--Gewinn im industriellen Geschäft 9 Prozent über Vorjahr und 200 Millionen über Konsens

--Gewinnsprünge bei Digital Industries und Smart Infrastructure

--Siemens rechnet mit mehr Wachstum und Gewinn je Aktie

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Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens hat trotz rückläufiger Zahlen der Medizintechniktochter Healthineers im ersten Quartal die Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen und daraufhin seine Jahresprognosen angehoben. Angepeilt werden für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2022/23 nun 7 bis 10 statt wie bisher 6 bis 9 Prozent Umsatzwachstum sowie ein Gewinn je Aktie vor Kaufpreisallokationen von 8,90 bis 9,40 Euro, wie der Technologiekonzern am Vorabend der Hauptversammlung in München mitteilte. Bislang galt hier ein Zielkorridor von 8,70 bis 9,20 Euro. Im Geschäftsjahr 2021/22 hatte Siemens je Aktie 5,47 Euro verdient. Die Aktie reagiert nachbörslich mit einem Anstieg um 2,7 Prozent.

Vorstandschef Roland Busch sprach vom "bislang stärksten Start in ein neues Geschäftsjahr". Der Gewinn im industriellen Geschäft kletterte zwischen Oktober und Dezember um 9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Analysten hatten nach einer von Siemens zusammengestellten Konsensschätzung nur mit 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Dabei war der Umsatz mit einem vergleichbaren Wachstum von 8 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro geringfügig unter den Erwartungen geblieben. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 1,6 (Vorjahr: 1,8) Milliarden Euro. Hier schlug unter anderem der Verlust von Siemens Energy durch, an der der frühere Mutterkonzern noch 35 Prozent hält.

Das unerwartet gute operative Ergebnis ist der seit langem erfolgreichen Fabrikautomatisierung, vor allem aber dem Geschäft mit intelligenter Infrastruktur zu verdanken. Während Digital Industries 22 Prozent mehr Gewinn verbuchte, verbesserte Smart Infrastructure das Ergebnis um 47 Prozent. Für beide Geschäftsfelder hob Siemens die Wachstumsziele an und rechnet mit noch höheren Margen.

Eine Abschwächung gab es lediglich bei den Auftragseingängen. Hier zeigte sich die angekündigte Normalisierung des Bestellverhaltens nach der Pandemie. Das Neugeschäft fiel mit 22,6 Milliarden Euro um 7 Prozent geringer aus als im Vorjahr, aber dennoch knapp 1,8 Milliarden höher als von Analysten erwartet, und übertraf auch die Umsätze. Den Auftragsbestand bezifferte Siemens mit 102 Milliarden Euro.

"Mit vollen Auftragsbüchern und vorübergehend gezielt höheren Eindeckungen bei kritischen Beständen sind wir auch für die nächsten Quartale bestens auf weiteres profitables Wachstum vorbereitet", ließ sich Finanzchef Ralf Thomas zitieren.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/brb

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February 08, 2023 15:17 ET (20:17 GMT)