AARHUS (awp international) - Der dänische Windanlagenbauer Vestas tritt auf die Kostenbremse und streicht weltweit 400 Jobs. Allein in Nord- und Mitteleuropa sollen 300 Stellen wegfallen, wie das Unternehmen am Freitag in Aarhus mitteilte. Die Kürzungen sollen ab 2019 zu jährlichen Einsparungen von etwa 30 Millionen Euro führen. Betroffen seien vor allem Stellen in Verwaltung und Management, besonders in Deutschland und Dänemark. Insgesamt beschäftigt Vestas weltweit mehr als 24 000 Menschen.

"Es ist immer schwer, gute und hart arbeitende Kollegen gehen zu lassen", sagte Konzernchef Anders Runevad. Da Vestas mit dem grössten Marktwachstum ausserhalb Europas rechne, müsse das Unternehmen aber seine weltweite Präsenz der erwarteten Marktentwicklung anpassen.

Die deutsche Windenergie-Branche kritisiert immer wieder, dass die Regierung den Ausbau von Windkraft nicht genug unterstütze. Auch heimische Firmen wie Senvion , Nordex , Enercon und Siemens Gamesa haben bereits Mitarbeiter entlassen und kämpfen mit sinkenden Umsätzen. Der Markt hat sich aus Sicht der Politik so weit entwickelt, dass er zunehmend ohne Subventionen auskommen muss. Dies bekommen die Hersteller zu spüren.

Der Nettogewinn von Vestas ging 2017 von 965 Millionen auf 894 Millionen Euro zurück, der Umsatz nahm um 3 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro ab. Für das laufende Geschäftsjahr hat das Management die Umsatzprognose zuletzt etwas eingedampft: Statt von 10 bis 11 Milliarden Euro geht es nun von 10 bis 10,5 Milliarden Euro aus./elm/stw/fba