepreist. Der Euro liegt nahezu unverändert knapp unter der Marke von 1,02 Dollar.

Etwas gestützt wird die Stimmung von neuen chinesischen Exportdaten, die eine kräftige Erholung der Weltwirtschaft anzeigen. Die Importdaten lagen allerdings unter den Prognosen.

"Inzwischen scheint viel Negatives in den Kursen eskomptiert zu sein", heißt es bei der Helaba. Dort heißt es auch, einen wichtigen Hinweis auf die Stimmung im Markt könnte am Vormittag das Sentix-Investorenvertrauen liefern.

Nach wie vor gibt es aber auch viele skeptische Stimmen: "Die Märkte müssen sich auf stärkere Zinsschritte der Fed einstellen, einen höheren Spitzenwert bei den Zinsen und einen späteren Beginn künftiger Zinssenkungen", so ein Händler. Dies dürfte erst die Anleihen belasten, dann den Euro und die Aktien: "Der Fall des Euro durch die Parität dürfte nur eine Frage der Zeit sein."


   Biotechnologie im Blick - Übernahme bahnt sich an 

Weltweit im Blick stehen die Unternehmen aus dem Biotechnologie-Sektor. Grund ist ein Bericht im Wall Street Journal, nach dem Pfizer sich in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme von Global Blood Therapeutics befinden soll. Das Geschäft könnte einen Umfang von 5 Milliarden Dollar haben, heißt es am Markt.

Weiterhin im Blick steht auch die Berichtssaison. Im Wochenverlauf werden noch einmal 56 Unternehmen aus dem Stoxx-600 ihre Zahlen auf den Tisch legen.


   Siemens Energy durch Gegenwind von Gamesa belastet 

Mit etwas leichteren Kursen rechnen Marktteilnehmer bei Siemens Energy. Die Windkrafttochter Gamesa sowie Umstrukturierungen wegen des Ukraine-Kriegs haben Siemens Energy noch höhere Verluste beschert als erwartet. Die Prognose für die operative Entwicklung hat Siemens Energy aber bekräftigt. Zudem hat der Auftragsbestand mit 93,4 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau erreicht. Auch das neue Klima-Paket der US-Regierung könnte die Stimmung für Siemens Energy stützen.

Für eine negative Überraschung sorgen die Zahlen der niederländischen PostNL zum zweiten Quartal. Sie hat ihren Ausblick noch stärker als erwartet gesenkt. "Das überrascht vor allem vor dem Hintergrund der Zahlen bei Deutsche Post", kommentiert ein Händler mit Verweis auf deren starke Daten aus der vergangenen Woche. Vor allem das Volumen im Paketgeschäft ging mit einem Minus von 12,6 Prozent stärker zurück als erwartet. Dies hänge mit nachlassenden Online-Käufen nach Corona zusammen.

Größter Gewinner sind zunächst Hypoport mit etwa 5 Prozent Plus. Wie die finalen Quartalszahlen zeigen, hat der Finanzdienstleister den Gewinn im zweiten Quartal auch unter dem Strich deutlich gesteigert. Wie Hypoport mitteilte, stieg der Nachsteuergewinn im Zeitraum April bis Juni auf 9,7 Millionen Euro von 7,4 Millionen Euro. Je Aktie betrug der Gewinn 1,63 Euro nach 1,12 Euro.


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DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Fr., 17:44 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0126       +0,1%     1,0179          1,0126   -10,4% 
EUR/JPY           138,32       +0,2%     137,53          138,32    +5,3% 
EUR/CHF           0,9753       -0,1%     1,0397          0,9753    -5,7% 
EUR/GBP           0,8421       -0,1%     0,8435          0,8421    +0,3% 
USD/JPY           136,60       +0,1%     135,08          136,60   +17,5% 
GBP/USD           1,2024       +0,1%     1,2068          1,2024   -10,8% 
USD/CNH           6,7691       +0,1%     6,7641          6,7691    +6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.837,45       +1,3%  23.311,35       20.837,45   -48,9% 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          89,60       89,01      +0,7%            0,59   +25,2% 
Brent/ICE          95,79       94,92      +0,9%            0,87   +28,6% 
GAS                       VT-Schluss                    +/- EUR 
Dutch TTF           0,00      201,40         0%            0,00  +234,3% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.774,62    1.775,10      -0,0%           -0,49    -3,0% 
Silber (Spot)      19,95       19,89      +0,3%           +0,05   -14,4% 
Platin (Spot)     932,40      932,64      -0,0%           -0,24    -3,9% 
Kupfer-Future       3,55        3,55      -0,2%           -0,01   -20,0% 
 
YTD zu Vortag 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 08, 2022 02:22 ET (06:22 GMT)