Siemens Energy will Siemens Gamesa derzeit nicht übernehmen
Am 18. Mai 2021 um 14:49 Uhr
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FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy hat bekräftigt, den Windanlagenhersteller Siemens Gamesa derzeit nicht kaufen zu wollen. Die spanische Börsenaufsicht CNMV hatte am Dienstagmorgen den Handel mit der Aktie des Windanlagenherstellers an der Madrider Börse ausgesetzt, nachdem die spanische Zeitung Expansion berichtet hatte, Siemens habe über ihre Tochter Siemens Energy die Banken Morgan Stanley und Deutsche Bank damit beauftragt, strategische Optionen für Siemens Gamesa auszuloten, darunter auch den Abschied von der Börse.
Siemens Energy trat dem nun in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht entgegen. Es sei kein Übernahmeangebot geplant, stellte der deutsche Konzern klar, der jedoch ergänzte, für die Zukunft "kein Szenario auszuschließen".
Siemens Energy hält knapp 67,1 Prozent der Aktien von Siemens Gamesa. Ein Sprecher von Siemens Energy hatte sich am Morgen nicht zu dem Bericht äußern wollen. Er hatte jedoch auf jüngste Äußerungen von Konzernchef Christian Bruch verwiesen. Der hatte bei Vorlage der Halbjahreszahlen vor knapp zwei Wochen auf Nachfrage gesagt, derzeit sei eine Komplettübernahme kein Thema. Die ausstehenden Aktien sind an der Börse derzeit etwa 6 Milliarden Euro wert.
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).