MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens hat im dritten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Das lag vor allem an einem höheren Ergebnisbeitrag aus der Sparte "Digital Industries", wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis der Industriegeschäfte (Ebita) stieg daher um 8 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Einsparungen wirkten ebenfalls positiv. Analysten hatten hier mit einem Rückgang gerechnet.
Die Corona-Pandemie belastete aber die Auftragslage, das Neugeschäft ging in den drei Monaten per Ende Juni um 7 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz nahm um 5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro ab. Auch hier schnitt Siemens besser ab als befürchtet. Wegen hoher Verluste beim Windanlagenbauer Gamesa sowie einer höheren Steuerquote brach der Nettogewinn von rund 1 Milliarde auf 539 Millionen Euro ein./nas/stk
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).