FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy hat im ersten Geschäftsjahr als eigenständiges Unternehmen operativ deutliche Gewinne eingefahren, unter dem Strich wegen hoher Kosten für Restrukturierung und Abbau von Stellen aber noch rote Zahlen geschrieben. Im neuen Jahr will der Energiekonzern einen großen Sprung in Richtung schwarze Zahlen machen, wie er in München mitteilte. Wegen eines starken freien Cashflows von knapp 1,4 Milliarden Euro sollen die Aktionäre bereits eine erste kleine Dividende von 10 Cent je Anteilsschein bekommen.

Während die Windkrafttochter Siemens Gamesa im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/21 (per Ende September) wie bereits gemeldet erneut Verluste verbuchte, gelangen im Geschäft mit traditioneller Kraftwerks- und Stromübertragungstechnik (Gas & Power) deutliche operative Verbesserungen. Das um Sondereffekte bereinigte angepasste operative Ergebnis (EBITA) kletterte im Konzern auf 661 Millionen Euro - verglichen mit einem Minus von 17 Millionen Euro im Vorjahr.

Nach Restrukturierungskosten und anderen Sondereffekten in Höhe von 673 Millionen Euro stand ein Fehlbetrag von 560 Millionen Euro zu Buche, im Vorjahr hatten sich die Einmaleffekte wegen hoher Abschreibungen und Wertminderungen noch auf 1,5 Milliarden Euro belaufen und unter dem Strich zu einem Minus von 1,9 Milliarden Euro geführt. Der Umsatz stieg 2020/21 um 3,7 Prozent auf 28,5 Millionen Euro.

Das Schlussquartal war das umsatzstärkste Jahresviertel. Allein Gas & Power erzielte 11,6 Prozent mehr Einnahmen und steigerte das Neugeschäft mit Großaufträgen sogar um 40 Prozent. Das bereinigte angepasste EBITA der Sparte fiel mit 165 Millionen Euro fast vier Mal so hoch aus wie im Vorjahr und übertraf die Erwartungen der Analysten: Der von Vara Research ermittelte Konsens lag bei 152 Millionen Euro.

Im neuen Geschäftsjahr rechnet Siemens Energy angesichts des bereits angekündigten Negativwachstums von Siemens Gamesa mit einer vergleichbaren Umsatzentwicklung von minus 1 bis plus 3 Prozent. Die Marge bezogen auf das angepasste EBITA vor Sondereffekten soll von zuletzt 2,3 Prozent auf 3 bis 5 Prozent verbessert werden. Überdies wird "eine sehr starke Verbesserung" auf dem Weg zu einem Jahresüberschuss in Aussicht gestellt.

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November 10, 2021 01:00 ET (06:00 GMT)